Young Agents (Band 3) - Codewort 'Inferno' (eBook)

Codewort 'Inferno'
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
272 Seiten
Karibu (Verlag)
978-3-96129-187-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Young Agents (Band 3) - Codewort 'Inferno' -  Andreas Schlüter
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Offiziell gibt es sie gar nicht. Und doch leben sie mitten unter uns: die YOUNG AGENTS - topausgebildete Geheimagenten, die nicht älter sind als du! Auch diesmal wartet wieder ein brandgefährlicher Auftrag auf die YOUNG AGENTS. Zusammen mit Naomi aus Paris und Charles aus London muss Billy verhindern, dass der »Boss« mit seinen Anhängern Anschläge auf deutsche Wochenmärkte ausübt. Dazu entwickelt das Trio einen genialen Plan: Sie erfinden ein Reality-Spiel, das alle Kinder der Stadt zu Agenten erklärt und auffordert, verdächtige Taschen ohne Besitzer zu melden. Zunächst mit Erfolg. Doch dann kommt es zu einem spannenden Showdown. Werden die YOUNG AGENTS es diesmal schaffen, den mächtigen »Boss« zu schnappen?

Andreas Schlüter, geboren in Hamburg, leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten. Er gründete ein Journalistenbüro, schrieb Reportagen für Zeitungen und arbeitete als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen. Seit seinem Durchbruch als Schriftsteller hat er über 120 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet immer wieder auch als Drehbuchautor.

Andreas Schlüter, geboren in Hamburg, leitete mehrere Jahre Kindergruppen in sozialen Brennpunkten. Er gründete ein Journalistenbüro, schrieb Reportagen für Zeitungen und arbeitete als Nachrichtenredakteur fürs Fernsehen. Seit seinem Durchbruch als Schriftsteller hat er über 120 Kinder- und Jugendbücher geschrieben und arbeitet immer wieder auch als Drehbuchautor.

EIN GANZ NORMALER SCHULTAG


Ich darf das eigentlich nicht tun. Ich soll mich in der Schule »normal« verhalten, nicht auffallen, auf keinen Fall auch nur ansatzweise meine antrainierten außergewöhnlichen Fähigkeiten preisgeben. So haben sie es uns auf der Agentenakademie eingebläut. Und so mahnt mich auch immer wieder mein direkter Vorgesetzter, den ich nur »den Prof« nenne. Schön und gut. Ich habe mich bisher dran gehalten. Auch wenn es manchmal schwerfällt. Aber weder unsere Ausbilder in der Agentenakademie noch der Prof müssen in der Schule mit Typen wie Gonzo auskommen. Gonzo ist der ätzendste Typ in meiner Klasse, vermutlich der gesamten Schule. Keine Gelegenheit lässt er aus, andere zu mobben, zu terrorisieren, zu bedrohen oder sonst wie Ärger zu machen. Besonders mich hat Gonzo auf dem Kieker. Klar, in seinen Augen bin ich der Schwächste in der Klasse, die größte Niete auf diesem Planeten. Logisch, dass er das denkt, weil ich ihm und allen anderen genau diesen Schwächling vorspielen muss, um meine wahre Identität geheim zu halten.

Wie gesagt, bisher hat das einigermaßen gut geklappt. Aber seit kurzer Zeit ist Gonzo noch verbissener hinter mir her, weil er eifersüchtig ist. Wir haben nämlich eine neue Mitschülerin: Abena ist aus Ghana nach Deutschland gekommen, spricht für die kurze Zeit, die sie hier ist, erstaunlich gut Deutsch und hat mich als ihren ersten Ansprechpartner in der Klasse auserkoren. Das hatte sich so ergeben, weil sie zufällig neben mir sitzt. Mir ist das ganz recht, denn Abena ist ausgesprochen nett. Und genau das wurmt Gonzo, der vom ersten Tag an ein Auge auf sie geworfen hat. Aber Abena will nichts von ihm wissen, was auch wieder sehr für sie spricht. Nun sitzt Gonzo aber genau hinter uns und nervt die ganze Zeit: mich, eben weil er eifersüchtig ist, und Abena, weil er einfach nicht von ihr ablässt.

Gestern Nachmittag habe ich nach Schulschluss noch ein knappes Stündchen mit Abena im Klassenraum verbracht, um mit ihr Deutschvokabeln zu lernen. Und deshalb will Gonzo mich heute Morgen verprügeln! Einfach so. Da ich mich einerseits nicht von ihm verhauen lassen will, andererseits mich nicht anständig wehren und ihn verprügeln darf, bin ich gerade mal wieder auf der Flucht vor diesem Blödmann. Ich bin einfach in eine Toilettenkabine gerannt. Nicht besonders einfallsreich, und klar, dass er mich hier findet. Soll er auch. Die Tür habe ich deshalb auch nicht verriegelt.

Ich muss nicht lange warten. Schon höre ich, wie er angepoltert kommt.

Da steht er auch schon vor mir.

»Hab’ ich dich!«, ruft er und grinst mich voller Vorfreude an, mir gleich eine verpassen zu können. »Für so dämlich hab’ ich dich gar nicht gehalten, dass du vergisst, die Tür abzuschließen.«

»Du täuschst dich«, antworte ich, »ich schließe noch ab.«

Gonzo lacht. »Aber …«, will er sich gerade über mich lustig machen. Da packe ich ihn blitzschnell am Kragen, ziehe ihn nah zu mir, drehe mich mit ihm um 180 Grad und werfe ihn auf die Kloschüssel. Gonzo fällt, kann sich zwar gerade noch an der Schüssel festhalten, doch schon bin ich draußen aus der Kabine, ziehe die Tür von außen zu und schließe sie ab.

In der Agentenakademie habe ich das Öffnen von Schlössern aller Art gelernt. Aber das funktioniert auch umgekehrt. Mit meinem Türöffner-Agententool kann ich Türen auch verschließen. An dem Schloss gibt es nämlich einen kleinen, versteckten Riegel, an den man auch von außen herankommt, um die Tür zu verschließen. Um herauszukommen, müsste Gonzo über den versifften Toilettenboden unter der Tür hindurchrobben. Wie gesagt: Eigentlich darf ich das nicht. Hat aber viel Spaß gemacht.

»Tschüss, Gonzo«, rufe ich ihm zu, während er von innen gegen die Tür bollert.

»Ey, die Tür hat sich verhakt«, ruft er. »Lass mich raus!«

Aber da bin ich schon draußen.

Auf dem Weg zum Klassenraum bekomme ich eine Nachricht aufs Handy: Shiona will uns sehen.

»Uns«, das sind Naomi aus Paris, Charles aus London und ich. Wir drei bilden das YOUNG-AGENTS-Team, das derzeit in meiner Heimatstadt Hamburg stationiert ist. Unser aktueller Auftrag lautet: den Obergangster mit dem Spitznamen »Boss« zu überführen. Was uns nach drei Anläufen leider noch immer nicht gelungen ist. Aber wir konnten einen seiner engsten Komplizen hinter Gitter bringen: Thorsten Maffei, Shionas Vater.

Natürlich ahnt Shiona nichts davon, dass wir Agenten sind. Naomi, Charles und ich sind nur in ihre Musikband eingestiegen, um heimlich ihren Vater auszuspionieren. Diesen Auftrag haben wir erfolgreich abgeschlossen.

Und eigentlich hätten wir den Kontakt zu Shiona anschließend sofort abbrechen müssen. Persönliche Bindungen zu Gangstern und ihren Familien dürfen wir Agenten uns natürlich nicht erlauben. Aber in diesem Fall hat uns der Prof gebeten – besser gesagt: befohlen –, den Kontakt aufrechtzuerhalten und weiter mit Shiona in der Band zu spielen. Darum schreibt sie uns also noch. Verständlicherweise ist Shiona völlig fertig. Sie hat allein mit ihrem Vater – und einigen Leibwächtern – in einer riesigen Villa gelebt. Ihre Mutter hat die Familie vor längerer Zeit schon verlassen, wir wissen aber nicht, warum eigentlich und wo sie sich aufhält. Sie hat also niemanden, außer ihrer besten Freundin Kati, die Bassistin der Band, und uns, von denen sie nicht ahnt, dass wir ihren Vater in den Knast gebracht haben.

Warum wir weiterhin in ihrer Nähe bleiben sollen? Weil ihr Vater als Kronzeuge gewonnen werden sollte.

Natürlich hätte ein Gangster wie Thorsten Maffei eigentlich niemals seine Komplizen oder gar seinen Boss verraten. Ehrenkodex. Und Angst vor Rache. Allerdings: Wenn er jemals in Freiheit seine Tochter wiedersehen will, muss er kooperieren. Denn die Anklagepunkte sind beachtlich und würden ihm eine Gefängnisstrafe von mehrfach lebenslänglich einbringen. Für den Fall aber, dass er bereit ist, als Kronzeuge gegen den Boss auszusagen, hat man ihm seine Freiheit mit neuer Identität versprochen.

Maffei – so hat der Prof uns berichtet – ist tatsächlich auf den Handel eingegangen. Und seit diesem Moment in höchster Gefahr. Denn auch im Gefängnis hat der Boss seine Leute, die Maffei nun nach dem Leben trachten könnten.

In den nächsten Tagen soll Maffei darum in den Sicherheitstrakt verlegt werden. An sich ein guter Plan. Das Problem ist nur: Wenn der Boss und seine Bande nicht mehr so leicht an Maffei selbst herankommen, ist vorhersehbar, dass seine Tochter in Gefahr ist. Also Shiona.

Deswegen muss sie im Auge behalten werden, und das können wir drei YOUNG AGENTS am besten, weil wir als ihre »Freunde« direkten und ungehinderten Zugang zu ihr und ihrem Haus haben.

Darum kann ich jetzt auch nicht wie geplant in den Unterricht, Shiona hat Vorrang. Offenbar ist irgendetwas passiert, denn sonst würde sie nicht uns alle vier, inklusive Kati, anpiepen und uns zu sich rufen.

Halt! Stimmt nicht. Natürlich würde Shiona das tun. Shiona macht sich nämlich höchst selten Gedanken um andere und deren Bedürfnisse. Eigentlich geht es bei ihr immer nur um sie selbst.

Ich schaue mich um, ob ich unbeobachtet bin.

Bin ich nicht.

Ich muss mich erst mal in eine stille Ecke verziehen. Die Schultoilette wäre ein guter Ort, aber da sitzt ja Gonzo fest und randaliert oder kriecht gerade über den versifften Boden, um sich zu befreien. Also verschwinde ich in einen der Büsche am Rande des Pausenhofs, ziehe mein Handy mit den Geheimdienst-Apps aus meiner Geheimtasche und nehme Kontakt zu Naomi und Charles auf, um nachzufragen, ob es wirklich so dringend ist, jetzt sofort bei Shiona aufzutauchen.

Ach so, ich trage seit einiger Zeit meistens zwei Smartphones bei mir. Ein ganz normales in meiner Hosentasche wie die meisten Schüler. Es würde einfach auffallen, wenn ich keines hätte. Und dann mein »richtiges« Smartphone, besonders klein und flach, aber hochleistungsfähig und abhörsicher, das ich von der Zentrale bekommen habe und das die ein oder andere Sonderfunktion besitzt. Das verstecke ich aber in einer geheimen Tasche unter meinem Gürtel. Auch, damit es nicht Typen wie Gonzo oder meinem Nachbarn Murat in die Hände fällt, wenn sie mich mal wieder abziehen wollen.

Die Antwort ist prompt und kurz. Von Naomi. Sie lautet:

TM wird morgen verlegt

Ich verstehe. »TM« steht für Thorsten Maffei. »Verlegt« heißt: Er kommt an einen unbekannten Ort, an dem er bis zum Prozess in Haft bleibt.

Es geht also los. Shiona ist ab sofort in höchster Gefahr. Denn spätestens (!) jetzt kann sich der Boss denken, dass Maffei als Kronzeuge aussagen will. Und das ist auch genau der Grund, weshalb wir YOUNG AGENTS wieder aktiv werden sollen. Nicht, weil wir plötzlich zu Leibwächtern der Familienangehörigen von Schwerverbrechern geworden sind, sondern: Wenn Shiona etwas zustößt, wird ihr Vater nicht als Kronzeuge aussagen.

Ich wühle mich wieder aus dem Gebüsch heraus und – vor mir steht Abena.

»Was tust du?«, fragt sie, wobei sie auf den Busch zeigt.

»Äh …« Für jeden Agenten kann es lebenswichtig sein, im richtigen Moment schlagfertige Antworten parat zu haben und sich aus dem Stegreif glaubwürdige Ausreden einfallen zu lassen. Auch das kann man trainieren. Doch in diesem Moment, vor Abenas Augen und ihrem verdutzt fragenden Gesicht, fällt mir einfach nichts ein. Gut, ich hätte sagen können, dass ich pinkeln war. Aber das wäre mir vor ihr dann doch zu peinlich gewesen.

»B…B…B…Ball«, stottere ich stattdessen.

Abena glaubt offenbar, sie...

Erscheint lt. Verlag 4.9.2020
Reihe/Serie Young Agents
Young Agents
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 11 • Ab 11 Jahren • action • Agent • Agenten • Agenten-Krimi • Aufträge • Band 3 • BND • Bücher für Jungs • Elitegruppe • Geheim • Geheimagent • Geheimdienst • jason borne • Jugendbuch • Jungen • Jungs • Kinderagenten • Kinderbuch • Krimi • MAD • Mädchen • Spannung • unauffällig • undercover • Undercover Kids • Zweite Identität
ISBN-10 3-96129-187-X / 396129187X
ISBN-13 978-3-96129-187-8 / 9783961291878
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