Allein durch die Sterne (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
272 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-98796-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Allein durch die Sterne -  Nika S. Daveron
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Was würdest du tun, wenn du der letzte Mensch der Welt wärst? Für alle, die eine Reise durch die Sterne machen wollen, um am Ende bei jemandem anzukommen, der es wert ist »Meine Fotos wurden kurioser. Selfies im leeren Supermarkt. Ein 'Hilfe' aus Dosenravioli gebaut. Da war niemand. Niemand sah meine Bilder, egal wie viel Hashtags ich versuchte. Ich betitelte sie alle mit #iamunstoppable.« Die freiheitsliebende Ariadne tut nur, was sie will: Sie versucht sich an Dingen, die ihr Spaß machen und umgibt sich nur mit Leuten, die ihr Freude bereiten - sowie mit ihrer Katze namens Katze. Doch dann sind alle Menschen in ihrer Umgebung von einem Moment auf den anderen verschwunden. Ariadne ist der letzte Mensch auf Erden und völlig allein. Bis sie eines Tages eine Nachricht von Sanghyun erhält - dumm nur, dass er in Shanghai und auf der anderen Seite der Welt ist ... »Ich wurde prächtigst unterhalten und mochte das Buch gar nicht mehr aus den Händen legen. Ich wünsche dieser abenteuerlichen und gefühlvollen Dystopie, die so herrlich erzählt ist, eine große Leserschaft!«  ((Leserstimme auf Netgalley)) »Dieses Buch ist wirklich zu empfehlen und ein schöner und ungewöhnliche Zeitvertreib, der einen für einige Stunden in einer dystopischen Welt gefangen hält.«  ((Leserstimme auf Netgalley))  »Eine sehr außergewöhnliche Geschichte mit Humor, Abenteuer und viel Spannung. Man möchte nicht als lesen, lesen, lesen, bangt aber davor, dass die Geschichte dann zu schnell endet.«  ((Leserstimme auf Netgalley))   »Ein toller Mix aus Dystopie, Romantik und Survivalabenteuer!«  ((Leserstimme auf Netgalley))   

Nika S. Daveron stellte bereits im frühen Alter von 8 Jahren fest, dass das Beste am PC die Tastatur war - neben dem väterlichen Gratisvorrat an leeren Blättern. Geboren im schönen Köln, lebt sie derzeit in Neuss und ist als Sales & Account Managerin tätig. Wenn sie sich nicht gerade im Sattel oder auf den deutschen Galopprennbahnen herumtreibt, glüht die Xbox oder die Maus; Computerspiele können auch schon mal den Schlaf kosten. Krach geht bei ihr durchaus als Musik durch, wenn sie sich auf Industrial-Partys die Nacht um die Ohren schlägt.

Nika S. Daveron stellte bereits im frühen Alter von 8 Jahren fest, dass das Beste am PC die Tastatur war - neben dem väterlichen Gratisvorrat an leeren Blättern. Geboren im schönen Köln, lebt sie derzeit in Neuss und ist als Sales & Account Managerin tätig. Wenn sie sich nicht gerade im Sattel oder auf den deutschen Galopprennbahnen herumtreibt, glüht die Xbox oder die Maus; Computerspiele können auch schon mal den Schlaf kosten. Krach geht bei ihr durchaus als Musik durch, wenn sie sich auf Industrial-Partys die Nacht um die Ohren schlägt.

Kapitel 1: #nofilter


Der Tag hatte wie all die anderen in diesem Monat begonnen. Ich stolperte über die Katze. Ein Ritual, ein geheimes Erkennungszeichen, das mir sagte: »Du bist du – so was bringst nur du fertig.«

Die Katze, viel zu dick, hatte keinen Namen. Sie war irgendwann zu mir gekommen und nicht mehr gegangen, wie Katzen das eben zu tun pflegen. So ganz klischeehaft. Und ich hatte irgendwie versäumt, ihr einen Namen zu geben. Vielleicht, weil ich zu viel mit der Uni beschäftigt gewesen war. Aber sobald ich heimkehrte, kroch sie durch mein Terrassenfenster und sagte mir: »Ich verhungere gleich.« Sie war Katze. Ich brachte ihr Futter. Und Streicheleinheiten.

Katze versteckte sich ständig in der Wohnung und ich stolperte halb blind über sie. Irgendwo. Niemals zweimal am selben Ort. Was ein Kunststück war bei vierzig Quadratmetern, doch mehr hatte mein Studentenbudget nicht hergegeben. Zudem besaß ich nur noch die Ersparnisse, die ich während meines Kellnerjobs angesammelt hatte. Nicht eben viel. Dazu war ich seit ein paar Wochen exmatrikuliert. Studieren lag mir nicht, das musste ich mir eingestehen. Ich wusste nicht, was ich mit meinem Leben anstellen wollte. Also lebte ich in den Tag hinein, bediente ein paar reiche Schnösel und scherte mich um nichts. Ich ignorierte die beharrlichen Versuche meines Vaters, aus mir eine gute Tochter zu machen, wie meine Verwandtschaft das so gern ausdrückte, und ich pfiff auf alles, was mir keine Freude bereitete.

Katze machte mir Freude. Ihre drollige Art und ihre beruhigende Wärme waren einfach zu verführerisch. Sie war rot getigert, mit ein paar weißen Tupfen. Gelbe Augen, die ständig irgendwie schläfrig wirkten. Und eine Schnute, die jedes Instagram-Model neidisch machte. Außerdem bewegte sie sich nicht sanft und elegant, wie es andere Katzen zu tun pflegten – sie war wie ein polternder Kobold in meiner Wohnung. Oder ein sehr dickes Heinzelmännchen.

Eigentlich wollte ich mich nichts und niemandem verpflichten. Aber Katze hatte andere Pläne gehabt.

Als ich ihr an diesem Morgen ein paar Fleischerreste gab, drängte sie sich bereits schnurrend um meine Beine. Katze tat alles für Futter und mich hätte es nicht gewundert, wenn man ihr damit Kunststücke entlocken könnte.

Mein Handy vibrierte und ich nahm den Anruf entgegen.

»Hey, Ariadne. Du denkst an unsere Verabredung?«

»Ja, sicher. Bringst du meinen Schläger mit? Der liegt noch bei dir.«

»Oh … ja, muss ich suchen. Wir sehen uns, Sweetie.«

Kylie hatte diese klischeehafte Beste-Freundinnen-Art an sich, aber manchmal tat es gut, ein paar schmeichelnde Worte zu hören. Okay, Kylie nannte auch den Postboten Honey und die Busfahrerin Sweetie. Sie war laut und schrill, groß und schwarz und immer im Mittelpunkt – alle in unserem Freundeskreis drehten sich um sie wie Sonne. Aber das machte mir nichts. Es war unmöglich, ihr böse zu sein.

Wir kannten uns aus der Schule. Vom Schulsport, um genau zu sein. Badminton war ihre Leidenschaft. Meine nicht, mein Vater schickte mich dennoch hin. Weil seine Tochter sportlichen Aktivitäten nachgehen sollte, obwohl ich damals schon jahrelang in einem teuren Club Reiten ging. Vermutlich hatte mein Vater gelesen, dass Reiten kein Sport war, und schon musste ich in den Badminton-Club wechseln. Immerhin bekam ich dafür Kylie.

Das Handy piepte erneut.

Was ist denn eigentlich mit Clément? Ging da was?

Ich schickte ihr einen blöden Smiley zurück und antwortete: Einmal und nie wieder.

Haha, meine kleine Partymaus.

Nö. Nur jemand, der keine Lust hatte, sich festzulegen. Ich war jung. Ich hatte etwas vor. Nur keinen blassen Schimmer was. Und Clément war … uninteressant. Einfach nichts, was mich zu fesseln vermochte. Kylie nannte mein Verhalten verfrühte Midlife-Crisis. Bekam man die mit Anfang zwanzig?

Ich stellte Katze ihr Futter hin, dass sie schmatzend verschlang, und verschwand im Bad. Ich besah mir kurz meine Frisur, ehemals ein blonder Pixie-Cut mit kurzgeschorenen Seiten, den ich normalerweise aufstellte – jetzt ein herausgewachsener Ansatz und viel zu lange Seiten. Es war wirklich Zeit für einen Friseurbesuch.

Danach machte ich mich auf die Suche nach meinen Badminton-Schuhen. Man soll ja meinen, dass man auf vierzig Quadratmetern nichts verlor. Aber ich konnte das sehr wohl.

Kurz noch ans Handy, Instagram checken. Ich war leidenschaftliche Instagramerin, folgte zig Leuten und entfolgte sie wieder, wenn sie mir zu langweilig wurden. Ein bisschen was vom Leben sehen. Ganz ohne aus dem Haus zu gehen. Außerdem konnte ich da meiner heimlichen Leidenschaft frönen: schicke Hochglanzfotos von irgendwelchen Starlets und richtigen Stars. Und Food Blogger. Ich konnte nicht genug kriegen von ihnen. Von ihren Reisen in ferne Länder, um sich dort durch die Speisekarte zu futtern. Wie wohl richtiges Chicken Masala schmeckte? – Nicht die verweichlichte Version, die man bei uns in der Stadt bekam.

Kylie und ich sahen uns stundenlang YouTube-Videos an. Weil es Spaß machte. Und weil wir uns insgeheim eine Reiseroute zurechtlegten. Nächstes Jahr wollten wir um die Welt reisen. Ob das funktionierte, stand allerdings in den Sternen. Mit dem Kellnerjob war ich besser dran als mit der Studentennummer, nur reich wurde ich davon nicht.

Ich legte das Handy zurück und suchte weiter nach meinen Schuhen und einer sporttauglichen Handtasche. Mit Tussihandtäschchen brauchte ich nicht im Badminton-Club aufzulaufen. Wie sagte Kylie immer so schön: »Da lässt man seine Tussi vor der Tür und nimmt nur den Tiger mit rein.«

Tatsächlich hatte ich selten etwas Aggressiveres und Lauteres als unsere Badmintongruppe getroffen. Wir waren acht Frauen, die unterschiedlicher nicht sein konnten, aber miteinander und gegeneinander spielten und das mit einer Hingabe, die vermutlich uns selbst am meisten wunderte. Niemand schenkte sich etwas.

Da waren Kylie und ich, Brigitte und Rachel, Naomi und Daisy und Tina und Vivienne. Brigitte war eine hünenhafte Geschäftsfrau mit mordsmäßiger Stimme, Rachel selten da, denn sie war Offizier bei der Armée Française und vergaß gerne auf dem Platz, dass wir nicht ihre Kadetten waren. Naomi war Callcenter-Agent und hatte deswegen unregelmäßige Arbeitszeiten. Daisy, engelsgleich und blond, hatte tatsächlich Instagram-Model zu ihrem Beruf gemacht und postete hin und wieder Bilder von unserer ungleichen Gang. Tina und Vivienne hingegen waren ein Paar, das sich beim Spiel herrlich zoffte. Wie zu unserer Unterhaltung führten sie dramatische Ehekrisen auf dem Platz auf.

Fragwürdig war allerdings, wer zu so früher Stunde im Club sein würde. Wahrscheinlich die Rentnergang. Eine Gruppe alter Herren, die nur über ihre Wehwehchen klagte, statt effektiv zu spielen.

Ich strich einmal über Katzes samtiges Fell, um mich zu verabschieden, dann warf ich Handy und Wasserflasche in die am wenigsten tussige Handtasche und machte mich auf den Weg zum Badminton-Club.

 

Das weiße Gebäude wirkte, als gehörte es einem feinen Tennisclub. Andere Vereinsheime sahen weitaus heruntergekommener aus, das hatten wir bei Wettkämpfen schon mitbekommen. Umso mehr liebten wir unseren Club und halfen tatsächlich auch mal mit, wenn es um Renovierungsarbeiten, Spendenaktionen oder schlichtes Putzen ging.

Kaum parkte ich mein Auto, erblickte ich Kylie vor dem Eingang mit der großen Glastür. Es war unmöglich, sie zu übersehen. Sie trug ein Outfit in Sonnenblumengelb und sah phänomenal gut aus. Ihre neuen Nikes waren so gelb wie die Shorts und die Jacke.

»Da ist sie ja, die Frau mit der schlechtesten Frisur der Welt.« Sie schwang zwei Taschen über dem Arm.

Kylie trug übrigens Glatze. »Weil’s praktischer ist.« – wie sie mir ständig erklärte. So frei und mutig ich immer sein wollte, eine Glatze traute ich mich nicht.

»Wen willst du heute blenden?«, fragte ich.

»Aber Ariadne, nur dich, Liebes.« Sie lachte und entblößte eine Reihe perlweißer Zähne, auf die jeder Zahnarzt stolz gewesen wäre. Dazu trug sie pinken Lippenstift. Kylie schminkte sich selten, aber Lippenstift gehörte zu ihr wie eine zweite Haut.

»Gehen wir danach auf ’nen Kaffee ins Starbucks?«

Ich zuckte mit den Schultern. »Klar. Du bezahlst. Du hast eh noch Schulden bei mir.«

Kylie kicherte. »Scheiße. Du merkst dir auch alles. Aber okay, eine Latte für die Dame. Auf Kylies Kosten.«

Ich grinste, nahm ihr meinen Schläger ab und folgte Kylie ins Innere des Badminton-Clubs, vorbei am Tresen, wo sich einmalige Gäste ihre Karte abholen konnten, wie im Schwimmbad. Wir gingen direkt den marmorierten Weg an den Trophäen vorbei und schoben unsere Dauerkarten in das Lesegerät.

»Was hast du gestern noch gemacht?«, fragte Kylie, als wir die Umkleideräume mit den Spinden betraten. Da wir bereits umgezogen waren, mussten wir unsere Sachen nur noch ins Schließfach legen. Ich steuerte, wie immer, eines der Hinteren an. Nummer 703. Es war meines – so behauptete ich jedenfalls. Weil es einen Spiegel hatte. Vielleicht hatten die anderen auch einst Spiegel gehabt, doch die waren alle abgefallen oder herausgerissen worden.

Wir hörten gedämpfte Gespräche und Gelächter. Das typische Feeling eines Umkleideraums im Sportverein. Neonlicht und kalte Fliesen. Erst wenn man die große, grüne Feuerschutztür durchschritten hatte, stand man auf einem Court. Und davon gab es in der riesigen, langen Mehrzweckhalle mit modernem blauen Boden acht Stück. Es roch immer ein bisschen muffig, denn es gab zwar eine große Fensterfront, allerdings ließen sich die Fenster nicht öffnen. Die Halle hatte ihren ganz...

Erscheint lt. Verlag 1.7.2021
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte China • Dystopie ab 16 • Fantasy • Fantasy Romane für junge Frauen • Frankreich • leftovers • letzer Mensch auf der Welt • Liebe • Liebesroman • Reise • Romance • Romane für Jugendliche • Romantasy • Romantik • Russland • Umbrella Academy • Zeitreise Bücher • Zeitreise Liebesroman
ISBN-10 3-492-98796-6 / 3492987966
ISBN-13 978-3-492-98796-7 / 9783492987967
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