Krisenjahre -  Horst Heine

Krisenjahre (eBook)

Roman

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
420 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7504-4272-6 (ISBN)
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Die Trilogie wird mit diesem Roman "Krisenjahre" seinen Abschluß finden.

Der Autor ist 1942 in Hannover- Kleefeld geboren. Nach der Realschule und einer kaufmännischen Lehre folgen Stationen in Lüneburg, Scharnebeck, Winsen/Luhe und Fleestedt. Bedingt durch Beruf, Bundeswehr und Heirat mit Ingrid. Mit ihr ist er seit über 40 Jahren verheiratet und es gehören mittlerweile drei Kinder, drei Enkelkinder und zwei Urenkelkinder zu ihnen. Seit einigen Jahren sind sie in Rente. Die schriftstellerische Tätigkeit begann als Hobby im Jahre 1974. Bis zum heutigen Zeitpunkt sind zwei Romane, "Krisenjahre" und "Unruhiges Blut" erschienen. Sie bilden Teile einer Trilogie, die ihren Abschluss mit dem dritten Roman "Erfüllung" finden wird. Ferner wurden die Biographie "Ein Leben im Sport des Horst Hoffmann", die "Gedichtbände l und II" und "Kurze Geschichten, Teil 1 - 7" verlegt. Übersicht der Titel von Horst Heine: Ein Leben im Sport des Horst Hoffmann Gedichte, Band I Gedichte, Band II Krisenjahre Kurze Geschichten, Teil 1 Kurze Geschichten, Teil 2 Kurze Geschichten, Teil 3 Kurze Geschichten, Teil 4 Kurze Geschichten, Teil 5 Kurze Geschichten, Teil 6 Kurze Geschichten, Teil 7 Unruhiges Blut Januar 2008 Horst Heine

Dialog


„Mama, Mama, wach auf! Schnell, wir müssen uns doch beeilen, sonst kommen wir noch zu spät in die Schule!“

„Was ist los? Oh Gott ja, heute ist ja Deine Einschulung! Guten Morgen, mein Junge! Ich beeile mich!“

Und dann rannten wir zur Schule. Rannten? Das konntest Du nicht. Ich war aber schneller als Du und immer weit voraus. Doch dann hast Du mich doch eingeholt, weißt Du noch? Genau, weil die Schultüte im Dreck landete. Geschimpft hast Du mit mir und mir dann „Eine“ geknallt. Leider ja, da ich doch nichts dafür konnte. Denn der Stein auf dem Weg lag so verlockend da; den mußte ich unbedingt weg schießen. Und stolperte. In Eile und dazu heulend habe ich dann mit Dir die „Sachen“ eingesammelt. Pünktlich mit dem Klingelläuten erreichten wir doch noch die Schule. Auf dem Schulhof empfing uns ein wüstes Geschrei. Meine Güte, wie viele Kinder hier bloß sind? Wie viele mögen das wohl sein?

„Kinder, liebe Eltern! Ich bin Rektor Sander! Wir wollen uns doch Alle mal ganz laut begrüßen: Guten Morgen Kinder!“

„Guten Morgen, Herr Rektor!“

„Ach nein Kinder! Das habe ich doch schon viel lauter gehört! Na?“

„Guten Morgen, Herr Rektor!

„Schön! Wir rufen jetzt Eure Namen auf und dazu die Klassennummern! Dann verabschieden sich Mama und Papa von Euch und Ihr geht dann ganz leise und schön langsam in Eure Klassenzimmer! Dorthin kommt Euer Klassenlehrer! In der Pause treffen wir uns hier wieder und dann gibt es die tägliche Schulspeisung! Zur Feier des Tages gibt es extra für Euch Vanillensuppe mit Rosinen! Wer sagt da „ieh“? Die schmeckt doch ganz lecker! Habt Ihr das Kochgeschirr und den Löffel mit? Wenn nicht, der muß es sich vom Tischnachbar leihen! Die Lehrkräfte werden ihre zu ihm gehörenden Schüler aufrufen! Wir fangen bei der Klasse 1a an! Frau Michel, bitte schön! Also Kinder! Ich bitte um Ruhe!“

„Mama, so was doofes! Ich habe eine Lehrerin! Frau Peck heißt die! So ‘ne richtig Dicke ist das! In der Klasse 1d bin ich! Aber weißt Du was? Die Suppe, Mama, die hat richtig gut geschmeckt! Wie bei uns!“

„Mein Junge, da bin ich aber froh darüber! Denn es ist so, daß ich dann das Mittagessen einsparen kann! Oma und ich essen dann nur zu Abend etwas! Verstehst Du? Leider gibt es ja nicht genug für uns Alle!“

„Ihr müßt aber auch essen!“

„Ja, ich werde bei den Engländern noch mehr herum horchen! Es geht auf den Sommer zu! Vielleicht kann ich noch ein bißchen mehr Kleider für sie nähen! Die zahlen doch in Lebensmitteln! Da fällt dann einiges für uns ab! Wir werden sehen! Und sonst hat Dir der erste Tag in der Schule gefallen?“

„Nö!“

„Warum das denn nicht?“

„Ach die „Dicke“ sagte immer zu mir, ich möge endlich mal still sitzen! Und wenn ich das nicht könnte, dann müßte ich das eben lernen! So‘ n Quatsch sagt die andauernd zu mir! Blöd, nicht wahr?“

„Na ja, dann müssen wir das eben üben!“

„Gemeckert hat die auch noch mit mir! Weil ich Kochgeschirr und Löffel vergessen hatte!“

„Ja, ich weiß! Das steht auch schön sauber im Küchenschrank! Denkst Du auch morgen mit daran?“

„Ja schon; aber ich muß doch nicht jeden Tag den „Pott“ mit zur Schule schleppen, oder? Doch? Und sehe ich die „Dicke“ denn auch jeden Tag? Ehrlich? Mist! Nur die haben wir? Oh Mann, immer nur bei einer Frau! Das ist vielleicht eine Scheiße!“

„He he, nicht so! Ich bin auch dick und kann nichts dafür! Es kann doch sein, daß die auch krank ist! Sei bloß froh, daß Dich überhaupt Jemand unterrichtet, wo doch nicht genügend Lehrer zur Verfügung stehen!“

„Ach, lieber möchte ich aber mit Pitze und Männe im Wald spielen!“

„Da lernst Du aber nichts gescheites, mein Junge! Du willst doch auch mal ein großer Mann werden, nicht wahr?“

„Nö!“

„Und auch eine Frau mit Kinder haben!“

„Nee! Nein Mama, ich bleibe immer bei Dir! Stimmt doch Mama, ne? Wir bleiben immer zusammen! Oder Mama? Mama!“

„Ja, mein Junge, Du bleibst immer bei mir!“

„So mein Junge, jetzt will ich Dir mal etwas sagen, wenn Du nicht fährst, dann werden wir „Kohldampf“ schieben müssen! Bin doch so froh, daß der Nachbar Friese Dich überhaupt mitnimmt! Er hat nämlich eine riesige Verantwortung für Dich! Aber es hilft nichts, Du mußt ihm beim Tragen helfen, verstehst Du? Unseren Fisch kann er schließlich nicht auch noch alleine schleppen! Also sei kein Dickkopf!

Glaube mir, es besteht nun mal keine andere Möglichkeit! Ich habe von der englischen Familie den Auftrag nur erhalten, wenn ich schnellstens das neue Zeug bei denen abliefere! Ich bin ihnen dafür so dankbar und da muß ich eben Tag und Nacht schneidern! Und Oma dürfen wir nicht fahren lassen, wegen ihres Herzens! Also mußt Du schon notgedrungen einspringen! Du kannst Dich dann als Ernährer unserer Familie fühlen!

„Aber Mama, wo liegt das denn, dieses Gus.....?“

„Cuxhaven! An der Nordsee! Ihr nehmt drei Pullover, drei Wollmützen und drei Paar Fausthandschuhe mit und tauscht sie für Fisch ein! Die Sachen packe ich Dir in den Rucksack und Du legst dann die Heringe hinein! Und denke daran -- Heringe! Nur Heringe; die sind am billigsten!“

„Ist das weit?“

„Ja, das wird eine längere Reise!“

„Und wie kommen wir da hin, Mama?“

„Ihr fahrt am Samstag mit dem „Sechs -- Uhr -- Zug“ vom Hauptbahnhof!“

„Samstag? Da muß ich doch zur Schule!“

„Ach nee, auf einmal? Ich schreibe Dir am Montag eine Entschuldigung!“

„Ich will aber nicht! Nein Mama! Aua Mama!“

„Jetzt langt es mir aber! Ich habe Dir doch nun alles erklärt, oder?“

„Aber Mama, huhuhu, ich will nicht mit dem Friese da hinfahren! Der ist immer so komisch zu mir! Huhu!“

„Hör auf zu heulen! Wieso komisch?“

„Der Friese, der guckt immer so!“

„Ach was, gucken darf er doch wohl, oder? Der Herr Friese ist doch so nett! Auf jeden Fall grüßt er immer! Also spinn nicht `rum! Du fährst mit!“

„Mama, bin ich denn am Montag schon wieder hier?“

„Aber sicher doch! Ihr fahrt am Samstag noch zurück! Allerdings kommt Ihr erst spät in der Nacht wieder an! Du brauchst keine Angst haben, der Herr Friese kennt das alles ganz genau; der hat schon öfter diese Tour gemacht! Und das hat bisher immer gut geklappt! Denk mal, wie lange wir davon leben können!“

„Ich mag doch gar keinen Fisch! Das weißt Du ganz genau, Mama!“

„Wenn Dir der Magen knurrt, dann wirst Du auch den Fisch essen! Oma wird den Hering schön einlegen und ich brate ihn für uns! Außerdem bist Du nicht alleine auf der Welt! Mir „läuft“ jetzt schon das Wasser im Mund zusammen! Na, was sagst Du, mein Junge?“

„Ach Mensch! Ich habe .....! Au Mama! Das tut doch weh!“

„Verdammter Bengel! Ist doch nicht zu glauben! Verzogenes Gör! Deine Oma kannst Du um den Finger wickeln, mich nicht! Noch einmal solch eine Meckerei und es knallt ganz mächtig im „Karton“, verstanden?“

„Huhuhu!“

„Na? Hast Du das endlich verstanden?“

„Jaaah, Mama! Schnief!“

Stunden später:„ Aufstehen, mein Junge! Es geht los! Herr Friese ist da!“

„Guten Morgen alle zusammen!“

„Du Meeken, ich habe so ein eigenartiges Gefühl, wenn ich nur an diese Bahnfahrt denke! Garantiert ist die auch nicht ungefährlich, wo es sogar noch auf einen Schwarzmarkt geht! Bedenke, der Junge ist erst sechs!“

„Oma, da brauchen Sie keine Bedenken haben! Wir schaffen das schon, nicht wahr mein Junge?“

„Für Sie immer noch Frau Knoche, Herr Friese!“

„Tschuldigung!“

„Mama, siehst Du? Oma hat auch Angst! Ich will nicht mit dem da hin!“

„Schluß jetzt! Und Du, Mama, mach mir den Jungen nicht noch verrückt! Mir fällt der Abschied auch nicht leicht! Aber es muß sein! So; und nun verschwindet! Tschüs Herr Friese, und passen Sie auf meinen Jungen gut auf!“

„Ist doch okay!“

„Auf Wiedersehen, mein Junge! Komm gesund wieder! Und sei ja artig! Und ich hoffe, keine Klagen von Herrn Friese zu hören! Küschi! Was ist denn nun? Laß das Heulen sein! Bist doch der Mann in unserer Familie!“

„Mama, ich will nicht! Bleib´ bei mir! Ich hab doch solche Angst, Mama!“

„Nun hör aber auf zu „flennen“! So ein großer Junge! Hörst Du?“

„Mama, Du hast mir doch versprochen, daß Du immer bei mir bleiben wirst! Weißt Du das denn...

Erscheint lt. Verlag 17.12.2019
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur
ISBN-10 3-7504-4272-X / 375044272X
ISBN-13 978-3-7504-4272-6 / 9783750442726
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