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COLDTOWN – Stadt der Unsterblichkeit (eBook)

»Coldtown ist mein liebstes Fantasy-Setting aller Zeiten.« John Green - Fesselnde Vampir Fantasy

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020
440 Seiten
cbj (Verlag)
978-3-641-21919-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
6,99 inkl. MwSt
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Coldtown ist gefährlich. Ein goldener, glamouröser Käfig für die Verdammten und all jene, die mit ihnen bis in den Tod feiern ...
Tana wacht morgens nach einer Party auf und stellt fest, dass sie eine der wenigen Überlebenden in einem Haus voller Leichen ist. In einer Welt, in der Vampire ihr Unwesen treiben, ist Tana Schreckliches gewohnt, doch normalerweise halten sich Vampire in Quarantäne-Städten auf, in den sogenannten »Coldtowns«. Tanas Ex-Freund Aidan hat die Party zwar überlebt, doch er ist mit dem Vampir-Virus infiziert, und auch Tana könnte infiziert sein. Gemeinsam mit Aidan und dem einzigen anderen Überlebenden, dem geheimnisvollen Gavriel, macht sich Tana auf ins Herz der Gefahr - nach Coldtown, um sich und die anderen zu retten ...

Ein atemberaubender Vampirroman über Rache und Schuld, Tod und Liebe, von der New-York-Times-Bestsellerautorin Holly Black!

Holly Black ist eine Nr.-1-New-York-Times-Bestsellerautorin von Fantasy-Büchern, darunter die Romane über Elfenheim, »Coldtown«, »Die Spiderwick Geheimnisse«, ihr Debüt für Erwachsene, »Book of Night«, sowie ein Artuslegende-Bilderbuch namens »Sir Morien«.?Sie stand auf der Shortlist für den »Eisner Award« und den »Lodestar Award« und wurde mit dem »Mythopoeic Award«, einem »Nebula« und einem »Newbery Honor« ausgezeichnet. Ihre Bücher wurden weltweit in 32 Sprachen übersetzt und verfilmt. Derzeit lebt sie mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Neuengland in einem Haus mit einer geheimen Bibliothek. Mehr über die Autorin online unter blackholly.com.

ERSTES KAPITEL

Uns kann nichts Schöneres zustoßen als der Tod.

– Walt Whitman

Tana erwachte in einer Badewanne. Sie hatte die Knie an die Brust gezogen und die Wange an das kalte Metall des langsam tropfenden Wasserhahns gelehnt. Der Stoff an ihrer Schulter und einige Strähnen waren nass, doch zum Glück waren ihr übriger Körper und die anderen Anziehsachen trocken geblieben. Mit steifem Hals und verspannten Schultern sah sie verschlafen zur Decke hoch und betrachtete die Schimmelflecken, die zu einem Rorschachmuster verflossen waren. Einen Augenblick lang wusste sie nicht, wo sie war. Dann stützte sie sich auf die Knie, rutschte mit der Haut über die Emaille und zog den Duschvorhang auf.

Im Waschbecken türmten sich Plastikbecher, Bierflaschen und benutzte Handtücher. Durch ein kleines Fenster über der Toilette strömte helles buttergelbes Spätsommerlicht, getüpfelt vom Schatten der schwingenden Knoblauchkette.

Eine Party, genau. Sie war auf eine Sonnenuntergangsparty gegangen.

»Bah.« Als sie die Finger um den Vorhang schloss, um die Balance zu halten, riss sie durch ihr Gewicht drei Gardinenringe von der Duschstange. Ihre Schläfen pochten.

Sie erinnerte sich daran, wie sie sich fertig gemacht hatte. Sie hatte die dünnen Armreifen, die immer noch bei jeder Bewegung klimperten, und die dunkelroten Stahlkappenstiefel angezogen, die man ewig schnüren musste und die sie eigenartigerweise nicht mehr trug. Und sie erinnerte sich daran, wie sie ihre blassen blauen Augen schimmernd schwarz geschminkt und den Spiegel geküsst hatte, damit es ihr Glück brachte. Danach war alles etwas verschwommen.

Tana stand mühsam auf und wankte zum Waschbecken, um sich Wasser ins Gesicht zu spritzen. Ihr Make-up war verschmiert, ein Streifen Lippenstift zog sich über ihre Wange und die Mascara hatte sich zu einem großen Fleck ausgebreitet. Das weiße Babydollkleid, das sie sich aus dem Schrank ihrer Mutter geborgt hatte, war am Ärmel gerissen, und ihr schwarzes Haar war so verwuschelt, dass sie mit den Fingern kaum durchkam. Sie sah aus wie ein abgewrackter Pantomime.

Ehrlich gesagt, war sie ziemlich sicher, dass sie im Badezimmer weggetreten war, nachdem sie vor ihrem Exfreund Aidan geflüchtet war. Davor hatte sie sich an einem Trinkspiel namens Dame oder Tiger beteiligt, bei dem man darauf wetten sollte, ob eine geworfene Münze mit Kopf (Dame) oder Zahl (Tiger) aufkam. Wer auf das falsche Pferd gesetzt hatte, musste einen kippen. Danach war Tanzen angesagt gewesen, wobei die Whiskeyflasche kreiste. Aidan hatte Tana bedrängt, mit seiner neuen Freundin rumzumachen, einem Mädchen mit Schmollmund, rotblonden Haaren und einem Hundehalsband, das sie am Hintereingang gefunden hatte. Er hatte gesagt, es wäre wie eine Sonnenfinsternis mit dem Mond am Himmel, die Vermählung alles Hellen und Dunklen. Du meinst eine Sonnenfinsternis mit Mond in deiner Hose, hatte Tana dazu gesagt, aber er hatte auf eine schräge, zähe Weise nicht lockergelassen.

Und da der Whiskey in ihrem Blut sang und Schweiß über ihre Haut leckte, überkam sie ein gefährlich vertrauter Übermut. Es war ihr immer schon schwergefallen, bei Aidan mit seinem bösen Engelsgesicht Nein zu sagen, und was noch schlimmer war, er wusste es.

Mit einem Seufzer öffnete Tana die Badezimmertür – die nicht einmal abgeschlossen war, sodass die ganze Nacht alle hatten hereinkommen können, während sie da drin war, hinter dem Duschvorhang, wie peinlich war das denn? – und ging langsam in den Hausflur. Es roch nach verschüttetem Bier und etwas anderem, nach Metall und süß nach Leichenhalle. Nebenan lief der Fernseher, auf dem Weg in die Küche hörte sie die leise Stimme eines Nachrichtensprechers. Da Lances Eltern nichts gegen seine Sonnenuntergangspartys einzuwenden hatten, lud er fast jedes Wochenende zu sich in das alte Farmhaus ein, schloss die Türen in der Dämmerung und verrammelte sie bis zum Morgen. Sie war schon oft dabei gewesen. Am nächsten Tag gab’s immer ein großes Durcheinander, sie redeten über den vergangenen Abend, tranken Kaffee und brutzelten ein Frühstück aus ein paar Eiern und Toastscheiben.

Dazu gehörten auch lange Schlangen vor den beiden kleinen Badezimmern und lautes Klopfen, wenn einer zu lange brauchte. Alle wollten pinkeln, duschen und sich umziehen. Das hätte sie doch wecken müssen.

Wenn sie trotz allem weitergeschlafen hatte und alle schon zum zweiten Frühstück im Diner waren, würden sie sich über sie lustig machen. Sie würden Witze darüber reißen, dass sie bewusstlos in der Badewanne gelegen hatte, und was sie in dem Badezimmer alles veranstaltet hatten, während sie schlief. Womöglich hatten sie Fotos gemacht. Sie müsste sich jede Menge Blödsinn anhören, und zwar nicht nur einmal, sobald die Schule wieder angefangen hatte. Tana konnte von Glück sagen, dass ihr keiner einen Schnurrbart aufgemalt hatte.

Wäre Pauline auf der Party gewesen, wäre das alles nicht passiert. Wenn sie genug hatten, legten sie sich unter den Esstisch, Arme und Beine übereinander wie Kätzchen im Körbchen, und kein Junge auf der ganzen Welt, nicht einmal Aidan, wagte es, sich den Zorn von Paulines spitzer Zunge zuzuziehen. Doch Pauline war in einem Theater-Camp, und Tana hatte sich so gelangweilt, dass sie allein auf die Party gegangen war.

In der Küche war niemand. Auf den Arbeitsflächen wurden Pfützen aus verschüttetem Schnaps und Orangenlimonade von Chips aufgesogen. Tana wollte sich gerade Kaffee einschenken, als sie auf der anderen Seite des schwarz-weißen Linoleums, direkt an der Tür zum Wohnzimmer, eine Hand entdeckte, die Finger wie im Schlaf gespreizt. Sie entspannte sich. Die anderen waren noch gar nicht wach – das war alles. Vielleicht war sie die Erste – obwohl die Sonne, die durch das Badezimmerfenster geschienen hatte, hoch am Himmel gestanden hatte.

Je länger sie die Hand ansah, umso bewusster wurde ihr, dass sie sonderbar blass war und die Haut an den Fingernägeln bläulich schimmerte. Tanas Herz schlug schneller, ihr Körper reagierte, bevor sie begriff, was los war. Langsam stellte sie die Kaffeekanne wieder ab und zwang sich, vorsichtig Schritt für Schritt über den Küchenboden ins Wohnzimmer zu gehen.

Dann hätte sie beinahe geschrien.

Der braune Teppichboden war hart und schwarz von getrockneten Blutstreifen und sah aus wie ein Bild von Jackson Pollock. Die Wände waren von oben bis unten blutverschmiert, die schmuddelige beigefarbene Tapete war mit Handabdrücken übersät. Und die Leichen. Dutzende von Leichen. Menschen, die sie seit dem Kindergarten täglich getroffen hatte, Menschen, mit denen sie Fangen gespielt hatte, derentwegen sie geweint, die sie geküsst hatte, lagen seltsam verdreht da, ihre Körper bleich und kalt, ihre starrenden Augen wie die von Puppen in einem Schaufenster.

Die Hand neben Tanas Fuß gehörte Imogen, einem hübschen, kräftigen Mädchen mit pinkfarbenem Haar, das im nächsten Jahr auf die Kunsthochschule gehen wollte. Ihre Lippen waren leicht geöffnet, und ihr Sommerkleid mit dem blauen Ankermuster war hochgerutscht, sodass man ihre Oberschenkel sehen konnte. Anscheinend hatte es sie erwischt, als sie wegkriechen wollte, denn sie hatte einen Arm ausgestreckt und krallte sich mit der anderen Hand am Teppichboden fest.

Ottas, Ilainas und Jons Leichen lagen übereinander. Sie waren gerade erst aus dem Sommerlager zurückgekehrt und hatten kurz vor Sonnenuntergang am Anfang der Party im Hof noch Saltos vorgeführt, während die Mücken im warmen Wind flogen. Jetzt klebte verkrustetes Blut wie Rost an ihren Sachen, färbte ihr Haar und sprenkelte ihre Haut wie Sommersprossen. Ihre Augen standen offen, die Pupillen waren milchig.

Tana fand Lance auf einem Sofa, die Arme über die Schultern eines Mädchens auf seiner linken und eines Jungen auf seiner rechten Seite gelegt – alle drei Hälse waren zerbissen und zerfetzt. Ihre Bierflaschen standen neben ihnen, als wäre die Party noch im Gange. Als würden sie gleich mit ihren weißblauen Lippen Hi, Tana sagen.

Tana war schwindelig. Der Raum drehte sich. Sie sank auf den blutgetränkten Teppichboden, während das Pochen in ihrem Kopf immer lauter wurde. Im Fernsehen sprühte jemand orangefarbenes Putzmittel auf eine Arbeitsfläche aus Granit, während ein grinsendes Kind die Marmelade vom Brot lutschte.

Plötzlich merkte Tana, dass ein Fenster offen stand, weil der Vorhang flatterte. Wahrscheinlich war es auf der Party zu warm geworden, alle waren in dem kleinen Haus ins Schwitzen geraten und sehnten sich nach der kühlen Brise direkt vor ihrer Nase. Und als das Fenster erst mal offen war, hatte keiner daran gedacht, es wieder zuzumachen. Schließlich gab es ja noch den Knoblauch und das Weihwasser auf den Simsen.

So etwas kannte man aus Europa, etwa aus Belgien, wo es auf den Straßen nur so von Vampiren wimmelte und die Geschäfte erst nach Einbruch der Dunkelheit öffneten. Aber hier doch nicht. Nicht in Tanas Stadt, wo es seit über fünf Jahren keinen Überfall mehr gegeben hatte.

Und doch war es passiert. Jemand hatte nachts ein Fenster aufgelassen und ein Vampir war hereingekrochen.

Sie sollte ihr Handy holen und anrufen – irgendwen. Auf keinen Fall ihren Vater; der konnte damit nicht umgehen. Die Polizei? Oder einen Vampirjäger, zum Beispiel Hemlok, diesen riesigen Kahlkopf aus dem Fernsehen, einen ehemaligen Ringer, der immer ganz in Leder auftrat. Er wüsste, was zu tun wäre. Tanas kleine Schwester hatte ein Poster von Hemlok in ihrem Schließfach, direkt neben Bildern des goldhaarigen Lucien, ihrem Lieblingsvampir aus Coldtown. Pearl fände es total spannend, wenn...

Erscheint lt. Verlag 12.10.2020
Übersetzer Anne Brauner
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Coldest Girl in Coldtown
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Schlagworte ab 14 • Amazon Best Teen Book • Anne Rice • beste Vampir Fantasy • Bücher Vampire • crave • deutscher phantastik preis • eBooks • Elfenthron • Fantasy • Fantasy Bücher • Fantasy Bücher Jugendliche • Horrorliteratur • Jugendbuch • Jugendbücher • Kirkus Best YA Book • Midnight Sun • The Coldest Girl in Coldtown • Twilight • Urban Fantasy • Vampir-Fantasy • Young Adult
ISBN-10 3-641-21919-1 / 3641219191
ISBN-13 978-3-641-21919-2 / 9783641219192
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