Global Warming Party (eBook)

Wie wir uns das Klima schönsaufen können und andere wissenschaftlich überprüfte Anregungen zur Rettung der Menschheit
eBook Download: EPUB
2020
192 Seiten
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
978-3-446-26973-6 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Global Warming Party - Martin Puntigam,  Science Busters
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Klimawandel mal anders: Die Science Busters erklären mit Witz und schwarzem Humor, welche verrückten Möglichkeiten sich uns zur Klimarettung bieten.
Herzlich willkommen zur Global Warming Party! Es gibt jede Menge zu feiern! Wir blasen mehr CO2 in die Atmosphäre als je zuvor! Jedes einzelne Jahr schreibt neue Temperaturrekorde! Also: Party! Tanz auf dem Vulkan! Leider ist der Klimawandel eine Partybremse. Aber Hilfe naht: Die Science Busters retten die Welt mit Wissenschaft und Humor. Gern geschehen!
Bekommt man Sonnenflecken bei 40° wieder heraus? Ist Planet B über Autobahn erreichbar? Hilft Komasaufen gegen die Klimakrise? Die Kelly Family der Naturwissenschaften führt den letztgültigen Beweis, dass wir Menschen erst als kleine, runde Vollidioten eine gute Klimabilanz hätten. Damit die Party, die wir Leben nennen, noch lange weitergehen kann.

Autor für Film, Druck, Funk und Fernsehen, mit sage und schreibe zwölf Preisen ausgezeichneter Kabarettist, Gründungsmitglied und seitdem hautenger MC der Science Busters feat. Purpur, seit 2016 Universitäts-Lektor an der Karl-Franzens-Universität Graz. Initiator des seit 2016 jährlich vergebenen Heinz Oberhummer Awards für Wissenschaftskommunikation.

Planet B


»No Planet B — Es gibt keinen Planet B« lautet einer der Slogans auf Klimademos. Manchmal gebeugt, manchmal nicht, um darauf hinzuweisen, dass wir Menschen keine Ausweichmöglichkeit haben, falls wir die Erde unbewohnbar machen. Das sagen aber vor allem Leute, die die Erde in ihrem Leben noch nie verlassen haben. Oder sich nicht weiter von ihr entfernt haben als auf Reiseflughöhe einer Passagiermaschine.

Aber stimmt das? Wird nicht schon jetzt alle paar Monate ein neuer Planet, eine zweite Erde entdeckt? Allein im ersten Halbjahr 2020 waren es zwei, drei erdähnliche Planeten, auf denen Leben möglich sein könnte. Hat die NASA gefunden. Stand in der Zeitung und war im Fernseher. Der Physik-Nobelpreis 2019 ist sogar genau dafür vergeben worden. Für die Entdeckung des ersten Planeten in einem anderen Sonnensystem im Jahr 1995. Und was war es für ein Planet? Ein Planet B! Damals schon. 51 Pegasi b. Seither sind ein paar 1000 extrasolare Planeten aufgestöbert worden und es werden laufend mehr. Und viele davon sind Planeten b. Wer also sagt, es gebe keinen, kennt sich einfach im Universum nicht aus und macht sich auf der Erde wichtig?

Leider heißen Planeten nur deshalb b, weil a in der astronomischen Namensgebung immer der Stern ist, zu dem sie gehören, was aber eigentlich nie explizit erwähnt wird. That goes without saying. Planeten bekommen in der Regel den Namen des Sterns und dann in der Reihenfolge ihrer Entdeckung Buchstaben zugeordnet. Der erste heißt b, und je nachdem, wie viele weitere Planeten wir rund um den Stern entdecken, geht es im Alphabet weiter rauf. In unserem Sonnensystem gilt die Namensgebung übrigens nicht, weil wir die Erde zwar als ersten Planeten »entdeckt«, aber irrtümlich auch sehr lange fürs Zentrum des Sonnensystems gehalten haben. Da hat sich die Namensgebung aus historischen Gründen völlig anders ergeben. Es gilt quasi der Blick von außen. Würden Aliens unser Sonnensystem aufspüren, würden sie die Planeten vielleicht Sonne b und Sonne c und so weiter nennen. Aber von Aliens haben wir bislang noch weniger Spuren gefunden als von Planet B.

Wie immer wir andere Planeten auch nennen, kein einziger der bislang von uns entdeckten ist eine zweite Erde. Vermutlich. Der Hauptgrund, warum wir noch keine zweite Erde gefunden haben, liegt nämlich darin, dass unsere Teleskope dazu nicht in der Lage sind. Es sind tolle technische Geräte, die cool aussehen, in der Sonne glitzern, viel Geld gekostet haben und mit denen wir schon sehr viel beobachtet haben am Himmel und in den Tiefen des Weltalls. Aber um genau sagen zu können, ob ein Planet so aussieht wie unsere Erde, dazu sind sie, auf gut Wienerisch, zu schasaugert. Wir können die Masse berechnen und den Abstand vom Stern und wir können über die mögliche Oberflächentemperatur spekulieren, aber das war’s auch schon. Wenn Ihnen wer was anderes erzählt, dann wissen Sie: Blödmann. Oder sollten zumindest auch anderes kritisch prüfen, was aus der Quelle verlautet.

Aber nur weil die aktuellen Teleskope noch nicht gut genug sind, schließt das ja noch nicht aus, dass die kommende Generation eine zweite Erde lokalisieren könnte. Oder vielleicht erst die übernächste. Astronominnen und Astronomen sind ja bekanntlich sehr gut darin, Finanzierungen für immer neue und noch tollere und teurere Geräte auf die Beine zu stellen, um in die Ferne zu schauen. Einer der großen Nachteile von anderen Sonnensystemen ist nämlich, dass sie sehr weit weg sind. Also, wirklich weit weg. Wenn man von der Erde zum Stern TOI 700 fliegt, dann stehen danach 101,4 Lichtjahre am Tacho. Mit einer Tankfüllung schafft man das nicht.

TOI 700 ist ein Stern, um den drei Planeten kreisen, die man Anfang 2020 entdeckt hat.*1 TOI 700 b und TOI 700 c und TOI 700 d. Warum der Name? Hat man sich in der Hoffnung auf die Entdeckung einer weiteren Erde TOI, TOI, TOI gewünscht? Na ja, fast. Oder eigentlich gar nicht. TOI steht für Transiting Exoplanet Survey Satellite Object of Interest und ist nicht nur eines jener bresthaften Akronyme, bei denen man in der Wissenschaft so lange Buchstaben unterschlägt, bis ein schönes Initialwort rauskommt, sondern auch die Bezeichnung eines Sonnensystems, dessen d-Planet ein Erdenzwilling sein soll. Anfang Jänner 2020 war da das Hallo groß.

Ob wir wirklich einen Erdenzwilling gefunden haben, weiß, wie gesagt, heute noch niemand, und auch die NASA hat das natürlich nie behauptet, sondern nur verkündet, dass der Planet prinzipiell als Kandidat infrage kommen könnte. Auch das James-Webb-Teleskop, der nächste Superstar unter den Weltraumteleskopen, wird da noch keine Klarheit schaffen können. Vielleicht dessen Nachfolgefernrohr. Da werden allerdings viele von uns nicht mehr am Leben sein und sich höchstens jetzt schon für die Enkerl freuen können, dass die das einmal wissen werden. Dass TOI 700 d eine zweite Erde ist, stand also nicht in der wissenschaftlichen Veröffentlichung, sondern in dem, was sich zwar selbst Zeitung nennt, aber nicht nur wissenschaftlich meilenweit davon entfernt ist. Wie nicht zuletzt die Rufmordkampagnen im Laufe der Coronakrise gezeigt haben.

Aber gehen wir doch einfach einmal davon aus, dass wir in 30 Jahren wissen werden, wo eine zweite Erde ihre Kreise zieht. Warum also nicht heute schon einmal losfliegen — und sich die Koordinaten und die Autobahnausfahrt mit Lichtgeschwindigkeit nachschicken lassen, sobald auf der ersten Erde endlich die zweite entdeckt worden ist? Dann hätte man schon einen Teil des Weges zurückgelegt und vielleicht nur mehr 101 Lichtjahre vor sich.

Aber wo sollte man hinfliegen auf Verdacht? Wo wäre es am schönsten, wo eine Suche nach einer Zweitwohnerde am lohnendsten? Wo könnte sich Planet B versteckt halten?

Schauen wir uns einmal an, wie das Universum eigentlich aufgebaut ist. Wir leben auf der Erde und nach allem, was wir bislang wissen, ist sie der einzige Planet, auf dem Leben existiert. Die Erde umkreist als einer von acht Planeten die Sonne, die als einziger Stern das Sonnensystem beleuchtet. Neben den Planeten gibt es noch ein paar 100 Monde, ein paar Billionen Asteroiden und Kometen. Von einem Ende zum anderen misst das Sonnensystem ein bis eineinhalb Lichtjahre. Je nachdem, wer wie schaut. Eineinhalb Lichtjahre klingt viel, asphaltieren möchte man so eine Strecke nicht müssen, ist aber eigentlich nicht der Rede wert. Kosmologisch gesehen. Denn die Entfernung zum nächsten Stern Proxima Centauri beträgt bereits vier Lichtjahre. Quasi stellares Distancing. Kurz mal nachfragen gehen, ob man sich vom Nachbarn ein wenig Milch leihen kann, sollte man sich gut überlegen. Unsere Sonne und Proxima Centauri sind nur zwei von ein paar 100 Milliarden Sternen in der Milchstraße. So nennen wir die Galaxie, in der sich unser Sonnensystem befindet. Sie misst 100.000 bis 150.000 Lichtjahre im Durchmesser und wir mit unserem Sonnensystem bewohnen eher eine Randlage, ungefähr 26.000 Lichtjahre vom Zentrum entfernt.

Wer jetzt jammert, dass das Leben am Land zwar idyllisch und ruhig sein könne, aber auch urfad, weshalb eine schmucke Wohnung im Zentrum besser sei als ein Haus in der Einschicht, der kennt die Milchstraße schlecht. Dort stehen die Sterne im Zentrum nicht so einsam herum wie hier in unserer Gegend, vier Lichtjahre voneinander entfernt, gerade noch in Sichtweite, sondern drängen sich dicht an dicht. Ziemlich oft explodiert einer. Die kosmische Strahlung ist gewaltig und es ist gut, dass sich unser Sonnensystem entschieden hat, dort nicht zu bauen. Sonst gäbe es uns nämlich gar nicht.

Wer 150.000 Lichtjahre für enorm hält, bekommt zwar ein Like von der Milchstraße. Die ist aber nur eine von sehr vielen Galaxien, wie die Andromedagalaxie oder die Große und Kleine Magellansche Wolke, die gemeinsam mit ein paar 100 anderen Galaxien die Lokale Gruppe bilden. Klingt zwar ein bisschen nach kosmischem Ballermann, es handelt sich aber nicht um eine galaktische Ausgehmeile, sondern um eine Einheit von Galaxien, die über die Schwerkraft miteinander verbunden sind und...

Erscheint lt. Verlag 21.9.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Natur / Technik Naturwissenschaft
Technik
Schlagworte Alkohol • Atomausstieg • Bernward Gesang • Bücher ohne Alarmismus • Bücher ohne Apokalypse • Bücher ohne Horrorszenarien • CO2-Bilanz • CO2-Fußabdruck • Comedy • Das Universum ist eine Scheißgegend • die Menschheit retten • die Welt retten • Erderwärmung • Florian Freistetter • Fridays For Future • Gedankenlesen durch Schneckenstreicheln • Gruber • Humor • Kabarett • Känguru • Kernfusion • Klima • Klimabücher • Klimademonstration • Klimaerwärmung • Klimaethik • Klimaforschung • klimakollaps • Klimakurve • Klimawandel • Klimawende • Klimawissenschaft • Kohleausstieg • Komasaufen gegen Klimawandeln • Kulttruppe • Lach- und Schießgesellschaft • Lustspielhaus • Martin Moder • Martin Puntigam • Mit kühlem Kopf • Oberhummer • #ohnefolie • ohnefolie • Ökologische Wende • Österreich • Party • Satire • schmelzende Gletscher • schmelzende Pole • Schwarzer Humor • Science Busters Shows • Science Busters Tour • Stand up • Stickoxide • Tanz auf dem Vulkan • Temperaturanstieg • Warum landen Asteroiden immer in Kratern • Wer nichts weiß muss alles glauben • Wissenschaft • Wissenschaftskabarett • Zukunft
ISBN-10 3-446-26973-8 / 3446269738
ISBN-13 978-3-446-26973-6 / 9783446269736
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