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Hinter den Kulissen tanzen die Geister -  Monika Barro

Hinter den Kulissen tanzen die Geister (eBook)

über Geld, Glaube und Magie auf Afrikanisch

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
312 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7494-6379-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
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Eine Tanzreise führt Monika in die geheimnisvolle und wunderschöne Casamance im Süden Senegals an einen mystischen Ort am Atlantik. Wild und ursprünglich. Eingefangen von der Magie dieses Ortes taucht sie in eine Welt der Sinne, Klänge, Farben, pulsierenden Trommelrhythmen und feurigen Tänzen ein und verbringt dort eine aufregende und spannende aber auch sehr aufwühlende Zeit. Monika fühlt sich von diesem ungewöhnlichen Ort voller gelebter Mysterien und Ahnenkult angezogen. Eine unerwartete Begegnung mit dem jungen, eigenwilligen und schönen Künstler Malick verändert ihr Leben auf schicksalshafte Weise. Ihre Wahl, dort zu leben bringt jedoch grosse Herausforderungen und Schwierigkeiten mit sich. Mit jedem Tag mehr begreift sie, das sie und Malick in sehr verschiedenen Werte- und Vorstellungswelten leben. "Neidische" und "missgünstige" Menschen machen ihnen das Leben schwer. Denn alles was nicht ihn sein Weltbild passt, wird schnell den anderen in die Schuhe geschoben und zum Teil mit sehr eigenwilligen Mitteln gelöst. Widersprüche und Faszination begleiten sie.

Monika Barro geboren in der Nordschweiz. Mutter, Autorin, Künstlerin, Lebensreisebegleiterin., Visionärin.

1. Kapitel Aufbruch

Als ich am Tag meiner Abreise frühmorgens aufwachte und noch schlaftrunken in meinem Bett lag, fragte ich mich ernsthaft, ob es wirklich so eine gute Idee war, mich so spontan für diese Reise nach Senegal anzumelden. Vier Wochen einen Tanzworkshop in Westafrika mitmachen? Hmmm. Vielleicht war es auch nur ein Traum gewesen, der mich selbst nach dem Erwachen nicht losließ?

Na ja, gebucht war gebucht und nun gab es wohl kein Zurück mehr. In einigen Stunden würde ich im Flugzeug nach Senegal sitzen und am gleichen Abend sogar dort übernachten.

Auf einmal war ich nicht mehr schlaftrunken, sondern hellwach. Ich hüpfte aus den Federn und schaute auf das Gepäck, das fertig gepackt neben dem Bett platziert war. Nein, ich träumte nicht, alles stand griffbereit auf dem Boden parat und wartete nur noch auf mich.

Meine Freundin Nina, bei der ich übernachtet hatte, und die mich zum Flughafen bringen wollte, hörte ich schon in der Küche rumoren.

Es duftete herrlich nach Kaffee, doch bevor ich mir diese schwarze Flüssigkeit gönnte, wollte ich erst noch schnell unter die Dusche, um mich ganz wach und frisch für diesen sehr speziellen Tag, zu machen.

Ich merkte, wie ich nervöser und nervöser wurde. Was mich dort wohl alles erwarten würde?

«Monika, das Frühstück ist fertig», unterbrach Nina meine Gedanken.

Nachdem ich geduscht und mich angezogen hatte, ging ich in die Küche.

Der Kaffee tat gut, doch dank meiner Aufregung brachte ich keinen Bissen runter. Mir war eher übel, vor lauter Nervosität. Nina grinste, schnappte sich die Schlüssel zu ihrem Wagen und ging zur Küchentür: «Du kannst ja am Flughafen etwas essen. Wirmüssen jetzt sowieso los. Ich fange schon mal an, dein Gepäck ins Auto zu laden.»

Bevor ich ihr folgte, putzte ich schnell die Zähne, griff nach meinem schwarzen Lederrucksack, in dem ich Flugticket, Visum, Impfausweis und meinen Pass verstaut hatte, und natürlich mein Geld. Ich reiste mit Travellerschecks und ein wenig Bargeld. Eine Flasche Wasser und etwas zum Lesen kamen ebenfalls in den Rucksack, ah ja, und für jeden Fall der Flyer vom Tanzworkshop.

Dann war ich zur Abfahrt bereit, schloss Ninas Wohnungstür hinter mir zu und ging zu ihrem Wagen.

Es war ein düsterer, kalter und richtig ungemütlicher Februarmorgen in der Schweiz. Nur heute machte es mir überhaupt nichts aus, schließlich flog ich ja nach Afrika, in die Wärme.

Die ganze Fahrt bis zum Flughafen Kloten nieselte es unfreundlich vor sich hin. Während der Autofahrt überlegte ich, ob ich auch alles eingepackt hatte.

«Ja, ja, du hast sicher alles», unterbrach mich Nina, die wohl gerade meine Gedanken lesen konnte.

Ich hatte vor lauter Ungewissheit butterweiche Knie und das flaue Gefühl in meinem Magen wurde einfach nicht besser.

Nun ja, es war auch nicht gerade alltäglich, mal eben nach Afrika zu reisen, und ich bekam Angst vor meinem eigenen Mut.

Afrika symbolisierte etwas Geheimnisvolles und Unnahbares für mich. Ich hatte keine Ahnung, was mich dort erwarten könnte, außer dass ich dort tanzen würde und dass Papis, mein senegalesischer Tanzlehrer, mich am Flughafen abholen wollte.

In den vergangenen Wochen hatte ich so gut wie jeden mir näherstehenden Menschen mit meinem Vorhaben voll getextet.

Nicht alle waren so begeistert von meinem Plan wie ich, und die Vorurteile über diesen Kontinent ließen nicht auf sich warten. Na ja, was ja auch begreiflich war, denn man hörte viele schlechte Nachrichten.

Komischerweise erschreckte es mich nicht so sehr, obschon ich diese Bilder und Infos ebenfalls kannte. So nahm ich es einfachzur Kenntnis, denn tief in mir wusste ich, dass mir nichts Schlimmes passieren würde. Ich war gut ‹gedopt›, was so viel hieß wie: Ich hatte Impfungen gegen alles Mögliche intus. Obwohl ich nicht so fürs Impfen war, ich hasste Spritzen, hatte ich das alles über mich ergehen lassen. Sicher war sicher und man wusste ja nie.

Schließlich flog ich nach Afrika. Natürlich durften Malariaprofilaxe da nicht fehlen und einige Tabletten hatte ich bereits eingenommen. In der Reiseapotheke fehlte nichts und das Moskitonetz befand sich schon im Koffer … Was sollte da noch schief gehen?

Doch genau an diesem Morgen, löste die Reise trotz aller Vorsichtsmaßnahmen eine mittelschwere Panikattacke in mir aus. Was, wenn das Umfeld mit seinen Ängsten und Bedenken recht behielt?

Besorgt öffnete ich meinen Rucksack und wühlte darin herum.

«Ist was?», fragte mich Nina, die sich zwar auf die Straße konzentrieren musste, der jedoch trotzdem aufgefallen war, wie ich da herumnestelte.

«Nein, wieso?», entgegnete ich und kramte weiter. «Warum bist du denn so nervös?»

«Ich glaube, ich habe mein Flugticket vergessen», murmelte ich.

Endlich ertasteten meine Finger das schmale, glatte Papier.

«Ah, nein, hier ist es ja, uff, ich hab’s gefunden!» Nur hielt meine Erleichterung leider nicht lange an. Der nächste Adrenalinstoß schoss durch meine Adern. «Wo ist mein Pass?! Den habe ich doch heute Morgen noch in den Händen gehabt? Hoffentlich liegt der nicht mehr auf dem Küchentisch!»

«Entspann dich mal wieder», beruhigte Nina meine kleine Panikattacke.

Ich fühlte mich durchschaut und meinte augenzwinkernd: «Ich bin ganz locker und völlig entspannt.»

«Ja, ja», lachte Nina. «Das gehört zum Abenteuer dazu.»

Mein flaues Gefühl im Magen wurde dadurch aber nicht besser, im Gegenteil. Wie konnte ich nur so verrückt sein und eine Tanz-Reise nach Senegal buchen? Denn genau genommen hatte ichkeine Ahnung von diesem Land und Kontinent. Nicht mal die Sprache konnte ich, und Flugangst kam auch noch dazu.

Du spinnst doch, sagte ich mehr zu mir selbst, leider zu spät, denn nun war alles gebucht und arrangiert.

Gott sei Dank begleitete mich Nina, die mir sagte, was ich machen musste, denn mein Gehirn war gerade unfähig, klar zu denken.

Draußen war es immer noch dunkel, als wir am Flughafen ankamen, und das große Flughafengebäude wirkte fast menschenleer. Außer ein paar Flughafenmitarbeitern, die über die glatten Fliesen an den Check-in-Schaltern vorbeihetzten, und den gähnenden Verkäufern, die langsam ihre Shops öffneten, war noch nicht viel los. Das beruhigte mich, ich hätte im Moment keine Hektik ertragen. Ich hatte mit meiner eigenen genug zu tun.

«Da kannst du in Ruhe einchecken», sagte Nina zu mir. «Danach lade ich dich zu einem feinen Cappuccino und einem knusprigen Gipfeli ein, das tut dir gut und lenkt dich ab. Sehr wahrscheinlich wirst du in den nächsten vier Wochen sowieso keinen gescheiten Kaffee mehr bekommen.»

Ich tat, was sie mir sagte, freute mich auf den Cappuccino und fühlte mich nach dem Einchecken tatsächlich um Längen besser. Das Gepäck befand sich nun auf dem Weg zum Flugzeug. Das erleichterte mich.

Nur das komische Gefühl im Bauch wollte einfach nicht verschwinden. Was, wenn ich ganz verlassen am Flughafen in Gambia stehen würde? Bei diesem Gedanken musste ich nun selbst lachen: Was redete ich mir da nur ein?

Während Nina und ich Kaffee tranken und über alles Mögliche plauderten, wurde es im Flughafengebäude immer belebter. Ich sah all die Menschen, die auch verreisten und vielleicht flog ja einer dieser Menschen sogar nach Senegal? Dieser Gedanke stimmte mich wieder heiter.

Nun ja, bis mein Flug aufgerufen wurde, und für einen kurzen Moment glaubte ich, mein Herz würde stillstehen. Es war also soweit und meinem ultimativen Abenteuer stand nun nichts mehr im Weg.

Mit einer Umarmung verabschiedete ich mich von meiner Freundin und schritt tapfer Richtung Boarding.

«Das wird schon, das wird sogar super!», rief sie mir aufmunternd nach.

«Ja.» Ich drehte mich ein letztes Mal zu ihr um, warf ihr dankend einen Handkuss zu, dann schritt ich mutig zu der Servicemitarbeiterin.

Ab jetzt musste ich selbst auf mich aufpassen. Also volle Konzentration.

Da stand ich, mit weichen Knien und flauem Gefühl in der Magengegend, zeigte der freundlichen Dame hinter dem Boarding-Desk meinen Pass und das Flugticket mit meiner Sitznummer. Sie lächelte, warf einem geübten Blick auf meine Papiere und wünschte mir einen entspannten Aufenthalt an Bord.

Ich atmete tief durch und ab ging es ins Flugzeug.

Im Flugzeug nach Senegal

Der Flug verlief ruhig. Neben mir saß ein netter Geschäftsmann aus Dakar. Französisch war nicht so meine Stärke, doch für eine oberflächliche Unterhaltung reichte es gerade so. Er erzählte mir, dass er seine Familie, die er nur einmal im Jahr sah, in Dakar besuchen würde. Auch ich berichtete ein wenig von mir, bis wir unterbrochen wurden. Das Essen wurde serviert.

Die Stewardessen hatten die Tabletts gerade wieder eingesammelt, da war es schon Zeit für die Zwischenlandung in Dakar, und die meisten Passagiere verließen hier am Flughafen Léopold...

Erscheint lt. Verlag 11.12.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7494-6379-4 / 3749463794
ISBN-13 978-3-7494-6379-4 / 9783749463794
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