Die Saga von Vinland (eBook)

Historischer Roman

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
576 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-43801-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Saga von Vinland -  Iny Lorentz
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Ein kühner Plan, eine verbotene Liebe und eine gefahrvolle Reise über das raue Nordmeer in ein unbekanntes Land: Im historischen Roman »Die Sigrid-Saga« lässt Bestseller-Autorin Iny Lorentz das Mittelalter in Nordeuropa lebendig werden Zum Verräter erklärt, raubt Jarl Eyvind die schöne Sigrid, die ihm von ihrem Vater Ulfar verweigert wurde, und flieht mit der unwilligen Braut. Bei seinem Überfall geraten auch die beiden Freunde Andreas und Ailmar in seine Hand. Nachdem der Griff nach dem norwegischen Thron ein übles Ende nahm, will Eyvind seine Getreuen eine neue Heimat führen. So ziehen sie weit über das Meer und über Islands Gletscher in ein Land, in dem es alles gibt, was sie sich erträumen. Dort leben jedoch bereits Menschen und die sind nicht bereit, sich Eyvind zu unterwerfen. Doch auch Sigrid und die junger Grönländerin Ingridur streben gemeinsam mit Andreas und Ailmar danach, ihre Freiheit wieder zu erringen. Norwegens Fjorde, Islands Geysire und Gletscher sowie der rauhe Nordatlantik bilden den Schauplatz eines grandiosen Mittelalter-Romans. Sorgfältige Recherche, lebendige Schilderungen und eine dramatische Liebesgeschichte garantieren eine spannende Unterhaltung. Entdecken Sie auch die anderen Mittelalter-Romane von Iny Lorentz: • Die Rose von Asturien (Spanien) • Das Mädchen aus Apulien (Italien) • Die Löwin (Italien) • Die Pilgerin (Spanien) • Die Rebellinnen (Mallorca) • Die Wanderhuren-Reihe (Deutschland)

Iny Lorentz ist das Pseudonym des Autorenpaars Iny Klocke und Elmar Wohlrath. Ihr größter Erfolg 'Die Wanderhure' erreichte ein Millionenpublikum und wurde ebenso wie fünf weitere ihrer Romane verfilmt. Außerdem wurde dieser Roman für das Theater adaptiert. Seit der 'Wanderhure' folgt Bestseller auf Bestseller. Viele ihrer Romane wurden zudem ins Ausland verkauft. Neben anderen Preisen wurde das Autorenpaar mit dem 'Wandernden Heilkräuterpreis' der Stadt Königsee ausgezeichnet und in die 'Signs of Fame' des multikulturellen und völkerverbindenden Friedensprojekts »Fernweh-Park« aufgenommen. Besuchen Sie auch die Homepage der Autoren und ihren Facebook-Auftritt: www.inys-und-elmars-romane.de www.facebook.com/Inys.und.Elmars.Romane

Hinter dem Namen Iny Lorentz verbirgt sich ein Münchner Autorenpaar, das mit »Die Wanderhure« seinen Durchbruch feierte. Seither folgt Bestseller auf Bestseller, die auch in zahlreiche Länder verkauft wurden. »Die Wanderhure« und fünf weitere Romane sind verfilmt worden. Dazu wurde »Die Wanderhure« für das Theater adaptiert und auf vielen Bühnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz aufgeführt. Für die Verdienste um den historischen Roman wurde Iny Lorentz 2017 mit dem »Wandernden Heilkräuterpreis« der Stadt Königsee geehrt und in die Signs of Fame des Fernwehparks Oberkotzau aufgenommen.

4.


Drei Tage später vermeldete Kords Bote, dass die Schar, die Andreas begleiten sollte, bereitstünde. Dem Mann war anzusehen, wie froh er war, nicht dazuzugehören. Trotzdem erhielt er von Aldebrand seinen Botenlohn und machte sich wieder auf den Heimweg.

»Wie es aussieht, müsst ihr morgen aufbrechen«, sagte Aldebrand zu Andreas und seinem Sohn.

Andreas nickte mit verkniffener Miene. »Es ist wohl besser so. Dann ist Kord mich los, und ich bin mein eigener Herr.«

»Sollten wir nicht noch heute zur Burg reiten, um uns die Kerle anzusehen?«, fragte Ailmar.

»Ich verbringe die letzte Nacht in der Heimat lieber unter dem Dach deines Vaters. Immerhin war dies hier bis jetzt mein Heim, nicht Burg Venneby.«

Andreas umarmte Aldebrand, der ihm in all den Jahren mehr Vater gewesen war als sein eigener.

»Von mir aus gerne«, erwiderte Ailmar grinsend und setzte hinzu, dass er ungern mit Kord an einer Tafel gesessen hätte.

»Wir werden heute Abend noch den einen oder anderen Becher Wein miteinander leeren, und morgen brecht ihr dann mit allen unseren guten Wünschen auf. Mögen der heilige Michael und der heilige Georg an eurer Seite reiten und euch allezeit beistehen«, sagte Aldebrand. Er kämpfte mit den Tränen, denn er liebte Andreas wie seine eigenen Söhne und sah ihn ebenso ungern scheiden wie Ailmar. Um zu verhindern, dass die beiden ihn rührselig nannten, klopfte er ihnen auf die Schulter und stimmte ein Kampflied an.

Andreas und Ailmar fielen darin ein und ließen sich anschließend den letzten Wein in der Heimat schmecken.

Ein Bad in dem Teich, der den Burggraben speiste, weckte am nächsten Morgen ihre Lebensgeister, und als sie nach einem raschen Frühstück aufs Pferd stiegen, waren sie guter Stimmung.

Eine Reitstunde später erreichten sie Ritter Hardos Burg. Sie war ebenso wie Aldebrands Motte auf einem aufgeschütteten Hügel errichtet worden, wurde jedoch von zwei Palisadenreihen statt nur einer geschützt. Trotzdem drängte Kord darauf, daneben eine neue Burg aus Stein errichten zu lassen, die ihm mehr Sicherheit versprach als das hölzerne Bauwerk.

Ritter Hardo erwartete seinen jüngeren Sohn und dessen Gefolgsmann in der Halle. Durch die kleinen Fenster fiel kaum Licht, und so erhellten nur die beiden hinter dem Hochsitz des Burgherrn angebrachten Fackeln den Raum. Bisher hatte Andreas in seinem Vater stets den wuchtigen, kraftvollen Herrn von Venneby gesehen, nun aber bemerkte er Spuren des Alters an ihm. Es wunderte ihn daher nicht mehr, dass Kord dem Vater das Heft aus der Hand genommen hatte. Doch das ging ihn nichts an.

Er trat einen Schritt vor und verbeugte sich. »Mein Herr, ich bitte um Euren Segen für meine Fahrt!«

Er sprach Hardo an, als wäre er einer seiner Gefolgsleute und nicht sein Sohn.

Diese Entfremdung schmerzte Hardo, und er bedauerte es noch mehr, Andreas nicht rechtzeitig auf die Burg zurückgeholt zu haben. Vielleicht hätten seine Söhne sich dann daran gewöhnt, Brüder zu sein. Nun aber war es zu spät.

»Ziehe mit meinem Segen in die Ferne, mein Sohn, und grüße meinen alten Freund Ulfar Gunnarson von mir. Wir haben gemeinsam große Taten vollbracht. Vollbringe nun auch du große Taten!«

»Ich danke Euch, mein Herr, und ich werde alles tun, um mich Euer würdig zu erweisen«, antwortete Andreas und hörte dann ein mahnendes Hüsteln seines Freundes.

»Verzeiht, mein Herr, wenn ich Euch darauf anspreche«, fuhr Andreas daher fort. »Der Weg zu Ulfar Gunnarson ist weit, und nicht immer wird man uns unterwegs zu Gast laden. Auch werden wir den Schiffer bezahlen müssen, der uns nach Norwegen bringt.«

»Darum wollte sich doch Kord kümmern?«, antwortete Hardo verwundert.

»Wir haben ihn bislang nicht gesehen«, warf Ailmar ein.

Andreas nickte. »So ist es, Herr Vater. Wir wissen auch nicht, wo die Männer stecken, die uns begleiten sollen.«

Sein Vater wirkte auf einmal noch älter als vorhin, schlug aber mit der Faust auf den Tisch. »Wenn ich Kord etwas befehle, hat er es auszuführen. Wo ist er?«

Die Frage galt Ditto, einem Gefolgsmann seines ältesten Sohnes, der sich in der Nähe herumdrückte.

»Hat Herr Kord Euch nicht gesagt, dass er zu Fürst Bogumil reitet, um diesen zu einem Bündnis zu bewegen?«, antwortete der Mann scheinbar erstaunt.

Andreas hätte nicht einmal das Schwarze unter dem Nagel dagegen gewettet, dass sein Bruder ohne Wissen des Vaters aufgebrochen war.

Hardo hieb erneut auf den Tisch. »Ich habe ihm deutlich erklärt, dass er Andreas für die Reise ausrüsten und die Männer bereitstellen soll! Was hat er also bei den Wagriern zu suchen?«

»Das Bündnis mit Fürst Bogumil ist wichtig, um sich hier in diesem Land behaupten zu können. Andreas wird wohl die Reise auch ohne ihn antreten können.« Dittos unverschämter Tonfall verriet, dass Kord seine Männer gründlich gegen seinen Bruder eingenommen hatte.

»Und Andreas’ Gefolge?«, fragte Hardo scharf.

»Steht an der Grenze bereit und wartet darauf, dass er endlich erscheint.«

»Bei Gott, am liebsten würde ich meinen Entschluss umstürzen und Kord nach Norwegen schicken – samt allen Männern, die es wagen, mir so freche Antworten zu geben!«

So zornig Hardo auch klang, seine frühere Autorität, die die Männer hatte gehorchen lassen, war geschwunden. Er hatte Kord zum Anführer seiner Krieger ernannt und diesem so die Gelegenheit gegeben, diese Leute auf sich einzuschwören.

Gegen seinen Willen bedauerte Andreas seinen Vater. Für den alten Mann musste es schwer sein, zu erkennen, wie wenig sein Wort in der eigenen Burg noch galt.

Hardo stand schwerfällig auf und verließ den Raum. Als er wiederkehrte, trug er einen faustgroßen Beutel in der Hand. »Am Reisegeld soll es nicht scheitern, mein Sohn. Gib gut auf dich acht!« Er reichte Andreas den Beutel, der ihn, ohne hineinzuschauen, an Ailmar weitergab.

»Leb wohl! Vielleicht sehen wir uns wieder«, sagte Hardo und schämte sich nicht der Tränen, die ihm über die Wangen rannen.

»So Gott es will!« Kurz entschlossen umarmte Andreas seinen Vater und hielt ihn für einige Augenblicke fest umschlungen, dann löste er sich aus Hardos Armen und blickte Ailmar auffordernd an.

»Du hast es gehört! Unsere Männer warten auf uns.«

Ritter Hardos Besitz war nicht so groß, dass Andreas und Ailmar Stunde um Stunde hätten reiten müssen, um die Grenze zu erreichen. Die Mittagszeit war noch nicht vorüber, als sie zu dem Bauernhof kamen, bei dem ihre Begleiter auf sie warten sollten. Bereits auf den ersten Blick machte sich bei Andreas Enttäuschung breit. Vor dem Haus waren weniger als ein Dutzend Pferde angeleint. Die Männer, die dort im Gras saßen, zählten zwar nicht zu Kords engeren Freunden, dennoch hätte Andreas gut und gern auf sie verzichten können. Keiner von ihnen hatte sich je durch besonderen Eifer ausgezeichnet, sondern lieber den Becher in der Hand gehalten, als sich im Schwertkampf zu üben.

»Mit denen werden wir unsere Freude haben«, prophezeite Ailmar in komischer Verzweiflung.

»Wir brauchen sie, wenn wir nicht allein vor Ulfar Gunnarson erscheinen wollen«, antwortete Andreas und ritt auf die Männer zu. Keinen halben Schritt vor dem Ersten zügelte er sein Pferd.

»Wo sind die anderen? Es hieß, es sollen mich zwanzig Krieger begleiten!«

Der Mann hob ein wenig den Kopf. »Weiß ich, wo sie sind? Sie meinten, sie hätten unter einem anderen Herrn ein besseres Leben, als wenn sie Euch bis ans Ende der Welt folgen müssten.«

»Wie viele seid ihr?«, fragte Andreas zornig. Zwar hatte er von seinem Bruder einiges erwartet, doch das ging weit darüber hinaus.

»Elf! Wenigstens waren wir es vor einer Stunde noch. Sieht aber aus, als hätte sich auch Hinner fortgemacht. Will wohl auch nicht in die Ferne reisen.«

Andreas ließ seinen Rappen noch ein Stück vorrücken, sodass dessen Brust gegen die Schulter des sitzenden Mannes stieß. »Ihr seid Gefolgsleute meines Vaters und ihm zu Treue verpflichtet. Wenn er euch befiehlt, mich zu begleiten, werdet ihr das tun, und sollte unser Weg in die Hölle führen!«

»He, dein Pferd tritt mich!«

»Du hast mich so anzureden, wie es sich für einen Edelmann gebührt. Und jetzt auf die Pferde! Es liegt ein weiter Weg vor uns, und je eher wir ihn antreten, umso schneller gelangen wir ans Ziel.«

In Aldebrands Motte hatte Andreas sich von dessen Kriegern wie ihresgleichen anreden lassen. Hier aber wurde ihm klar, dass er den Herrn herauskehren und diesen Männern ihre Aufsässigkeit austreiben musste.

»Und was macht Ihr, wenn einer von uns nicht mag?«, fragte ein zweiter Krieger.

Bevor Andreas etwas sagen konnte, beugte Ailmar sich im Sattel vor. »Dann reiten wir eben ohne ihn los! Allerdings wird ihm der Bauer hinterher ein Grab schaufeln müssen.«

Die zehn Männer begriffen, dass die Drohung ernst gemeint war, und standen murrend auf.

Andreas sah ihnen mit verkniffener Miene zu. Es war noch ein weiter Weg bis Norwegen, und er hätte ihn gerne mit brauchbareren Begleitern angetreten. Zur Burg zurückreiten und sich bei seinem Vater beschweren, war jedoch sinnlos. Dafür saß Kord bereits zu fest im Sattel.

Während er an der Spitze ritt und Ailmar am Schluss der kleinen Kavalkade, beschäftigten sich Andreas’ Gedanken mit Ulfar Gunnarson und dessen Tochter. War der norwegische Jarl wirklich bereit, sie einem völlig Fremden zur Frau zu geben, auch wenn es sich um den Sohn eines Freundes handelte? Wenn Jarl Ulfar ihm die Tochter verweigerte, war er nicht mehr als ein fahrender Ritter und würde sich einen Herrn suchen müssen, dem er seine Dienste antragen konnte. Doch selbst das war ihm...

Erscheint lt. Verlag 27.8.2020
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
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ISBN-10 3-426-43801-1 / 3426438011
ISBN-13 978-3-426-43801-5 / 9783426438015
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