Der Rosental Plan (eBook)
552 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-01511-1 (ISBN)
Jürgen W. Roos wurde in Dresden geboren und wuchs in Rees sowie Essen auf. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. Schon als Kind träumte er davon, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. Die Romane von Mark Twain gehörten bereits damals zu seiner Lieblingslektüre. Nach der Ausbildung zog er für zwei Jahre nach Marseille. Er jobbte als Hilfskraft auf einem der Ausflugsschiffe. Dort schrieb er seinen ersten Roman. Danach zog es ihn nach München. Er arbeitete viele Jahre als Werbefotograf und später als Geschäftsführer einer Weinhandlung. Zwischendurch reiste er durch zahlreiche Länder in Europa, Asien und Afrika. Nach einer langen Pause begann er erneut mit dem Schreiben. Seine Ideen findet er hauptsächlich in den politischen Nachrichten. Besonders die Hintergründe, über die kaum berichtet wird, interessieren ihn. Wieviel an Wahrheit wird verschwiegen?
Jürgen W. Roos wurde in Dresden geboren und wuchs in Rees sowie Essen auf. Er ist verheiratet und hat zwei Töchter. Schon als Kind träumte er davon, Menschen aus anderen Ländern kennenzulernen. Die Romane von Mark Twain gehörten bereits damals zu seiner Lieblingslektüre. Nach der Ausbildung zog er für zwei Jahre nach Marseille. Er jobbte als Hilfskraft auf einem der Ausflugsschiffe. Dort schrieb er seinen ersten Roman. Danach zog es ihn nach München. Er arbeitete viele Jahre als Werbefotograf und später als Geschäftsführer einer Weinhandlung. Zwischendurch reiste er durch zahlreiche Länder in Europa, Asien und Afrika. Nach einer langen Pause begann er erneut mit dem Schreiben. Seine Ideen findet er hauptsächlich in den politischen Nachrichten. Besonders die Hintergründe, über die kaum berichtet wird, interessieren ihn. Wieviel an Wahrheit wird verschwiegen?
2.
Deutlich fühlte Markus Hagen den nachgiebigen Körper der zierlichen Frau in seinen Armen. Es war, als wollte sie ihn spüren lassen, dass es noch etwas Anderes gab als seine immer wiederkehrenden, düsteren Erinnerungen an die Vergangenheit.
Sie trug ein leichtes, fast bodenlanges weißes Sommerkleid. Die Schlitze an den Seiten zeigten häufig die gebräunten langen Beine. Durch den dünnen, seidigen Stoff spürte er die Wärme ihres Körpers. Auf einen BH hatte sie verzichtet, und als er neugierig seine Hand über ihren Rücken hinuntergleiten ließ, merkte er, dass es auch keinen störenden Slip gab.
Langsam, mit aufreizender Sinnlichkeit, bewegte sie sich zu den schmachtenden Klängen der Musik. Soweit Markus den kroatischen Text verstand, ging es in dem Lied um schmale Gässchen und die ewige Liebe. Immer wenn der Sänger der kleinen Kapelle mit voller Inbrunst den Refrain von „Skalinada“ anstimmte, sangen die wenigen einheimischen Gäste lautstark mit.
Bettinas Kopf lag an seiner Schulter, ihre dunkelblonden Haare kitzelten ihn an der Nase. Herausfordernd drückte sie nicht nur ihre Brüste an ihn.
Verstohlen warf Tina zwischendurch einen Blick auf ihren Mann Eberhard. Er würde heute nicht mehr viel von dem Geschehen mitbekommen.
Sie zog Markus Kopf zu sich hinunter und gab ihm einen leichten Kuss auf die Lippen. Gleich darauf drehte sie sich beim Tanzen herum, sodass er kurz die kleinen, festen Brüste mit den aufgerichteten Brustwarzen unter seinen Fingern spürte. Die Blicke der anderen Gäste und des Personals schienen sie nicht zu stören.
Vinko, der Kellner, stand am Tresen der Bar, lächelte verschwörerisch zu ihnen hin und machte das Siegeszeichen. Markus grinste zurück.
Eberhard, Bettinas Mann, hing schon jetzt, am frühen Abend, angetrunken in einem Sessel. Kaum zu glauben, dass der Mann im normalen Alltag als Steuerberater mit eigener Kanzlei in Hannover seine Brötchen verdiente. Ob er da auch so reichlich dem Alkohol zusprach?
Hier in Kroatien vernichtete er den ganzen Tag über einen Whisky nach dem anderen. Überall da, wo er sich gerade aufhielt, stand mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Glas sowie eine Flasche seines Lieblingsgetränkes. Das Besäufnis begann in der Regel unmittelbar nach dem Frühstück. Der viele Alkohol, den er im Laufe des Tages bei glühender Sonne zu sich nahm, verfehlte seine Wirkung so gut wie nie.
Bettina und ihr Ehemann Eberhard waren vor fast zwei Wochen als Chartergäste auf seine Motorjacht „NINA“ gekommen. Gemächlich schipperten sie von da an von Insel zu Insel. Jeden Abend lagen sie in einem anderen Hafen. Die Kornaten bildeten eine traumhafte Kulisse für den Urlaub auf einer Jacht. Meistens wehte ein angenehmer Wind, der die Hitze erträglich machte.
Oft ankerten sie, auf Bettinas Wunsch hin, stundenlang in einsamen Buchten mit glasklarem, türkisfarbenem Wasser. Selbst Eberhard konnte dann gelegentlich von seiner Frau dazu überredet werden, mit ihr ein paar Runden zu schwimmen. Während Bettina, nur mit winzigen Bikinihöschen bekleidet, kopfüber von der Jacht aus ins Meer sprang, kletterte Eberhard immer sehr vorsichtig über die Badeleiter ins Wasser.
Da Bettinas Mann keinen Tag ausließ, um sich zu betrinken, war er nur selten in der Lage, seine Frau bei ihren abendlichen Spaziergängen in den diversen kleinen Hafenstädten zu begleiten.
Notgedrungen bummelte Markus dann abends nach dem Abendessen in irgendeinem kleinen Restaurant allein mit der attraktiven Frau durch die romantischen Inselstädtchen und zeigte ihr, falls vorhanden, die Sehenswürdigkeiten. Noch wichtiger als die Touristenattraktionen waren Bettina die zahlreichen kleinen Boutiquen und Souvenirläden. An keinem dieser Geschäfte konnte sie vorbeigehen, ohne ausgiebig die Auslagen zu betrachten. Gefiel ihr etwas, wurde es gekauft. Meistens handelte es sich dabei um nette Sommerkleider, hübsche Pullover oder unnütze Mitbringsel für ihre Freundinnen in Hannover. Wenn sie schließlich zur „NINA“ zurückkehrten, kam Markus sich manchmal wie ein Packesel vor.
Schon zu Beginn der Reise hatte Bettina ihm deutlich zu verstehen gegeben, dass sie gegen ein kleines Urlaubsabenteuer nichts einzuwenden hätte. Oft nahm sie bei ihren Abendspaziergängen seine Hand oder streichelte ihm zärtlich über den Rücken. Sie benahm sich ganz so, als wenn sie mit ihrem Geliebten unterwegs wäre.
Während der gesamten Reise hatte Markus ihren Verführungskünsten standgehalten. Das sollte ihm auch in der kommenden Nacht gelingen. Es war der letzte Abend ihrer gemeinsamen Tour. Am nächsten Tag würden sie nachmittags in die Marina von Zadar einlaufen. Bettina sowie ihr Mann kehrten dann in ihr gewohntes Leben nach Hannover zurück.
Seine vorletzten Chartergäste für diese Saison kamen bereits in wenigen Tagen. Bis dahin würde er sich die Zeit in Zadar vertreiben. Möglicherweise ergab sich die Gelegenheit, mit einem Bekannten zum Fischen aufs Meer zu fahren.
Das war nun bereits der dritte Sommer, den er hier an der Adria in Kroatien verbrachte. Nur für die Zeit im Herbst und Winter, wenn es am Meer kühl und regnerisch wurde, fuhr er in die Wohnung nach München. Dort traf er sich dann mit Freunden oder ehemaligen Kollegen. Seinen vierzigsten Geburtstag im November und später die Weihnachtsfeiertage würde er bei Bekannten auf einer Alm in Tirol verbringen. Dorthin fuhr er auch zum Skifahren.
Im letzten Winter hatte er sich nach einem Telefongespräch mit seinem ehemaligen Chef Gottlieb Freden dazu überreden lassen, einen Artikel über die Salafisten in München zu schreiben. Nach der Zeit in Israel war das seine erste Arbeit als Journalist gewesen.
Diese ultrakonservativen Islamisten machten durch verschiedene Aktionen in der Fußgängerzone Münchens immer mehr auf sich aufmerksam. Seine Recherchen zeigten, dass sich hauptsächlich jüngere Männer für die radikalen Strömungen des Islam begeistern konnten. Einige von ihnen verschwanden dann in Trainingslagern der Islamisten in Afghanistan oder Pakistan. Dort wurden sie zu Terroristen ausgebildet. Oft genug starben sie bei unsinnigen Scharmützeln oder Attentaten. Zum Glück gab es für diese Radikalen, wenigstens in München und Umgebung, nur eine geringe Anhängerschar.
Vor ein paar Tagen hatte Freden ihn telefonisch um einen weiteren kleinen Gefallen gebeten. Er sollte ein Interview mit einem ehemaligen Professor der Universität Jerusalem führen. Der Akademiker hatte sich inzwischen zur Ruhe gesetzt und lebte zusammen mit seiner kroatischen Frau in der Nähe von Zadar. Markus war kein glaubhafter Grund eingefallen, um seinem ehemaligen Chef den Gefallen abzuschlagen. Zwischen zwei Touren gab es meist ein paar Tage Zeit. Da konnte er leicht einige Stunden für das Interview erübrigen. Freden wollte ihm mit den gelegentlichen Aufträgen wohl zeigen, dass er auch weiterhin große Wertschätzung für den ehemaligen Mitarbeiter hegte. Und ihm selber schadete es ganz sicher nicht, wenn er seinen ursprünglichen Beruf nicht ganz verlernte. Vielleicht kam ja mal die Zeit, in der es keinen Spaß mehr machte, mit Touristen durch die Adria zu schippern.
Zeit heilt alle Wunden und so erging es auch ihm. Die unsäglichen Schmerzen über den Verlust seiner Tochter sowie den Verrat der damaligen Geliebten ließen langsam nach. Soweit wie möglich, vermied er es, an die schrecklichen Ereignisse in Israel zurückzudenken. Die große Leere, die der Tod der Tochter in ihm hinterlassen hatte, blieb.
Zum Glück für ihn gab es immer mehr Momente in seinem Leben, in denen die düsteren Erinnerungen nicht mehr ganz so stark im Vordergrund standen.
Die Flucht vor der Vergangenheit hatte in Israel begonnen. Vor mehr als drei Jahren war seine heile Welt zusammengebrochen.
Als Korrespondent einer kleinen Presseagentur war Markus Hagen viel in Europa, Asien und manchmal auch den USA unterwegs. Er flog zu den Orten, an denen Aufregendes geschah und wo seiner Firma keine örtlichen Mitarbeiter zur Verfügung standen. Die Arbeit machte ihm Spaß und nach dem unerwarteten Verschwinden seiner Frau Karin war er für die Abwechslung, die ihm der Job bot, dankbar.
Nur für Tochter Nina blieb ihm viel zu wenig Zeit. Während der zahlreichen Dienstreisen lebte sie bei den Eltern seiner ehemaligen Frau. Nachdem Ninas Mutter einfach so aus ihrer aller Leben verschwunden war, kümmerten sie sich mit viel Liebe um ihr Enkelkind. Sie konnten es nie richtig überwinden, dass Karin, ihre einzige Tochter, alles stehen und liegen ließ, um irgendwo in Venezuela ein neues Leben zu beginnen.
Von einem Tag auf den anderen war sie ganz plötzlich verschwunden. Zurück ließ sie lediglich eine kurze Nachricht, in der sie ihre Eltern und Markus über den Entschluss unterrichtete. Ohne einen Grund zu nennen. Vielleicht ein anderer Mann? Ihre beste Freundin schloss das kategorisch aus. Eine plausible...
Erscheint lt. Verlag | 6.1.2022 |
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Mitarbeit |
Sonstige Mitarbeit: Tatjana Dörfler |
Verlagsort | Ahrensburg |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Literatur ► Krimi / Thriller / Horror ► Krimi / Thriller |
Schlagworte | Bayern • Kroatien • München • Politkrimi • rechtsradikale Gruppierungen • romantische Liebesgeschichte • Spannung • Venedig |
ISBN-10 | 3-347-01511-8 / 3347015118 |
ISBN-13 | 978-3-347-01511-1 / 9783347015111 |
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