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Frozen Crowns 2: Eine Krone aus Erde und Feuer (eBook)

Magischer Fantasy-Liebesroman über eine verbotene Liebe
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
476 Seiten
Planet! in der Thienemann-Esslinger Verlag GmbH
978-3-522-65455-5 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
4,99 inkl. MwSt
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Wenn die Magie versagt, zähl auf dein Herz - das spannende Finale von Asuka Lionera Um diejenigen zu beschützen, die ihr wichtig sind, muss Davina ihre eigenen Gefühle tief in sich einsperren und sich dem Willen anderer beugen. Ihr Herz gehört jedoch nach wie vor Leander, dem ersten Ritter des Feuerreichs. Doch die Aufdeckung ihrer heimlichen Liebe ist nicht ihr größtes Problem: Ein Krieg, in dem Davinas Eismagie von entscheidendem Vorteil ist, schwelt an allen Fronten. Erneut wird sie zum Spielball der Herrscher, ungeachtet dessen, dass sie dabei ihr Leben verlieren könnte. Um seine Liebste zu retten, braucht Leander Verbündete. Doch diese zu finden, erweist sich als äußerst schwierig ...

Hinter dem Pseudonym Asuka Lionera verbirgt sich eine im Jahr 1987 geborene Träumerin, die schon als Kind fasziniert von Geschichten und Comics war. Bereits als Jugendliche begann sie, Fan-Fictions zu ihren Lieblingsserien zu schreiben und kleine RPG-Spiele für den PC zu entwickeln, wodurch sie ihre Fantasie ausleben konnte. Ihre Leidenschaft machte sie nach einigen Umwegen und Einbahnstraßen zu ihrem Beruf. Heute ist sie eine erfolgreiche Autorin, die mit ihrem Mann und ihrem Fellnasenkind in einem kleinen Dorf in Hessen wohnt, das mehr Kühe als Einwohner hat.

Kapitel 1


Davina


Die Trauung von König Esmond und mir findet im großen Saal statt, der mit weißen und roten Teppichen und gleichfarbigen Girlanden verziert ist. Die Gäste drängen sich bereits im Saal und verrenken sich die Hälse, um einen Blick auf mich zu erhaschen. Ich kenne nicht einmal eine Handvoll der Leute, die sich eingefunden haben. Die meisten werden Adlige oder sonstige Würdenträger der Feuerlande sein, die ich noch nie zuvor gesehen habe. Und die sich nicht für mich interessieren.

Grete und die anderen Bewohner aus Brasania mussten mit einem Platz ziemlich weit hinten vorliebnehmen, weil sie bis zuletzt bei mir waren. Nur Anja wurde es gestattet, in der ersten Reihe zu stehen, weil sie auf die kleine Ulara aufpassen muss, nachdem das Mädchen die Blüten verstreut hat.

Meine Kammerzofe Clarice läuft hinter mir. Ich bin nicht überrascht davon, dass sie von der Beziehung zwischen Leander und mir ahnte. Es überraschte mich eher, dass sie es vor allen ansprach. Doch ihre Worten sind die Wahrheit und alle Anwesenden wussten es, also sah ich keinen Sinn darin, sie als Lügnerin hinzustellen.

Auch ohne mich umzudrehen, weiß ich, dass Fulk und Leander ebenfalls hinter mir den Gang entlangschreiten.

Vorn erwartet mich bereits Esmond. Er trägt ein weißes Hemd und weiße Hosen, dazu ein blutrotes Jackett. Die goldene Krone auf seinem Haupt geht in seinem farblich fast identischen Haar nahezu unter. Hinter ihm steht ein Priester.

Als ich den Geistlichen erblicke, fällt die Fassade, die ich bisher mühsam aufrechterhalten habe, in sich zusammen. Die letzten Wochen konnte ich mir einreden, dass die Hochzeit noch in weiter Ferne liege. Selbst heute Morgen habe ich mir noch gesagt, dass alles gut und es nicht so schlimm werden wird, wie ich es befürchte.

Nun weiß ich, dass es nichts als Lügen waren. Meine eisige Magie rumort in mir und ich kralle mit aller Kraft die Hände in die Falten meines Kleides, damit sie mir nicht durch die Finger rinnt. Meine Atmung gerät außer Kontrolle, während ich den Blick starr auf den Geistlichen gerichtet halte.

Als Gemurmel um mich herum laut wird, bemerke ich, dass ich stehen geblieben bin.

»Prinzessin«, wispert Clarice. »Ihr müsst weitergehen.«

»Ich …« Einatmen. Ausatmen. »… kann nicht.«

Eis breitet sich unter meinen Füßen aus und kriecht langsam unter den ausladenden Röcken hervor. Noch fällt es niemandem auf, aber …

»Vi«, murmelt Leander, der zu mir getreten ist. »Es ist alles gut.«

Ich schaue zu ihm auf. »Nichts ist gut«, hauche ich beinahe tonlos.

Er schenkt mir ein trauriges Lächeln, bei dem mir das Herz noch schwerer wird. »Ich weiß. Aber es wird schlimmer, wenn du jetzt umkehrst. Wir sind so weit gekommen. Den Rest des Weges schaffst du auch noch. Ich bin bei dir, und Fulk und Clarice sind es ebenfalls.«

Als ich mich immer noch nicht rege, nickt er meinem jüngeren Ritari zu, der sich galant vor mir verbeugt und mir den Arm reicht. Er zuckt nur kurz zusammen, als ich meine eiskalte Hand auf seinen Arm lege, doch er sagt nichts dazu.

»Zieh einen Schuh aus«, flüstert Leander.

Ich frage nicht nach, warum ich das tun soll, sondern mache es einfach. Ich bin zu sehr damit beschäftigt, meine Magie im Zaum zu halten, dass ich an nichts anderes denken kann. Leander kniet sich hin und zieht vorsichtig den Schuh zwischen den Stofflagen meines potthässlichen Hochzeitskleides hervor. Ehe er ihn hochhebt, bricht er den Absatz ab. Der tuschelnden Menge präsentiert er den Grund für mein Zögern: den kaputten Schuh. Sofort beruhigen sich die Anwesenden.

»Und jetzt lass dich von Fulk nach vorn führen«, wispert er mir zu.

Ich schlüpfe auch aus dem zweiten Schuh. Nun breitet sich noch mehr Eis unter meinen blanken Füßen aus, doch ich mache tapfer einen Schritt nach dem anderen, bis ich bei Esmond angekommen bin. Ich schaffe es nicht, ihm ins Gesicht zu sehen, aber ich spüre sein Schaudern, als ich meine Hand in seine lege. Nicht nur einmal hat er mir vorgeworfen, ich sei kalt wie ein Leichnam.

Fulk verschwindet und ich fühle mich so allein wie schon seit Wochen nicht mehr.

»Wir haben uns heute hier versammelt …«

Die Stimme des Priesters scheint von ganz weit weg zu kommen. Hektisch schnappe ich nach Luft, habe aber dennoch das Gefühl, als müsse ich qualvoll ersticken. Als ich sehe, dass sich an den hohen bunten Glasfenstern langsam Eisblumen bilden, wird es schlimmer.

Konzentrier dich!

Aber worauf? Auf Esmond ganz sicher nicht, ebenso wenig wie auf das Geschwafel des Geistlichen über Liebe und Treue und die glorreiche Zukunft zweier Völker.

Esmond umfasst mein Handgelenk, damit er nicht mehr direkt meine Hand berühren muss.

»Tut mir leid«, hauche ich, ernte aber nur ein dumpfes Grummeln.

Das Licht der Kerzen auf dem Altar hinter dem Priester flackert. Mit aller Kraft versuche ich, meine Magie in mir einzuschließen, doch ich schaffe es nicht. Wie in den Wochen, als Leander in Brasania war, habe ich das Bedürfnis, mir die Haut vom Leib zu kratzen, damit sie irgendwie einen Weg hinaus findet.

Doch wenn ich hier meine Magie freilasse … Nicht auszudenken, was dann geschehen würde. Ich kann sie nicht steuern, habe nichts unter Kontrolle und keinen direkten Feind, auf den ich meine Kraft loslassen könnte, wie während des Überfalls auf Brasania. Unzählige Menschen würden durch mich verletzt werden. Auch Menschen, die mir wichtig sind. Und es würde rein gar nichts an meiner Situation ändern.

Der Geistliche räuspert sich neben mir. Blinzelnd komme ich wieder in der Realität an. »Ihr müsst mir nachsprechen, Hoheit«, mahnt er leise.

Ich habe nichts von dem wahrgenommen, was er von sich gegeben hat. Die Panik in mir wächst weiter, bis meine Hände zittern und ich sie zu Fäusten balle. Esmond verzieht das Gesicht, als er es bemerkt.

Aus den Augenwinkeln nehme ich Bewegung wahr und drehe den Kopf. Leander, der eigentlich mit Fulk hinter mir stehen müsste, erkämpft sich eine Position in der vorderen Reihe schräg hinter Esmond, sodass ich ihn sehen kann. In seinem Gesicht erkenne ich die gleiche Verzweiflung, die auch in mir wütet, dennoch nickt er mir aufmunternd zu.

Den Blick fest auf Leander gerichtet, spreche ich die Worte des Priesters nach, die er für mich erneut aufsagt und die ich eigentlich zu Esmond sagen sollte. »Im Angesicht Eurer Götter und meiner Göttin schwöre ich, Euch zu ehren und zu lieben. Meine Magie ist der Beweis für unsere tiefe Verbundenheit. Bis ans Ende aller Tage bin ich die Eure, in Gesundheit und Krankheit, in Frieden und Krieg. Ich nehme Euch zu meinem Mann, auf dass uns keine Macht auf dieser Welt je trennen soll.«

Leanders liebevolles Lächeln, das für einen Moment sogar die Melancholie aus seinem Blick vertreibt, beruhigt meine Magie und meinen wilden Herzschlag.

Als Nächstes folgt eine Passage über Treue und Gehorsam, die ich nicht einmal über die Lippen brächte, wenn mein Leben davon abhinge.

»Guter Priester«, sage ich, »bitte, ich bin … so aufgeregt, dass ich … Können wir zum Ende kommen?«

»Nun, eigentlich …«

»Macht schneller«, grummelt Esmond leise. »Bevor ich hier festfriere.«

Der Geistliche rattert den restlichen Text herunter, bis wir schließlich zum Kuss kommen, den ich bis eben erfolgreich aus meinem gedanklichen Ablauf verdrängt habe. Bis eben konnte Leanders Lächeln meine Magie besänftigen, doch nun ist sie mit einem Schlag wieder da und rumort in mir. Esmond entzieht mir den Arm und weicht mit einem Aufkeuchen zurück, als meine Haut kälter wird als zuvor.

»Majestät«, mahnt der Priester. »Ihr müsst sie küssen. Die Ehe könnte sonst für ungültig erklärt werden.«

»Ich habe sie schon einmal geküsst und ihre Magie erweckt«, entgegnet Esmond. »Das reicht ja wohl! Diese verdammte Kälte wird mich erstarren lassen! Spürt Ihr das nicht?«

»Reißt Euch zusammen«, wispert der Priester eindringlich. »Ihr könnt nicht uralte Traditionen …«

Esmond hebt die Hand und der Geistliche verstummt. »Die Ehe ist gültig, ob mit oder ohne Kuss.«

Der Priester zieht die Augenbrauen zusammen. »Eigentlich ist sie erst nach dem Vollzug gültig.«

Mein Herz setzt für einen Schlag aus und hat anschließend Mühe, in den ohnehin zu schnellen Trott zurückzufinden. Dachte ich bis eben noch, dass der Kuss das Schlimmste ist, was mir heute bevorsteht, habe ich diesen Teil völlig vergessen.

Ich muss die Nacht mit Esmond verbringen.

Die Fensterscheiben, die mir am nächsten sind, klirren vor Kälte. Allein bei der Vorstellung, dass er mich anfasst … Die Kerzen auf dem Altar erlöschen mit einem Zischen.

Ich stehe kurz davor, vollends in Panik auszubrechen, als mein Blick auf die kleine Ulara in der ersten Reihe der Gäste fällt. Stolz hält sie das nun leere Blumenkörbchen mit beiden Händen am Griff umklammert und schaut zu mir auf, als sei ich eine fleischgewordene Göttin. Mit einem ähnlichen Blick bedenkt mich Fulk stets. Sie sehen so viel mehr in mir, als es tatsächlich zu sehen gibt. Sie verlassen sich auf mich, setzen ihre Hoffnungen in mich. Hoffnungen auf Frieden und eine Zukunft ohne ständige Überfälle der Erdländer.

Ich darf sie nicht enttäuschen.

Ein Satz, den meine Mutter zu mir sagte, kommt mir wieder in den Sinn: »Du bist zuerst eine Prinzessin und erst dann eine Frau.« In meinem Leben gibt es keinen Platz für eigene Gefühle.

»Mein König«, zwinge ich mich zu sagen und hebe meine Mundwinkel zu einem Lächeln. »Wir müssen die Traditionen achten. Es tut mir leid, dass meine Magie vor lauter...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2020
Reihe/Serie Frozen Crowns
Frozen Crowns
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte Abenteuer • action • Eis • Elemente • Erde • Fantasy • Feuer • Freundschaft • Herzschmerz • jugendbuch mädchen ab 14 • König • Krieg • Krone • Liebe • LoomLight • Love Story • Magie • Mittelalter • Prinzessin • Ritter • Roman • Romantik • Schlachten • Verbotene Liebe • Verrat • Zaubern
ISBN-10 3-522-65455-2 / 3522654552
ISBN-13 978-3-522-65455-5 / 9783522654555
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