Lynch III -  Peter Lynch,  John Rothchild

Lynch III (eBook)

Der Weg zum Börsenerfolg
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2020 | 1. Auflage
352 Seiten
Börsenbuchverlag
978-3-86470-686-8 (ISBN)
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Peter Lynch brauchte nur 13 Jahre - von 1977 bis 1990 -, um zu einer Wall-Street-Legende zu werden. Danach zog sich der Fondsmanager ins Privatleben zurück und gab sein Wissen fortan an Privatanleger weiter. Lynch möchte den Menschen zeigen, wie sie ein Vermögen aufbauen können, wenn sie in ihrem Leben die richtigen Weichen stellen. Mit 'Lynch 3' wendet er sich in erster Linie an die Einsteiger. Er erklärt die ewigen Gesetze der Vermögensmehrung; welche Investmentmöglichkeiten es gibt; weshalb der Aktienmarkt die besten Chancen bietet; den Lebenszyklus eines Unternehmens und welche Schlüsse ein Investor daraus ziehen sollte; weshalb es sich lohnt, auf die Qualität des Unternehmens-Managements zu achten. 'Lynch 3' ist der perfekte Einstieg in die Welt der Geldanlage: ohne Fachchinesisch, lebensnah, auf den Punkt.

Peter Lynch war Direktor der Research-Abteilung bei Fidelity Management and Research und managte von 1977 bis 1990 den legendären Fidelity Magellan Fund. In seiner Zeit als Fondsmanager erzielte der Fonds die atemberaubende Rendite von 29,6 Prozent pro Jahr. Sein Ziel war es, auch Privatanleger für die Börse zu begeistern.

Peter Lynch war Direktor der Research-Abteilung bei Fidelity Management and Research und managte von 1977 bis 1990 den legendären Fidelity Magellan Fund. In seiner Zeit als Fondsmanager erzielte der Fonds die atemberaubende Rendite von 29,6 Prozent pro Jahr. Sein Ziel war es, auch Privatanleger für die Börse zu begeistern.

KAPITEL 1


EIN KURZER RÜCKBLICK AUF DIE GESCHICHTE DES KAPITALISMUS


Die Morgenröte des Kapitalismus


Kapitalismus liegt vor, wenn Menschen Dinge erzeugen und für Geld verkaufen. Vielleicht erbringen sie für Geld auch Dienstleistungen. Während des größten Teils der bisherigen Geschichte der Menschheit war der Kapitalismus unbekannt, denn die große Masse der Weltbevölkerung bekam nie Geld in die Hand. Über Tausende von Jahren hinweg lebte der durchschnittliche Mann oder die durchschnittliche Frau ein ganzes Leben lang, ohne jemals einen einzigen Gegenstand zu kaufen.

Die Menschen lebten als Leibeigene, Sklaven oder Diener und Dienerinnen für Herren, die das Land und alles, was es darauf und darunter gab, besaßen. Für ihre Arbeit bekamen die arbeitenden Menschen freie Wohnung in einer Hütte und vielleicht ein kleines Stückchen Land zur eigenen Bearbeitung, auf dem sie Gemüse ziehen konnten. Ein Gehalt oder einen Lohn gab es nicht.

Niemand beklagte sich über das fehlende Einkommen, denn es gab keine Gelegenheiten, das Geld auszugeben. Gelegentlich kamen fahrende Händler durch den Ort und hielten kurz einen Markt ab, aber das war ein sehr seltenes Ereignis. Die Könige, Königinnen, Prinzen, Prinzessinnen, Herzöge, Grafen und so fort, die alle Sachwerte besaßen – Schlösser, Gebäude, Möbel, Tiere, Ochsenkarren, Hausrat, einfach alles von Goldschmuck bis zu Töpfen und Pfannen –, hielten alles im Besitz der Familie. Es wäre ihnen nie in den Sinn gekommen, ein Stück Land zu verkaufen, selbst wenn sie dabei einen großen Profit gemacht und außerdem weniger Rasen zu mähen gehabt hätten. Es gab keine handgepinselten Schilder mit der Aufschrift „Zu verkaufen“ im Rasen vor den Schlössern. Grundbesitz konnte man nur durch Erbschaft oder Krieg erringen.

In vielen Teilen der Welt, seit den frühen Tagen des Judentums und dann weiter im Christentum, war eine Tätigkeit zur Erzielung von Gewinn etwas anrüchig, und wer Zinsen verlangte, konnte aus der Synagoge oder der Kirche ausgestoßen werden und einen ewigen Aufenthalt in der Hölle erwarten. Bankiers hatten einen üblen Ruf, und die Menschen mussten sich heimlich zu ihnen schleichen. Der Gedanke an einen Nutzen aus einer Transaktion oder das Streben, im Leben voranzukommen, wurden als selbstsüchtig, unmoralisch und gegen Gottes Plan für ein wohlgeordnetes Weltall angesehen. Heutzutage will jeder seine Lebensumstände verbessern, aber wenn Sie im Mittelalter gelebt und den Wunsch, „voranzukommen“ oder „sich zu verbessern“ geäußert hätten, dann hätten Sie von Ihren Freunden nur einen Gesichtsausdruck der Verständnislosigkeit erwarten können. Den Begriff des Strebens nach oben gab es nicht.

Falls Sie weitere Einzelheiten über das Leben vor dem Vorhandensein von Märkten und dem Arbeiten für einen Gehaltsscheck sowie der Freiheit, ihn auszugeben, erfahren wollen, sollten Sie das erste Kapitel des Klassikers „Die Denker der Wirtschaft“ von Robert Heilbroner lesen. Es macht beim Lesen viel mehr Spaß, als es sein Titel verspricht. Etwa in den Jahrzehnten nach 1750 hatte sich in der Welt ein Geschäftsleben mit lebhaftem Handel zwischen den Nationen entwickelt. Überall wurden Märkte eingerichtet und genügend Menschen konnten Dinge kaufen, sodass die Kaufleute gute Geschäfte machten. Diese neue Klasse von Ladeninhabern, Hausierern, Spediteuren und Großhändlern wurde reicher und mächtiger als die Prinzen und Herzöge mit all ihrem Grundbesitz und ihren Armeen. Die Bankiers wagten sich ans Tageslicht, um Darlehen zu vergeben.

Unsere ersten Investoren als Pioniere in Amerika


Die Geschichtsbücher enthalten viele Gründe für Amerikas gewaltigen Erfolg – das günstige Klima, das fruchtbare Land, die große Ausdehnung, die „Bill of Rights“, das zweckmäßige politische System, den endlosen Strom von arbeitswilligen Einwanderern, die Ozeane auf beiden Seiten, die uns vor Überfällen schützen. Tüftler und Erfinder, Träumer und Planer, Banken, Geld und viele Investoren gehören auch in diese Aufzählung.

Im ersten Kapitel der Geschichte unseres Landes als selbstständige Nation lesen wir von den Eingeborenen, den Indianern, von französischen Fallenstellern und Pelzhändlern, von spanischen Konquistadoren, Seeleuten, die in die falsche Richtung segelten, Glücksrittern, Entdeckern mit Mützen aus Waschbärfell und den Pilgervätern beim ersten Erntedankfest. Hinter der ganzen Szene musste aber jemand die Rechnungen bezahlen für die Schiffe, die Verpflegung und alle anderen Kosten dieser Abenteuer. Der größte Teil dieser Gelder kam aus den Taschen englischer, holländischer und französischer Investoren. Ohne sie wären die Kolonien nie kolonisiert worden.

Als die Stadt Jamestown in Virginia entstand und die Pilgerväter beim Plymouth Rock in Massachusetts landeten, gab es entlang der Ostküste der heutigen Vereinigten Staaten Millionen Hektar Land voller Wildnis, aber man konnte nicht einfach mit einem Schiff dorthin segeln, sich einen guten Platz aussuchen, ein Stück des Waldes darauf roden und anfangen, Tabak zu pflanzen oder mit den Indianern zu handeln. Man musste dazu von einem König oder einer Königin eine Erlaubnis erhalten.

In jenen Zeiten hing alles von den Königen und Königinnen ab. Falls man auf den königlichen Grundstücken, die den größten Teil der Ländereien der Erde umfassten, tätig werden wollte, musste man eine königliche Lizenz, die „Charter of Incorporation“ genannt wurde, erwerben. Diese Lizenzen waren die Vorläufer der modernen Gesellschaften, der „Corporations“, und die Geschäftsleute konnten ihre Tätigkeit nicht ohne eine „Charter“ oder einem Anteil an der Charter eines anderen aufnehmen.

Religiöse Gruppen wie etwa die Quäker in Pennsylvania, erhielten solche Charters. Gruppen von Geschäftsleuten, wie beispielsweise die Gründer der Stadt Jamestown, wurden ebenfalls Charters erteilt. Wenn man dann die königliche Erlaubnis, das Land zu besiedeln und eine Kolonie zu gründen, besaß, musste man sich nach Finanzierungsmöglichkeiten umsehen. Nun entstand die erste Börse.

Schon im Jahr 1602 kauften Menschen in Holland Aktien der Vereenigde Oostindische Compagnie. Dies war die erste der Allgemeinheit zugängliche Aktie der Welt, und sie wurde an der ersten allgemein zugänglichen Börse der Welt gehandelt. Diese befand sich auf einer Brücke über die Amstel in Amsterdam. Dort drängten sich lebhaft interessierte Investoren und versuchten, die Aufmerksamkeit eines Maklers auf sich zu ziehen; und wenn das Stoßen und Schieben außer Rand und Band geriet, wurde die Polizei gerufen, um die Ordnung wiederherzustellen. Die Holländer gaben Millionen von Gulden für das Vorrecht des Besitzes von Aktien der Niederländischen Ostindien-Kompanie aus. Heutzutage, wo viele Gesellschaften nur mit ihrer Abkürzung bekannt sind, wie zum Beispiel IBM oder VW, könnte man jene Gesellschaft kurzerhand VOC nennen.

Auf jeden Fall nahm diese holländische Gesellschaft diese Millionen Gulden, die sie beim Verkauf der Aktien eingenommen hatte, und gab das Geld dafür aus, einige wenige Schiffe auszurüsten. Diese Schiffe wurden nach Indien und in andere „Länder“ im fernen Osten geschickt, um die neuesten fernöstlichen Waren zurückzubringen, die damals in Europa groß in Mode waren.

Während Optimisten immer höhere Preise für die Aktien der Niederländischen Ostindien-Kompanie bezahlten, weil sie sich ausrechneten, dass die Gesellschaft ihnen ein Vermögen einbringen würde, wetteten Pessimisten mittels eines gewitzten Verfahrens, des sogenannten Leerverkaufs (auch als „Shorten“ oder „Shortselling“ bezeichnet), auf einen Kursrückgang der Aktie. Diese Masche wurde nach 1600 erfunden und wird auch heute noch von Pessimisten an den Börsen angewendet. Im Falle der Niederländischen Ostindien-Kompanie behielten die Optimisten recht. Der Kurs der Aktie verdoppelte sich nämlich während der ersten Jahre, in denen sie gehandelt wurde, und die Aktionäre erhielten regelmäßig einen Bonus ausbezahlt, der als Dividende bekannt ist. Die Gesellschaft bestand nahezu 200 Jahre lang, bis sie an Kraft verlor und im Jahr 1799 aufgelöst wurde.

Vielleicht haben Sie einmal davon gehört, dass Henry Hudson mit seinem Schiff, der Half Moon, den Hudson, an dem heute der Staat New York liegt, auf der Suche nach einer Passage nach Indien hinaufsegelte. Er wiederholte damit denselben Fehler, den Kolumbus schon begangen hatte. Haben Sie einmal darüber nachgedacht, wer diese Suche nach einer goldenen Gans bezahlte? Wir alle wissen, dass Kolumbus von König Ferdinand und Königin Isabella von Spanien finanziert wurde. Hudson erhielt seine Mittel von der soeben besprochenen Niederländischen...

Erscheint lt. Verlag 23.4.2020
Übersetzer Walter Hofmann, Bernhard Steinebrunner
Verlagsort Kulmbach
Sprache deutsch
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Beruf / Finanzen / Recht / Wirtschaft Geld / Bank / Börse
Wirtschaft Betriebswirtschaft / Management
Schlagworte Aktienmarkt • Börsenerfolg • Einsteiger • Investmentmöglichkeiten • Investmenttipps • Klassiker • Unternehmensmanagement • Vermögensaufbau • Vermögensmehrung
ISBN-10 3-86470-686-6 / 3864706866
ISBN-13 978-3-86470-686-8 / 9783864706868
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