Tröstungen -  Heinrich Christian Rust

Tröstungen (eBook)

Ein Gebetsweg durch die Offenbarung
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
224 Seiten
SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag
978-3-417-22985-1 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
7,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Wenn Gott selbst, der Schöpfer von Himmel und Erde, seine Gedanken über die Zukunft der Erde mitteilt, löst das eine große Faszination aus - genauso wie so manches rätselhafte Fragen. Heinrich Christian Rust führt uns auf einem Gebetsweg durch jedes Buch der Johannes-Offenbarung: lesend, im Gespräch mit Gott, mit offenem Herzen und einem offenen Geist. So können wir das Reden Gottes durch diese prophetischen Texte ganz neu hören, hinein in unsere Zeit, in das eigene Leben. Eine wunderbare, tiefe und persönliche Reise zu den Geheimnissen Gottes.

Heinrich Christian Rust, Jg..1953, Dr.theol., war Pastor und in vielfältiger übergemeindlicher Leitungsverantwortung. Heute ist er Dozent für Spiritualität und Leiterschaft an theologischen Ausbildungseinrichtungen und Autor zahlreicher theologischer Veröffentlichungen.

Heinrich Christian Rust, Jg..1953, Dr.theol., war Pastor und in vielfältiger übergemeindlicher Leitungsverantwortung. Heute ist er Dozent für Spiritualität und Leiterschaft an theologischen Ausbildungseinrichtungen und Autor zahlreicher theologischer Veröffentlichungen.

Fürchte dich nicht! Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende; und ich war tot und siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit, Amen! Und ich habe die Schlüssel des Totenreichs und des Todes. - OFFENBARUNG 1,17-18

OFFENBAR


Mein Gott, du allmächtiger, barmherziger und liebender Herr!

Mit diesen Worten will ich dich bewusst ansprechen. Ja, ich meine dich, du einziger und ewiger Gott, von dem die biblischen Schriften berichten. Manches ist mir fremd, wenn ich von den Glaubenszeugnissen aus dem alten Bund mit Israel lese. Da wird ja nicht nur deine Treue besungen, sondern dein Zorn führt zur Vernichtung derer, die sich nicht an deine Weisungen halten. Oder habe ich dich da nicht richtig verstanden?

Trost und Halt finde ich in den Schriften des Neuen Testamentes. Da lese ich von dir, wie du alles loslässt und in Menschengestalt zu uns kommst. In dir, Jesus, bist du allmächtiger, barmherziger und liebender Gott auch mir ans Herz gerückt. Und dann lese ich, wie du dich selbst völlig hingegeben hast in den Tod, wie du mir am Kreuz die Hand der Versöhnung entgegenstreckst. Und nicht nur mir, sondern der ganzen Menschheit, der ganzen Schöpfung. Ich lese davon, wie du nicht nur in deinen Jüngern weiterlebst, sondern dass du deine Nachfolgerinnen und Nachfolger in aller Welt zu allen Zeiten kennst. Du bist der Lebendige, der Auferstandene – so bezeugen die Schriften und Menschen aus aller Welt und aus allen Generationen!

Deinen Geist hast du uns nicht nur angekündigt, sondern du hast ihn uns wirklich gegeben. Niemals will ich daran zweifeln, dass du durch den Heiligen Geist in mir wohnst und lebst. Ich habe es doch schon als Kind geglaubt und in der Taufe bezeugt – und nun über Jahrzehnte erfahren: Jesus, du lebst! Und ich habe gelernt, dass alles durch dich und für dich geschaffen ist – alles Leben auf dieser Welt. Auch ich. Es ist für mich so offenbar!

Und doch, lieber Herr, nagen zweifelnde Fragen an dem Fundament meines Glaubens. Du bist nicht nur offenbar, sondern auch verborgen. Ich verstehe dich nicht, wenngleich ich deine Existenz nicht infrage stelle. Doch bist du wirklich dieser liebende, barmherzige und allmächtige Gott? Oder bist du ohne Anteilnahme, ja, geradezu unbarmherzig oder gar ohnmächtig? »Wo ist denn nun euer Gott?« So spotten und fragen nicht nur jene, die dich ablehnen wollen. »Wo bist du, Herr?«, schreit auch meine Seele. Das weißt du ja, bevor ich es dir klage.

Ich denke an die junge Mutter, die gestern am Sarg ihres Kindes weinte: Was ist denn da offenbar von deiner Macht, deiner Liebe und Barmherzigkeit? Ach, Herr, und nicht nur das sinnlose Leiden ungezählter Menschen und Kreaturen, das sich mir wie eine bohrende Last aufs Gemüt legt, sondern auch meine eigenen Wunden, Schwachheiten, Schmerzen und Krankheiten fragen heimlich oder offenkundig nach deiner Erlösungskraft. Was ist denn da offenbar von dir?

Sicher, ich kenne auch die Tage und Nächte, in denen du mir sehr nah bist. Ich sehe deine Fürsorge, du liebender Vater. Ja, ich habe viele Wunder gesehen und erlebt. Ich will nicht undankbar sein. Warum aber bleibst du noch so verborgen für die Welt? Warum werden heute deine Kinder bedrängt, verfolgt und getötet? Warum feiern der Tod und die Angst noch ihre Triumphe?

Offenbar existiert die Schwachheit auch in deiner Kirche. Wo ist denn deine Kraft, deine heilende Gegenwart? Davon hören wir nur vereinzelt. Haben wir dich aus dem Blick verloren? Hast du uns vergessen?

Ach, unser Gott, du Schöpfer und Erhalter des Lebens, es quälen mich auch die weinenden Gletscher und die sterbenden Wälder, die zunehmende Ohnmacht der Mächtigen dieser Welt. Deiner Erde, dem ganzen Kosmos wird schwindelig. Schwindel verklebt uns die Augen für die Wahrheit. Das ist offensichtlich! Da sind die alternativen Wahrheiten, die Fake News, die Gewalttaten und das Aufrüsten derer, die die Macht an sich reißen. Das alles ist doch offenbar, oder?

Ja, mein geliebtes Kind, es ist offenbar und noch vieles andere wird offenbar.

Weißt du auch von meinen Tränen, meinen Schmerzen und Leiden? Meinst du, ich bin ohnmächtig oder unbarmherzig, nur weil ich meine Macht zurückhalte?

Ich will mich offenbaren. Ich will dich erinnern, wer ich war, wer ich bin, und werde dir aufzeigen, wie es weitergeht. Hörst du meine Stimme? Ich habe dich, meine Kirche und meine Schöpfung nicht vergessen. Denke nicht, ich wäre an das Ende meiner Macht gekommen! Ich bin der Vollender des Glaubens, auch deines Glaubens! Ich halte noch zurück, weil ich warte, dass sich mir mehr Menschen zuwenden. Die große Ernte kommt noch.

Ich bin der Herr über Leben und Tod. Kein Totenreich bleibt verschlossen, keine Autorität dieser Welt kann mich zurückhalten. Ich bin nicht im Rückzug, sondern im Kommen. Ich bin der Anfang und das Ende, ich bin, ich war und ich komme, ich, der Allmächtige.

Hab keine Angst! Schau mich an! Erkennst du mich?

Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende. Ich war tot, aber siehe, ich lebe von Ewigkeit zu Ewigkeit. Das ist wahr! Ich habe die Schlüssel des Totenreichs und des Todes. In meiner Hand liegen alle Menschen, alle Gemeinden und die Zukunft der ganzen Welt. Das ist offenbar!

Herr Jesus, öffne du die Augen meines Herzens für deine Offenbarung. Ich bete zu dir, der du den Tod überwunden hast, zu dir dem Auferstandenen und dem, der zur Rechten Gottes sitzt. Ich vertraue dir, der du mir begegnest wie ein Priester und König, wie ein Richter und Erlöser. Da ist deine feurige Leidenschaft, dein klares Wort. Du richtest. Du richtest auf. Du offenbarst mir, wer du bist, wer du warst und wie du vollenden wirst. Danke, dass du deine Kirche niemals dem Ende und dem Tod überlässt!

Du hast dich offenbart, als du in den Windeln zu uns kamst. Du hast dich offenbart, als du dich in den Wunden ans Kreuz schlagen ließest. Du hast dich offenbart, als du in der Auferstehung zum Überwinder des Todes wurdest, und du wirst dich offenbaren, wenn du dich als Herr aller Welt zeigst, wenn du wiederkommst in den Wolken. Danke, Jesus, dass du der Offenbarer bist!

2 | HÖREN, WAS DER GEIST SAGT


Der sich im ersten Kapitel vorstellende erhöhte Christus lenkt den Blick auf sieben kleinasiatische Gemeinden, die repräsentativ für alle Gemeinden Jesu Christi zu allen Zeiten angesprochen werden. Sie sind die Sterne in der Hand Christi, gleichsam wie Engel und wie Leuchter (1,20). Diese drei Lichtsymbole, die hier synonym gebraucht werden, zeigen die Strahlkraft der Gemeinden an, ihre Bedeutung und Zugehörigkeit zu dem, der das Licht der Welt ist (Johannes 8,12). Sterne sind der Umwelt zugewandt und leuchten für andere; die Leuchter deuten auf die Tempelleuchter, die für Gott brannten. Engel sind von Gott gesetzt, um Erleuchtung und Klarheit zu bringen. Die jeweils angesprochenen »Engel« der Gemeinde könnten auch als Engel verstanden werden, die Gott für die jeweiligen Gemeinden als »dienstbare Geister« (Hebräer 1,14) gesetzt hat. In Kapitel 1,20 werden die Sterne und die Engel gleichgesetzt. Somit repräsentieren sie jeweils die ganze Gemeinde und nicht nur die Leitung.

Zunächst werden die Gemeinden in Ephesus, Smyrna, Pergamos und Thyatira angesprochen. Alle Sendschreiben haben einen vergleichbaren Aufbau: Einleitend wird der Empfänger und auch der Schreibbefehl notiert. Sodann stellt sich Christus als der Redende vor, dabei leuchten Einzelmotive aus dem ersten Kapitel wieder auf. Schließlich kommt auch die richterliche Sicht zum Tragen: »Ich weiß deine Werke …«, »Ich kenne dich …«. Dabei werden aktuelle Bezüge zur jeweiligen Gemeinde hergestellt. In dieser richterlichen Bestandsaufnahme werden die Gemeinden gelobt, aber auch gemahnt bzw. getadelt. Die Gemeinden in Smyrna (2,8-11) und Philadelphia (3,7-13) empfangen nur Lob und Zuspruch, wohingegen die Gemeinde in Laodizea (3,14-22) ausschließlich zur Buße aufgerufen wird. Wo Christus nichts Gutes zu sagen hat, erinnert er umso stärker an seine Liebe (3,19).

Die jungen christlichen Gemeinden im ersten Jahrhundert hatten vielfach vergleichbare Herausforderungen. Es kamen neue Lehren auf, die zum Götzendienst und zur Unzucht verführten, die Leidenschaft für Jesus ließ nach und Verfolgung und Martyrium nahmen zu. Hier klingt jeweils der Sieg Jesu an und die daraus resultierende Überwinderkraft der Gemeinden auch im Leiden. Sie sollen sich des Sieges Jesu bewusst werden – dies kann ihnen Widerstandskraft in aller Anfechtung geben. Im Leiden selbst werden sie gehalten und getröstet von Christus und dem Heiligen Geist. Der abschließende Weckruf in den Sendschreiben: »Wer ein Ohr hat, der höre, was der Geist den Gemeinden sagt«, ist bezeichnend für die Adressaten der Botschaft. Es geht um »die Gemeinden«, nicht nur um die jeweilige Gemeinde, die konkret und repräsentativ angesprochen wird. So kann auch die gegenwärtige Gemeinde Jesu Christi in den Sendschreiben hören, was der Geist heute sagen will.

Die vier Sendschreiben in Kapitel 2 zeigen unterschiedliche Akzente auf. Die Gemeinde zu Ephesus wird gelobt für ihre nachhaltige Arbeit, ihr zuversichtliches Vertrauen und ihre klare Haltung gegenüber boshaften Ansprüchen auf Leiterschaft und Einfluss. Sie hat bei allem Eifer jedoch »die erste Liebe« vergessen (Vers 4). Hier klingt die umfangreiche Liebe Gottes an, die er durch den Heiligen Geist in die Herzen ausgegossen hat (Römer 5,5). Diese Liebe ist zuallererst von Gott und für Gott. Sie richtet sich aber auch an den Nächsten und bleibt nicht bei sich selbst.

Als Nächstes werden die Vertreter einer spaltenden und verführenden...

Erscheint lt. Verlag 3.9.2020
Verlagsort Witten
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Andachten • Apokalypse • Einkehrtage • Ende der Welt • Endzeit • Erde • Exerzitien • Gebet • Gebetsweg • Gedanken • Geheimnisse • Gericht • Geschenkbuch • Gespräch mit Gott • Gottes Reden • Himmel • Hören auf Gott • Johannes • Lectio Divina • Meditation • Offene Herzen • Opferlamm • Prophetie • prophetisch • Reise • Schöpfer • Weltgericht • Zukunft
ISBN-10 3-417-22985-5 / 3417229855
ISBN-13 978-3-417-22985-1 / 9783417229851
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 4,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Jeffrey Geoghegan; Michael Homan

eBook Download (2020)
Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA
12,99
Ein didaktisch-methodischer Leitfaden für die Planung einer …

von Sarah Delling; Ulrich Riegel

eBook Download (2022)
Kohlhammer Verlag
22,99