Rebell unter Segeln (eBook)
446 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9841-0 (ISBN)
Der Auftakt der großen Seefahrersaga über die Anfänge der amerikanischen Marine
Im Amerikanischen Unabhängigkeitskrieg segelt Sven Larsson auf Kaperschiffen der Neuen Welt. Mit der kleinen, unterlegenen Flotte der jungen Nation tritt er den Kampf gegen die erfahrene Seestreitmacht England an und muss sich vielen Gefahren stellen. Als er zum Kapitän ernannt wird, erwartet ihn die größte Herausforderung seines Lebens: Von seinem Bestehen hängt das Schicksal einer ganzen Nation ab ...
Frank Adam gilt vielen als der Meister des historischen Seefahrerromans. Die Abenteuer von Sven Larsson sind die ideale Lektüre für alle Fans von Patrick O'Brian, C.S. Forester, Julian Stockwin und Sean Thomas Russell.
Band 2: Unter der Flagge der Freiheit.
eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung.
<p><strong>Frank Adam</strong> ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat u.a. Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei Reihen historischer Seekriegs-Romane geschrieben: Die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Neben den seehistorischen Romanen hat er marinegeschichtliche Aufsätze und Bücher verfasst, darunter auch das 1998 erschienene deutschsprachige Standardwerk über die britische Flotte mit dem Titel "Herrscherin der Meere".</p>
Frank Adam ist das Pseudonym von Prof. Dr. Karlheinz Ingenkamp (1925-2015). Er hat u.a. Geschichte und Psychologie studiert und als Erziehungswissenschaftler ein bekanntes Forschungsinstitut geleitet. Im Ruhestand wandte er sich seinem Hobby, der Geschichte der britischen Flotte, zu, und hat erfolgreich zwei Reihen historischer Seekriegs-Romane geschrieben: Die Abenteuer des David Winter und Sven Larssons Erlebnisse im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg. Neben den seehistorischen Romanen hat er marinegeschichtliche Aufsätze und Bücher verfasst, darunter auch das 1998 erschienene deutschsprachige Standardwerk über die britische Flotte mit dem Titel "Herrscherin der Meere".
Der weite Weg zur See
(September 1763–März 1770)
Eine Frau trat aus der Tür des Blockhauses und sah sich um. Sie sog die Luft ein, und ein tiefes Glücksgefühl erfüllte sie. Alles war so schön, so friedlich. Vor der Hütte mühte sich ein kleines Mädchen ab, Zinnteller auf dem Tisch zu ordnen, den ihr Kopf kaum überragte. Die Kleine spürte den Blick der Mutter und lächelte sie an.
Es war gleich Mittagszeit. Die Sonne stand hoch über dem Tal, an dessen Rändern dunkle Wälder aufragten. Hügel begrenzten den Blick, und an einer Seite ragte in der Ferne ein hoher, spitzer Berg auf.
Ein breiter Bach murmelte durch das Tal. Der Junge, der an seinem Ufer einen Holzzuber mit Wasser gefüllt hatte, winkte der Frau in der Tür zu und ging zum Haus zurück.
Neben dem Blockhaus mit den dicken, grob behauenen Stämmen stand ein aus Brettern gebauter Stall. Ein Pferd weidete in einer Koppel. Hühner pickten vor dem Stall.
Plötzlich hörten alle den Knall aus der Richtung des spitzen Berges. »Was war das, Mutti?«, fragte die Kleine.
»Vielleicht hat Vati was für uns geschossen«, antwortete die Frau beruhigend. Aber sie blickte forschend umher, zu dem Jungen, der jetzt schneller ging, zu den Waldrändern, die nur einige hundert Meter entfernt das Tal einengten, und zu den Vögeln, die dort über dem Waldrand flatterten.
»Mutti!«, rief der Junge und stellte den Holzzuber ab. »Da kommt Dad angeritten wie der Teufel!« Er zeigte in die Richtung des spitzen Berges.
Ein Waldstück versperrte der Frau den Blick. Aber bevor sie ein paar Schritte vortreten konnte, preschte der Reiter um den Waldzipfel. Er winkte und schrie. »Indianer, Indianer!« Und »Fliehen!« hörte die Frau.
Sie zögerte keine Sekunde. »Sven, hol das Pferd! Ingrid, zieh schnell deine Schuhe an!« Und schon verschwand sie im Haus.
Der Junge, ein etwa zehnjähriger Blondschopf, rannte zur Koppel, rief nach dem Pferd und zerrte es am Strick hinter sich her zum Haus. Dort nahm er einen leichten Sattel vom Haken, warf ihn dem Pferd über und schnallte den Gurt fest. Zwischendurch blickte er kurz zu dem Reiter, konnte aber noch keine Verfolger sehen.
»Komm!«, sagte die Frau, die eben mit einem Gewehr und zwei Beuteln aus der Tür trat. »Hol schnell noch Vatis Fluchtbeutel und nimm deine Tasche.« Sie warf dem Pferd die Beutel über, sodass an jeder Seite einer herabhing, dann rief sie das Mädchen, setzte es vorn auf den Sattel, schwang sich selbst dahinter aufs Pferd und war bereit, als der Vater mit seinem Pferd vor dem Blockhaus anhielt.
»Zwei Dutzend Indianer auf dem Kriegspfad! Ohne Lucky hätten sie mich überrascht.« Er blickte kurz auf den Schäferhund, der hechelnd neben dem Pferd stand. »Wir müssen zu den Quäkern am See. Wir können nicht im Haus bleiben. Es sind zu viele. Sven, sitz auf! Los, wir reiten!«
Die Frau sah ihn an, und er wandte den Blick ab. Er war ja selbst verzweifelt und ängstlich. Wie würden sie ihr Haus, ihre Habe wiedersehen? Was würde aus der Kuh und den Schweinen werden? Er seufzte, rief dem Jungen zu, er solle sich festhalten, und gab dem Pferd die Sporen.
»Sie kommen!«, rief der Junge, der sich hinter ihm im Sattel an seinem Körper festhielt. Der Vater wandte kurz den Blick zurück und sah den Trupp Indianer in schnellem Lauf auf sie zueilen. Sie schrien triumphierend.
»Ihr kriegt uns nicht!«, knurrte der Vater und ritt hinter seiner Frau her, die gerade im gegenüberliegenden Wald verschwand.
Der Weg, dem sie folgten, schlängelte sich an den dichten Baumgruppen vorbei und war breit genug, dass auch ein Wagen auf ihm fahren konnte. Hin und wieder sah man auch Radspuren, wenn der Boden weicher war.
Nach einer halben Stunde rief der Mann: »Halt mal kurz an, Astrid! Dein Sattelgurt ist nicht richtig fest!«
Seine Frau zügelte das Pferd und fragte. »Meinst du, dass wir genug Vorsprung haben, Einar?«
»Für den Augenblick schon. Aber du weißt, wie ausdauernd und schnell diese roten Teufel laufen können.«
Sie sah ihn groß an. »Die Lenape, die wir kennen, sind keine Teufel. Von welchem Stamm sind diese denn?«
»Das konnte ich nicht erkennen. Vielleicht von Pontiacs Leuten. Komm, wir müssen weiter.« Er richtete sich wieder auf, tätschelte der Tochter die Hand, gab seiner Frau einen flüchtigen Kuss und bestieg wieder sein Pferd.
»Wann sind wir denn da?«, quengelte die Tochter. »Ich habe Hunger.«
»Da wirst du noch drei Stunden warten müssen. Aber die Anne hat für dich doch immer etwas Süßes. Freu dich drauf!«, tröstete die Mutter, aber sie selbst schien auch des Trostes zu bedürfen.
Die Pferde trabten schnell und gleichmäßig.
Nach weiteren zwei Stunden hielt die Frau ihr Pferd an.
»Astrid, was ist?«, fragte der Mann.
»Wir beiden Frauen müssen mal hinter den Busch, Einar«, sagte sie lächelnd. »Und wir müssten uns auch ein Stück Brot aus dem Sack holen.«
»Na gut. Komm, Sven, dann erleichtern wir uns auch. Der Vorsprung müsste reichen.«
Sie stiegen etwas schwer aus den Sätteln, reckten sich und sahen sich an. »So lange haben wir in Ruhe und Frieden gelebt. Höchstens ein Bär hat uns mal erschreckt. Warum gehen sie jetzt auf den Kriegspfad?«, sagte die Frau ermattet.
»Der Pontiac wird sie aufgehetzt haben. Wir haben es ihnen ja vorgemacht mit dem Krieg zwischen England und Frankreich, und jeder warb Indianer an. Aber nun wollen wir uns beeilen. Erzählen können wir noch bei den Quäkern.«
Der Vater ging hinter einen dicken Baum und öffnete seine Hose. Der Sohn ging auch zu einem Baum, während die Mutter ihre Tochter an der Hand nahm und hinter einem Busch verschwand. »Pass auf, wo du hintrittst!«, mahnte sie noch.
Die Pferde scharrten mit den Hufen. »Sie müssten etwas saufen«, stellte der Vater fest. »Wir kommen ja bald an den kleinen Bach, der zum See fließt.«
Sie wischten sich die Hände an Hosen und Röcken ab, kramten ein paar Brotkanten aus dem Sack und gingen zu den Pferden.
»Vater, schau doch mal«, flüsterte der Junge hastig und zeigte mit dem Finger.
Etwa 800 Meter hinter ihnen liefen Indianer auf eine Lichtung und betrachteten die Fährten am Boden.
»Mein Gott«, stöhnte der Vater. »Warum sind sie nur so hartnäckig. Kommt, wir reiten hier entlang weiter. Dann kürzen wir etwas den Weg ab. Aber leise!«
Sie stiegen auf und ließen die Pferde langsam laufen, bis sie hinter dichtem Unterholz waren. Dann gaben sie ihnen die Sporen.
Die Tochter weinte leise, und die Mutter hatte bei all ihrer eigenen Angst Mühe, sie zu trösten. Dann waren sie am Bach. Der Vater füllte seine Flasche. Die Pferde und der Hund soffen. Dann ging es weiter.
»Bald haben wir es geschafft«, sagte der Vater gerade, als sein Pferd plötzlich mit dem Vorderfuß einbrach und mit schmerzlichem Wiehern stürzte. Vater und Sohn flogen zu Boden. Sie rappelten sich schnell auf, denn das Pferd lag da, schlug mit seinen Hufen um sich und schrie vor Schmerz.
Der Vater griff sein Messer, rief den anderen zu: »Guckt weg!« und schnitt dem Pferd mit kräftigem Schnitt den Hals durch. Das Blut überflutete sein Hemd. Das Pferd starb röchelnd. Die Tochter schrie auf, aber die Mutter hielt ihr schnell den Mund zu.
Sven starrte entsetzt und regungslos.
»Schnell, Sven! Steig hinter Mutti auf den Sattel!«, befahl der Vater leise und entschieden.
Er griff sich sein Gewehr, sein Pulverhorn und seine Flasche. »Astrid! Reite voran, und bring die Kinder in Sicherheit. Ich halte sie auf und schlage mich durch.«
»Ich reite nur mit dir. Halt dich am Sattel fest«, antwortete sie.
»Um Gottes willen, Astrid! Es geht nicht. Ich flehe dich an! Wenn du mich liebst, rette dich und die Kinder. Ihr habt es nicht mehr weit. Aber ihr müsst los! Bitte!«
»Einar, komm uns nach! Bitte!«, weinte die Frau und trieb das Pferd an. Sie spürte Svens Arme, der sie von hinten umarmte. Sie fühlte, wie seine Tränen ihr Kleid netzten. Sie wischte sich schnell die Augen ab, damit sie wenigstens den Weg sehen konnte. »Hör auf zu weinen!«, fuhr sie ihre Tochter an und schluchzte selbst dabei.
Sie sahen schon den Rauch aus den Häusern der Siedlung, als sie hinter sich Schüsse hörten. Sven spürte, wie der Rücken seiner Mutter ganz steif wurde, und die Angst schnürte ihm die Kehle zu.
Und dann winkte ihnen ein Mann vom Feld zu. »He, Astrid Larsson! Was habt ihr?«
»Indianer! Sie verfolgen uns! Indianer auf dem Kriegspfad! Sie schießen auf Einar!«
»Gott sei uns gnädig!«, rief der Mann. »Reitet vor ins Dorf und sagt es allen! Ich laufe hinterher!«
Das »Dorf« waren vier größere Blockhäuser, ein halbes Dutzend Scheunen und Ställe sowie kleine Hütten für Hühner, Koppeln für Pferde und Rindvieh. Die Gebäude lagen dicht am See, der Ontelaunee hieß, nach einem Indianerwort. Ein Steg ragte ins Wasser. Zwei kleine Kanus lagen an ihm.
Als das Pferd sich erschöpft den staubigen Weg zwischen den Hütten entlangschleppte, traten Frauen und Kinder vor die Türen, angelockt durch die Rufe derer, die Astrid und ihre Kinder zuerst gesehen hatten.
»Was ist los, Astrid?«, rief eine kräftige Frau.
»Indianer auf dem Kriegspfad, etwa zwei Dutzend! Sie folgen uns!«
Männer waren vom Feld und aus den Ställen...
Erscheint lt. Verlag | 24.11.2020 |
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Reihe/Serie | Sven Larsson-Reihe |
Sven Larsson-Reihe | |
Sven-Larsson-Reihe | |
Sven-Larsson-Reihe | |
Verlagsort | Köln |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Historische Romane |
Literatur ► Romane / Erzählungen | |
Schlagworte | Abenteuerroman • Admiral:Master and Commander • alexander kent • amerikanische Marine • Amerikanischer Unabhängigkeitskrieg • Bolitho • Charles Hayden • C.S. Forester • David Winter • Flotte • Historischer Abenteuerroman • Historische Romane • Historischer Roman • Historischer Seefahrer-Roman • Horatio Hornblower • Hornblower • Jack Aubrey • Julian Stockwin • Kapern • Kapitän • Karlheinz Ingenkamp • Kriegsschiff • Marine • Marinehistorie • Patrick O'Brian • Richard Bolitho • Sean Thomas Russell • Seefahrer • Seefahrer-Roman • Seefahrersaga • Seefahrt • Seeschlacht • Seestreitmacht • Segelschiff • Thomas Kydd • USA |
ISBN-10 | 3-7325-9841-1 / 3732598411 |
ISBN-13 | 978-3-7325-9841-0 / 9783732598410 |
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