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Weihnachten sitzen wir alle in einem Boot (eBook)

24 unglaubliche Weihnachtsgeschichten

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
284 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-06788-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
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Weihnachten soll alles perfekt sein. Doch was ist, wenn der bestellte Weihnachtsmann doppelt erscheint und die Familie am Ende Weihnachten in einem Schlauchboot verbringt? Vielleicht teilen Sie auch Inspektor Larsons Überraschung, wenn ausgerechnet am Heiligabend der Weihnachtsmann die kleine Polizeistation des verträumten Small Paddington aufsucht, um Anzeige zu erstatten. Oder können Sie sich vorstellen, dass der Inhalt eines Weihnachtspakets Sie so sehr überrascht, dass der Abend ganz anders verläuft als geplant? Wenn Sie zudem miterleben möchten, wie die kleine Sophie Weihnachten rettet, ist dieses Buch genau richtig für Sie. Kommen Sie mit ins Boot und tauchen Sie in 24 untypische Weihnachtssituationen ein, die Sie zum Lachen bringen, zum Nachdenken anregen oder Ihnen vielleicht eine Gänsehaut bescheren. In seinem Debütwerk gelingt es dem Hamburger Autor Bernd Hennig hervorragend, den Leser vom ersten Satz an in den Bann seiner Geschichten zu ziehen. Neugierig muss man den sorgfältig aufgebauten Spannungsbögen bis zum überraschenden Ende folgen. Passend zur Vorweihnachtszeit ist dieses Buch der ideale literarische Adventskalender für Jung und Alt. Mit ausdifferenzierten, bunten Bildern entsteht mit jeder Geschichte ein facettenreicher Kurzfilm im Kopf, der ungewöhnliche Weihnachtszenen mal lustig, mal skurril oder auch spannend darstellt.

Bernd Hennig, 1971 in Hamburg geboren, erstaunte seine Lehrer bereits im Alter von zwölf Jahren mit kreativen Aufsatzideen. In seiner Jugend bot sich jedoch kaum Gelegenheit, sein Talent weiterzuentwickeln. Nach einer technischen Berufsausbildung studierte er Informatik an der Universität Hamburg. Während dieser Zeit entdeckte er sein Schreibtalent wieder und nahm an kreativen Schreibwettbewerben teil, bei denen er mehrfach Preise gewann. Seit 2004 hat er die stimmungsvolle Vorweihnachtszeit genutzt und jedes Jahr ein bis zwei Weihnachtskurzgeschichten verfasst, von denen er die schönsten in seinem Debütwerk veröffentlicht.

Bernd Hennig, 1971 in Hamburg geboren, erstaunte seine Lehrer bereits im Alter von zwölf Jahren mit kreativen Aufsatzideen. In seiner Jugend bot sich jedoch kaum Gelegenheit, sein Talent weiterzuentwickeln. Nach einer technischen Berufsausbildung studierte er Informatik an der Universität Hamburg. Während dieser Zeit entdeckte er sein Schreibtalent wieder und nahm an kreativen Schreibwettbewerben teil, bei denen er mehrfach Preise gewann. Seit 2004 hat er die stimmungsvolle Vorweihnachtszeit genutzt und jedes Jahr ein bis zwei Weihnachtskurzgeschichten verfasst, von denen er die schönsten in seinem Debütwerk veröffentlicht.

Weihnachten in Small Paddington

Kapitel 1

Chief-Konstabler Larson holte tief Luft, als er seinen Blick durch das weit geöffnete Fenster seines Büros im Paddingtoner Polizeireviers warf. Die kalte Luft durchströmte seine Lunge und weckte die Lebensgeister in ihm. Obwohl seine Schicht erst vor einer Stunde begonnen hatte, fühlte er sich müde. Heute passierte einfach absolut nichts. Sein Blick folgte einigen Schneeflocken, die sich langsam auf den Dächern und Wegen der kleinen Stadt niederließen. Die Straßen waren heute, am Heiligabend, nicht sonderlich belebt. Wie jedes Jahr wollten alle Paddingtoner zügig nach Hause, um in Ruhe ihr Weihnachtsfest zu feiern. Sein Blick streifte über den Rathausplatz, der sowohl das Rathaus, die Polizeiwache, den Paddingtoner Pub als auch einige Geschäfte des täglichen Bedarfs miteinander verband. Schemenhaft sah er noch einige in dicke Mäntel eingehüllte Gestalten mit Besorgungen unter dem Arm, die zielstrebig über den Marktplatz huschten.

Wenn es noch weitere zwei Stunden weiter schneite, würden die Straßenlaternen bald ihr spärliches Licht in den weißen Schnee werfen, wo es reflektiert werden würde. Der Weihnachtsmann würde sich durch seine Fußspuren verraten, dachte der Kriminalist Larson. Ihm wurde kühl. Mit einem kurzen, stechenden Quietschen hakte er den Verschluss des Fensters in sein marodes Gegenstück.

Der Chief-Konstabler sackte auf seinem abgewetzten Ledersessel hinter dem schweren Eichenschreibtisch zusammen. Seit achtundzwanzig Jahren war er nun Konstabler beziehungsweise Chief-Konstabler. Gern wäre er Chief-Inspektor geworden. Doch seine Anträge waren bislang immer abgewiesen worden. In Small Paddington würde nichts passieren, wofür man einen Chief-Inspektor benötige, hieß es von Scotland Yard immer wieder. So war er stets Konstabler geblieben. Wenn auch Chief-Konstabler. Noch bis Mitternacht musste er hier die Stellung halten, so sah es das Dienstprotokoll vor. Erst gegen 20 Uhr würde er Konstabler Johnson und Konstabler Mc. Fadden erwarten können, die derzeit mit dem Dienstwagen auf Streife in der Kleinstadt unterwegs waren. Zeitig zum 17-Uhr-Tee machten sie regelmäßig eine Pause bei Mrs.

Broockstone, der alten Konditorin von Small Paddington. Sie war zwar schon seit Jahren im Ruhestand, aber immer bestens über alle Vorgänge im beschaulichen Dorf informiert. Bei ihr bekamen die Polizisten eine Tasse heißen Earl Grey und gleichzeitig brisante Neuigkeiten über den aktuellsten Tratsch der Stadt, den sie dem Chief-Inspektor wiederum nach ihrer Streife brühwarm berichten würden. Meist brachten sie auch ein Stück Gebäck von Mrs. Broockstones eigenen Kreationen mit. Ein abwechslungsreicher und zudem geschmackvoller Höhepunkt eines langen Dienstabends, auf den der Chief sich freute.

Doch bis dahin war es noch Zeit. Gelangweilt malte er einige Kreise mit seinem kantigen Holzbleistift auf die Schreibtischunterlage. Dann beschloss er, sich einen heißen Tee aufzugießen. Mit einem Lächeln der Vorfreude stand er auf und öffnete die schwere Holztür seines Büros. Er schritt den kurzen Korridor entlang, am Funkraum vorbei und auf die Teeküche des Reviers zu. Sie war gleich neben dem Empfangstresen untergebracht. Es waren nur wenige routinierte Handgriffe nötig, bis der Tee fertig war.

Der Chief-Konstabler führte gerade eine heiße Tasse des besten englischen Yorkshire-Tees an seine Lippen, als die Eingangstür des Reviers mit einem lauten Krachen aufgestoßen wurde.

Sofort verflog jener kräftig markante Geruch des perfekt ausbalancierten Heißgetränks aus der Nase des Polizisten und damit auch die Vorfreude seines Gaumens auf ein vollkommenes Geschmackerlebnis. Er kam nicht umhin, die bereits geschlossenen Augen wieder zu öffnen und die Tasse abzusenken. Um seinem Erstaunen über die plötzliche Störung Nachdruck zu verleihen, zog er empört eine Augenbraue nach oben.

Vor ihm stand ein Mann mit schwarzen Stiefeln. Sein großer, breit gebauter Körper war in einen roten Mantel mit weißem Pelzkragen gehüllt. Sein Gesicht war kaum zu erkennen, da ihm die rote Bommelmütze weit über seine weißen Augenbrauen gerutscht war. Der markant lange, weiße Bart wirkte etwas schief und verdeckte den Großteil seines Antlitzes. Und dennoch wusste Chief-Konstabler Larson genau, wer vor ihm stand. Der Weihnachtsmann.

Kapitel 2

Krachend fiel die Tür des Small-Paddingtoner Polizeireviers wieder in ihr Schloss. Der kalte Luftzug hatte einige Schneeflocken mit hereingeweht, die in Sekunden auf dem warmen Boden des Reviers zu Wasser schmolzen. So ließen sie den Weihnachtsmann bald in einer kleinen Pfütze dastehen.

„Ich, ich möchte Anzeige erstatten“, stotterte der Mann und sein Blick fixierte den Polizisten hilfesuchend.

Obwohl der Konstabler keinen Tropfen von seinem Tee getrunken hatte, musste er nun hörbar schlucken. Während er die Tasse mit dem edlen Getränk langsam auf den Tresen des Reviers stellte, erlangte der Chief seine Fassung wieder. „Nun gut“, räusperte er sich. „Dann ist es nötig, ein Protokoll anzufertigen. Nehmen Sie doch Platz!“ Routiniert manövrierte er den Weihnachtsmann am Reviertresen vorbei und bot ihm einen Sitzplatz neben dem Schreibtisch an, auf dem eine alte Schreibmaschine thronte. Ruhig setzte er sich vor das Gerät und begann, das Datum und die Uhrzeit zu tippen. „Nennen Sie mir bitte Ihren Namen und den Sachverhalt, wegen dem Sie hier sind“, forderte er den allseits bekannten Mann auf, der seine Mütze nun abgenommen hatte und sichtlich erleichtert schien, dass ihm jemand zuhörte.

Kapitel 3

Chief-Konstabler Larson schaute gespannt zu, wie der Weihnachtsmann das Protokoll unterschrieb.

Dann nahm er es behutsam an sich und pustete vorsichtig über die schwarze Tinte, damit die Unterschrift zügig trocknen konnte. „Ich fasse also noch einmal zusammen“, resümierte er. Seine Augen überflogen das Protokoll. „Sie heißen Mr. Edward Chapman, sind dreiundfünfzig Jahre alt und“, er sah zu seinem Gegenüber auf, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich der Mann vor ihm saß, der er zu sein vorgab, „und sind der uns allen bekannte Postbote von Paddington. Heute am Heiligabend wollten sie, wie jedes Jahr, Ihrem Nebenjob als Weihnachtsmann nachgehen. Dazu zogen sie Ihr Weihnachtsmannkostüm an, bereiteten Ihren Schlitten vor und machten sich auf zum Nordplatz, wo sie in einer Lagerhalle Geschenke in unterschiedlicher Größe und Farbe abholten und auf Ihren Schlitten stapelten?“ Er sah Mr. Chapman fragend an. Dieser nickte zustimmend und der Chief führte seine Zusammenfassung weiter aus: „Es war nur eine Schlittenladung, weil dieses Jahr kaum jemand etwas verschenken wollte beziehungsweise Sie vermuteten, dass kaum jemand einen Weihnachtsmann benötigte, um die Geschenke zu übergeben. Das bereitete Ihnen große Sorgen und Sie dachten darüber nach, Ihren Nebenjob aufzugeben. In Gedanken versunken fuhren Sie die Nordstraße entlang in Richtung Stadt. Als Sie an die Kreuzung Ecke Ost-West kamen, bemerkten Sie, wie ein für Ihr Empfinden sehr schnelles Fahrzeug von links kam und Ihnen die Vorfahrt nahm. Sie versuchten auszuweichen, machten einen Schlenker, der so heftig war, dass Ihr Schlitten umfiel, Sie in den Schnee rutschten und erst nach etwa acht Metern vom Geländer der North-South Bridge gestoppt wurden. Aber alle Geschenke, die Sie geladen hatten, fielen über das Geländer und versanken im West-East-River. Als Sie wieder aufgestanden waren, konnten Sie nur noch sehen, dass…“ Erneut sah er sein Gegenüber mit einem Stirnrunzeln an, um sicher zu gehen, dass dieser ihm auch inhaltlich noch folgte und vor allem die einzelnen Etappen des Berichts weiterhin mit einem Kopfnicken bestätigte, ehe er fortfuhr: „Dass offenbar der Weihnachtsmann Ihnen die Vorfahrt genommen hatte. Denn Sie sahen, wie der goldene Schlitten, sich nach Westen bewegend, in die Lüfte hob und von acht kräftigen Rentieren gezogen wurde. Zudem war er mit einer Art Glitzerstaub umgeben. Nach wenigen Sekunden war der Weihnachtsmann verschwunden und Ihr eigenes Pferd mit Schlitten auch, da es erschrocken das Weite gesucht hatte. Mehrfaches Rufen Ihrerseits brachte es nicht mehr zum Stoppen oder Umkehren. Als Sie feststellten, dass Sie nicht verletzt waren, sind Sie schnellstmöglich der Südstraße gefolgt, bis Sie hier ankamen und fordern nun eine Entschuldigung des Weihnachtsmanns sowie die sofortige Bergung der Geschenke, damit Sie diese umgehend zustellen können?“

Edward Chapman nickte zustimmend. „Es ist doch schon fast 18 Uhr. Wie soll ich denn jetzt noch alles schaffen?“

Der Chief-Konstabler holte tief Luft. „Eine höchst ungewöhnliche Geschichte“, stöhnte er auf. „Das ist ein Problem, das ich mehrschichtig angehen muss“, stellte er ergänzend fest. Er machte drei große Schritte zum Polizeischrank, kramte in einer Kiste und kam...

Erscheint lt. Verlag 26.8.2020
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Advent • Adventskalender • Adventszeit • Boot • Familie • Geschenk • Kurzgeschichten • Weihnachten • Weihnachtsmann
ISBN-10 3-347-06788-6 / 3347067886
ISBN-13 978-3-347-06788-2 / 9783347067882
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