DIE GRÜNE HAUSAPOTHEKE MIT ZEHN HEILPFLANZEN

Zehn Heilpflanzen vor Ihrer Haustüre kennen Sie nun recht gut. Diese trotzen nicht nur den erschwerten Wuchsbedingungen in unseren Siedlungen. Als Heilpflanzen sind sie auch den modernen Leiden unserer Wohlstandsgesellschaft wie chronischem Stress, Ängsten und Überernährung gewachsen. Im folgenden Teil erklären wir Ihnen, wie Sie die Apotheke aus Heilpflanzen anwenden. Sie brauchen dafür nicht viel, außer ein paar getrocknete Kräuter und etwas heißes Wasser. Und nebenbei erfahren Sie, wie Sie laut Statistik sieben Jahre länger leben können. Oder vielleicht sogar zehn.

Die Hausapotheke zusammenstellen

Heilpflanzen besorgen und aufbewahren

Wir verwenden Heilpflanzen, um zu gesunden. Doch Heilpflanzen sollen zunächst vor allem eines: Sie sollen uns nicht schaden. Dafür ist es wichtig, dass wir sie in entsprechender Qualität kaufen. Wir empfehlen Heilpflanzen entweder in Apothekenqualität oder in zertifizierter Bio-Qualität. Dann ist sichergestellt, dass sie keine schädlichen Substanzen enthalten. Im Anhang finden Sie ein paar Bezugsadressen.

Für die Zusammenstellung der von uns empfohlenen Hausapotheke besorgen Sie sich die folgenden zehn Heilkräuter.

Mit der Liste können Sie die Heilpflanzen für die Hausapotheke kaufen

Unserer Erfahrung nach ist es sinnvoll, jeweils 50 Gramm (bei größeren Familien: 100 Gramm) zuhause vorrätig zu haben. Teekräuter werden bei Zimmertemperatur trocken und lichtgeschützt gelagert. Apotheken geben ihren Heilkräutern ab Verkaufsdatum meist eine Haltbarkeit von einem Jahr. Sie sind bei korrekter Lagerung aber auch zwei Jahre nach dem Kaufdatum noch wirksam. Danach sollten sie durch neue ersetzt werden.

Präparate, Holunderbeerensaft, Flohsamen

Unsere Hausapotheke ergänzen Holunderbeerensaft und die Präparate Angocin Anti-Infekt N und Eleu-Curarina. Es macht Sinn, den Saft und die zwei Präparate ebenfalls zuhause vorrätig zu haben. Angocin und Eleu-Curarina bekommen Sie in Apotheken. Holunderbeerensaft in Reformhäusern, Teeläden oder Apotheken. Es sollte sich ausschließlich um 100 Prozent zusatzfreien Direktsaft handeln, wie etwa bei den Produkten der Firmen Alnavit oder Rabenhorst. Holunderbeerensaft hat einen sehr eigenen Geschmack. Sie können ihn vor der Anwendung mit Wasser verdünnen und mit etwas Zitronensaft abschmecken.

Bei einzelnen Heilanzeigen empfehlen wir Flohsamen. Flohsamen sind die Samen verschiedener Wegericharten, jedoch nicht vom Breit- oder Spitzwegerich. Flohsamen besorgen Sie sich bei Bedarf aus der Apotheke oder aus Teeläden.

Wenn Sie Flohsamen länger als acht Wochen lange einnehmen wollen, sollten Sie dies mit Ihrem Arzt besprechen.

Heilpflanzen selbst sammeln

Wir können einzelne Heilpflanzen auch selbst sammeln. Das ist ein sehr schönes Erlebnis und verbindet uns mit der Natur und ihren Heilkräften. Beim Sammeln sollten Sie die folgenden Hinweise beachten:

•Verwechslungen vermeiden. Wer Heilpflanzen selbst sammeln will, der sollte sie sicher bestimmen können. So werden Verwechslungen vermieden. Pflanzenführungen sind eine gute Gelegenheit, Sicherheit bei der Pflanzenbestimmung zu lernen. Daneben sind Bestimmungsbücher ein Muss. Im Anhang finden Sie ein paar Empfehlungen – für Pflanzenführungen, Bestimmungsbücher und eine entsprechende App für Ihr Smartphone.

Die Heilpflanzen, die wir Ihnen empfehlen, wachsen direkt in Ihrer Nachbarschaft. Sie können sie während alltäglicher Erledigungen beobachten. Schon beim Gang zur Garage oder beim Entleeren des Mülleimers können Sie sich fragen: Was wächst denn da? Wenn Sie eine Pflanze nicht gleich erkennen, macht das nichts. Warten Sie einfach darauf, bis sie blüht. Dann lassen sich Pflanzen leicht mit entsprechendem Buch oder einer App bestimmen.

•Verunreinigungen vermeiden. Heilpflanzen sollten frei von schädlichen Chemikalien oder Schwermetallen sein. Lassen Sie lieber die Finger davon, wenn der Boden oder die Umgebung der Pflanze entsprechend belastet scheint. Bei stark befahrenen Straßen und Gleisen sollten wir erst ab einem Abstand von 50 Metern sammeln.

Manche Pflanzen wie die Schafgarbe reichern Schwermetalle an, wenn der Boden oder die Luft entsprechend belastet sind. Einzelne Schwermetalle aus der Schafgarbe sind unserer Gesundheit dienlich – so zum Beispiel Eisen, Kupfer, Kobalt und Zink. Eisen und Kupfer benötigen wir für die Blutbildung, aus Kobalt bilden unsere Darmbakterien das für uns lebensnotwendige Vitamin B12. Zink unterstützt unter anderem unsere Abwehrleistung. Die Schafgarbe sammelt aber – bei belasteten Böden – auch Blei und Nickel, die uns schaden können.

•Nur einwandfreie Pflanzen sammeln. Zeigen sich Krankheiten wie Schimmel, übermäßiger Insektenfraß oder andere Pflanzenkrankheiten, sollten die Pflanzen nicht gesammelt werden.

•Verantwortungsbewusst handeln. In vielen Kulturen begegnen Sammler Heilpflanzen mit Respekt. Auch wir können beim Sammeln darauf achten, die Heilpflanze und deren Bestand nicht unnötig zu schädigen. So reicht es, wenn wir nur den Bedarf für ein Jahr sammeln. Unnötige Verletzungen an der Pflanze vermeiden wir, wenn wir Pflanzenteile sauber mit Messer oder Schere abschneiden. In Naturschutzgebieten ist das Sammeln verboten.

Goethe hat uns geraten, dass wir uns bei den Pflanzen auch bedanken. Wie wir das machen können? Manch einer engagiert sich für den Naturschutz oder hilft den Pflanzen, ihre Samen zu verbreiten. Vielleicht fällt Ihnen ja auch etwas ein?

•Die richtige Ausrüstung. Messer oder Schere und ein Bestimmungsbuch gehören zur Grundausrüstung. Für den Transport der gesammelten Pflanzen eignen sich offene Körbe oder Tragetaschen aus Stoff.

•Der richtige Sammelzeitpunkt. Heilpflanzen werden bei trockenem Wetter gesammelt, idealerweise zu Beginn des Tages nach dem Verdunsten des Taus.

Alle oberirdischen Anteile der Pflanze werden grundsätzlich während der Blütezeit gesammelt. Das Ausgraben der unterirdischen Anteile erfolgt in der Regel im Sommer oder Herbst. Einen genaueren Überblick über die günstigen Sammelzeiten gibt die folgende Tabelle.

Übersicht über günstige Sammelzeiten