Der Atem des Lichts -  Mara Lang

Der Atem des Lichts (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
320 Seiten
Bookspot Verlag
978-3-95669-123-2 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
7,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Ein Reich am Rande des Kriegs. Eine junge Gedankenformerin, dazu ausersehen, die Völker zu einen. Ein letzter Kampf um die Macht des Lichts. An der Grenze sammeln sich die gegnerischen Streitkräfte. Von ihrem Trupp getrennt, setzen Kea und Zadjan alles daran, rechtzeitig zu den Friedensverhandlungen zu kommen. Zadjan hofft auf die Hilfe eines Hexers, der Siladins magischen Bann lösen kann. Kea ist innerlich zerrissen: Bekennt sie sich zu Nakush und damit zu ihrem Volk? Oder entspricht sie Zadjans Wunsch und erwirkt den lang ersehnten Frieden? Wie sie sich auch entscheidet - einen der beiden wird sie verraten ... Band 2 des Fantasy-Zweiteilers um die Sklavin Kea, deren mitreißende Geschichte in 'Das Juwel der Finsternis' ihren Anfang nahm

Mara Lang, geboren 1970 in Wien, begann in ihrer Jugend zu schreiben, als ihr der Lesestoff ausging. Sie wollte ursprünglich Filmregisseurin werden, wählte dann aber die Ausbildung zur Diplompädagogin und erschafft heute Kopfkino für ihre Leser. Sie veröffentlicht Jugend- und Spannungsromane wie den rasanten All-Age-Thriller 'RUN', erschienen im Buntstein Verlag, doch ihr Herz gehört der Fantasy. Mara Lang lebt und arbeitet in Wien. Mehr über die Autorin unter www.mara-lang.com

Mara Lang, geboren 1970 in Wien, begann in ihrer Jugend zu schreiben, als ihr der Lesestoff ausging. Sie wollte ursprünglich Filmregisseurin werden, wählte dann aber die Ausbildung zur Diplompädagogin und erschafft heute Kopfkino für ihre Leser. Sie veröffentlicht Jugend- und Spannungsromane wie den rasanten All-Age-Thriller "RUN", erschienen im Buntstein Verlag, doch ihr Herz gehört der Fantasy. Mara Lang lebt und arbeitet in Wien. Mehr über die Autorin unter www.mara-lang.com

Impressum
Inhalt
Widmung
Teil I: Liebe
1
2
3
4
5
6
Teil II: Licht
7
8
9
10
11
12
13
Teil III: Freiheit
14
15
16
17
18
19
20
Dramatis Personae
Karte
Über die Autorin

2


Esnaikhir, 19. kal. februarij anno 1695

Ich habe ihn erwischt, als er aus Vachuk zurückkam. Betrunken und kaum Herr seiner Sinne. Sie muss ihm das austreiben, sonst reitet er uns ins Unglück.

Die Decke fiel. Sie wehrte sich mit ganzer Kraft, trat um sich, boxte nach allen Seiten, doch Nakush hielt sie fest. Fixierte ihr die Arme, sodass sie nur noch mit den Beinen strampeln konnte. Und wie sie strampelte! Pures Sonnenfeuer loderte in ihren Adern.

»Sonnenkind«, raunte er. »Ganz ruhig, ich bin es.« Sie erstarrte. Er hörte ihr ungläubiges Nach-Luft-Schnappen. Spürte ihre Hitze, nah an seinem Herzen. »Kea?«, hakte er nach, um sicherzugehen, dass ihr nun klar war, mit wem sie es zu tun hatte.

Sie nickte hastig. Langsam gab er sie frei, und sie stolperte einen Schritt zurück. Schwer atmend musterte sie ihn. Im Sternenlicht der Nacht ergoss sich ihr Haar wie feinstes Silber über ihre Schultern. Sie war so zart. Wunderschön. Vollkommen.

»Nakush«, flüsterte sie und maß ihn von oben bis unten. »Du … du bist groß.«

Er grinste. »Ah.«

»Lach nicht. Ich sehe dich das erste Mal vor mir stehen.«

»Enttäuscht?«

Sie streckte die Hand nach ihm aus, und er bückte sich ein wenig, kam ihr entgegen, als sie ihn berührte – seine Stirn, sein Haar, das er im Nacken zu einem Zopf zusammengebunden hatte. Sanft schob sie ihm eine Strähne hinters Ohr zurück. »Aber nein.«

Erneut zog er sie an sich, und diesmal ließ sie zu, dass er sie in die Arme schloss. »Endlich habe ich dich, kann dich halten, umarmen, streicheln. Lieben. Dich, nicht bloß das Bildnis von dem Mädchen in der Höhle. Kea, mein Sonnenkind.«

Sie seufzte verhalten. Einige Herzschläge lang standen sie eng umschlungen unter dem Baum, bis sie sich von ihm losmachte. »Sonne, wo warst du so lang?«, fragte sie.

Der Vorwurf war berechtigt, dennoch hätte er diesen scharfen Ton nie von ihr erwartet. Da war nichts Neckisches mehr, sie klang abgeklärter als früher. Härter.

Nakush räusperte sich. »Tut mir leid. Ich wollte ja schon eher kommen, aber die Umstände …«

»Welche Umstände?«

Die Ereignisse der letzten Wochen zuckten in seinem Gedächtnis auf. Die Hinrichtung seines Vaters auf dem Richtplatz in Vachuk, die Sonnenweihe in Umishtá, Joras Auftrag … Alles viel zu langwierig zu erklären, besonders hier, wo man sie jederzeit entdecken konnte. »Komm, lass uns ein Stück gehen. Wir wollen doch nicht, dass uns jemand hört.« Er nahm ihre Hand, doch Kea schüttelte ihn ab.

»Wir wollen hier eigentlich verschwinden«, zischte sie. »Ich war dabei, das Pferd zu satteln.«

Ja, das hatte er gesehen. Er war gerade noch rechtzeitig gekommen. Und wieder würde er sie enttäuschen müssen. »Nicht jetzt. Erst müssen wir reden.«

Nakush wich ihrem entgeisterten Blick aus und ging tiefer in den Wald hinein. Hoffte, dass sie ihm folgte. Ganz sicher war er sich dessen nicht. Drei Herzschläge später vernahm er ihre Schritte. Auf einer Lichtung, außer Hörweite des Lagers, wollte er sich ihr zuwenden, da packte sie ihn auch schon am Handgelenk, so fest, dass er vor Schmerz beinah in die Knie ging. Stolz über ihr Sonnenblut glühte in ihm auf. Sie war imstande und brach ihm den Arm erneut. Solche Kraft hatte er ihr nicht zugetraut.

»Nakush, kannst du mir bitte erklären, was das Ganze soll?«

Auf zum schwierigen Teil. »Ich bin froh, dass es dir gut geht«, begann er. »Es war riskant, mir diese Nachricht zu schicken.«

»Riskant?«, wiederholte sie verständnislos. »Ich wollte dich informieren, was mit mir passiert war. Und mit deinem Vater. Nakush, sie haben ihn«, in ihrer Stimme schwang ein Zittern mit, »grausam hingerichtet. Gespießt.«

»Ja, ich war dabei.« Wie sehr die Schuld an ihm nagte! »Wir wollten ihn befreien, aber alles ging schief, und wir mussten fliehen. Ich habe dich auf dem Richtplatz gesehen. Leider konnte ich dich nicht …«

»Du hast mich gesehen? Du wusstest, wo ich war, und hast nichts unternommen?«

»Ich war verletzt«, warf er ein.

Die Überraschung wich aus ihrem Tonfall. Wütend stieß sie ihm die Hände vor die Brust. »Sieben Wochen musste ich in Esnaikhir dienen, Nakush. Ein Haufen Betrunkener wollte mich auf dem Sjulto umbringen, die Königin hat mich in den Turm gesperrt, ich wäre beinah gestorben und du … du schickst mir ein ›Bleib stark‹? Mehr nicht?«

Er unterdrückte ein Schmunzeln. Sie war einfach herrlich anzusehen in ihrem Groll – die zusammengezogenen Brauen, die im Mondlicht blitzenden Augen. Am liebsten hätte er sie mit einem Kuss besänftigt, aber erst musste einiges geklärt werden. »Nun, allzu schlecht ist es dir nicht ergangen, und von deinem Fieber hast du dich schließlich auch erholt.«

»Wie bitte? Woher weißt du das?«

»Avaril hat uns auf dem Laufenden gehalten. Wir stehen in ständigem Kontakt mit ihm.«

Die Offenbarung raubte ihr die Worte. Eigentlich hatte er angenommen, dass sie darüber im Bilde war.

»A-Avaril?«, stammelte Kea schließlich. »Avaril gehört zu euch? Zu den Rebellen? Er war doch Sklave in den Minen!«

Nakush zuckte die Achseln. »Er hat sich in Hjunas’ Auftrag gefangen nehmen lassen. Schließlich durfte niemand Verdacht schöpfen. Hat er dir das nicht erzählt?« Als sie stumm den Kopf schüttelte, lachte er. »Er hat es mit der Tarnung offensichtlich sehr genau genommen. Nun, beim Attentat auf König Yessin konnten wir auch Simo unauffällig beseitigen. Dadurch hatten wir die Chance, einen der Unseren bei den Atrounern einzuschleusen. Die Wahl fiel auf Avaril, er ist der fähigste Gedankenformer der Rebellen.«

»Das war alles geplant? Ihr habt diesen Simo ermordet, damit … Ich fasse es nicht! Er war unschuldig!«

»Unschuldig? Er hat den Atrounern in die Hände gespielt. Über Jahre hinweg hat er sein Volk verraten. Nur durch ihn konnte Yessin die Bengiren zu Friedensverhandlungen überreden.«

Kea stemmte die Hände in die Seiten. »Du tust, als wäre Frieden etwas Schlechtes. Wieso? Erklär mir das mal! Der Friedensvertrag, den Yessin ausgearbeitet hat, dient allen Völkern. Er sieht die Abschaffung der Sklaverei vor, er wird den Shedis die Freiheit bringen.«

Nakush stieß ein verächtliches Schnauben aus. »Aber Sonnenkind, das sind doch alles Lügen. Nichts davon werden die Atrouner wahr machen. Das Volk der Shedis interessiert sie einen feuchten Dreck. Sie brauchen uns, um ihre Zorkate aus dem Berg zu holen. Wenn sie uns erst alle vernichtet haben, wird auch das nicht mehr nötig sein.«

Sie schwieg, und so sprach er weiter. Lieferte ihr eine Kurzfassung dessen, was er erst durch die Sonnenweihe wirklich begriffen hatte. Was sein Innerstes seither mit Gewissheit erfüllte und jeden seiner Schritte lenkte. »Seit mehr als zweihundert Jahren arbeiten die Atrouner gezielt an unserer Ausrottung. Einst waren wir ein mächtiges Volk, Kea. Und was ist aus uns geworden? Sklaven auf der einen Seite, ein letzter Clan in den Feuerbergen und ein paar Rebellen auf der anderen. Wir sind zu wenige, um es mit den Atrounern aufnehmen zu können. Daher der Handel mit den Bengiren. Sie wollen die Herrschaft über die Guénnelande, wir die Freiheit. Beides kann nicht durch Verhandlungen erreicht werden. Also sorgen die Bengiren für den Krieg, und wir beeinflussen im Gegenzug die Generäle der Atrouner, sodass die Bengiren das atrounische Heer ohne allzu große eigene Verluste schlagen können. Ganz einfach.«

»Ganz einfach, ja?«, wiederholte Kea spöttisch. »Und aus welchem Grund sollten die Bengiren ihren Teil der Vereinbarung einhalten, wenn der Krieg vorbei ist? Was hindert sie daran, uns einfach abzuschlachten?«

»Shedis und Bengiren haben schon in früheren Zeiten friedlich koexistiert. Zwischen ihnen gab es nie Auseinandersetzungen. Ich mache mir mehr Sorgen über das Davor als das Danach. Noch ist nicht gesagt, dass die Verhandlungen scheitern. Wir haben zwar den Schattenmann auf unserer Seite, aber …«

»Den … wen?«

»Den Schattenmann. Er ist König Velvins engster Berater – und ein Shedi. Er hat uns seine Hilfe zugesagt.«

»Aha. Das scheint mir mehr Hoffnung als Garantie zu sein.«

»Das hast du ganz richtig erkannt. Genau deshalb haben wir auf Avaril gesetzt. Doch dummerweise sind unsere Pläne ein wenig durcheinandergeraten.« Ich habe sie durchkreuzt – aus Liebe zu dir. Das sagte er nicht, es würde alles nur noch komplizierter machen. »Die Sprengung der Kjadrophbrücke sollte den Trupp aufhalten. Wir hätten nie damit gerechnet, dass ihr euch durch die Schweigenden Wälder wagen würdet. Und dann auch noch über die Kettenbrücke. Solltet ihr morgen tatsächlich pünktlich in Nrachta ankommen – und das könnte gut sein –, dann hängt alles von dir ab, Sonnenkind.«

»Weil?«, fragte sie argwöhnisch.

»Du musst dafür sorgen, dass König Velvin den Friedensvertrag nicht unterzeichnet. Auf gar keinen Fall, hörst du? Wir sind auf deine Hilfe angewiesen. Setze einen Funken,oder besser gleich mehrere.«

Sekunden endlosen Schweigens trennten sie, bis Kea antwortete. »Das kann ich nicht.«

»Was? Wieso nicht? Du bist eine hervorragende Gedankenformerin. Der arme Avaril war ziemlich ratlos – er wusste, wie gut du warst und dass du seinen Auftrag in Gefahr bringen könntest.«

»Der arme Avaril hätte mich um ein Haar umgebracht«, knurrte sie. Nach einem Seufzen fuhr sie fort. »Daran liegt es nicht –...

Erscheint lt. Verlag 4.3.2020
Verlagsort Planegg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Atem • Fantasy • Gedanken • Kea • Konflikt • Königsfamilie • Licht • Liebe • Sklavin
ISBN-10 3-95669-123-7 / 3956691237
ISBN-13 978-3-95669-123-2 / 9783956691232
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 8,2 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich