Die Zeit der Finsternis - Blut und Knochen 3 (eBook)

Roman

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2021 | 1. Auflage
848 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-23940-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Zeit der Finsternis - Blut und Knochen 3 -  John Gwynne
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Pflichtlektüre für alle Fantasy-Fans: eine epische Saga über den Kampf zwischen Gut und Böse von einem begnadeten Autor!
Der Dämonenkönig Asroth ist aus seinem eisernen Gefängnis entkommen. An der Seite seiner dunklen Braut Fritha steht er kurz davor, die Verfemten Lande mit einer Armee der Finsternis zu überschwemmen. Riv und die letzten Überlebenden der Ben-Elim versuchen verzweifelt, Widerstand gegen Asroth zu leisten, während weit im Westen Drem mit seinen Verbündeten vor der Vernichtung durch die Dämonen steht. Doch Hoffnung ist das Wertvollste, was die Kämpfer gegen Asroth in ihrer Hand halten - und Hoffnung wird am Ende über das Schicksal der Menschheit entscheiden.

Alle Bücher der Serie:

Die Zeit der Schatten. Blut und Knochen 1
Die Zeit des Feuers. Blut und Knochen 2
Die Zeit der Finsternis. Blut und Knochen 3

John Gwynne studierte an der Brighton University, wo er später auch unterrichtete. Er spielte Kontrabass in einer Rock'n'Roll-Band, bereiste die USA und lebte in Kanada. Heute ist er verheiratet, hat vier Kinder und führt in England ein kleines Unternehmen, das alte Möbel restauriert. Nach seiner preisgekrönten Saga »Die Getreuen und die Gefallenen« und der daran angelehnten Reihe »Blut und Knochen« beginnt mit »Nordnacht« die nächste große Fantasy-Serie des SPIEGEL-Bestsellerautors: »Die Saga der Blutgeschworenen«.

KAPITEL 1


DREM


Im Jahr 138 des Zeitalters der Kunde, Hundemond


Drem warf seinen Greifhaken hoch in die Luft. Er fühlte, wie der Haken den Scheitelpunkt seiner Flugbahn erreichte und anfing zu fallen. Mit einem dumpfen Knall landete er auf Holz. Drem zog an dem Seil, spürte, wie sich der Haken in das harte Material grub, und zog noch einmal, um zu prüfen, ob er festsaß und sein Gewicht halten würde.

Er kauerte dicht an einem hölzernen Palisadenzaun. Das einzige Geräusch, das Drem vernahm, war das Klopfen seines Herzens, dessen Schläge in seinem Schädel widerhallten und den Rhythmus seines keuchenden Atems bestimmten. Wieder hier zu sein, wo alles angefangen hatte, machte ihn nervös.

Die Mine am Rand des Sternenstein-Sees.

Auf Byrnes Befehl hin waren er und einige Dutzend Jäger des Ordens des Strahlenden Sterns mitten in der Nacht aus dem nördlichen Wald bis an die Mauern der Mine geschlichen. Drem hatte festgestellt, dass das Loch, das Hammer in den Palisadenzaun gebrochen hatte, geflickt worden war. Als er auf die Stelle blickte, wo er Sig das letzte Mal lebendig gesehen hatte, als sie ihren letzten Kampf ausfochten, wurde er beinahe von seinen Gefühlen überwältigt.

Diese Mischung aus Trauer und Wut hatte das Blut in seinen Adern schon zum Sieden gebracht, als er zwischen den Felsen hindurch und über die Heide gekrochen war. Und jetzt war er hier, drückte sich an die Palisadenwand und wartete, bis er hinüberklettern konnte, so wie er es zuvor schon zweimal getan hatte.

Diesmal allerdings bezwinge ich sie mit sechzig der härtesten und zähesten Frauen und Männer, denen ich je begegnet bin. Mit den Jägern des Ordens des Strahlenden Sterns. Das war irgendwie beruhigend. Er strich leicht mit der Hand über den Griff seines Scramasax. Auch das beruhigte ihn. Dann lockerte er seine Schultern, um das Gewicht seines Kettenhemdes besser zu verteilen. Er zuckte zusammen, als es über die wunden Stellen rieb, obwohl zwei Schichten von Leinen und Wolle schützend zwischen den Kettengliedern und seiner Haut lagen. Er trug es jetzt länger als eine Zehn-Nacht am Leib und hatte sogar darin geschlafen. Sie hatten einen Gewaltmarsch von dem Schlachtfeld im Herzen der Ödnis bis hierher zurückgelegt. In dieser Schlacht hatte er den Wert des Kettenpanzers schätzen gelernt, und so unbequem er auch sein mochte, er würde ihn nicht so bald wieder ablegen.

Der Morgen färbte das Land um ihn herum grau. Im dämmrigen Licht konnte er die dunklen Schatten eines anderen Mannes und einer Frau rechts und links neben sich ausmachen. Sie standen etwa zwanzig bis dreißig Schritte von ihm entfernt, hatten ihre Greifhaken ebenfalls geworfen und warteten mit ihm zusammen auf das Signal.

Eine Eule schrie.

Das ist Keld.

Drem atmete tief durch, dann begann er, am Seil hinaufzuklettern. Seine Stiefelsohlen kratzten über das Holz. Er war groß und schwer, aber er war auch kräftig, viel kräftiger als die meisten anderen, und diese Kletterei bereitete ihm kaum Mühe. Nach wenigen Herzschlägen war er oben angekommen, rollte sich über die Palisaden, ließ sich auf die Brustwehr hinab und ging in die Hocke.

Dann nickte er seinen Kameraden zu und schob sich von der Brustwehr hinab, baumelte einen Moment am Rand und ließ sich dann auf den Boden fallen. Dort hielt er inne und lauschte mit angehaltenem Atem. Er packte Scramasax und Faustaxt und schlich dann weiter in den Gebäudekomplex hinein.

Die Mine war von Schatten und grauem Licht erfüllt und von gedämpften Geräuschen – eine knarrende Tür an rostigen Angeln, das leise Trippeln von Ratten und in der Ferne das Plätschern des Sees. Drem ging langsam von einem Gebäude zum nächsten, stieß die Türen auf und suchte in der Dämmerung nach irgendwelchen Bewohnern. Er sah Spuren und hockte sich hin, um sie zu inspizieren. Sie stammten nicht von Menschen – dafür waren sie zu lang, wie von Krallen gefurcht, aber sie waren auch nicht von Tieren hinterlassen worden. Drem hatte in letzter Zeit für seinen Geschmack zu viele Spuren wie diese gesehen.

Das sind Spuren von Wildlingen.

Aber sie waren alt, die Erde war hart und trocken.

Mindestens einen Monat alt, vielleicht auch älter.

Und dass sie nicht von neuen Fährten überlagert waren, bestätigte seinen Verdacht. Die Mine war schon vor langer Zeit verlassen worden.

Drem ging weiter und setzte seine methodische Suche fort. Er öffnete jede Tür und überprüfte jede Spur. Sein Weg führte ihn immer weiter in die Mine hinein, bis sich plötzlich vor ihm ein breiter Platz öffnete. Er war an drei Seiten von einer Reihe von Gebäuden begrenzt. Im Norden ragte eine Felswand in den Himmel wie eine Klippe. Unregelmäßige dunkle Stellen im Fels deuteten auf Höhlen hin. Drem wusste, was das war, er hatte sie schon zuvor gesehen.

Das waren Käfige für Frithas Experimente.

In der Mitte des Platzes stand ein mächtiger Tisch.

Drem erschauerte, als sich Erinnerungen in den dunklen Winkeln seines Verstandes regten.

Bilder von Blut und Feuer. Von Fritha, Gulla, dem Kadoshim und seinen uralten Machtworten. Er hatte gesehen, wie Fritha Gulla die Kehle durchschnitt und ihn auf den Tisch legte, neben die Leiche einer dieser gigantischen Fledermäuse der Ödnis und die Hand, die sie von Asroths Körper abgetrennt hatte. Er erinnerte sich daran, wie der Geschmack von Galle in ihm aufgestiegen war, als er die Wirkung dieser dunklen Magie beobachtet hatte, den blutigen schäumenden Dampf, die Gestalten, die sich auf dem Tisch wanden und vereinigten. Schließlich hatte er mit ansehen müssen, wie sich Gulla erhob, neu geboren, als etwas anderes.

Der erste Wiedergänger, so hat er sich genannt.

Drem schüttelte den Kopf und trat vorsichtig auf die freie Fläche des Platzes. Andere Gestalten tauchten aus den Schatten auf, weitere Jäger des Ordens, die ebenfalls die Mine durchsucht hatten und sich jetzt wie eine sich zusammenziehende Schlinge auf diesem Platz versammelten, dem Herzen des ganzen Komplexes. Sie standen schweigend da. Der Morgen graute und überzog das Land, vertrieb die Dämmerung, und Drem sah noch mehr Anzeichen dafür, dass dieser Ort schon lange verlassen worden war. Die Gebäude waren kalt und leer, Regen hatte die Asche aus den Feuergruben gespült, und die einzigen Lebenszeichen waren das Rascheln irgendwelcher Ratten oder Vögel unter den Giebeln. Die festgetretene Erde war von Spuren übersät. Drem stellte sich eine Versammlung vor, eine Mischung aus Bestien, Kreaturen und Menschen, aber die Spuren waren alle hart und trocken.

Vielleicht war das die letzte Versammlung gewesen, bevor Frithas Kriegerhorde zum Kampf gegen den Orden ausgerückt war?

Die Sonne kroch langsam höher, und ihr Licht fiel auf den riesigen Tisch in der Mitte des Hofs. Er kauerte dort wie eine schlafende, bösartige Bestie. In das Holz waren Ketten und Handschellen aus Eisen eingelassen, und überall auf der Maserung des Holzes zeigten sich dunklere Flecken.

Blut hinterlässt immer Flecken.

In dem allmählich aufhellenden Himmel über Drem zogen Krähen ihre trägen Kreise. Sie waren auch überall in der ganzen Mine verteilt, landeten auf Dächern und flogen durch offene Fenster in die Gebäude. Eine der Krähen sank in großen Kreisen in den Hof hinab. Im Gegensatz zu den anderen, schwarzen Krähen hatte sie weiße Federn. Sie krächzte und landete flügelschlagend auf Drems Schulter. Er spürte, wie Rabs Krallen Halt suchend zupackten, und war erneut froh über sein Kettenhemd.

»Gulla ist weg«, krächzte Rab.

»Ja, sieht so aus«, antwortete Drem.

»Keine entstellten Menschen?«, wollte Rab wissen.

»Ich kann jedenfalls keine finden.« Drem wusste, dass Rab damit Frithas Wildlinge meinte.

»Gut.« Rab schüttelte sich und plusterte sich auf.

Eine Gestalt tauchte auf einer Straße aus westlicher Richtung auf. Ein älterer Mann, dessen dunkles Haar bereits ergraute, der sich jedoch konzentriert und geschmeidig bewegte. Eine Sammlung von Messern und Faustäxten schimmerte an seinen Gürteln und Gurten. Das war Keld, der Jagdaufseher des Ordens und Drems Freund. Zwei riesige Woelvenhunde flankierten ihn. Der eine war schiefergrau, der andere rot. In einer Hand hielt Keld ein langes, in einen Mantel gehülltes Bündel.

Ein Speer?

Keld ging in die Mitte des freien Platzes und blieb neben dem Tisch stehen, den er finster musterte. Dann hob er den Blick und sah sich im Kreis um, erwiderte die Blicke jedes einzelnen Jägers und jeder einzelnen Jägerin. Drem schüttelte den Kopf, als Keld ihn ansah.

Kein Zeichen von den Lebenden.

Keld nickte, setzte ein Horn an die Lippen und stieß hinein.

In der Ferne antwortete ein anderes Hornsignal. Schon bald spürte Drem, wie der Boden unter seinen Füßen bebte.

Es ist schwer für die Kriegerhorde des Ordens, sich unauffällig fortzubewegen, vor allem mit mehr als hundert gigantischen Bären in ihren Reihen.

Dann tauchten Gestalten auf...

Erscheint lt. Verlag 15.2.2021
Reihe/Serie Blut und Knochen
Übersetzer Wolfgang Thon
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel A Time of Courage (Of Blood and Bone 3)
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Dämonen • das lied von eis und feuer • David Gemmel • Die Getreuen und die Gefallenen • eBooks • Engel • epische Fantasy • Fantasy • Helden • High Fantasy • Mittelerde • Robert Jordan • Saga
ISBN-10 3-641-23940-0 / 3641239400
ISBN-13 978-3-641-23940-4 / 9783641239404
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