Leben mit Cannabis (eBook)

Entspannung, Rausch und Wohlbefinden mit Hanf
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
152 Seiten
Nachtschatten Verlag
978-3-03788-600-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Leben mit Cannabis -  Markus Berger
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Cannabis kehrt in den letzten Jahren zurück in die Gesellschaft. Als Medizin und Heilmittel, als Entspannungsdroge und Lifestyleprodukt gewinnt der Hanf nach und nach den ursprünglichen Stellenwert zurück, der dieser universellen Pflanze gebührt. Propagandamärchen von der Teufelsdroge lösen sich in Wohlgefallen auf. Politiker, Mediziner und Biologen, Ernährungswissenschaftler, Juristen und Landwirte beschäftigen sich mehr und mehr mit den positiven Einflüssen, die Cannabis auf unseren Lebensraum und uns Menschen haben kann. Dieses Buch bietet einen Einstieg in die vielfältige Themenwelt rund um Cannabis und vermittelt das notwendige Fachwissen, um an der aktuellen Diskussion teilzunehmen, die sich in zahlreichen Ländern der Welt um den Hanf entfacht hat. Der Band versteht sich als Ratgeber für Menschen, die glauben, dass Cannabis ihnen gesundheitliche Vorteile bringen kann, aber auch an Freizeitgeniesser, die endlich mehr über die von ihnen favorisierte Substanz in Erfahrung bringen wollen. Das Buch bietet ausserdem eine Orientierungshilfe für Ärzte, Lehrer, Eltern und Pädagogen. Mit zahlreichen Begriffserklärungen rund um Cannabismedizin und aktuelle Hanftrends, Erläuterungen zur rekreativen Anwendung von Marihuana, Haschisch und Co., Strain-Tipps für Grower, Einführungen ins Kochen mit Cannabis und vielem anderen mehr. Die kompakte Übersicht zum Thema Cannabis.

Markus Berger, Ethnobotaniker, Drogenforscher, Buchautor und Referent. Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel zur Drogenforschung und Ethnobotanik. Chefredakteur des Magazins für psychoaktive Kultur 'Lucy's Rausch', Mitarbeiter des Nachtschatten Verlags, Veranstalter von Kongressen und Veranstaltungen zur psychoaktiven Kultur und Macher der rauschkundlichen Youtubeformate DEA und Nachtschatten Television.

Markus Berger, Ethnobotaniker, Drogenforscher, Buchautor und Referent. Autor zahlreicher Bücher und Fachartikel zur Drogenforschung und Ethnobotanik. Chefredakteur des Magazins für psychoaktive Kultur "Lucy's Rausch", Mitarbeiter des Nachtschatten Verlags, Veranstalter von Kongressen und Veranstaltungen zur psychoaktiven Kultur und Macher der rauschkundlichen Youtubeformate DEA und Nachtschatten Television.

Cannabinoide & Co.: Die Cannabis-Wirkstoffe


Über die pflanzlichen Cannabinoide


Cannabinoide sind chemisch betrachtet Moleküle, die aus der Biosynthese von Terpenphenolen entstehen – viele von ihnen weisen ein psychoaktives Wirkprofil auf, wie zum Beispiel der hauptwirksame Inhaltsstoff der Cannabispflanze, das THC (Tetrahydrocannabinol), andere sind nicht psychoaktiv wie zum Beispiel das zurzeit sehr beliebte CBD (Cannabidiol). Die in der Hanfpflanze vorliegenden Cannabinoide werden Phytocannabinoide genannt, also pflanzliche Cannabinoide, und mittlerweile ist gesichert, dass diese nicht nur in Cannabis nachweisbar sind, sondern auch in anderen Pflanzen.

Darüber hinaus kennen wir die in diesem Text besprochenen Endocannabinoide, also die körpereigenen Cannabinoide oder Cannabinoid-Analoga, die Mensch und Wirbeltier im Körper produzieren, sowie eine Reihe synthetischer Cannabinoide, die heutzutage aufgrund des Hanfverbots in immer größerer Zahl »erfunden« und unters Volk gebracht werden (und gerade per Stoffklassenverbot in Deutschland illegalisiert wurden).

Die Entdeckung des THC

In den Sechzigerjahren, ziemlich genau vor einem halben Jahrhundert, identifizierte, beschrieb und erforschte der israelische Wissenschafter Raphael Mechoulam den hauptwirksamen Inhaltsstoff der Hanfpflanze: Tetrahydrocannabinol, kurz THC, heißt das Phytocannabinoid, das für die hauptsächliche psychoaktive Wirkung und unter anderem (zum Beispiel im Zusammenspiel mit Cannabidiol, CBD, und anderen Cannabinoiden) auch für die medizinische Effektivität des Moleküls verantwortlich ist. Fünf Kilogramm libanesischer Haschisch waren das Ausgangsmaterial, mit dem Raphael Mechoulam seine Untersuchungen zu Beginn der Sechziger erfolgreich realisierte. Das Informationsportal drug-com.de erläutert:

R. Mechoulam

»Dank persönlicher Kontakte zur Polizei in Tel Aviv erhielt Mechoulam (…) besagte Menge – ohne offizielle Lizenz, wie sich später herausstellte. Mit Hilfe eines neuen Magnetresonanzspektrometers, das er bei den Kollegen am Institut für Physik benutzen durfte, gelang es ihm schließlich gemeinsam mit Yehiel Gaoni, erstmals den zentralen psychoaktiven Wirkstoff der Cannabispflanze zu identifizieren.«

Im Frühjahr 1964 veröffentlichte Mechoulam dann zusammen mit dem im Zitat erwähnten Kollegen Gaoni, mit dem er die Forschungen durchführte, den Artikel »Isolation, Structure, and Partial Synthesis of an Active Constituent of Hashish« in der Fachzeitschrift Journal of the American Chemical Society. Anfänglich nannte das Wissenschaftler-Duo das »neue« Molekül Delta-1-Tetrahydrocannabinol – später wurde die Substanz dann nach der chemisch korrekten Nomenklatur in Delta-9-THC umbenannt.

Die bahnbrechenden Forschungen Raphael Mechoulams eröffneten den Disziplinen der Pharmakologie und der Medizin neue Wege. So forschte Mechoulam auch über das körpereigene Cannabinoid-System, das sogenannte Endocannabinoid-System, das überhaupt erst möglich macht, dass von außen zugeführte Cannabis-Wirkstoffe im menschlichen (und tierischen) Organismus eine Wirksamkeit entfalten können. Professor Mechoulam ist heute 85 Jahre alt und nach wie vor in der Cannabinoid-Forschung tätig.

Insgesamt wurden bislang über 110 Cannabinoide, über 200 Terpene sowie vielfältige Aminosäuren, Phenole, Alkaloide, Flavonoide, Steroide und andere Verbindungen in Cannabispflanzen nachgewiesen. Neben den Terpenen, die nicht nur für den Hauptteil des typischen Cannabisgeruchs verantwortlich sind, sondern auch medizinische und psychoaktive Effekte aufweisen, gilt das besondere Augenmerk den klassischen pflanzlichen Cannabinoiden. Ähnliche Stoffe finden sich übrigens nach gegenwärtigem Kenntnisstand durchaus nicht nur im Hanf, sondern auch in anderen Pflanzen. Weil es für Grower und Anwender von Interesse ist zu wissen, was genau da eigentlich wirkt und wie die Wirkstoffe des Cannabis zueinander im Verhältnis stehen, lohnt sich ein einführender Überblick über die wichtigsten und bekanntesten Cannabinoide.

Tetrahydrocannabinol (THC) Bei THC handelt es sich in Wirklichkeit nicht um einen einzigen Wirkstoff, sondern um einen Komplex von Substanzen. Die wichtigsten darunter zählen zum natürlich vorkommenden Delta-9-THC-Komplex. Das phenolische Delta-9-THC ist der hauptwirksame Inhaltsstoff des Hanfs und ist für einen Großteil der psychischen Effekte verantwortlich. THC wurde 1964 vom israelischen Forscher Raphael Mechoulam und seiner Forschungsgruppe isoliert, synthetisiert und beschrieben.

Tetrahydrocannabivarin (THCV) gehört strukturell zum Delta-9-THC-Typen und kann in höheren Dosierungen ähnliche psychische Effekte herbeiführen wie THC. Die Potenz von THCV beträgt im Vergleich zu THC etwa 25 Prozent. Geringere Mengen dieses Cannabinoids können den CB1-Rezeptor hemmen und damit eine Verringerung des Appetits verursachen, weshalb zum Beispiel Fettleibigkeit damit behandelt werden kann, wie im Versuch mit Tieren herausgefunden wurde. THCV wurde in einigen südafrikanischen Cannabissorten nachgewiesen, beispielsweise in Durban Poison, aber auch in asiatischen Cannabispflanzen und sogar in modernen Strains wie etwa Jack The Ripper. THCV wurde 1971 vom Forscher Frans W. H. M. Merkus in Haschisch gefunden und beschrieben, 1973 wurde es vom US-amerikanischen Wissenschaftler Carlton E. Turner und Kollegen abermals in Cannabis nachgewiesen.

Cannabidiol (CBD) ist im Hanf der zweithäufigste Wirkstoff (in Nutzhanf sogar der häufigste) und zurzeit ein echter Trend in der Cannabis-Community. Dieses nur schwach (leicht beruhigend) psychoaktiv wirksame Cannabinoid ist in den meisten Ländern nicht der Verbotspolitik zum Opfer gefallen und damit legal. In der Schweiz ist CBD-Gras im Handel erhältlich. CBD wirkt den psychischen THC-Effekten entgegen und hat zahlreiche medizinische Eigenschaften; beispielsweise ist es wirksam bei Entzündungen, Epilepsie, Angststörungen, Schmerzen, Bewegungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen u.a. CBD wurde bereits 1940 von Roger Adams von der University of Illinois aus einer wilden Hanfpflanze isoliert, 1963 deckte Raphael Mechoulam mit Kollegen dann die Struktur des Cannabinoids auf.

Die Strukturformeln einiger bekannter Cannabinoide

Cannabivarin (CBV), auch Cannabivarol genannt, ist ein psychisch nicht wirksames Cannabinoid. Es kommt in der Cannabispflanze in geringen Mengen vor und ist ein Analog von Cannabinol (CBN). Cannabivarin wurde 1971 erstmals von Frans W. H. M. Merkus in Haschisch nachgewiesen und wissenschaftlich beschrieben.

Cannabidivarin (CBDV) steht zu CBD im Verhältnis wie THCV zu THC. Es ist ein nicht oder nur schwach psychisch wirksames Cannabinoid und ein sogenanntes Homolog von Cannabidiol – es gehört damit zum CBD-Komplex. CBDV wurde erstmals 1969 von den Wissenschaftlern L. Vollner, D. Bieniek und F. Korte in Haschisch entdeckt. In den letzten Jahren wurde es auf seine medizinischen Eigenschaften hin untersucht. Es stellte sich heraus, dass CBDV krampflösende, antiepileptische und übelkeitshemmende Wirkungen aufweist. Cannabidivarin lässt sich überdies vermutlich in der Behandlung von Morbus Crohn (eine chronische entzündliche Darmerkrankung) und zur Bekämpfung von Erbrechen bei HIV/Aids verwenden.

Cannabinodiol (CBND) ist ein psychisch nur sehr schwach wirksames Cannabinoid, gehört ebenfalls zum CBD-Komplex und wurde früher auch Cannabidinodiol (CBDL) genannt. Es kommt in Cannabis nur in geringen Mengen vor. Medizinische Eigenschaften der Substanz wurden bisher noch nicht erforscht. Der Forscher Robert J. J. Ch. Lousberg und Kollegen isolierten CBND zum ersten Mal 1977 aus libanesischem Haschisch.

Cannabinol (CBN) ist ein schwach psychoaktives Cannabinoid, das aus der Oxidation (Prozess unter dem Einfluss von Wärme und Sauerstoff) von THC entsteht. Es hat krampflösende, leicht beruhigende und übelkeitshemmende Eigenschaften. Cannabinol wurde bereits 1896 (!) in Cambridge, England, vom Forscher Thomas Hill Easterfield in Proben von indischem Cannabis nachgewiesen. 1940 klärten Roger Adams und Kollegen die chemische Struktur auf (zusammen mit dem ersten Nachweis von CBD).

Cannabichromen (CBC) ist ein nur schwach psychoaktives Cannabinoid. Es wurde bisher im Tierversuch auf seine medizinischen Eigenschaften hin untersucht. Bei Mäusen wirkt es antidepressiv, entzündungshemmend, antibiotisch sowie pilz- und schmerzhemmend. Es kann zudem Krebszellen zerstören und wie CBD den psychoaktiven Effekten des THC entgegenwirken. 1966 berichteten der Wissenschaftler U. Claussen und Kollegen erstmals...

Erscheint lt. Verlag 20.1.2020
Verlagsort Solothurn
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Naturheilkunde
Schlagworte Cannabidiol • CBD • Dabbing • Diabetes • Hanf • Haschisch • Heilen • Marihuan • Medikament • Psychoaktiv • Terpene • Tinnitus
ISBN-10 3-03788-600-5 / 3037886005
ISBN-13 978-3-03788-600-7 / 9783037886007
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