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Vespasian: Kaiser von Rom (eBook)

Historischer Roman
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
528 Seiten
Rowohlt Verlag GmbH
978-3-644-00633-1 (ISBN)
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A. D. 68: Vespasian soll eine Revolte in Judäa beenden. Eine ausweglose Situation: Ist er erfolgreich, wird er den ewigen Neid des wahnsinnigen Kaisers Nero auf sich ziehen. Ist er es nicht, wird die Strafe für ihn verheerend sein. Vespasian weiß nicht, dass Rom sich in politischem Aufruhr befindet und Nero in seiner Abwesenheit Selbstmord beging. Ist Vespasians Zeit jetzt gekommen? Die Zeit des Aufstiegs, des Sieges - der Erfüllung zahlreicher Prophezeiungen? Wann wird Vespasian sich den Purpur umlegen?

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot - I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten - und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor.

 Robert Fabbri, geboren 1961, lebt in London und Berlin. Er arbeitete nach seinem Studium an der University of London 25 Jahre lang als Regieassistent und war an so unterschiedlichen Filmen beteiligt wie «Die Stunde der Patrioten», «Hellraiser», «Hornblower» und «Billy Elliot – I Will Dance». Aus Leidenschaft für antike Geschichte bemalte er 3 500 mazedonische, thrakische, galatische, römische und viele andere Zinnsoldaten – und begann schließlich zu schreiben. Mit seiner epischen historischen Romanserie «Vespasian» über das Leben des römischen Kaisers wurde Robert Fabbri in Großbritannien Bestsellerautor. Anja Schünemann studierte Literaturwissenschaft und Anglistik in Wuppertal. Seit 2000 arbeitet sie als freiberufliche Übersetzerin der verschiedensten Genres und hat seitdem große Romanprojekte und Serien von namhaften Autorinnen und Autoren wie Philippa Gregory, David Gilman sowie Robert Fabbri aus dem Englischen ins Deutsche übertragen. Historische Romane sind eines ihrer Spezialgebiete: Von der Antike bis zum Mittelalter, in die frühe Neuzeit sowie bis ins 20. Jahrhundert verfügt sie über einen reichen Wissensschatz, der ihre Übersetzungen zu einem gelungenen Leseerlebnis macht.

Prolog


Die Via Postumia zwischen Cremona und Bedriacum in der italienischen Region Venetien und Istrien,
15. April A. D. 69

 

Chaos war eine Untertreibung. Die Truppe versuchte völlig planlos, sich aus der Kolonne zu einer Linie zu formieren, und ihr Anblick stand dabei in krassem Gegensatz zu dem der gegnerischen Kohorten, die ihr in geordneter Schachbrettformation gegenüberstanden. Quer über die Via Postumia aufgestellt, mit dem Fluss Po an ihrer rechten Flanke, versperrten sie den Weg nach Cremona. Die zigtausend Mann der Legionen und Auxiliartruppen standen schweigend. Ihre polierten Helme schimmerten in den ersten Sonnenstrahlen, während sie zusahen, wie ihre Gegner sich abmühten, Schlachtordnung einzunehmen. Doch das Chaos rührte nicht daher, dass diese Armee eine Horde disziplinloser Barbaren war, noch mangelte es ihr an Führerschaft. Ganz im Gegenteil, diese Armee hatte zu viele Anführer, und gerade das war ihr Problem: In Abwesenheit des Kaisers Marcus Salvius Otho gab es niemanden, der den Oberbefehl innehatte. Dabei fehlte es diesen Soldaten wahrhaftig nicht an Disziplin, denn sie waren ebenso wie ihre Gegner Römer.

Dies war ein Bürgerkrieg.

Titus Flavius Sabinus beobachtete mit gequälter Miene, wie die Centurionen der fünf Kohorten Prätorianer, die er befehligte, unter Schreien und Schlägen ihre Exerzierplatzsoldaten neu in Stellung zu bringen versuchten. Eben waren die Befehle abermals geändert worden, zum dritten Mal seit der Sichtung des Feindes. Wie hatte es nur so weit kommen können, fragte er sich und ließ den Blick über die Armee vom Rhenus schweifen. Sie war zu einem Zangenangriff südwärts marschiert, um den Mann zu unterstützen, den sie als Kaiser bejubelt hatte: Aulus Vitellius, den Statthalter der Germania Inferior, bekannt dafür, dass er den Genüssen der Tafel frönte. Nicht einmal ein Jahr war vergangen, seit Nero sich das Leben genommen hatte, nachdem er vom Senat zum Staatsfeind erklärt worden war. Wie hatte es nur so weit kommen können, dass es nun zwei Kaiser gab und römisches Blut vergossen wurde?

Caecina Alienus und Fabius Valens, die zwei vitellianischen Generäle, hatten die Truppen Othos, des Kaisers in Rom, überrumpelt, indem sie so früh in der Saison so schnell nach Italien heruntermarschiert waren. Otho hatte daraufhin versucht, eine Einigung auszuhandeln, doch sein Ansinnen war zurückgewiesen worden.

So blieb Otho keine andere Wahl als der Bürgerkrieg, wenn er nicht unverzüglich abdanken und Selbstmord begehen wollte. Und hier in der Poebene würde die Angelegenheit nun entschieden werden.

Sabinus’ gleichnamiger Vater, Sabinus der Ältere, war unter Nero Stadtpräfekt von Rom gewesen. Neros Nachfolger Galba hatte das Amt einem anderen übertragen, doch Otho hatte ihn erneut eingesetzt und zudem Sabinus dem Jüngeren das Konsulat versprochen. Somit stand die Familie in diesem Bürgerkrieg auf Othos Seite.

Aber für wie lange? Nicht lange, schätzte Sabinus der Jüngere angesichts der Lage. Rings um ihn her herrschte heillose Verwirrung, seit er vor Tagesanbruch seine Truppen über den Po geführt hatte, um sich dem Haupttrupp von Othos Armee anzuschließen. «Otho hätte hier bei uns bleiben sollen, statt sich nach Brixellum zurückzuziehen», sagte er zu seinem Stellvertreter, der neben ihm zu Pferde saß. «Dann, Nerva, hätten wir eine klare Kommandostruktur, nicht dieses … dieses …» Er wies auf die Legio I Adiutrix, die kürzlich aus Marinesoldaten der Flotte von Misenum gebildet worden war. Sie ging nun unmittelbar an der rechten Flanke seiner eigenen Truppe in Stellung und hatte alle Mühe, die schachbrettartige Quincunx-Anordnung einzunehmen, da der Gepäcktross sich an der falschen Stelle befand.

Marcus Cocceius Nerva, achtunddreißig und somit zwei Jahre älter als Sabinus, sog die Luft durch die Zähne. «Otho wurde während dieses ganzen Feldzugs schlecht beraten. Allerdings würde es kaum einen Unterschied machen, wenn wir ihn jetzt hier hätten, da es ihm gänzlich an militärischer Erfahrung fehlt. Er ist ein höchst unterhaltsamer Tischgenosse, aber auf dem Schlachtfeld wäre er eher hinderlich als nützlich. Sein organisatorisches Geschick ist kaum größer als das seines Bruders Titianus.»

«Ihr als Titianus’ Schwager müsst es wissen.»

«Deshalb bin ich nun hier und muss dies mit ansehen: weil ich den Fehler begangen habe, Titianus’ Schwester zu heiraten.» Nerva verfolgte ungläubig das planlose Treiben. «Götter! Die Infanterie und Kavallerie, die Otho mitgenommen hat, könnten wir allerdings brauchen, hier stehen mehr als vierzigtausend gegen unsere dreißigtausend. Braucht er so weit vom Feind entfernt wirklich eine so große Leibgarde? Dadurch haben wir die Schlacht verloren, noch ehe sie begonnen hat.»

Sabinus schüttelte den Kopf. Er drehte sich zu dem Militärtribun mit schmalen Streifen um, der hinter seinen Vorgesetzten auf Befehle wartete. «Wurde unser persönliches Gepäck nach hinten gebracht?»

Der Jüngling nickte und versuchte, mit einem aufgesetzten Lächeln seine Angst zu überspielen. «Ja, Herr, und auch die Ersatzpferde, wie Ihr es befohlen habt.»

Sabinus nickte zufrieden, dann wandte er sich erneut mit düsterer Miene an seinen Begleiter. «Wir wahren den Schein, dann ziehen wir uns bei der ersten Gelegenheit zurück und ergeben uns Valens.»

«Das scheint die klügste Vorgehensweise zu sein. Und anschließend werden wir Vitellius’ eifrige Unterstützer, bis …» Nerva beendete den Satz nicht.

«Bis was?»

Nerva senkte die Stimme und beugte sich zu Sabinus hinüber. «Ich habe gehört, Euer Vater habe in der Zeit, als Galba ihn seines Amtes als Stadtpräfekt enthoben hatte, eine Reise nach Judäa unternommen.»

Sabinus verzog keine Miene. Hornsignale kündigten an, dass die vitellianischen Truppen vorrückten. «Mag sein, aber das geht Euch nichts an.»

Nerva ließ nicht locker. «Er ist zurückgekehrt, sobald Otho Galba ermordet und der Senat ihn zum Kaiser erklärt hatte. Kurz bevor die Nachricht eintraf, dass Vitellius am Rhenus ebenfalls zum Kaiser ausgerufen worden war.»

Sabinus richtete seine Aufmerksamkeit auf den Fluss, wo zweitausend Gladiatoren – ebenfalls Teil seiner zusammengewürfelten Truppe – nun Gefahr liefen, überrumpelt zu werden, noch während sie von Bord der Boote gingen, die sie übergesetzt hatten.

Nerva bohrte weiter. «Ich bin sicher, es war kein Vergnügungsausflug. Euer Onkel Vespasian befehligt die Legionen im Osten, die den Aufstand der Juden niederschlagen. Das ist eine gewaltige Streitmacht. Ich vermute, Euer Vater und Euer Onkel haben eingehend darüber gesprochen, wie diese Krise wohl ausgeht. Und wenn ich mich nicht irre, werden Galba, Otho und Vitellius nicht die einzigen Kaiser in diesem Jahr bleiben. Die Frage ist: Wer soll es werden, Euer Vater oder Euer Onkel? Nur damit Ihr es wisst: Ich bin so oder so auf Eurer Seite.»

Titus Flavius Sabinus erwiderte nichts. Stattdessen schickte er den Tribun zu den Gladiatoren, um ihnen zu befehlen, sich dicht am Ufer des Po zu halten, damit die vorrückende batavische Auxiliartruppe sie nicht ausmanövrieren konnte. Doch seine Gedanken waren woanders: Er fragte sich, woher Nerva diese Information hatte und wer sonst noch von der heimlichen Reise seines Vaters wusste.

 

Otho ließ sich in seinen Stuhl zurücksinken und blickte in die Reihe düsterer Gesichter auf. Keiner seiner Generäle vermochte ihm in die Augen zu sehen, während sie ihm von der vernichtenden Niederlage berichteten. Und vernichtend war sie in der Tat gewesen: Vitellius’ Truppen hatten gegen ihre Mitbürger auf der Gegenseite keine Gnade gezeigt, denn nach den Konventionen des Bürgerkriegs konnten die Besiegten weder verkauft noch gegen Lösegeld herausgegeben werden. Somit waren sie für die Sieger wertlos. Zu Tausenden waren sie abgeschlachtet worden. «Dann ist es also vorbei», stellte Otho fest und berührte mit einem Finger die Spitze eines der beiden Dolche, die vor ihm auf dem Tisch lagen.

«Die übrigen Legionen aus Moesien könnten dir noch immer zu Hilfe kommen», betonte Othos älterer Bruder Salvius Titianus, als er die Verzweiflung in den Augen des Jüngeren las und ahnte, dass ihm selbst die Hinrichtung drohte.

Otho schüttelte bedauernd den Kopf. Er hatte ein attraktives, melancholisches Gesicht, das jedoch nach zehn Jahren des Überflusses in seinem Exil in Lusitanien recht feist geworden war. «Es war ein Fehler von mir, ihre Ankunft nicht abzuwarten. Ich dachte, diese Verzögerung würde verheerende Folgen haben, doch nun muss ich feststellen, dass das Gegenteil der Fall ist.» Er hielt inne, um seine Lage zu überdenken, und fuhr sich dabei mit einer Hand durch seine dichten Locken. «Soll ich Euren Mut und Eure Tapferkeit noch weiteren Gefahren aussetzen? Ich glaube, das wäre ein allzu hoher Preis für mein Leben. Vitellius hat unseren Wettstreit um den Thron und diesen Krieg begonnen, ich jedoch werde beidem ein Ende machen. Diese eine Schlacht soll genügen. Ich will ein Beispiel geben, und die Nachwelt soll mich danach beurteilen.» Otho erhob sich und schaute auf seine beiden Dolche hinunter. «Ich lasse nicht zu, dass die Blüte römischer Kampfkraft sinnlos niedergemäht und unser Imperium dadurch geschwächt wird. Meine Herren, ich schöpfe Trost daraus, dass Ihr bereit wart, für mich zu sterben, doch Ihr müsst weiterleben. Ich will Euren Aussichten auf Begnadigung nicht im Wege stehen, also stellt Ihr Euch nicht meiner Entschlossenheit in den...

Erscheint lt. Verlag 13.10.2020
Reihe/Serie Die Vespasian-Reihe
Die Vespasian-Reihe
Übersetzer Anja Schünemann
Zusatzinfo Mit 1 s/w Karte
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte Abenteuer • Ben Kane • Bernard Cornwell • David Gilman • Historischer Roman • Intrige • Italien • Judäa • Kaiser • Nero • Politik • Rom • Römisches Reich • Schlacht • Simon Scarrow • Thron • Vatertagsgeschenk • Vespasian
ISBN-10 3-644-00633-4 / 3644006334
ISBN-13 978-3-644-00633-1 / 9783644006331
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