Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge (eBook)

Ein Mallorca-Krimi
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
304 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45576-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge -  Lucia de la Vega
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Urlaubs-Feeling trifft Krimi-Spannung: eine Mordserie an Touristinnen erschüttert Mallorca Auf Mallorca wollen Ex-Kommissarin Marie Lindner und ihr Mann Andreas einen Neuanfang wagen und kaufen eine alte Finca, wunderschön und etwas abgeschieden im Tramuntana-Gebirge gelegen. Hier hofft Marie, über ein traumatischen Erlebnis hinwegzukommen, das ihre Karriere abrupt beendet hat. Zur gleichen Zeit wird Comisaria Silvia Fiol von der spanischen Policía Nacional mit einem grausamen Verbrechen konfrontiert: Das Meer hat die Leiche einer jungen Mutter angespült. Die Tote erweist sich als schwedische Touristin. Kurz darauf wird eine weitere Touristin als vermisst gemeldet. Doch auch diese Frau ist noch nicht die Richtige für den Täter - das weiß er, seit er Marie gesehen hat ... Lucia de la Vega ist auf Mallorca aufgewachsen und kennt jedes einzelne traumhafte Fleckchen der spanischen Insel. »Comisaria Fiol und der Tod im Tramuntana-Gebirge« ist der erste Band einer Krimi-Reihe, die mit viel Spannung und Liebe zum Detail an die schönsten Orte der beliebten Ferien-Insel führt. Perfekte Urlaubs-Lektüre!

Lucia de la Vega studierte Jura an der Universität der Balearen und arbeitet heute als Redakteurin bei der Mallorca Zeitung. Neben ihrem Beruf ist die Literatur ihre größte Leidenschaft. Ihre Heimat Mallorca inspirierte sie zu den Kriminalromanen um Comisaria Fiol.

Lucia de la Vega studierte Jura an der Universität der Balearen und arbeitet heute als Redakteurin bei der Mallorca Zeitung. Neben ihrem Beruf ist die Literatur ihre größte Leidenschaft. Ihre Heimat Mallorca inspirierte sie zu den Kriminalromanen um Comisaria Fiol.

Mallorca

Kapitel eins


Comisaria Silvia Fiol strich sich eine Haarsträhne, die sich aus ihrem hohen Pferdeschwanz gelöst hatte, hinters Ohr, während die perfekt geschminkte Maklerin über die Einzigartigkeit der völlig überteuerten Zweizimmerwohnung schwafelte.

»Also offene Küchen sind ja heutzutage super angesagt. Mir gefällt das auch viel besser. Sie lassen die ganze Wohnung viel größer erscheinen. Finden Sie nicht auch?«

Silvia sah sie genervt an und erwiderte nichts. Das war auch gar nicht nötig, denn die Blondine setzte ihren Monolog einfach fort.

Wie immer, wenn sie sich im gleichen Raum mit dieser Art von Frauen aufhielt, denen die Hitze scheinbar überhaupt nichts anzuhaben schien, empfand Silvia Abneigung und Faszination zugleich. Wie schafften sie das nur, um diese späte Tageszeit immer noch wie aus dem Ei gepellt in Erscheinung zu treten?

Sie selbst hatte einen stressigen Arbeitstag bei der Policía Nacional hinter sich und verspürte eine unbändige Lust, sich ihre für die sommerlichen Temperaturen viel zu warmen Klamotten vom Körper zu reißen und sich unter eine eiskalte Dusche zu stellen. Ein kühles Bier und die Bettlektüre einiger Polizeiberichte aus den USA lockten sie weitaus mehr, als sich ihren hart verdienten Feierabend mit dieser Barbiepuppe um die Ohren zu schlagen, die gerade dabei war, die Vorzüge der grünen Fensterläden aufzuzählen.

Es war ein Scheißtag gewesen, und die Gluthitze in der Dachwohnung brachte sie fast um den Verstand. Sie öffnete den obersten Knopf ihrer Baumwollbluse, während sie aus dem verschmutzten Fenster schaute, das eine trostlose Aussicht auf die Balkone und voll beladenen Wäscheständer der gegenüberliegenden Wohnungen freigab.

Die Besitzer machten sich nicht einmal mehr die Mühe, die Fenster zu putzen, bevor sie mit ihren minderwertigen Eigenheimen zu den sich täglich verdoppelnden Maklerbüros der Insel rannten. Wozu auch? Mit Sicherheit würde sich schon irgendein Skandinavier, Russe oder Deutscher bereit zeigen, den Preis für dieses Loch zu zahlen, um es danach kostenaufwendig zu renovieren.

Sie ermahnte sich zur Ruhe, aber ihre Gereiztheit wuchs von Sekunde zu Sekunde. Wie hatte es nur so weit kommen können, dass auf ihrer Heimatinsel derart hohe Kaufsummen inzwischen als Schnäppchen galten? Sie hatte die Meinung ihres Partners bei der Policía Nacional, Ramón Colom, immer als Rassismus allen reichen Ausländern gegenüber abgetan. Jetzt aber verstand sie, dass er mit seinen Ansichten gar nicht so falschlag.

Als die Maklerin sie heute Vormittag angerufen hatte, um ihr mitzuteilen, dass sie ein passendes Apartment gefunden hatte, galt Silvias erste Frage dem Preis des hochgepriesenen Objekts. Während die Stimme am anderen Ende der Leitung ihr die von den Besitzern verlangte Summe nannte, hatte Silvia ein lautes Lachen unterdrückt und sich eingeredet, dass es sich wohl um ein besonderes Angebot handeln musste. Schließlich hatte sie eingewilligt, sich das Apartment nach der Arbeit anzuschauen.

Jetzt aber bereute sie es, nicht längst zu Hause auf dem abgenutzten Sofa ihrer Mietwohnung zu sitzen und irgendein Fertiggericht in sich hineinzuschaufeln. Ihr Magen knurrte, während die Maklerin mit ihren manikürten Fingern an dem rostigen Griff der Balkontür herumfummelte.

Es war zum Verrücktwerden. Einerseits war ihr seit jeher bewusst, dass Mallorca ohne den stetig wachsenden Tourismus und das daraus resultierende Interesse der Ausländer an Immobilien schlecht dastehen würde. Denn direkt oder indirekt hingen die meisten Arbeitsstellen Mallorcas mit Touristen oder Ausländern zusammen, die eine Immobilie vor Ort erworben hatten. Die Kehrseite der Medaille war jedoch, dass sich ein durchschnittlicher Mallorquiner rein gar nichts mehr leisten konnte.

Bis vor wenigen Wochen hatte Silvia sich nie wirklich mit dem Erwerb eines Eigenheims auseinandersetzen müssen, da sie relativ zufrieden mit ihrer Mietwohnung in Palmas Altstadt gewesen war. Zwar hätte ihr Apartment die eine oder andere Sanierung gut vertragen können, aber Silvia hatte sich nie beschwert, denn ihrer Meinung nach zahlte sie einen angemessenen Preis.

Vor einem Monat allerdings hatte ihr Vermieter ihr mitgeteilt, den Vertrag nicht weiter zu denselben Bedingungen zu verlängern. Sie könne gerne bleiben, aber der neue Mietpreis würde ab Oktober 950 Euro betragen.

Silvia war aus allen Wolken gefallen. Bisher hatte sie die Horrorgeschichten von Bekannten und Kollegen über sich verdoppelnde Mietpreise stets als Übertreibungen abgetan.

Nun jedoch sah sie sich selbst mit einer Realität konfrontiert, die bei vielen Mallorquinern einen Hass gegenüber wohlhabenden Ausländern auslöste, da sie bereit waren, solch überzogene Preise zu zahlen. Zwar forderte ihr Vermieter nicht die doppelte Miete, aber die Erhöhung von den monatlich 600 auf 950 Euro war in Silvias Augen für die 50 Quadratmeter, die sie behauste, eine Unverschämtheit, die sie nicht bereit war hinzunehmen.

Aus diesem Grund hatte sie vor ein paar Wochen damit begonnen, Wohnungen zu besichtigen, die zum Verkauf standen. Wenn sie schon jeden Monat einen Haufen Geld zahlen musste, um ein Dach über dem Kopf zu haben, dann wenigstens mit dem Ziel, irgendetwas ihr Eigen nennen zu können.

Doch die Hoffnung, sich mit ihrem für mallorquinische Verhältnisse doch recht hohen Gehalt jemals etwas Geeignetes leisten zu können, schwand von Maklertermin zu Maklertermin, und sie konnte die prekäre Lage, in der sich zahlreiche ihrer Landsleute befanden, immer mehr nachvollziehen.

Sie folgte der Maklerin auf den kleinen Balkon des Kaufobjekts. Die abendliche Sommerluft, die ihr entgegenschlug, war eine Wohltat im Vergleich zu dem Pizzaofen im Inneren der Dachwohnung. Nur mit halbem Ohr hörte sie dem Geschwätz der Frau zu. Für Silvia stand bereits fest, dass sie auch diese Wohnung auf ihre immer länger werdende Liste von Enttäuschungen setzen würde.

Ihre Gedanken schweiften zu dem fruchtlosen Arbeitstag ab, den sie hinter sich hatte. Was den Mord an der jungen schwedischen Mutter anging, tappten Ramón und sie immer noch komplett im Dunkeln.

Vor nunmehr drei Wochen hatte eine mallorquinische Rentnerin die Leiche einer Frau am Ufer des Repic-Strandes in Puerto de Sóller gefunden, als sie am frühen Morgen mit ihrem Hund spazieren ging. Bei der Toten handelte es sich um eine schwedische Touristin, die zum damaligen Zeitpunkt seit zwölf Tagen von ihrem Ehemann als vermisst gemeldet worden war.

Dem Gutachten des Forensikers nach zu urteilen, wies der Verwesungsgrad Charlotte Danielssons darauf hin, dass die Frau etwa drei Tage im Mittelmeer getrieben hatte, bevor die völlig verängstigte Rentnerin sie vorfand.

Charlottes Tod war jedoch nicht durch Ertrinken eingetreten. An den Würgemalen ihres Halses konnte der Gerichtsmediziner rasch feststellen, dass die Schwedin Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Aber das Meer hatte unweigerlich Fingerabdrücke und jegliche anderen Spuren, die auf den Täter hätten hinweisen können, zunichtegemacht.

Die Leiche war nur mit einer Baumwollunterhose und einem weißen Leinennachthemd bekleidet. Charlottes Ehemann sagte aus, dass weder das Nachthemd noch der Slip zu den gewohnten Kleidungsstücken seiner Frau zählten. Silvias und Ramóns Recherchen hatten ergeben, dass es sich bei dem Nachthemd um ein Modell handelte, das auf Mallorca vermehrt in den Achtzigerjahren getragen worden war. Dieser Umstand stellte die Kommissare vor ein weiteres Rätsel.

Die zweiunddreißigjährige Schwedin hatte mit ihrem Ehemann und dem vierjährigen Sohn Urlaub in einem Ferienhaus in Puerto de Sóller gemacht, als sie eines Nachmittags von einem Abstecher in den örtlichen Supermarkt nicht zurückgekehrt war. Die Angestellten konnten die Ausländerin anhand eines Fotos rasch identifizieren. Sie hatte Milch, Rotwein, Käse und Brot gekauft und auf die Mitarbeiterin, die an der Kasse saß, einen ganz normalen Eindruck gemacht.

Irgendwo auf dem Rückweg zwischen Supermarkt und Ferienhaus musste der Mörder ihr aufgelauert, sie entführt und dann tagelang an einem unbekannten Ort gefangen gehalten haben. Aber ihnen fehlte jegliche Spur, was das Motiv des Täters anging. Frederick Danielssons Aussage nach hatte seine Frau weder Feinde, noch kannte sie irgendjemanden auf der Insel.

Anfangs zogen Silvia und Ramón in Betracht, dass der Witwer selbst etwas mit der Sache zu tun haben könnte. Aber Silvia war die Sorge und Fassungslosigkeit in seinen Augen von Beginn an glaubwürdig vorgekommen. Und er machte wahrhaftig den Eindruck, am Boden zerstört zu sein, als er die Leiche seiner Frau identifizierte.

Und nun lag seit zehn Tagen die Vermisstenanzeige einer weiteren Schwedin auf dem Schreibtisch der Kommissare. Anna Alvarsson verbrachte ebenfalls die Ferien mit ihrem kleinen Sohn und ihrem Ehemann in Puerto de Sóller. Sie war von ihrer täglichen Joggingrunde nicht zurückgekehrt. Ihr Ehemann hatte seinen Urlaub verlängert und befand sich noch immer vor Ort. Olaf Alvarsson rief täglich auf dem Revier an und landete bei Silvias und Ramons Sekretärin, die ihm stets die standardisierte Antwort gab, dass die Polizei sich mit dem Fall beschäftigte und sich umgehend bei ihm melden würde, sobald Neuigkeiten vorlägen.

Aber die Kommissare hatten nicht den geringsten Anhaltspunkt, und von Tag zu Tag wuchs ihre Befürchtung, dass sie zu einem weiteren Leichenfund gerufen wurden.

Silvia hegte noch ein wenig Hoffnung, dass der Fall der zweiten Vermissten in keiner Verbindung zu dem Mord an Charlotte Danielsson stand und sie es nicht mit einem Serientäter zu tun...

Erscheint lt. Verlag 24.2.2020
Reihe/Serie Comisaria Fiol ermittelt
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Lindner • Comisaria Fiol 1 • Ermittlerin • ermordete Touristinnen • Inselkommissarin • insel-krimi • Insel Romane • Junge Mütter • Kommissarin • Krimi Kommissarin • Krimi Mallorca • Krimi Mittelmeer • Kriminalromane • kriminalromane deutsch • Kriminalromane Serien • krimi reihen • Krimis mit Kommissarin • Krimi Spanien • Krimis von Frauen • Mallorca Krimi • Marie Lindner • Neuanfang • Polizei Krimis/Thriller • Ramón Colom • Roman Urlaub • Silvia Fiol • spanische Krimis • Touristin • Tramuntana-Gebirge • Urlaubskrimi • Urlaubslektüre
ISBN-10 3-426-45576-5 / 3426455765
ISBN-13 978-3-426-45576-0 / 9783426455760
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