Mord in Holtland. Ostfrieslandkrimi -  Susanne Ptak

Mord in Holtland. Ostfrieslandkrimi (eBook)

(Autor)

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2020 | 1. Auflage
200 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-216-6 (ISBN)
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Clarissa Kaufmanns Leiche liegt auf einem Feldweg im ostfriesischen Holtland. Es kam, wie es kommen musste: Kaum zieht Dr. Josefine Brenner, Rechtsmedizinerin im Ruhestand, nach Ostfriesland, geschieht in ihrer unmittelbaren Nähe ein Mord! Im Haus des Opfers findet die Polizei die erste vielsprechende Spur. Offensichtlich hatte Clarissa sich kurz vor ihrem gewaltsamen Tod mit den aktuellen lokalen Todesanzeigen beschäftigt. Ging es bei einem vermeintlich natürlichen Tod nicht mit rechten Dingen zu und Clarissa wusste zu viel? Und wer war der mysteriöse Mann in Clarissas Leben, den keiner zu kennen scheint? Josefine kann ihre Neugier nicht zügeln und ermittelt im Kreise der Verdächtigen. Mit wem sie sich dabei wirklich anlegt, merkt sie erst, als es zu spät ist...

Kapitel 2


 

»Wir hätten mit dem Fahrrad fahren können«, stellte Josefine fest, als sie nach wenigen Minuten die Einsatzfahrzeuge am Straßenrand stehen sah.

Kai-Uwe Hanken, bereits in den weißen Overall der Spurensicherer gekleidet, wartete an einem Feldweg, der von der Siebestocker Straße abführte. Er bedeutete ihnen, ebenfalls am Straßenrand zu parken und nicht in den eigentlich nur landwirtschaftlich genutzten Weg zu fahren.

Steffen lenkte den Kombi auf den mit Gras bewachsenen Seitenstreifen, stellte den Motor ab und die vier stiegen aus.

»Ich bin überrascht, dass nicht du die Leiche gefunden hast«, begrüßte Hanken Josefine mit einem Augenzwinkern. »Werden wir zukünftig mehr zu tun bekommen? Ich meine, wo du doch jetzt hier wohnst.«

Josefine lachte, während der Kriminaltechniker auch Jessica und den Kommissaren die Hand schüttelte. »Ich hoffe nicht«, sagte sie dann und schaute schon in den Feldweg, wo bereits Hankens Kollegen ihren Dienst versahen.

»Wisst ihr schon, wer die Tote ist?«, wollte Steffen wissen, während sie alle in die Schutzkleidung schlüpften.

Kai-Uwe Hanken winkte eine junge Polizeibeamtin in Uniform herbei. »Das ist Polizeikommissarin Sina Timmermans. Sie sagt, sie weiß, wer die Frau ist.«

»Moin«, grüßte Sina.

»Sie kennen die Tote?«, fragte Werner.

Die Polizeikommissarin nickte. »Clarissa Kaufmann.« Sie nannte die Adresse. »Ich habe sie bei einem Einsatz kennengelernt.«

»Ah. Worum ging es da?«

»Sie war wohl im Tierschutz aktiv. Vor zwei Monaten haben wir einen Hof von Animal-Hordern hochgenommen. Clarissa war an dem Tag vor Ort und half, die verwahrlosten Tiere da rauszuholen und entsprechend unterzubringen.« Sina teilte Werner die Einsatzadresse und den Namen der Tiersammler mit.

»Ist Frau Kaufmann mit den Leuten aneinandergeraten?«, wollte Jessica wissen.

Sina zuckte die Schultern. »Wenn, dann habe ich es nicht mitbekommen. Vielleicht einer der anderen Kollegen. Wir waren mit drei Streifen im Einsatz, weil es hieß, dass auch Schusswaffen dort gelagert seien, was tatsächlich so war.«

»In Ordnung. Wir schauen uns den Bericht später an. Danke, Frau Timmermans.«

Während Steffen, Werner und Jessica mit der Kollegin sprachen, hatten Josefine und Kai-Uwe sich schon in Richtung des Tatorts aufgemacht.

»Kein schöner Anblick«, warnte der Kriminaltechniker.

»Ehrlich gesagt, habe ich noch nie ein Mordopfer gesehen, das einen schönen Anblick bot. Es ist sicher, dass es sich um einen Tod durch Fremdeinwirkung handelt?«

Hanken nickte. »Mit absoluter Sicherheit hat sie sich diese Verletzung nicht selbst beigebracht, nach einem Unfall sieht das auch nicht aus und außerdem haben wir keine Tatwaffe in der Nähe der Leiche gefunden.«

»Habt ihr die Spuren um die Leiche herum schon gesichert?«

Wieder nickte Kai-Uwe. »Fotos sind auch schon gemacht worden. Du kannst also frei agieren.«

»Oha!«, machte Josefine, als sie die tote Clarissa Kaufmann erreicht hatten. Obwohl es kaum nötig war, trat die ehemalige Rechtsmedizinerin dicht an die Leiche heran, ging in die Hocke und betrachtete die schwere Kopfwunde genau. »Selbstmord oder Unfall kann definitiv ausgeschlossen werden«, stimmte sie dem Kriminaltechniker zu und richtete sich wieder auf. »Ein Beil, würde ich vermuten.«

»Autsch!«, entfuhr es Jessica, die ihrer Großmutter inzwischen mit Steffen und Werner gefolgt war.

»Nee, gemerkt hat sie nicht mehr viel«, entgegnete Josefine und wies auf die Wunde. »Siehst du, dass nur verhältnismäßig wenig Blut vorhanden ist? Sie ist sehr schnell gestorben.«

Jessica nickte. »Zum Glück.«

»Können wir davon ausgehen, dass die Frau hier umgebracht wurde?«, erkundigte sich Werner bei Kai-Uwe.

»Ja. Alle Spuren weisen darauf hin. Außerdem scheint der Täter mit dem Fahrrad gekommen zu sein, während das Opfer zu Fuß unterwegs war. Hier sind überall Reifenabdrücke, wenn auch nur sehr schwach erkennbar, und unter einem Bein lag eine Fahrradspeiche. Eine weitere fanden wir ein Stück den Weg hoch in Richtung Straße.«

»Könnt ihr von den Reifenabdrücken und den Speichen auf Art und Marke des Rades schließen?«, wollte Steffen wissen.

»Ein Kollege behauptete, er wisse auch ohne genauere Untersuchung, dass es sich um ein Hollandrad handelt. Ich gehe davon aus, dass er recht hat. Und was das bedeutet, kannst du dir ja wohl an fünf Fingern ausrechnen.«

»Das Rad hilft uns nur dann weiter, wenn wir es zufällig mit kaputten Speichen vor der Tür des Mörders finden?«

»So ist es.«

»Kannst du uns schon etwas zum Todeszeitpunkt sagen?«, wandte sich Werner an Josefine, die noch mit der Untersuchung der Leiche beschäftigt war. Gerade hatte sie eine Spritze und ein Medikamentenfläschchen aus ihrer Handtasche hervorgezaubert.

»Ein wenig Geduld bitte noch.« Sie zog die Spritze auf und Werner wandte sich rasch ab, als er sah, dass die pensionierte Rechtsmedizinerin sich am linken Auge der auf der Seite liegenden Leiche zu schaffen machte.

Wenig später erhob sich Josefine, überreichte die Spritze einem der Kriminaltechniker zur Entsorgung und wandte sich den Kommissaren zu. »Die Leichenstarre ist voll ausgeprägt und Pupillenveränderungen lassen sich nur noch äußerst schwach hervorrufen«, erklärte sie. »Frau Kaufmann ist also vor circa fünfzehn Stunden gestorben.«

»Die rennt im Dunkeln hier durch die Felder?«, bemerkte Jessica. »Ob sie einen Hund dabeihatte? Ich meine, welchen Grund gäbe es sonst, bei Nacht und Nebel zwischen Äckern herumzustolpern?«

»Gut möglich.« Werner nickte und wies auf etliche Pfotenabdrücke im Boden, die allerdings zu einem Zeitpunkt entstanden sein mussten, als der Weg matschig und nicht so staubtrocken wie jetzt gewesen war.

»Die sind aber älteren Datums«, sagte Hanken. »Hundespuren, die aus der vergangenen Nacht stammen, konnten wir bisher nicht finden, was allerdings daran liegen könnte, dass es so trocken ist. Wie schon erwähnt, auch die Radspuren waren nur schwer auszumachen, und wenn es ein kleiner, leichter Hund war …«

»Hundeleute dürften hier jedenfalls häufiger spazieren gehen. Wir werden uns ohnehin gleich mal im Haus des Opfers umsehen. Dann werden wir ja herausfinden, ob sie einen Hund hielt. Trug sie irgendetwas bei sich?« Er schaute den Leiter der Kriminaltechnik an.

»Nur ihre Schlüssel«, antwortete Kai-Uwe Hanken.

»Kein Handy, keine Brieftasche, keine Taschenlampe?«, hakte Steffen nach.

Hanken schüttelte den Kopf. »Wenn ich sage, sie hatte nur einen Schlüssel dabei, dann hatte sie nur den. Durch Fragen kommt nix dazu.«

»Also könnte es ein Raubüberfall gewesen sein«, schlussfolgerte Jessica. Sie wies auf die komplett bekleidete Tote. »Nach einer sexuell motivierten Tat sieht es ja auf den ersten Blick nicht aus.«

»Das wird Paul herausfinden müssen. Ich werde das arme Mädchen jetzt sicher nicht unter freiem Himmel entkleiden«, verkündete Josefine.

»Raubüberfall klingt gut für mich«, sagte Steffen. »Vielleicht verfolgte der Täter Frau Kaufmann schon von zu Hause aus und wartete auf eine günstige Gelegenheit, die er ja hier im Nirgendwo definitiv hatte.«

»Und der Hund?« Werner zweifelte an dieser Theorie.

»Zuerst einmal wissen wir ja gar nicht, ob sie überhaupt einen Hund dabeihatte. Und es ist ja gut möglich, dass der Täter Hund und Opfer persönlich kannte.«

»Wie auch immer. Vom Diskutieren der Theorien zwischen Äckern und Wiesen kommen wir sicher nicht weiter.« Wieder wandte sich Werner an Kai-Uwe: »Ihr lasst bitte die Leiche in die Rechtsmedizin bringen. Wir werden uns mal in der Wohnung des Opfers umsehen. Wer hat den Schlüssel?«

»Die Kollegin Timmermans hat den sichergestellt«, informierte der Kriminaltechniker.

Werner nickte. »In Ordnung. Wir sehen uns spätestens morgen auf der Dienststelle oder du musst noch zum Haus des Opfers kommen, falls uns dort etwas relevant erscheint.«

»Oder du besuchst mich heute Abend in meinem neuen Haus, falls Letzteres nicht eintrifft«, schlug Josefine vor. »Wir werden den Grill anfeuern. Deine Frau ist selbstverständlich auch herzlich eingeladen.«

»Ich weiß nicht, ob Regina schon etwas geplant hat, aber falls nicht, nehme ich die Einladung auch in ihrem Namen gerne an.«

»Fein!«, freute sich Josefine. »Dann hoffe ich, dass wir uns später sehen. Adresse hast du?«

»Gleich neben Martha und Werner, wenn ich richtig informiert bin.«

»Genau.«

Die vier verabschiedeten sich von den Kollegen. Werner...

Erscheint lt. Verlag 15.7.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-96586-216-2 / 3965862162
ISBN-13 978-3-96586-216-6 / 9783965862166
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