3te Weltreise eines Bodyguards -  Justa L. Goblin

3te Weltreise eines Bodyguards (eBook)

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2020 | 1. Auflage
448 Seiten
TWENTYSIX (Verlag)
978-3-7407-2083-4 (ISBN)
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Sie hat Mordanschläge vereitelt, ihre schlimmsten Albträume durchlebt und Geheimagenten zur Verzweiflung getrieben. Doch was Goblin nun erwartet, ist nervenzerfetzender als alles bisher Erlebte. Mr. Superstars Noch-Ehefrau, ein pubertierender Teenager und zwei kleine Nervensägen sind plötzlich mit von der Partie. Und als ob das nicht schon genug wäre, hat Goblin neuerdings auch noch eine anhängliche Liebschaft, die zusätzlich für Furore sorgt. Die Einzelgängerin hatte sich gerade erst an die Gesellschaft ihres Bosses gewöhnt. Und nun das! Steht Goblin die neuen Herausforderungen durch oder ergreift sie die Flucht? Der vorerst letzte Teil der "Weltreise eines Bodyguards"- Reihe greift noch einmal voll in die Slapstick-Kiste. Tempo, Situationskomik und begeisterte Schilderungen von Land und Leuten ergänzen sich harmonisch mit bisweilen ernsten Untertönen. Ein gelungener Abschluss der Trilogie rund um die Abenteuer von Mr. Superstar und seinem Goblin.

Justa L. Goblin ist ein Newcomer. Die Büroangestellte hatte rein aus Jux angefangen eine Kurzgeschichte aufzuschreiben, die ihr durch den Kopf ging. Mit jeder Seite, jeder lockeren Bemerkung, jeder unerwarteten Wendung, jeder Location, ergab sich eine weitere. Die Geschichte wurde länger und länger. Ganz unverhofft hatte sie am Ende eine komplette Trilogie geschrieben. Die verrückte Reise ihrer liebenswert exzentrischen Charaktere endet mit dem Erscheinen des dritten Bandes vorerst. ABER!!! Es folgen bald weitere Bücher mit neuen Geschichten und ganz eigenen Charakteren. Als Nächstes wird eine leicht düstere Utopie erscheinen, die bei aller Ernsthaftigkeit, doch einen gewissen Galgenhumor bereithält. Und danach wird es Über- äähhhh Außerirdisch...

Agnes und andere Überraschungen


Zum Stadtanwesen Mr. Superstars in Sydney heimzukehren bedeutete, seit ich denken konnte, von George schon am Tor erwartet zu werden. Gefolgt von einer stürmischen Begrüßung, sobald das Fahrzeug stand, mit dem wir ankamen. Nicht mal den Motor schaffte ich unbedingt immer auszustellen, bevor meine Tür von außen aufgerissen wurde und George mir auf dem Schoß saß, um mich zu begrüßen. Außer es war mitten in der Nacht, wenn wir ankamen, dann wurde erst zum Frühstück überschwänglich begrüßt.

Dieses Mal war die Heimkehr anders. Es war helllichter Tag, aber ich musste tatsächlich meine Fernbedienung für das Tor raussuchen. Kein George in Sicht, der schon sehnsüchtig wartete, um das Tor zu öffnen, sobald mein royalblauer Dienstwagen um die Ecke kam. Superstar guckte suchend nach links und rechts, während wir die Auffahrt gemächlich hochfuhren, sich das Tor hinter uns schloss, ich das Knöpfchen für das Garagentor drückte, hineinfuhr, parkte und den Motor abstellte. Wir sahen uns gegenseitig an, öffneten die Türen, stiegen aus und nahmen unser Gepäck aus dem Kofferraum.

„Nanu“, kommentierte mein Boss, „kein George, keine herzliche Begrüßung, kein Gruppenkuscheln im Auto in der Einfahrt?“

„Er wird mit Agnes unterwegs sein“, vermutete ich, „schließlich ist Samstag.“

WUMM, flog in dem Moment die Tür des Gärtnerhauses auf, knallte innen gegen die Wand und spuckte einen George aus, der sich im Rennen die Jeans zumachte. Sonst hatte er nichts an. Keine Socken, keine Schuhe, kein Shirt. Nur die Unterhose guckte oben ein Stück über den Hosenbund heraus.

Mr. Superstar und ich sahen George auf uns zuschießen, im Laufen auf eine Handschaufel treten, die im Rasen lag, aufjammern, auf dem anderen Bein hüpfen und dann so schnell er konnte den Rest des Weges zu uns humpeln. Er fiel uns beiden gleichzeitig um den Hals, Superstar im linken, mich im rechten Arm. Wir wurden automatisch noch ein Stück näher zusammengeschoben und prallten mit den Schultern aneinander. George steckte seinen Kopf zwischen unsere. „Ihr seid wieder da! Willkommen zu Hause! Soll ich gleich anrufen, dass die Jungs rüberkommen?“

Mr. Superstar musste lachen. „Kümmere dich erst mal um deinen Fuß, die Jungs sind übers Wochenende mit ihrer Mom weggefahren.“

„Und kümmere dich vor allem um deinen Gast“, setzte ich hinterher, mit einem Wink zu seinem Häuschen.

Im Türstock war ein halber Kopf erschienen. Darunter wehte der Zipfel einer offenen Bluse über einem hellen Slip. Darunter sah ich ein langes nacktes Bein. George sah mich fragend an, als verstünde er gar nicht, was ich meinte. Die Gestalt zog sich schnell zurück. Durchs Fenster sah man einen Schemen hektisch etwas von Couch und Boden einsammeln. Das dürften dann wohl ihre Klamotten sein.

„Du bist jetzt nicht wirklich mitten im Schäferstündchen aufgesprungen und weggelaufen, um uns zu begrüßen?“, fragte ich ihn ungläubig.

Er schaute wie ein Kalb, wenn es blitzt und sagte nichts. Oh Mann!

„Vielleicht solltest du schnell wieder reingehen?“, schlug ich vor. „Ich könnte mir vorstellen, dass sie gerade nicht sehr erfreut ist.“

Er sah mich immer noch groß an: „Soll ich sie schnell holen, damit ihr sie kennenlernt?“

Superstar fing an zu lachen, nahm seinen Koffer, legte George einen Arm um die Schultern und führte ihn von mir weg, zum Haupthaus. Er flüsterte ihm einige Sätze zu, ich stand immer noch entsetzt vor der offenen Garage. George hörte aufmerksam zu, wie es aussah. Superstar flüsterte weiter. Ich schloss die Heckklappe des Autos, zog meinen Rollkoffer aus der Garage heraus und schloss das Tor.

Superstar und George waren vor der Haustür des Haupthauses angekommen, nach wie vor im Gespräch. Aus dem Gärtnerhaus kam ein Kopf hervor, über einem nun bekleideten zierlichen Körper. Lange dunkle Haare verdeckten das Gesicht. Sie wandte den Kopf zum Tor, verschwand noch mal kurz im Inneren des Häuschens, drückte auf den Toröffner und flitzte los. Sie machte sich aus dem Staub. Im Sprint raste sie zum Tor, schlängelte sich durch den Spalt, der gerade breit genug war, um durchzuschlüpfen, und rannte nach links davon.

George sah ihr verständnislos nach, rührte sich nicht.

„Hinterher!“, rief ich.

George setzte sich tatsächlich in Bewegung, aber eher langsam und unsicher. Superstar fügte hinzu: „Denk an das, was ich dir gerade gesagt habe, und lad sie für morgen zum Lunch zu uns ein. Wenn sie das noch möchte, würden wir sie gerne kennenlernen. Und jetzt los!“

Das war der Startschuss für George. Er fing an, humpelnd zum Tor zu rennen und beschleunigte immer mehr, je näher er der Straße kam. Wir sahen ihm nach, wie er um die Ecke verschwand, hinter ihr her.

„Das war doch jetzt nicht sein Ernst“, rief ich zu meinem Boss rüber.

Der zuckte die Schultern: „Völliger Spätzünder. Er ist seit drei Jahren hier und ich habe nie mitbekommen, dass er ein Mädchen hier hatte. Er weiß es nicht besser.“

Mir fiel die Kinnlade runter. “Er ist vierundzwanzig!“

„Körperlich, ja“, kam zur Antwort. Er zuckte noch mal die Schultern und zwinkerte mir zu: „Irgendwie scheine ich unreife, traumatisierte Spätzünder magisch anzuziehen.“

„Hey“, protestierte ich, „mit vierundzwanzig wusste ich schon ziemlich gut, was man mit dem anderen Geschlecht anstellt und wie man mit Männern umspringt.“

„Anstellt? Umspringt? Wie wäre es mit umgeht? Den körperlichen Aspekt und gewisse grundlegende Verhaltensregeln hast du sicher deutlich früher kennengelernt als George, aber den Rest musst du auch noch lernen.“

Mein Koffer hatte sich wieder einmal geleert, der Korb mit der Schmutzwäsche quoll über, der riesige begehbare Kleiderschrank war halb leer. Da würde es wenigstens keine Platzprobleme geben, wenn Jeff mal für ein paar Tage hier wäre. Wow, seltsamer Gedanke.

Bislang hatte außer George und mir nur die Haushälterin einen Fuß in mein australisches Domizil gesetzt. Und die Jungs, wenn sie mich zum Cricket- oder Fußballspielen holten. Superstar hatte mich nur am Tag meiner ersten Ankunft hier hereingebracht und das Haus seitdem nicht mehr betreten. Wir trafen uns immer im Haupthaus oder draußen. Jeff war im Haupthaus, im Gärtnerhaus und auf dem kompletten Grundstück plus Ranch im Hinterland unterwegs gewesen, aber nie hier drin, ging mir auf.

Obwohl ich nicht bewusst daran gearbeitet hatte, jemanden von meinem Heim fern zu halten, war ich doch froh darum gewesen, dass Mr. Superstar nie versehentlich hier hereingestolpert war. Dann hätte er das Portrait gesehen, das ich ihm nie gezeigt hatte. Es hing seit letztem Dezember groß und breit an meiner Wohnzimmerwand, im Zentrum einer begonnenen Collage aus allem Möglichen, mit einem zwei mal zwei Meter großen smaragdgrünen Holzrahmen aus dicken Kanthölzern darum, den George für mich gebaut hatte.

Es war an der Zeit, meinem Boss das Bild zu zeigen, und den ganzen Rest drumherum. Nur Mut! Jetzt nicht kneifen. Er war vermutlich auch gerade fertig mit Auspacken und Duschen. Ich griff zu meinem Handy und rief ihn an. Er war etwas überrascht, dass ich ihn anrief, normal kam ich einfach rüber.

„Dieses Mal kommst DU rüber. Du wolltest doch die Zeichnung sehen. Möchtest du einen Tee oder Kaffee? Dann setze ich Wasser auf.“

Er wollte Kaffee und Kekse und würde gleich rüberkommen.

„Das ist es also“, kommentierte er, als er vor dem Bild stand, Auge in Auge mit sich selbst. „Ich hatte es mir größer vorgestellt. Die anderen Portraits sind größer“, zeigte er auf den Block auf meinem Schreibtisch.

„Das liegt daran, dass Giovannis Block größer ist. Das Bild von dir ist ein ganz normales DIN A4 Blatt, das ich aus meinem Drucker genommen hatte. Zu dem Zeitpunkt hatte ich keinen Zeichenblock, weil ich nicht zeichnen konnte“, erinnerte ich ihn.

„Es ist auch nicht so dunkel gezeichnet, mit feineren Linien. Es wirkt viel… sanfter…“, kroch er fast in das betrachtete Werk hinein.

„Zaghaft würde ich es nennen. Ich habe mich nicht getraut, kräftige Linien zu ziehen oder fest aufzudrücken.“

Er wiegte den Kopf abwechselnd nach links und rechts, änderte seinen Standort, begutachtete es aus verschiedenen Blickwinkeln. „Ich mag es. Es zeigt eine Seite von dir, die du nur zu gerne versteckst. Mir gefällt diese Zeichnung sogar besser als alle, die ich schon von dir kenne“, sagte er im Brustton der Überzeugung.

„Ernsthaft? Das sagst du nicht nur, weil ich es gerne hören würde?“

„Nein, ich meine das so, wie ich es sage.“

Mir fiel ein riesiger Stein vom Herzen. Vor seinem Urteil hatte ich Angst...

Erscheint lt. Verlag 29.1.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Comic / Humor / Manga
ISBN-10 3-7407-2083-2 / 3740720832
ISBN-13 978-3-7407-2083-4 / 9783740720834
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