Friesenrecht - Akt X -  Gerd B. Freimuth

Friesenrecht - Akt X (eBook)

Der kleine Nimmersatt
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
528 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-5076-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Das Finale der Friesenrecht-Saga! Nahe der Stadt Bergen, hoch im Norden, entbrennt eine heiße Schlacht zwischen den drei Ragnarbrüdern, jeweils unterstützt von Asen, Wanen und den Kreaturen Lokis. Ragnarök scheint gekommen. Nur die Macht von Argonia kann diesem Treiben überhaupt noch Einhalt gebieten... Hinnerk, Jens und die Likedeeler beschließen, dem Treiben von Maul, der grausamen Geheimorganisation, die für soviel Leid verantwortlich war, endlich ein Ende zu setzen. Maul erwartet sie schon und lauert tief in einer Festung, die über einem Loch im Meer schwebt. Direkt darunter liegt ein eine eigene Welt, genannt Tarkis... Und ganz am Ende steht noch die Rückkehr in Argonias Heimat bevor, die Quelle ihrer Macht, dass Meer zu kontrollieren. Weit im Norden, hinter einer gewaltigen Eiswand verborgen, liegt ihr Ursprung - und das Schicksal von Leevke wird endlich entschieden...

Gerd Freimuth wurde am 15.06.1985 in Norden geboren und arbeitet derzeit als IT-Administrator in Ostfriesland. Seit der Grundschule zeichnet und schreibt er immer wieder kleine Geschichten (u.a. über sprechende Flummis) und ist großer Fan von Geschichte, Fantasy und Science-Fiction jeder Art. Friesenrecht ist sein erster Versuch eine komplette, durchgehende Handlung in einem eigenen, Fantasy-mittelalterlichem Setting zu erzählen.

Prolog
Jarnsaxa attacks!

Es war eine sternenklare Nacht in der Bucht südlich von Bergen. Im ganzen Zeltlager von Knut Jörgenssen richteten sich skeptische Blicke gen Himmel und baten die Götter um Schutz für die bevorstehende Auseinandersetzung mit der Armee Ragnars des Älteren und des Mittleren; ihrerseits auch Halfdan beziehungsweise Ubba Hebesson von Malmö geheißen. Am abschüssigen Ufer gingen jeweils zwei Krieger an den angelegten Schiffen entlang und hielten Ausschau nach Angreifern.

Der rothaarige Jüte mit dem geflochtenen Bart und den buschigen Augenbrauen wirkte angespannter als noch vor wenigen Tagen als sie mit ihrer gemeinsamen Flotte den ‚roten Schrecken‘ kurz vor Oslo besiegt hatten. ‚Die windige Schlacht vor Smögen‘ wurde sie schon jetzt überall betitelt. Der Likedeeler-Anführer Gödeke Michels, der zusammen mit Jörgenssen und seinem langjährigen Freund Magister Wigbold bei einem der wenigen Lagerfeuer hockte, bemerkte die Sorgenfalten in seinem Gesicht und reichte ihm einen Krug mit Met: „Hier, Knute. Frisch aus den Kammern von Vigos Flaggschiff. Vertreibt diese Eiseskälte aus den Knochen und Gedärmen. Ein Jammer nur, dass wir ihn nicht aufknüpfen konnten. Aber so sind Feiglinge nun mal, fliehen sobald es knapp wird.“ Magister Wigbold warf ein: „Wir mussten auch oft genug fliehen, Gödeke. Ich wäre daher nicht so vorschnell den roten Schrecken zu denunzieren, vor allem wo wir selbst Seeräuber sind.“ Michels lachte grimmig: „Ich denunzier dich gleich, Magister Witzbold.“

Jörgenssen trank den Becher leer und lächelte nun wieder: „Mit euch mag ich trinken, Freunde. Ein guter, ehrlicher Streit hat noch so manches Problem gelöst.“ Michels brummte: „Dann spuck aus. Was macht dir zu schaffen, eh?“ Knut warf noch einen Scheit ins Feuer: „Ich dachte nicht, dass Klak uns verraten würde. Der Wind, der uns gegen Vigo den Sieg einbrachte hat sich schnell gegen uns gewandt.“ Wigbold nickte: „Magarethe ist wie immer rein pragmatisch, je nachdem was die Situation verlangt. Nachdem Vigo und Halfdans Flotte versenkt waren, waren wir die nächsten Feinde, die es zu beseitigen galt. Ein Glück, dass der Seebär hier das Gewässer so gut kennt. Sonst wären wir gekentert.“ Gödeke prostete ihm anerkennend zu und Knut brummte: „Dennoch, ich hätte gedacht, dass Attadags Tochter etwas mehr Ehre im Leib hätte.“ Michels schnaufte verächtlich: „Dieser Wind war unnatürlich, das hab ich gleich gespürt. Das war euer nordischer Weltenvogel, nicht?“ Der junge Ragnar, auch Ivar genannt, gesellte sich zu ihnen und drehte am Fleischspieß: „Korrekt, Kampfbruder Michels. In der nordischen Mythologie ist es dieser Riesenadler, in den Wipfeln von Yggdrasil, der den Wind erzeugt. Manche nennen ihn Hräsvelgr.“ Knut winkte ab: „Ja, manche tun es, andere nicht. Aber er war es sicher. Er ist ein loser Verbündeter der Wanen-Fraktion, welche von Ubba aus Malmö angeführt wird. Ihr habt den Schwarm Vögel gesehen, welcher mit dem Wind kam? Das waren Hräsvelgrs Söhne und Töchter. Sie haben Oslo im Sturm erobert, sodass selbst Halfdan von dort fliehen musste. Ohne Jarnsaxas Hexenkunst konnte er gegen sie nicht bestehen.“ Michels lachte: „Tjah, Oslos Dachschindeln sind dann ja bald alle weiß von Vogelschiss. Oslo wird zur weißen Stadt, haha!“ Wigbold rollte mit den Augen: „Wieder eine humoristische Meisterleistung.“ „Wat? Ich humorisiere dich gleich.“

Knut fuhr sich durch das rot-krause Haar: „Ich bin mir sicher, dass Klak immer noch Rachegedanken hegt, weil ich damals seinen Sohn vertrieben habe.“ Wigbold nickte: „Du meinst Rörik ‚Grendel‘ Klakson.“ „Genau. Aber es musste sein, er hat damals nur Leid verursacht. In der Schlacht bei Aulum war er von blinder Mordlust und Gier getrieben. Ein tobender Mob an dessen hyänenhafter Schnauze er vorranging. Wie ein tollwütiges Wolfsrudel, das eine blutige Spur aus Leichen hinter sich herzieht.“ Ragnar der Jüngere bestätigte: „Selbst Thingstätten waren ihm nicht heilig und er steckte sogar Eschen und Eichen in Brand. Verachtenswert.“

Michels grinste: „Und da haste ihm den Arsch versohlt, richtig?“ Knut hob den Kopf und sah ihn eindringlich an: „Ich verspürte trotzdem keinen Hass, sondern nur grimmige Entschlossenheit. Ich hatte mich auch daran erinnert was ihr mir beigebracht habt. Darum ließ ich Grendel fliehen. Aber er ist allem Anschein nach in Friesland umgekommen; wo er einen veralteten Herrschaftsanspruch geltend machen wollte, aber scheiterte. Ole Brand hat es auch erwischt, ein ewig ungemütlicher Geselle. In jedem Fall ist mir Klak spinnefeind. Dass er noch um Rörik trauert, der ja selbst seine Brüder umbrachte, zeigt wie sehr er in ihm seinen rechtmäßigen Erben gesehen hat. Klak bleibt in Magarethes Diensten, hat mit dem Mittleren schon Oslo eingenommen und wird sicher nicht untätig danebenstehen, wenn wir hier unser Scharmützel austragen.“

Magister Wigbold trank etwas roten Wein und rieb sich nachdenklich das Kinn: „Du denkst wirklich, Klak kommt nach Bergen?“ Knut nickte ernst: „Es wäre vermessen zu glauben, dass das Auftauchen von Ubba nur dazu gedacht war Halfdan und Vigo zu besiegen. Der ganze Aufmarsch muss sich für die Kaufleute ja auch lohnen.“ Michels zerbrach seinen Krug in der Hand: „Dieses elende, vereiste Miststück!“ Und Wigbold wand ein: „Klak wird nicht so dumm sein den Älteren zu unterschätzen. Er wird sich wieder mit uns verbünden wollen, so wie schon im Skagerrak.“ Ragnar der Jüngere lachte auf: „Wie? Nach dem Verrat?! Niemals!“

Knut Jörgenssen sah über den Rand seines Bechers hinweg: „Leider, mein junger Freund, werden nicht alle Entscheidungen im Leben ruhig und überlegt getroffen. In der Regel-“, er starrte ins knisternde Feuer, „entscheidet das Herz; ganz gleich was dein Verstand dir auch jahrelang predigt.“ Michels rülpste lautstark, woraufhin aus dem Likedeelerlager lautes Gejohle ertönte. Er rief: „Wo steckt eigentlich Störtefad, der Rotzlöffel? Hat ihn wer gesehen? Scheeeelt?! Klaus?“ Ein Mann mit großer Keule rief zurück: „Der is inne Büsche!“ Michels warf einen Stein nach ihm: „Red Klartext!“ Schelt zuckte mit den Schultern: „Er ist vorgelaufen um unsere neuen Verbündeten zu holen, wie er sagte.“ Michels schnaufte: „Sieht ihm mal wieder ähnlich loszuziehen ohne uns Bescheid zu sagen.“ Er bemerkte nun Wigbolds und Knuts ‚bewusst unschuldige‘ Blicke: „Ihr habt es gewusst? Ihr Ratten, ihr Landigen!“ Wigbold rollte mit den Augen: „Nun reg dich ab, der Junge ist doch keine fünf mehr. Er kann auf sich selbst aufpassen. Er hatte ja relativ gute Lehrmeister.“ Michels warf mit einem Scheitholz nach ihm: „Ich relativiere dich gleich.“ Knut und Wigbold lachten daraufhin beide los. Ragnar der Jüngere war allerdings plötzlich verschwunden.

Es war Ivar als Nordmann ein leichtes Störtefads Spur im Schnee zu folgen. Funkelnde Sterne und der volle Mond schienen unverhüllt auf die eisbedeckte Erde und glitzernde Eiszapfen hatten sich am Tannengeäst gebildet. Als er ihn nach einigen Stunden eingeholt hatte, drehte sich Störtefad um und zog die Fellkapuze tiefer ins Gesicht: „Nanu? Was machst du denn hier, Ivar?“ Sein Verfolger schnaufte: „Soll ich dich alleine durch feindliches Gebiet marschieren lassen? Abgesehen davon hast du Südkind doch keine Ahnung, wie man hierzulande seine Spuren verwischt. Obendrein sind das meine Verbündeten, nicht die deinen, Herr Likedeeler.“ Störtefad schmunzelte: „Seit wann so höflich? Aber bitte, dich werd ich so schnell wohl nicht los.“ Er ließ Ivar den Vortritt, und dieser erklärte: „Weißt du, die Dwarka kämpfen schon lange gegen Halfdan und haben unsere rote Rebellion stetig mit Waffen beliefert. Sie sind aber sehr verschwiegen und würden Fremden wie dir nie vertrauen.“ Ivar hielt an: „Still jetzt. Versteck dich!“ Sie vertuschten ihre Spuren notdürftig mit Zweigen und bezogen dann Stellung hinter einer nahen Böschung. Ivars nordischer Instinkt sollte ihn nicht trügen denn da kamen in der Tat einige Menschen vorbei. Sie bereiteten ihre Waffen vor und der Jüngere deutete ihm mit Handzeichen bei drei anzugreifen. Die Fremden näherten sich weiter und kaum waren ihre Stiefel zu hören, sprangen sie auch schon vor. Es klirrte schrill als Störtefads Axt und auch Ivars Spathaschwert gekonnt abgefangen wurden. Störtefad bekam große Augen als er seinen Feind erkannte: „Wiards? Hinnerk Wiards?“ Er sprang zurück und steckte die Waffe sofort zurück: „So sieht man sich wieder. Ihr hier?“ Ivar kreuzte mit Puks Krummdolchen die Klinge, bis Hinnerk sagte: „Lass ihn los, Puk.“ Jener sprang zurück und steckte die Waffen wieder ein, alles in einer absolut flüssigen Bewegung. „Wenn du meinst.“

Hinter ihnen...

Erscheint lt. Verlag 3.3.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
ISBN-10 3-7504-5076-5 / 3750450765
ISBN-13 978-3-7504-5076-9 / 9783750450769
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 10,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich