Birgit ungeschminkt (eBook)

Vom Leben gelernt
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
400 Seiten
ZS - ein Verlag der Edel Verlagsgruppe
978-3-96584-077-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Birgit ungeschminkt -  Birgit Schrowange
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'Jetzt ist meine beste Zeit!', sagt Birgit Schrowange und blickt in ihrem neuen Buch 'Birgit ungeschminkt' dankbar auf 40 erlebnisreiche Jahre vor der Kamera zurück - doch mehr noch schaut sie nach vorn! Amüsant und selbstironisch lässt die beliebte Moderatorin tief in ihr Leben blicken. Noch nie hat sie die komplette und geradezu märchenhafte Liebesgeschichte mit ihrem Verlobten Frank erzählt, den sie nach 10 Single-Jahren kennenlernte. Offen spricht sie über ihre Erfahrungen mit Alphamännern und Narzissten und möchte Frauen Mut machen, offen und neugierig zu bleiben für eine neue, späte Partnerschaft. Daneben ist Birgit vor allem das Thema Finanzen wichtig. Als Frau finanziell unabhängig zu sein, war der Moderatorin, die selbst klein angefangen hat und sich mit sehr viel Fleiß, Disziplin und Sparsamkeit ein sicheres Polster geschaffen hat, schon immer wichtig. Durch ihre Erfahrung gibt sie für junge und auch ältere Leserinnen hilfreiche Tipps, wie man klug investiert, Geld spart und im Hinblick auf das Älterwerden erfolgreich anlegt. In einem weiteren Kapitel will Birgit Schrowange Danke sagen für 40 Jahre TV. Ein paar witzige Episoden zeigen, was sie mit ihren Wegbegleitern jenseits der Kameras erlebt hat. Erwartungsvoll blickt Birgit Schrowange in die Zukunft. Was wird die Zeit nach dem Fernsehen mit sich bringen? Vor allem hat sie sich mit dem Älterwerden größere Gelassenheit, intensivere Achtsamkeit und höheres Glücksempfinden erworben. So kann sie die neue Freiheit erst recht in vollen Zügen genießen. Um den Menschen, die ihr wichtig sind, etwas zurückzugeben. Um Reisen, Abenteuer und das ganz normale Leben mit ihrem Märchenprinzen zu erleben. Ganz nach ihrem neuen Motto: 'Das Beste zum Schluss!'

Birgit Schrowange steht seit 1981 vor der Kamera. Sie war Ansagerin und moderierte eigene Shows, Infotainment- und Lifestylesendungen bei verschiedenen TV-Sendern, zum Beispiel 'EXTRA' und 'Life! Die Lust zu leben' bei RTL. Bekannt ist sie außerdem als langjährige Markenbotschafterin der Modekette Adler. Für ihr soziales Engagement wurde ihr die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Sie hat einen Sohn und lebt in Köln.

Birgit Schrowange steht seit 1981 vor der Kamera. Sie war Ansagerin und moderierte eigene Shows, Infotainment- und Lifestylesendungen bei verschiedenen TV-Sendern, zum Beispiel "EXTRA" und "Life! Die Lust zu leben" bei RTL. Bekannt ist sie außerdem als langjährige Markenbotschafterin der Modekette Adler. Für ihr soziales Engagement wurde ihr die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Sie hat einen Sohn und lebt in Köln.

Fast ein Märchen ...


Alles worauf die Liebe wartet, ist die Gelegenheit.

MIGUEL DE CERVANTES

Die große Liebe – ich hatte gar nicht mehr daran geglaubt. Und mich auch nicht wirklich mehr damit beschäftigt. Denn mein Leben als Single war schließlich nicht schlecht. Oder um es positiv auszudrücken, was ich ohnehin viel lieber mache: Es war gut. Das Leben fühlte sich einfach gut an. Auch nach zehn Singlejahren noch. Mein Leben hielt mich täglich in Bewegung, mein spannender Job, meine Aufgaben als alleinerziehende Mutter eines aufgeweckten Sohnes, die Pflege meiner wichtigen Freundschaften oder natürlich auch familiäre Pflichten. Klar hatte ich auch immer mal den einen oder anderen Bewerber. Nie jedoch war einer darunter, der meinen Herzschlag so beschleunigt hätte, dass sich infolgedessen ein paar vollreife Schmetterlinge doch noch mal unter meine ebenso vollreife Bauchpelle verirrten. Und das war in Ordnung. Genauso wie es in Ordnung gewesen wäre, wenn sich ebendies doch ereignet hätte. So oder so – ich war erfolgreich auf dem Weg zu jenem Ziel, mit dem ich mein letztes Buch vor einigen Jahren geschlossen hatte: eine coole Alte zu werden.

Eine eigenartige Wendung nahm mein Leben auf einmal, als ich den Entschluss gefasst hatte, mir nicht mehr die Haare zu färben. War in Sachen Amor jahrelang wirklich gar nichts gelaufen, so hatte ich plötzlich – mit Perücke auf dem Kopf, unter der mein kurzgeschorenes Echthaar im Verborgenen endlich freie Bahn zur Entfaltung hatte – sogleich einen Bewerber, der sich um mich bemühte. Seltsam, dachte ich. Es hatte sich ja, von außen betrachtet, zunächst nicht wirklich etwas verändert. Mein falsches Haupthaar war so kunstvoll gefertigt, dass es meiner alten Frisur, mit der ich mich nun schon so viele Jahre der Öffentlichkeit präsentierte, im wahrsten Sinne des Wortes haargenau glich.

Etwas anderes war passiert, das mit Äußerlichkeiten nichts zu tun hatte. Es war meine klare Entscheidung, einen Schlusspunkt unter das jahrelange Haarefärben zu setzen. Im Grunde war es immer mein Wunsch gewesen, das bereits frühe Ergrauen meines dunkelbraunen Schopfes ganz unverkrampft zuzulassen. Denn ich habe eigentlich nie verstanden, warum der Einzug des Silberstichs ins Herrenhaar mit gleichzeitig zunehmenden Rissen in der Fassade den Testosteron-Score des jeweiligen Haar- und Faltenträgers noch mal so richtig in die Höhe schnellen ließ – während für ergrauende Damen der Zug ganz unweigerlich abgefahren war, wenn es um Attraktivität, Weiblichkeit oder Sex-Appeal ging.

Nun hatte ich entschieden: Ich mach das jetzt. Ich lasse mein Naturhaar wachsen. Schluss mit dem seltsamen Schönheitswahn. Es war höchste Zeit, sich endlich darüber hinwegzusetzen – über die zahllosen Entsetzensschreie, den Um-Gottes-Willen-Unmut und das Unisono-Urteil: Das kannst du doch nicht machen! – Doch, kann ich!

Und es war klar: Diese eigenartige Wendung, die mein Leben dann also nahm, hing zweifellos damit zusammen, dass ich unter meiner Perücke endlich auf dem Weg zu mir selbst war. Die Haare waren die eine Sache. Aber auch in übrigen Lebensbereichen hatte ich begonnen Dinge zu tun, die mich erfüllen. Zuerst hatte ich den Hund in mein Leben geholt, dann nahm ich Gesangsunterricht, weil mir Singen so viel Freude macht. Dann kam das Haus auf Mallorca, das ich mir schon immer gewünscht hatte. Jeder Mensch sollte sich seine kleinen Glücksinseln erschließen. Es muss kein Haus auf Mallorca sein, es kann auch ein Schrebergärtchen oder eine kleine Blumenoase auf Balkonien sein. Oder ein ganz anderes ureigenes kleines Glück, wie bei mir schließlich noch die Entscheidung für meine natürliche Haarfarbe. Mit all diesen Veränderungen begann auch ich selbst mich zu verändern. Ich schaute anders in die Welt, fühlte mich rundum im Einklang mit mir. Es war das perfekte Gefühl, diesen ersten Schritt zum Ich gemacht zu haben. Der Schritt, der meine komplette Ausstrahlung verändern sollte, und dies bereits als mein Vorhaben eigentlich noch gar nicht nach außen hin sichtbar war. Zu dieser neuen Authentizität gehörte, dass die Männerwelt plötzlich vermehrt Interesse an mir zeigte. Ich will jetzt nicht behaupten, dass die Verehrer auf einmal wie Pilze aus dem Boden schossen, aber – es tat sich etwas, ich strahlte nach außen…

Ha Punkt


Das Leben ist wie ein Theaterstück.

Es kommt nicht darauf an, wie lang es ist, sondern wie bunt.

LUCIUS ANNAEUS SENECA

Das erste Date war nicht nur wegen der vielen Abstinenz-Jahre vom Liebesleben eine Herausforderung. Neben der Tatsache, dass ich mir wieder vorkam wie ein Schulmädchen, hatte ich ja noch ein anderes ‚Problem‘: die Perücke. Ausgesprochen lebhaft ist mir in Erinnerung, als mein erstes Date – nennen wir ihn Diskretion und Datenschutz zuliebe Ha Punkt – mich zum Rendezvous mit einem Oldtimer abholte: einem Cabrio! Ich war total entsetzt. Da stand ich kreidebleich und dachte nur noch an meine Perücke. An den Fahrtwind. An das Desaster, wenn ein Windstoß mein Haar in die Luft riss und ich dann da zurückblieb auf dem Beifahrersitz mit meinem abgebrannten Stoppelfeld auf dem Kopf. Ich schob die wildesten Filme, stand angewurzelt da, schnappte nach Luft und hielt selbige an.

„Magst du keine Oldtimer?“, fragte Ha Punkt irritiert.

„Doch, doch“, versuchte ich ihn gefasst zu überzeugen, „aber kann man das Verdeck auch zumachen? Geht das vielleicht auch?“

Es ging nicht. Ich versuchte, fröhlich zu lächeln, doch muss ich eher gequält ausgesehen haben, als ich zu ihm ins Auto stieg. Wir waren kaum gestartet, da griff ich schon hektisch nach meinen Haaren. Bei jeder Beschleunigung und stärkeren Windstößen klappte die Perücke so komisch nach oben auf. Was für ein Alptraum, ich war total im Stress.

Nun, es hat nicht geklappt mit Ha Punkt. Nicht wegen dieser toupet-
untauglichen Fahrt im Cabrio. Es fehlte einfach der entscheidende Funke zwischen uns. Da konnte er noch so nett sein – und das war er, ich habe ihn und unsere kurze Verbindung in sehr guter Erinnerung. Aber es zündete nicht, wie es sein sollte, und so beendeten wir schließlich die Sache.

Mann, ist der dünn!


Die Menschen, die in dein Leben gehören, werden immer wieder zu dir hingezogen. Egal, wie weit sie sich entfernen.

UNBEKANNT

Einige Zeit später ging es auf Reisen. Mit meinem Sohn Laurin, meinem besten Freund Gerrit und dessen Freund Kevin begab ich mich auf Kreuzfahrt. Übers Meer gleiten, den Blick und die Gedanken in die Ferne schweben lassen, einfach mal nichts tun, das ist für mich die perfekte Erholung. Ich liebe Wasser, Wind und Wellen – wunderbar.

Mit dem Wind war das natürlich diesmal so eine Sache. Ich dachte an das Cabrio. Und während ich sonst auf einer Schiffsreise die meiste Zeit an Deck verbringe, traute ich mich jetzt kaum raus. Der Gedanke daran, wie ich da draußen stehe und in einem eventuellen Moment der Unachtsamkeit ein Windstoß sich mein Haar zu eigen macht und die Perücke sodann durch die Lüfte trägt, wo sie schließlich als kleiner Punkt am Horizont verschwindet, trieb mich daher in die Isolation meiner Kabine. Ich hatte das Glück, eine sehr schöne Kabine mit einem kleinen eigenen Balkon zu bewohnen – die perfekte Zuflucht für paranoide Perückenträgerinnen.

Drei Tage bevor das Schiff nach einer wunderschönen Reise durch den Norden wieder anlegte, kam die Moderatorin der Abendshow mit dem Wunsch auf mich zu, ich möge doch vor dem Ende der Kreuzfahrt abends einmal in ihre Show kommen. Wenngleich ich eigentlich in sehr privater Mission auf dem Schiff war, nämlich ganz schlicht, um Urlaub zu machen – warum sollte ich der Kollegin diesen Gefallen abschlagen? Ich sagte zu, zumal ich eines auf der Showbühne ja nun wirklich nicht zu befürchten hatte: Wind.

Abends in der Show nach etwas Talk und Unterhaltung auf der Bühne fiel dann – ohne dass ich etwas davon ahnte – ein besonderer Startschuss in eine wunderbare Beziehung.

„Sag mal, wir sind ja ein Alter“, begann meine Kollegin die entscheidende Frage, „also, ich bin mit den Männern durch, ich brauch das nicht mehr. Aber wie sieht’s denn bei dir aus?“ Zu jener Zeit waren wir beide 59.

„Doch! Ich will noch einen! Klar doch! Vielleicht ist ja hier ein netter Single-Mann?“, entfuhr es mir im Brustton der Überzeugung. Auf der Suche war ich zwar nicht, doch fernab von allem, was mit Männern zu tun hatte, war ich nun auch wieder nicht.

„Ja, wenn hier Single-Männer sind, bitte melden!“, ermunterte die Moderatorin ohne Zögern das Publikum. Neugierig schaute ich ins Publikum und schob noch vorwitzig hinterher: „Hier kann man ja nicht weglaufen!“

Sogleich ging ein Arm hoch. Der Arm eines Single-Mannes, der sich kurz darauf bei uns auf der Bühne befand. Es folgten erwartungsgemäß Gelächter, Witze, Rumalbern – kurz: leichte Unterhaltung. Und ich stand dort mit diesem Single-Mann, schwitzte unter meiner Perücke und dachte nur: Ist der aber dünn – der ist ja ganz dünn.

Ich fand diesen Single-Mann in erster Linie dünn. Auch sein Arm, der zuvor aus dem Publikum in die Luft geragt hatte: dünn. Wie ich wohl neben ihm aussah? Je dicker der Mann, umso schlanker wirkt man neben ihm, das ist mein absolutes Credo. Neben ihm musste ich ziemlich dick aussehen. Ich war nicht wirklich überzeugt von dieser Partnervermittlung, doch als unterhaltsames kleines Intermezzo und Spaß für die Schiffsgäste war diese Episode in der Show natürlich herrlich. Als der Bewerber die Bühne wieder verließ, um sich zurück an
seinen Tisch zu setzen, fühlte ich mich auch schon wieder ein bisschen schlanker.

...

Erscheint lt. Verlag 1.4.2020
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
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ISBN-10 3-96584-077-0 / 3965840770
ISBN-13 978-3-96584-077-5 / 9783965840775
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