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In Wahrheit gelogen -  Kate Bono

In Wahrheit gelogen (eBook)

Band 3

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
520 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7519-0901-3 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
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Wenn die Empathin über den Narzissten hinaus wächst. "Sie alle hatten Recht. Ich war ein unnötiger Mensch auf dieser Welt und ich wünschte ich könnte gehen." Nacht für Nacht, Tag für Tag begleitete mich dieser Gedanke und es frass mich innerlich auf. Die Schmerzen, sowohl körperlich als auch seelisch, waren unerträglich. So tief unten angelangt, war ich in meiner persönlichen Hölle gefangen. Doch dann geschah etwas, das mich wie Phoenix aus der Asche empor steigen ließ. Don´t regret the past learn from it.

SpiritCoaching, Yoga & Books WildSpiritSoulWoman KATE BONO www.katebono.com Be REAL not PERFECT

(Fast) die ganze Wahrheit


Mai 2017

„Wird das jetzt den ganzen Urlaub so gehen, dass du keinen Bock zum Löten hast, oder was?“

„Was soll das? Selbst wenn, kannst du doch jetzt nicht schon darauf rumreiten und die Stimmung in den Keller kippen. Löten... vögeln... das nimmt schon die Stimmung bevor überhaupt welche aufkommen könnte.“

„Selbst wenn? Also weißt du jetzt schon, dass du keinen Sex haben willst? Na ganz toll.“

„Dave, was soll das? Wenn du mir so ´nen Druck machst, hab ich natürlich keinen Bock auf Sex. Das ist für mich immer noch etwas Besonderes und nicht so eine hirnlose, emotionslose Rumfickerei.“

„Was anderes ist es aber doch nicht, haben wir nicht immer schon gefickt?“

„Ich rede nicht mehr mit dir darüber. Ich freu mich jetzt auf unseren Urlaub und will mir dir nicht streiten.“

„Da bist du die einzige die sich freut, ich hab´ nämlich keinen Bock mehr. Du kotzt mich echt an.“

Ich ahnte in diesem Moment, dass auch dieser Urlaub für mich ein schreckliches Desaster werden würde. Doch ein Zurück gab es nicht mehr.

Und schon wieder war ich selbst schuld.

Ich starrte ihn an, wie ein Auto. Das konnte echt nicht sein Ernst sein, so einen Streit vom Zaun zu brechen – eine Stunde bevor wir in unseren Urlaub starteten. Nicht noch einmal würde ich mir diese Laune von ihm gefallen lassen, wie in der Türkei. Dieses Mal war ich stärker und hatte einen Heimvorteil, da ich Ägypten und das Hotel aus meinen vorangegangenen Urlauben kannte – ich würde nicht zögern mir ein Einzelzimmer zu nehmen, egal was es kostet.

Ich kannte die Jungs von FunFly, die ihre Station für sportliche Aktivitäten am Strand des Hotels hatten, und die Umgebung war mir vertraut, also könnte mich Dave mal kreuzweise. Diese Stärke tat mir gut.

Bevor wir unseren Streit bis zum Abend wirklich klären konnten, kam Daves Arbeitskollege, um uns abzuholen. Torsten war ein sehr untersetzter, aber auch nett wirkender Kerl. Er schwitzte, obwohl es draußen recht kühl war. Wir hielten Smalltalk mit ihm und sowohl Dave als auch ich versteckten unseren Groll gegeneinander, so gut es ging. Der Kollege stutzte jedoch, als er sah, dass Dave nur seinen eigenen Koffer in den Laderaum des Kleinbusses hievte und meinen stehen ließ. Torsten schüttelte mit dem Kopf und nahm mir den Koffer aus der Hand.

„Manchmal ist der Kerl einfach ein Idiot“, ich nickte Torsten bestätigend zu. Dave beobachtete mich im Rückspiegel, er hatte sich auf den Beifahrersitz gesetzt und ich wusste, er hatte Torstens Bemerkung mitbekommen. Auch, dass ich lächelte – was mein Grinsen noch verstärkte. Arrogant quetschte ich mich neben Dave, da der Van nur eine Reihe Vordersitze hatte und wir dort zu dritt sitzen mussten.

„Hast du auch alles? Ausweis, Passbilder, Kreditkarten-PIN und so?“, fragte ich mamatypisch. Insbesondere die Geheimzahl war mir wichtig, da ich die Ausrede, wie Dave sie im Türkeiurlaub genutzt hatte, nicht noch einmal gelten lassen würde.

„Ja sicher, bin doch nicht bescheuert“, Dave lachte gehässig und machte sich mit Torsten über Frauen lustig, die Männer bemutterten, als wären Männer dumm.

Am Bahnhof, als Torsten weg war, positionierte sich Dave demonstrativ etwa drei Meter weit weg von mir. Ich war froh, dass ich erneut diejenige war, die alle Reiseunterlagen in ihrem Rucksack hatte. Dieses Mal zur Sicherheit auch auf meinem Handy und in meinem Koffer. Für alle Fälle. Die Zugtickets liefen ja eh wieder auf mich und bezahlt hatte ich sie ebenfalls. Aber das würde ich mir dieses Mal schnellstmöglich zurückholen.

Habe ich schon erwähnt, dass ich begonnen hatte Menthol-Zigaretten zu rauchen? Ich hatte sie mir vor kurzem aus Versehen aus dem Automaten gezogen, als es zu dunkel war und ich den falschen Knopf gedrückt hatte. Eigentlich waren sie widerlich und ich hatte das Gefühl dadurch noch mehr rauchen zu wollen, aber es hatte einen ungeahnten und sehr positiven Nebeneffekt: Dave lehnte diese Kippen strikt ab und ich sah darin meine Chance, endlich nicht mehr seine Raucherei mitzufinanzieren.

Wenn er nämlich zu mir nach Hause kam, nutzte er wie selbstverständlich meinen Tabak – ich stopfte meine Zigaretten selbst und hatte immer genug auf Vorrat. Bei ihm rauchten wir meistens auch meine Kippen, weil seine grundsätzlich genau dann, wenn ich ankam, leer waren.

Seine typische Masche war dann zusätzlich, dass er dann, wenn meine Zigaretten leer waren und er sich welche hätte kaufen müssen, strikt behauptete, er würde jetzt erst einmal komplett aufhören zu rauchen. Ich versuchte es, aus Trotz, dann auch ohne Kippen auszuhalten, weil ich wusste, dass er mich nur verarschen und manipulieren wollte, damit ich eine neue Schachtel kaufe und er wieder schnorren kann.

Doch ich verlor den Kampf jedes Mal. Ich war diejenige, die es irgendwann nicht mehr aushalten konnte und loszog, um Zigaretten zu kaufen.

Jetzt aber, durch die Menthol-Version, hatte ich eine Lösung für mich gefunden, mit der ich leben konnte. Ein Triumph.

Am Bahnsteig standen wir nun wie zwei Fremde mit mehreren Metern Abstand und warteten auf den Zug. Dave tippte auf seinem Handy rum und lachte zwischendurch. Ich versuchte es zu ignorieren, dennoch demütigte es mich, so sehr ich mich davon auch nicht beeinflussen lassen wollte. Als der Zug kam, lief ich bis ganz nach hinten durch und setzte mich ans Ende des Abteils. Ich war gespannt, ob er mir nachfolgen oder sich erneut woanders hinsetzen würde. Wie gesagt, ich war stark und es war mir tatsächlich scheißegal. Dieses Mal war ich am längeren Hebel, er machte mir keine Angst mehr.

Überraschend setzte er sich neben mich, ohne einen Ton zu sagen. Ich setzte noch einen drauf, in dem ich mir die Kopfhörer in meine Ohren stöpselte und mir eine meiner Dosen pinkfarbenen Prosecco öffnete. Ihm bot ich keine an und blickte zufrieden, und überhaupt nicht traurig oder frustriert, aus dem Fenster. Hurghada, ich komme – egal wie – es wird ein geiler Urlaub.

„Sag mal, soll das jetzt dauernd so weitergehen?“

Ich hörte genau, was er sagte, doch ich ignorierte ihn und blickte lächelnd in die heile Welt hinaus.

„Hallo?“, da ich auch dieses Mal nicht reagierte, zog er mir meinen rechten Stöpsel aus dem Ohr.

„Was?“, raunte ich ihn barsch an.

„Ja, soll deine Laune jetzt so weitergehen? Immerhin fahren wir in den Urlaub!“

„Achso, is´ alles meine Schuld, ja ne is´ klar.“ Ich entzog ihm ruppig den Stöpsel und wollte ihn mir wieder ins Ohr stecken.

„Ey, was soll das?“, ich spürte, dass er verwirrt war und nicht mehr so hart, wie zuvor. Endlich hatte ich erreicht, dass er derjenige war, der sich unwohl fühlte und nicht mehr ich.

„Dave, du hast mir ´ne Szene gemacht, weil ich keinen Sex mit dir wollte. Das akzeptiere ich nicht! Eine Frau sollte nicht dafür verurteilt oder bestraft werden, wenn sie keinen Bock hat. Ich mach das nicht, um dich zu ärgern, sondern weil ich mir wichtiger bin. Oder soll ich dir wie eine Prostituierte gefällig sein, obwohl ich keinen Bock habe?“

Da ich recht laut sprach, wegen meinem sehr lauten LimpBiskit-Song im linken Ohr, blickte sich Dave mit eingezogenen Schultern hektisch um.

„Hey, red´ mal nicht so laut, das müssen doch nicht alle mitkriegen.“ Ich stoppte die Musik, Dave sprach weiter und flüsterte fast. „Das hab ich nie gesagt, aber versteh doch mal den Frust, wenn ich dann denke, das geht den ganzen Urlaub so weiter. Wie soll ich mich da fühlen?“

„Dave, selbst wenn ich im ganzen Urlaub keinen Sex haben wollte, dann kannst du mich nicht mit schlechter Laune dazu zwingen. Dann musst du dir eine andere suchen! Wenn wir so einen Stress haben, hab´ ich doch noch viel weniger Lust auf Sex mit dir. Vielleicht solltest du dir mal mehr Gedanken machen, wie man eine Frau anturnt statt sie anzukacken.“

„Ja, is´ ja gut. Können wir jetzt wieder lieb sein?“

„Können wir. Will ja auch nicht, dass es jetzt schon eskaliert.“

„Jetzt schon? Meinst du es eskaliert dann später?“, Dave glotzte mich mit einem geschockten Blick an.

„Boah, leg doch net alles auf die Goldwaage. Aber mal ehrlich – ich kenn dich, irgendwann eskaliert es früher oder später sowieso.“

Damit war die Unterhaltung beendet und wir stießen nun beide mit Prosecco an. Ich hatte genauso wenig Interesse an einem stressigen Urlaub, wie er.

Die Fahrt mit dem Zug war eine Odyssee. Wir erwischten die ersten Anschlusszüge immer nur kurz vor knapp. Ich hatte lange nach der besten Verbindung nach Stuttgart gesucht, doch leider musste man bei jeder mehrfach umsteigen. Während wir im viel zu verspäteten Zug zum vorletzten Umsteigebahnhof saßen, checkte ich die Anschlussmöglichkeiten. Mittlerweile war es 23:30 Uhr und es war ein Feiertag kurz vor einem Werktag. Ich befürchtete, dass unsere Auswahl schrumpfen...

Erscheint lt. Verlag 15.4.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7519-0901-X / 375190901X
ISBN-13 978-3-7519-0901-3 / 9783751909013
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