Unser Platz im Kosmos -  Hanslmeier Arnold

Unser Platz im Kosmos (eBook)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
176 Seiten
Verlag Anton Pustet
978-3-7025-8067-4 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
15,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Woher kommt die Welt? Haben Sie sich schon einmal gefragt, woher wir kommen, wohin wir gehen, was wir eigentlich wirklich wissen? Dies sind Grundfragen, die sich Menschen in allen Kulturen, zu allen Zeiten, gestellt haben. Dieses Buch versucht, allgemein verständliche Antworten zu geben - doch Vorsicht: Nicht alle Fragen lassen sich mit modernen Erkenntnissen der Naturwissenschaften vollständig klären. Der Weg zu dieser Erkenntnis ist jedoch ein langer und spannender. Wir können nur einen kleinen Bruchteil direkt beobachten und manche Dinge nicht genau messen. Vielleicht gibt es sogar mehr als nur ein Universum? Die Erkenntnisse der modernen Forschung sind faszinierend, fesselnd, klingen teilweise verrückt. Die Reise führt uns von den Vorstellungen der Menschen der Steinzeit zu modernen Stringtheorien, wonach wir möglicherweise nur in einem von vielen Universen leben. ? Entwicklung des Weltbildes ? Aktuelle Forschung ? Leben im Weltall ? Gibt es mehr als vier Dimensionen?

Univ.-Prof. Dr., unterrichtet Astrophysik am Institut für Physik der Karl-Franzens-Universität Graz. Er hat mehr als 400 wissenschaftliche Publikationen verfasst, darunter sechs Fachbücher sowie ein Standardwerk zur Einführung in die Astrophysik. Gastprofessuren in Wien, Toulouse, La Laguna, Freiburg, viele Forschungsaufenthalte an den weltgrößten Observatorien. Er betreibt zwei private Sternwarten und es ist ihm ein großes Anliegen, die Faszination der Astrophysik einem breiten Publikum nahezubringen.

Univ.-Prof. Dr., unterrichtet Astrophysik am Institut für Physik der Karl-Franzens-Universität Graz. Er hat mehr als 400 wissenschaftliche Publikationen verfasst, darunter sechs Fachbücher sowie ein Standardwerk zur Einführung in die Astrophysik. Gastprofessuren in Wien, Toulouse, La Laguna, Freiburg, viele Forschungsaufenthalte an den weltgrößten Observatorien. Er betreibt zwei private Sternwarten und es ist ihm ein großes Anliegen, die Faszination der Astrophysik einem breiten Publikum nahezubringen.

Was wir am Himmel beobachten


Ist es nicht seltsam? Wenn wir etwas über uns und unsere Stellung im Universum erfahren möchten, dann müssen wir den Blick von uns weg richten und in den Himmel schauen. Erst dadurch bekommen wir eine Ahnung von der Stellung des Menschen und der Erde im Kosmos. Und genau dieser Blick zum Himmel – sei es, wenn wir die Sonne beobachten, den Lauf des Mondes, oder uns an einem dunklen Sternenhimmel erfreuen – hat zu allen Zeiten in allen Kulturen die Menschheit fasziniert. Aber was können wir aus der Beobachtung eines mit Sternen übersäten Nachthimmels lernen oder aus einer romantischen Vollmondnacht?

Schon im Altertum stellte man fest, dass es gewisse Regelmäßigkeiten im Lauf der Gestirne gibt. Hier spielte das Festhalten von Daten, zum Beispiel zu bestimmten Stellungen der Planeten oder Sonnen- und Mondfinsternissen, eine wesentliche Rolle. Dies führte in weiterer Folge zu einer der wichtigsten Errungenschaften der Menschheit: dem Kalender. Es gibt zahlreiche periodische Vorgänge am Himmel, die man zur Erstellung eines Kalenders verwenden kann, doch davon später.

Man erklärte sich Erscheinungen am Himmel durch Handlungen der Götter, die dort wohnen. Sterne wurden Göttern gleichgesetzt, besonders die Planeten, Sonne und Mond.

In dichter besiedelten Gebieten nur mehr schwer zu beobachten: Die Milchstraße.

Das Sternbild der Kassiopeia lässt sich leicht am Himmel finden, es besteht aus hellen Sternen, die zu einem W oder M angeordnet sind. In mitteleuropäischen Breiten kann es das ganze Jahr hindurch gesehen werden.

Betrachten wir als Beispiel die Milchstraße, die in dunklen Sommer- und Herbstnächten als zart schimmerndes Band den Himmel umspannt. Sie bestand nach den Vorstellungen der Griechen im Altertum aus Milch, die der Knabe Herakles, ein unehelicher Sohn Jupiters, durch sein ungestümes Saugen aus der Brust seiner Mutter Hera verspritzt hatte. Unsere moderne Vorstellung von der Milchstraße ist nicht weniger spannend: Sie besteht aus mehreren 100 Milliarden Sternen.

Doch was fasziniert uns eigentlich so, wenn wir den Himmel beobachten?

Ich glaube, es sind im Wesentlichen zwei Dinge. Auf der Erde ist alles vergänglich. Die Dinge, die uns umgeben, sind Änderungen unterworfen, die wir fast täglich beobachten können. Ein Fußabdruck im Meeressand wird bei der nächsten Flut verschwunden sein. Eine Eintagsfliege lebt nur wenige Stunden. Andere Dinge verändern sich langsamer. Ein von Menschen erbautes Haus wird meist nach wenigen Generationen zerfallen, die Pyramiden in Ägypten sind für Tausende von Jahren errichtet worden. Natürlich ist auch unser Leben endlich.

Wie groß ist jedoch der Gegensatz, wenn wir zum Himmel blicken. Die Sterne am Himmel scheinen ewig, jeden Tag geht die Sonne auf und unter. Jahr für Jahr kehren die Jahreszeiten wieder.

Bestimmte Sterngruppen fasste man schon im Altertum zu Sternbildern zusammen, die meist mit Mythen und Sagenfiguren in Verbindung gebracht wurden. So finden wir am Himmel den Perseus, der das Haupt der Medusa in Händen hält, die Kassiopeia, die Gattin des ägyptischen Königs Kepheus, deren Tochter Andromeda war. Kassiopeia zog den Zorn Poseidons auf sich, da sie behauptete, schöner als die Nymphen des Meeres zu sein. Deshalb musste ihre Tochter Andromeda dem Meeresungeheuer Keto (heutiges Sternbild Walfisch) ausgeliefert werden. Aber Perseus rettete Andromeda in letzter Sekunde.

Jupiter, der oberste römische Gott, Mars (griechisch Ares), der Kriegsgott … Die Götter schienen gleich den Sternen ewig zu sein, unabhängig von allen irdischen Vorgängen.

Ein weiterer Grund für die Faszination, die der Sternenhimmel auf uns ausübt, ist praktischer Natur. Vorgänge am Himmel spielen sich periodisch ab, wie die immer wiederkehrende Folge von Tag und Nacht, der Umlauf des Mondes um die Erde oder der Erde um die Sonne.

Chaos am Himmel?


Der Himmel galt also seit jeher als etwas Unveränderliches, Erhabenes, Göttliches. Umso mehr waren die Menschen beunruhigt, wenn es am Himmel eine plötzliche Veränderung gab: Ein Komet taucht auf, eine Finsternis tritt ein, ein neuer Stern wird beobachtet. Dies galt vielfach als ein Zeichen des Zorns der Götter oder als Zeichen eines bevorstehenden Umsturzes der Ordnung, kommender Naturkatastrophen, für Krieg oder Krankheit. Noch bei der Erscheinung des alle 76 Jahre wiederkehrenden periodischen Kometen Halley im Jahr 1910 wurde Unheilvolles vorhergesagt. Astronomen berechneten sogar, dass die Erde durch den mehrere Millionen Kilometer ausgedehnten Schweif des Kometen hindurchgehen würde. Zu allem Überfluss hatte man durch Analyse des Lichtes giftige Gase in Kometenschweifen nachgewiesen. Es wurden viele Mittel verkauft, um die Folgen dieses Durchganges abzuschwächen, Pillen, Gasmasken und Ähnliches. Natürlich wussten auch die Astronomen damals, dass die Gasdichte in Kometenschweifen extrem gering sein muss, und der Durchgang der Erde durch den Kometenschweif keinerlei Auswirkungen auf die Erdatmosphäre haben würde. Dennoch blühte das Geschäft aufgrund der Unwissenheit der Bevölkerung.

Heute wissen wir, dass Kometen relativ kleine Himmelskörper mit einigen 10 Kilometern Ausdehnung sind. Die spektakuläre Schweiferscheinung entsteht durch verdampfende Gase, wenn sich ein Komet auf seiner Bahn der Sonne nähert. Der Komet Halley ist besonders bekannt, weil er bei seiner Wiederkehr alle 75,3 Jahre hell am Himmel leuchtet. Das letzte Mal konnte man ihn 1986 beobachten. Das nächste Mal erwartet man ihn für Juli 2061.

Zeichnung des Kometen Donati über Venedig, 1858.

Aufgezeichnet von chinesischen Astronomen wurde das Erscheinen eines Sternes im Sternbild des Stiers (Taurus) im Jahr 1054 n. Chr., der so hell strahlte, dass er auch mit bloßem Auge am Tageshimmel zu sehen war. Wir wissen heute, dass dies ein explodierender Stern am Ende seiner Entwicklung war, was als Supernova bezeichnet wird. Als Überrest dieser Explosion beobachtet man den berühmten Crabnebel, M1 genannt. Im Zentrum befindet sich der Überrest des Sternes, ein nur etwa 10 Kilometer großer Neutronenstern.

Die Beobachtung der periodischen Vorgänge am Himmel ermöglichte es den Astronomen, die damals meist Priester waren, im Altertum bereits einen Kalender zu erstellen. Wirklich erklären konnte man sich die Vorgänge am Himmel jedoch nicht. Es dauerte mehrere Jahrtausende, bis sich unser heutiges Weltbild entwickelte. Dies umfasst einen Zeitraum von mehr als 3 000 Jahren.

Weltbild: Fantasie und Wirklichkeit


Welches Bild über unsere Welt, über den Kosmos, hatten die Kulturen des Altertums bis hinauf ins Mittelalter? Waren dies reine Fantasievorstellungen oder gab es bereits erste richtige Messungen?

Fantasievorstellungen gab es natürlich. So soll bei einer Sonnenfinsternis – nach den Vorstellungen im alten China – die Sonne von einem Drachen verschluckt worden sein, der sie dann nach wenigen Minuten wieder ausspeit. Das Ereignis wurden von den Chinesen „Shi“ genannt, was so viel wie „essen“ oder „fressen“ bedeutet. Heute wissen wir, dass Finsternisse nicht bedrohlich sind, sondern immer dann eintreten, wenn sich Sonne-Erde-Mond auf einer Linie befinden. Auch Kometen sind an sich harmlose verdampfende Gesteinsbrocken, die aus den äußeren Regionen des Sonnensystems kommen.

Es gab aber auch bereits systematische astronomische Beobachtungen und vor mehr als 2 500 Jahren war man in der Lage, Finsternisse oder die Stellung der Planeten vorherzusagen.

Man kann sich vorstellen, welche Autorität das denjenigen Priestern verlieh, die im Stande waren, solche Vorhersagen zu treffen. Umgekehrt konnte man auch leicht geköpft werden, wenn man ein derartiges bevorstehendes Ereignis nicht rechtzeitig dem Herrscher mitteilte.

Die ersten Vorstellungen von der Welt, vom Kosmos, waren stark mit dem Götterglauben verbunden und man dachte sich den ganzen Kosmos belebt.

Im alten China glaubte man, ein böser Drache fresse die Sonne während einer Sonnenfinsternis. Mit Trommelwirbel versuchte man, ihn zu vertreiben.

Weltbilder


Das Wort Weltbild enthält zwei Begriffe: „Welt“ und „Bild“. Es handelt sich also sozusagen um Abbildungen der Welt. Doch was verstehen wir unter dem Begriff „Welt“? Viele verstehen darunter unsere Erde, es kann aber auch für das gesamte Universum stehen oder es bezeichnet einen kleinen abgegrenzten Bereich, die „Welt“ der Bakterien beispielsweise.

Wir machen uns ein Bild der Welt, also eine Vorstellung. Diese hängt von vielen Faktoren ab. Von unseren Kenntnissen, von unserem geistigen Horizont, von unserer Kultur und Ähnlichem. Die alten Kulturvölker hatten ein vollkommen anderes Weltbild als wir es heute haben. Lassen Sie sich kurz mit den Vorstellungen dieser Kulturen vertraut...

Erscheint lt. Verlag 31.7.2019
Verlagsort Salzburg
Sprache deutsch
Themenwelt Naturwissenschaften Physik / Astronomie
Schlagworte Astronomie • Dimensionen • Erde • Kosmos • verständliche Antworten • Vierte Dimension • Weltall • Weltbild
ISBN-10 3-7025-8067-0 / 3702580670
ISBN-13 978-3-7025-8067-4 / 9783702580674
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Adobe DRM)
Größe: 9,2 MB

Kopierschutz: Adobe-DRM
Adobe-DRM ist ein Kopierschutz, der das eBook vor Mißbrauch schützen soll. Dabei wird das eBook bereits beim Download auf Ihre persönliche Adobe-ID autorisiert. Lesen können Sie das eBook dann nur auf den Geräten, welche ebenfalls auf Ihre Adobe-ID registriert sind.
Details zum Adobe-DRM

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen eine Adobe-ID und die Software Adobe Digital Editions (kostenlos). Von der Benutzung der OverDrive Media Console raten wir Ihnen ab. Erfahrungsgemäß treten hier gehäuft Probleme mit dem Adobe DRM auf.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen eine Adobe-ID sowie eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich

von Horst Kuchling; Thomas Kuchling

eBook Download (2022)
Carl Hanser Verlag GmbH & Co. KG
24,99