Tod eines Loverboys. Ostfriesenkrimi -  Susanne Ptak

Tod eines Loverboys. Ostfriesenkrimi (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
220 Seiten
Klarant (Verlag)
978-3-96586-165-7 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
3,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen

Die sechzehnjährige Leonie wird im ostfriesischen Leer tot aufgefunden. Wenig später liegt ihr vermeintlicher Freund Jannik ermordet in einem nicht weit entfernten Waldstück. Ist ein jugendliches Eifersuchtsdrama aus dem Ruder geraten? Kommissarin Insa Warnders ahnt zunächst nicht, welche Abgründe sich in diesem Fall auftun. Jannik Dreesen war ein Loverboy – ein Mann, der junge Mädchen emotional abhängig macht und sie zum Äußersten zwingt. Stecken verzweifelte Eltern hinter der Tat? Aber wieso musste dann auch Leonie sterben? Von einem weiteren jungen Mädchen fehlt jede Spur, genauso wie von dem Hauptverdächtigen. Plötzlich ermittelt Insas Tochter Lea ungefragt auf eigene Faust und begibt sich dabei in größte Gefahr...

Prolog


 

Leonies Herz hüpfte, als sie aus dem Schulgebäude trat und Jannik erblickte, der lässig an sein Cabrio gelehnt stand, welches er dreisterweise einfach im Halteverbot geparkt hatte. Beinahe körperlich spürte sie die bewundernden und auch neidischen Blicke ihrer Schulkameradinnen, die sich wahr­scheinlich zum wiederholten Male die Frage stellten, womit ausgerechnet Leonie einen derart attraktiven Kerl verdient hatte.

Sie beschleunigte ihre Schritte und lag kurz darauf in Janniks Armen, der sie auch sogleich vor den Augen der anderen leidenschaftlich küsste. Wie sehr sie ihn liebte! Immer wusste er genau, was sie wollte und brauchte!

»Lass uns einsteigen, ich darf hier eigentlich nicht parken«, flüsterte Jannik in Leonies Ohr und schweren Herzens löste sie sich aus seiner Umarmung.

»Hey, Leonie!«

Als Leonie sich umwandte, stand Jana vor ihr. Sie war die Jahrgangsstufensprecherin und wahrscheinlich das mit Abstand hübscheste und beliebteste Mädchen der Schule.

Leonie war in höchstem Maße überrascht, dass Jana ihren Namen kannte. »Was gibt’s?«, fragte sie und versuchte, sich möglichst lässig zu geben.

»Saskia sagte, ich soll euch fragen, ob ihr beiden nicht Lust habt, am Samstag zu ihrer Party zu kommen?« Jana schenkte Jannik ein hinreißendes Lächeln.

»Mal sehen«, antwortete er kurz.

Leonie warf ihm einen raschen Seitenblick zu. Warum wartete er nicht auf ihre Entscheidung? Doch dann fiel ihr ein, dass man sich bestimmt interessanter machte, wenn man nicht immer verfügbar war. Also sagte auch sie: »Mal sehen. Wenn wir noch nichts anderes vorhaben.«

Jana nickte. »Wir würden uns auf jeden Fall riesig freuen, wenn ihr kommt.«

»Komm, Leonie. Wir müssen los«, erinnerte Jannik und stieg ins Auto.

Schnell schlüpfte Leonie auf den Beifahrersitz. Sie hatte den Gurt gerade angelegt, da trat Jannik das Gaspedal durch und jagte mit einem Kavalierstart davon.

Seit nunmehr zwei Monaten durfte sie diese Momente des Triumphes genießen. Sie, die schüchterne, übergewichtige und vor allen Dingen tollpatschige Leonie, die zeit ihres Lebens Ziel der Hänseleien ihrer Klassenkameraden gewesen war. Und dann hatte sie Jannik kennengelernt. Nie hätte sie zu träumen gewagt, dass sich jemand wie er in sie verlieben würde. Doch es war geschehen!

Seit sie zum ersten Mal vor dem Schulgebäude zu Jannik ins Auto gestiegen war, gab es niemanden mehr, der sie verspottete. Inzwischen zählte sie Mädchen zu ihren Freundinnen, die früher bestenfalls die Hausaufgaben bei ihr abgeschrieben hatten. Nun unterhielt sie sich mit ihnen über Klamotten, Schminktipps, alles, was gerade so angesagt war, und natürlich über Jannik. Und nun hatte sogar Jana sie zu einer Party eingeladen! Natürlich war auch Leonie nicht entgangen, dass Jana eigentlich nur Jannik auf dieser Feier haben wollte, auch wenn sie die Einladung für beide ausgesprochen hatte. Doch den gab es nun mal nicht ohne ihre Begleitung. Zufrieden lächelnd genoss Leonie den Fahrtwind in ihren Haaren.

»Warum lächelst du?«, fragte Jannik. Er löste die rechte Hand vom Lenkrad und legte sie auf ihren Oberschenkel.

Leonie seufzte leise, als er begann, sie zu streicheln. »Ich bin einfach nur glücklich«, antwortete sie.

»Wenn du glücklich bist, bin ich es auch.« Jannik lächelte sie an. Er nahm die Hand wieder ans Steuer, als er den Wagen um eine Kurve lenken musste.

Also legte Leonie die ihre in seinen Schoß und begann, ihn zu liebkosen.

Jannik lachte leise. »Nicht während der Fahrt, und schon gar nicht, wenn du gleich noch was von mir haben willst.«

Leonie grinste und zog die Hand zurück. Sein Körper hatte auf sie reagiert und nur das wollte sie bestätigt haben. Sie fühlte sich einfach sexy, wenn sie diese Reaktion bei ihm auslösen konnte. Trotzdem konnte sie es jetzt kaum erwarten, endlich mit ihm alleine zu sein.

Sobald Jannik den Wagen vor dem Haus geparkt hatte, das er gemeinsam mit seinem Cousin Niklas bewohnte, sprang Leonie aus dem Wagen und lief zur Haustür.

»Du kannst es wohl kaum erwarten!«, rief Jannik lachend, folgte ihr schnell und öffnete die Tür.

Im Flur ließ Leonie den Rucksack mit ihren Schulbüchern fallen und schlang die Arme um Janniks Hals. Ihr wurde heiß, als seine Hände den Weg unter ihr Shirt suchten, während sie sich küssten.

»Schlüpf doch rasch in die hübschen Sachen, die ich dir geschenkt habe«, raunte er, als ihre Lippen sich voneinander lösten.

»Ich dachte, du liebst mich so, wie ich bin«, protestierte Leonie flüsternd. Sie mochte die Reizwäsche nicht besonders. Vor allen Dingen dieses Höschen, das so designt war, dass man es gar nicht ausziehen musste, erschien ihr irgendwie nuttig.

»Natürlich tue ich das. Aber in den Sachen siehst du echt heiß aus und das macht mich so was von geil.«

»Okay«, gab Leonie nach. Er war ein so rücksichtsvoller Liebhaber, da konnte sie auch etwas tun, das ihm gefiel. Rasch drehte sie sich aus seinen Armen und lief ins Schlafzimmer, wo sie die erotische Unterwäsche aus der Kommode nahm und ins Bad ging.

Als sie zurück ins Schlafzimmer kam, stutzte sie für einen Moment. Jannik hatte die Vorhänge zugezogen und zwei große Leuchten aufgestellt, die an die Lampen eines Fotostudios erinnerten. »Was wird das?«

Jannik, der sich inzwischen ausgezogen hatte, lächelte und hielt ihr einen Fotoapparat entgegen. »Ich muss so ein sexy Foto von dir haben! Damit ich dich immer anschauen kann, wenn du nicht bei mir bist.«

Ein Blick auf seine Körpermitte ließ vermuten, dass ihn diese Vorstellung anmachte, auch wenn es Leonie ganz und gar nicht behagte, sich so ablichten zu lassen. Schließlich hörte man häufiger, dass Frauen in solche Fallen tappten und diese Fotos anschließend im Internet kursierten. Dennoch fragte sie: »Das Foto ist nur für dich? Ich meine …«

Jannik ließ die Kamera sinken und schaute sie ein wenig vorwurfsvoll an. »Wie lange kennst du mich jetzt? Vertraust du mir etwa nicht?« Auch in seiner Stimme schwang der Vorwurf mit.

Schnell lief Leonie zu ihm. »Natürlich vertraue ich dir! Entschuldige! Was soll ich machen?«

Endlich lächelte Jannik wieder, küsste ihre Nasenspitze und antwortete: »Leg dich einfach aufs Bett. Den Rest mache ich dann schon.«

Leonie ließ sich davon mitreißen, wie Jannik sie anfeuerte, während er ein Foto nach dem anderen schoss. Und als er die Kamera zur Seite legte und zu ihr ins Bett kam, sehnte sie sich danach, dass er endlich mit ihr schlief.

Doch heute war irgendetwas anders. Jannik war nicht so sanft und zärtlich wie sonst. Ohne irgendeine Liebkosung war er plötzlich über ihr, spreizte mit einem Ruck ihre Schenkel und drang sofort in sie ein. Hart, fast schon brutal stieß er zu, während er ihre Brüste so fest knetete, dass es wehtat.

»Jannik! Was tust du!« Leonies Stimme war schrill. Das hier war nicht richtig! Sie wand sich unter Jannik und versuchte, ihn von sich zu stoßen.

»Es dir mal richtig besorgen, was sonst?«, stieß er schwer atmend hervor, ließ von ihren Brüsten ab, packte ihre Arme und drückte sie fest auf die Matratze. Gleich darauf kam er mit einem lauten Stöhnen.

Als Jannik sich von ihr herunterrollte, liefen Leonie Tränen über die Wangen. Was war da gerade geschehen? Mit einem Mal kam sie sich furchtbar schmutzig und benutzt vor. Sie wollte aufstehen, um schnellstmöglich dieses nuttige Zeugs auszuziehen. Doch Jannik hielt sie fest und setzte sich auf. Mit tränenverschleierten Augen schaute sie ihn an und sah überrascht, dass auch er feuchte Augen hatte.

»Oh Gott, Leonie! Das tut mir so leid! Ich wollte das nicht!«

»Aber warum … was war denn nur … wieso …?«

Jannik umfasste ihre Hand mit beiden Händen. Er konnte ihrem Blick nicht standhalten. »Ich hab gerade so viele Sorgen, weißt du? Es macht mich wütend, dass es so ist. Und irgendwie habe ich das alles an dir ausgelassen.«

»Aber davon, dass du mich vergewaltigst, werden deine Geldprobleme auch nicht weniger.« Schon mehrfach hatten sie darüber gesprochen, dass es ihm finanziell nicht gut ging. Jannik war schon eine ganze Weile arbeitslos, ebenso wie sein Cousin. Und nun zeichnete es sich ab, dass sie das Haus verlieren würden.

»Du hast natürlich recht. Und wie schon gesagt – es tut mir unendlich leid. Es wird nie wieder vorkommen. Allein schon deswegen, weil wir uns bald nicht mehr sehen können.«

»Was?« Entsetzt schaute Leonie ihn an. »Warum?«

»Wenn Niklas und ich das Haus verlieren, dann müssen wir von hier weggehen. Ein Verwandter hat uns Arbeit angeboten. Aber diese Arbeit ist in Süddeutschland.«

Kurz dachte Leonie darüber nach, dann sagte sie: »Wir können uns am Wochenende sehen. Ich könnte mit dem Zug zu dir...

Erscheint lt. Verlag 9.4.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
ISBN-10 3-96586-165-4 / 3965861654
ISBN-13 978-3-96586-165-7 / 9783965861657
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 346 KB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich
Roman

von Anne Freytag

eBook Download (2023)
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
14,99
Roman. Aus den Memoiren der Herbjörg María Björnsson

von Hallgrímur Helgason

eBook Download (2011)
Tropen (Verlag)
9,99
Band 1: Lebe den Moment

von Elenay Christine van Lind

eBook Download (2023)
Buchschmiede von Dataform Media GmbH (Verlag)
9,49