Um unsere Webseiten für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch Bestätigen des Buttons »Akzeptieren« stimmen Sie der Verwendung zu. Über den Button »Einstellungen« können Sie auswählen, welche Cookies Sie zulassen wollen.

AkzeptierenEinstellungen
Der Kampf ums Glück -  Gilbert Morris

Der Kampf ums Glück (eBook)

eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
416 Seiten
SCM Hänssler im SCM-Verlag
978-3-7751-7516-6 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
15,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ergreifendes Historiendrama im 18. Jahrhundert Als die Briten und Franzosen in den turbulenten 1750ern in den Krieg gegeneinander ziehen, fechten die Zwillinge David und Paul ihren eigenen Kampf aus. Nur einer der beiden kann der rechtmäßige Erbe von Wakefield sein. Aus Rache wird ein Geheimnis gelüftet, das einen unwiderruflichen Riss zwischen die Familien hervorzubringen scheint. Nun muss ihr Glaube zeigen, ob er stark genug ist, dem standzuhalten... Die Wakefield-Saga: Band 1: Das Schwert der Wahrheit Band 2: Zwischen Liebe und Hass Band 3: Der Schlüssel der Weisheit Band 4: Stärke des Herzens Band 5: Stürme der Liebe Band 6: Der Kampf ums Glück Band 7: Im Taumel des Glücks Gilbert Morris (1929-2016) war Pastor, Englisch-Professor und Bestsellerautor. Mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebte er in Alabama, USA.

Gilbert Morris (1929-2016) war Pastor, Englisch-Professor und Bestsellerautor. Mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebte er in Alabama, USA.

Gilbert Morris (1929-2016) war Pastor, Englisch-Professor und Bestsellerautor. Mit seiner Frau und seinen drei Kindern lebte er in Alabama, USA.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

2

Du warst mein Leben …!


Dezember 1755 – Februar 1756

Im Dezember 1755 hielt der Winter England eisern im Griff. Noch Jahre später wurde von dem »schlimmen Winter« gesprochen, und alle wussten, welches Jahr gemeint war. Bäume wurden von der Kälte gespalten, das Vieh erfror und die ganze Insel schien in die Polarzone getrieben worden zu sein. Im Februar 1756 schien das Schlimmste überstanden zu sein. Noch immer war der gefrorene Boden von Schnee bedeckt, aber wenigstens waren die Temperaturen erträglich. Die Menschen seufzten erleichtert auf und freuten sich auf den Tag, wenn der warme Atem des Frühlings ihre Insel auftauen und das Gras wieder aus der Erde hervorsprießen würde.

Am 10. Februar saß Sir George Wakefield in seinem Wohnzimmer und wärmte seine Füße am prasselnden Feuer. Seine Frau Caroline saß ihm gegenüber und las im Licht einer Walöllampe in einem Buch. Sie sah häufig auf. Besorgnis machte sich auf ihrem Gesicht breit, während sie ihren Mann betrachtete. Er saß mit über dem Bauch gefalteten Händen in seinem Sessel und das einzige Lebenszeichen war das gleichmäßige Heben und Senken seiner Brust.

Die Tür zum Arbeitszimmer öffnete sich und ein Diener in schwarzer Kleidung trat ein. Obwohl vollkommen gesund, war er sehr blass und sah aus, als gehöre er eher in einen Sarg. »Sir George …«, flüsterte er. Wakefield bewegte sich und blinzelte schläfrig. »Ja? Was ist, Ives?«

»Ihr habt Besuch, Sir. Ein Mr Gareth Morgan.«

»Morgan?« George schüttelte sich und schob den Hocker zurück. »Führ ihn herein, Ives.«

»Jawohl, Sir.«

»Was macht Gareth um diese Zeit hier?«, murmelte Wakefield. Er richtete sich auf und erhob sich.

Auch Caroline hatte sich erhoben. Sie zog ihr dunkelrotes Kleid mit dem weißen Pelzkragen zurecht. Es war spät, bereits vier Stunden nach Sonnenuntergang. Nur wenige wagten sich bei diesem Wetter vor die Tür. »Ich weiß es auch nicht. Hattest du ihn denn erwartet, George?«

»Aber natürlich nicht. Habe nichts von ihm gehört – du etwa?« Seine Frage hatte einen seltsamen Unterton, denn Gareth Morgan hatte um Caroline Barksdale geworben, bevor George ihr Herz erobert hatte.

Wakefield war sich nie so ganz über die Gefühle seiner Frau für Gareth Morgan im Klaren gewesen, denn trotz seines Titels und seines Reichtums gab es keinen Mann in ganz England, der besser aussah als Gareth Morgan. Von Natur aus war Wakefield jedoch nicht misstrauisch veranlagt, und die Eifersucht, die ihn dann und wann plagte, verblasste schnell wieder. Er wandte sich der schweren Eichentür zu und betrachtete den Mann, der eintrat.

Gareth Morgan hatte seinen Mantel und seinen Hut abgelegt, doch an seinen Stiefeln hing noch etwas Schnee, und sein Gesicht war gerötet, als er in das warme, geräumige Zimmer trat. »Ziemlich kalt draußen, Sir George«, sagte er steif. Er wandte sich um und verbeugte sich leicht. »Wie geht es Euch, Lady Wakefield?«

»Sehr gut, Gareth, vielen Dank«, erwiderte Caroline. Auch sie erinnerte sich noch an die Zeit, als Gareth ihr den Hof gemacht hatte. Bei einigen Frauen blieb die Erinnerung an die jugendliche Verliebtheit, und Caroline hatte sich oft gefragt, wie ihr Leben wohl verlaufen wäre, wenn sie Gareth geheiratet hätte.

Ich bin viel zu verwöhnt, dachte sie. Vermutlich hätte es mir gar nicht gefallen, mit einem armen Prediger verheiratet zu sein. Sie mochte Gareth und seine Familie. Sarah, Gareths Frau, war jahrelang mit ihr befreundet gewesen und auch jetzt besuchten sie sich gelegentlich und standen in Briefkontakt. »Geht es Eurer Familie gut?«

»Ja, sehr gut«, erwiderte Gareth. Er schüttelte George die Hand und meinte dann leise: »Ich bringe schlechte Nachrichten, Sir George.«

George starrte Morgan einen Augenblick lang an und fragte: »Was ist los, Gareth?«

»Es geht um Andrew, Euren Bruder, Sir. Er ist sehr krank. Ihr wisst, dass er sich seit dem Unfall nie wieder richtig erholt hat. Das ist nun schon fast drei Jahre her und er hat seither keinen einzigen Schritt mehr getan«, erklärte Gareth langsam. Er schüttelte den Kopf und fuhr schmerzerfüllt fort: »Er hat keine Bewegung, da er die meiste Zeit im Bett liegt – oder in dem Rollstuhl sitzt, den ich ihm gebaut habe. Diese Untätigkeit scheint seinen Körper geschwächt zu haben. Vor zwei Wochen hat er sich erkältet. Vielen von uns ist es so ergangen, aber seine Erkältung wurde schlimmer.«

»Was sagt der Arzt, Gareth?«, fragte Caroline schnell.

»Er sagt – nun, er sagte, ich sollte Euch besser holen, Sir George.«

Entsetzen machte sich auf Wakefields Gesicht breit. Er und Andrew standen sich nicht so nahe, wie es hätte sein sollen, aber George hegte eine tiefe Zuneigung zu seinem jüngeren Bruder. »Es tut mir leid, das zu hören.«

»Ich glaube, es ist eine Lungenentzündung. Ich bin schnell losgefahren, um Euch zu holen, Sir George. Ich denke, es ist das Beste, wenn wir sofort aufbrechen.«

»Ist es so ernst, Gareth?«, fragte George. Er war sehr groß und hatte beträchtliches Übergewicht. Eine ungesunde Blässe lag auf seinem Gesicht, denn in den vergangenen zwei Jahren hatte es mit seiner Gesundheit nicht zum Besten gestanden. »Wir werden natürlich sofort aufbrechen.«

»Bei diesem Wetter, George?«, protestierte Caroline. »Du kannst nicht fahren. Dir geht es nicht gut.«

»Ich fürchte, mir bleibt keine Wahl, Caroline«, erwiderte Wakefield fest.

»Gareth, Ihr bleibt über Nacht hier und ruht Euch aus. Ich werde sofort aufbrechen, Ihr könnt morgen nachkommen.«

»Nein«, erwiderte Gareth bestimmt. »Ich werde mit Euch zurückkehren, Sir George.«

»Nun denn – geht in die Küche.« Wakefield ging zur Tür, öffnete sie und rief: »Ives, sieh zu, dass die Köchin eine kräftige, heiße Mahlzeit für Mr Morgan zubereitet, und lass Haines die Kutsche anspannen. Wir werden noch heute Nacht nach Cornwall fahren.«

»Das ist sehr freundlich von Euch, Sir«, sagte Gareth, als er zur Tür ging. Seine walisischen Augen funkelten billigend und trotz seiner Müdigkeit machte er sich leichten Schrittes auf den Weg in die Küche.

Nachdem Caroline mit George allein zurückgeblieben war, sagte Caroline: »George, du kannst nicht fahren. Du weißt doch, dass dein Herz in letzter Zeit nicht mehr so richtig mitmacht. Oh, du beklagst dich nicht, aber ich merke es.«

»Ich muss fahren, meine Liebe. Wir sind die einzige Hilfe, die Andrew und seine Familie hat. Ich komme zurück, sobald es ihm wieder besser geht, aber das kann eine Weile dauern.«

Caroline zögerte. »Und wenn er sich nicht wieder erholt?«, fragte sie vorsichtig. »Mir scheint er ernsthaft erkrankt zu sein.«

»Ich weiß es nicht. Im Augenblick kann ich gar nicht richtig denken. Ich möchte mir gar nicht vorstellen, dass Andrew sterben könnte. Er ist zu jung – und ein zu guter Mensch. Ein besserer Mensch, als ich es bin.«

»Nein, er ist kein besserer Mensch als du«, erwiderte Caroline sofort.

Sie ging zu ihm hinüber und legte ihre Arme um ihn. Er drückte sie an sich und merkte, dass sein Herz wieder einmal unregelmäßig schlug, wie so oft in letzter Zeit. Er ignorierte es und drückte sie fest an sich. »Was werden wir tun, wenn er stirbt? Dorcas und die Kinder werden ganz allein sein.«

»Du musst sie hierher nach Wakefield bringen, George.«

»Hierher?« Wakefield war ehrlich erstaunt. »Bist du ganz sicher, Caroline? Das wäre – eine ziemliche Verantwortung und würde viele Unannehmlichkeiten mit sich bringen.«

»Sprich nicht so.« Caroline reckte sich, um ihm einen Kuss zu geben. »Hier ist es manchmal recht einsam.«

Weiter sagte sie nichts, aber George wusste, dass sie an ihre drei Babys dachte, die alle bei der Geburt gestorben waren. Ohne Kinderstimmen war es sehr still in Wakefield. George war traurig darüber, aber seiner Frau gegenüber erwähnte er diesen Schmerz mit keinem Wort. Er wusste, dass sie darüber tief betrübt war und viel weinte. »Ich weiß, du möchtest Kinder«, sagte er, »aber die Zwillinge – sie sind schon fast fünfzehn. Keine Babys mehr.«

»Ich weiß, aber wir müssen ihnen helfen, George. Ich habe Dorcas immer gemocht. Wir wollen hoffen und beten, dass Andrew wieder gesund wird, aber falls das nicht der Fall sein sollte, werden wir seine Familie hierher nach Wakefield holen.«

»In Ordnung. Wie du meinst. Und nun komm und hilf mir, mich fertig zu machen.«

Eine Stunde später stiegen die beiden Männer in die Kutsche. George Wakefield beugte sich hinaus, um Caroline zu winken. Sie stand trotz der Kälte in der Tür, um sie zu verabschieden. Als die Kutsche sich in Bewegung setzte, lehnte sich George mit einem Seufzer der Erleichterung zurück. Er atmete schwer von der Anstrengung, zur Kutsche zu gelangen und hineinzusteigen, und nun wartete er mit geschlossenen Augen darauf, dass sein Herzschlag sich beruhigte.

Gareth hatte gewusst, dass Sir George Wakefield Probleme mit dem Herzen hatte, aber ihm war nicht klar gewesen, wie schlimm es um ihn stand. Ich hätte ihm das nicht zumuten dürfen, dachte er. Als er Wakefield betrachtete, bemerkte er, dass der Mann sehr blass war und schwer atmete. Jetzt ist es zu spät. Vermutlich hätte ich es ihm sowieso nicht ausreden können. Während die Kutsche den Weg entlangholperte, betete Gareth nicht nur für Reverend Andrew Wakefield, sondern auch für dessen Bruder, Sir George Wakefield.

Das kleine Wohnzimmer im Haus der Wakefields war gemütlich warm. David hatte große Holzscheite hereingeholt und das Feuer angefacht, bis die Flammen lustig...

Erscheint lt. Verlag 2.2.2021
Reihe/Serie Wakefield Saga
Wakefield Saga
Verlagsort Holzgerlingen
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Amerika • Briten • Britisches Königreich • Christlicher Roman • Chronik • eintauchen • England • Erbe • Familien • Familiensaga • Frankreich • Franzosen • für Frauen • Geheimnis • Geschenk Frau • Geschenk für Frauen • Glaube • Glaube im Roman • Glaubenshelden • Großbritannien • Historischer Roman • Indianer • Ken Follet • Kolonialzeit • Kolonie • Königshaus • Liebesroman • London • neue christliche Bücher • Neuerscheinungen Bücher 2021 • Nordamerika • Quebec • Rache • Rebecca Gable • Regency • Roman 18. Jahrhundert • William Pitt • Zwillinge • Zwillingsmotiv
ISBN-10 3-7751-7516-4 / 3775175164
ISBN-13 978-3-7751-7516-6 / 9783775175166
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 3,0 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Die Geschichte eines Weltzentrums der Medizin von 1710 bis zur …

von Gerhard Jaeckel; Günter Grau

eBook Download (2021)
Lehmanns (Verlag)
14,99