Richtig essen, länger leben - Eat to Beat Disease (eBook)

Die 5 Verteidigungssysteme des Körpers - wie die richtigen Nahrungsmittel Ihr Leben retten können
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
576 Seiten
Heyne (Verlag)
978-3-641-23919-0 (ISBN)

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Richtig essen, länger leben - Eat to Beat Disease -  William W. Li
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Unser Körper ist in der Lage, sich aus eigener Kraft gegen Bedrohungen durch Krankheiten zur Wehr zu setzen. 5 ausgeklügelte Verteidigungssysteme bekämpfen Krebs, Herz-Erkrankungen, Übergewicht und andere Zivilisationskrankheiten: Angiogenese (die Bildung neuer Blutgefäße), Zellregeneration, das Mikrobiom, DNA-Schutz und das Immunsystem. Die direkte Auswirkung unserer Ernährung auf diese Superkräfte unseres Körpers wurde bisher unterschätzt, obwohl sie in der Therapie bereits wirkungsvoll eingesetzt wird. In Richtig essen, länger leben gibt es mehr als 200 wirkungsmächtige Lebensmittel zu entdecken, die wir in unseren Speiseplan aufnehmen können, um unsere ganz persönlichen Risiken zu minimieren und dem Körper zu helfen, Erkrankungen vorzubeugen. Hier geht es nicht um eine Diät oder um Verzicht. Mit einem einfachen 5³-System werden 5 Lieblingsnahrungsmittel identifiziert, in 5 Mahlzeiten am Tag integriert und damit die 5 Verteidigungssysteme des Körpers nachweislich gezielt unterstützt.

Mit zahlreichen einfachen, schmackhaften Rezepten, in denen die wichtigsten Zutaten enthalten sind.

William Li ist als Arzt und Wissenschaftler international für seine Forschung in der Ernährungs-Medizin bekannt. Als Mitbegründer der Angiogenese Stiftung ist er Vorreiter eines neuen Feldes der Krankheitsbekämpfung. Seinen TED Talk »Can we eat to starve cancer?« sahen Millionen Menschen.

Dr. Li unterrichtete an der Harvard Medical School, der Tufts University und der Dartmouth Medical School und arbeitete mit dem Weißen Haus, der Clinton Global Initiative und Unternehmen sowie renommierten Universitäten auf der ganzen Welt zusammen.

KAPITEL 1

ANGIOGENESE

Im Körper eines jeden von uns wachsen Krebszellen. Wirklich in jedem, auch in Ihrem.

Während wissenschaftlicher Obduktionen von Menschen, bei denen nie Krebs diagnostiziert wurde, entdeckte man bei fast 40 Prozent der Frauen im Alter zwischen 40 und 50 mikroskopisch kleine Tumore in der Brust, fast die Hälfte aller Männer zwischen 50 und 60 hatte mikroskopisch kleinen Prostatakrebs, und fast 100 Prozent aller Menschen über 70 hatte mikroskopisch kleine Schilddrüsentumore.1 Solche Tumore entstehen, wenn gesunde Zellen bei der Zellteilung einen ganz natürlichen Fehler machen oder wenn die DNA einer Zelle durch Umwelteinflüsse verändert wird. In der DNA passieren jeden Tag bei der Zellteilung bis zu 10 000 solcher Fehler in unserem Körper, was bedeutet, dass die Entstehung von Krebszellen nicht nur ein normaler Vorgang ist, sondern sogar unvermeidlich.2 Dennoch ist so ein mikroskopisch kleiner Krebs völlig harmlos, die meisten davon werden auch nicht gefährlich. Sie fangen ganz klein an, kleiner als die Spitze eines Kugelschreibers, und solange sie nicht größer werden und in Organe eindringen, können sie sich auch nicht ausbreiten und lebensbedrohlich werden.

Unser Körper besitzt bemerkenswerte Verteidigungssysteme, die dafür sorgen, dass der mikroskopisch kleine Krebs auch klein bleibt und keinen Zugang zu Blutversorgung und Nährstoffen bekommt, die er zum Wachsen benötigt. Mit unserer Ernährung können wir dafür sorgen, dass diese Verteidigungssysteme fit und gesund bleiben. Es gibt mehr als 100 Nahrungsmittel, die unseren Körper so stärken, dass der Krebs hungert und diese Tumore klein und harmlos bleiben: beispielsweise Soja, Tomaten, Brombeeren, Granatäpfel und auch ein paar Überraschungen wie Süßholz, Bier und Käse. Wir finden die Waffen, mit denen unsere Verteidigungssysteme Tumore in Schach halten, im Supermarkt, auf dem Wochenmarkt und in unserem eigenen Garten.

Eines unserer Verteidigungssysteme, das den Krebs auf diese Weise abfangen kann, ist die Angiogenese, der Prozess, mit dem unser Körper Blutgefäße bildet und instand hält. Unter normalen Umständen sind Blutgefäße dazu da, Leben zu spenden, indem sie Sauerstoff und lebenswichtige Nährstoffe in all unsere Organe transportieren. Wenn sich jedoch krankhaft veränderte Blutgefäße bilden, können diese auch mikroskopisch kleinen Krebs nähren. Ein gesundes Angiogenese-System bestimmt, wann und wo neue Blutgefäße entstehen, und kann dafür sorgen, dass sich Tumore keine private Blutversorgung abzweigen, um so an den Sauerstoff zu kommen, den sie zum Wachsen benötigen. Wenn aber der Körper seine Blutgefäße nicht mehr unter Kontrolle halten kann, kommt es möglicherweise zu Erkrankungen, eventuell auch zu Krebs.

Solange aber das Angiogenese-System sorgfältig arbeitet, wachsen zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort Blutgefäße, nicht zu viele, nicht zu wenige, eben genau die richtige Menge. Der Erhalt dieses Gleichgewichts im Blutkreislaufsystem ist von zentraler Bedeutung für den Gesundheitsschutz durch Angiogenese, weil es uns im sogenannten Homöostase-Zustand hält. Man spricht vom Zustand der Homöostase, wenn im Körper ein stabiles Gleichgewicht herrscht, das notwendig ist, damit der Körper nicht nur die normalen Funktionen erhalten, sondern sich auch auf schwankende Einflüsse von außen einstellen kann. Die Angiogenese ist für uns lebenswichtig, denn sie baut unser gesamtes Kreislaufsystem nicht nur auf und hält es instand, sondern passt es im Laufe unseres Lebens auch den unterschiedlichsten Gegebenheiten an, um unsere Gesundheit zu schützen.

Unsere Angiogenese ist ein so starkes Gesundheitsverteidigungssystem, das die Blutzufuhr zu Tumoren von selbst kappt, sodass Krebs nicht notwendigerweise eine tödliche Krankheit ist.3 In Teil II dieses Buches stelle ich Ihnen vor, welchen Einfluss die aktuelle Angiogenese-Forschung auf unser Wissen über Ernährung hat: welche Nahrungsmittel dafür sorgen, dass unsere Angiogenese die Homöostase erhält; was wir essen können, um Krebs auszuhungern; mit welchem Essen wir neue Blutgefäße wachsen lassen, die dann unser Herz stärken, oder wie wir tödliche Krankheiten abwenden, damit wir länger und gesünder leben. Um jedoch wirklich wertschätzen zu können, wie groß der Einfluss von Lebensmitteln auf die Angiogenese und unsere Gesundheit ist, sollten wir uns zuerst genau ansehen, was unsere Blutgefäße tagtäglich für uns leisten.

Die Arbeit der Angiogenese

In unserem Inneren verlaufen Blutgefäße mit einer Gesamtlänge von fast 100 000 Kilometern. Sie sorgen dafür, dass Sauerstoff und Nährstoffe an die Zellen geliefert werden, damit diese gesund bleiben. Es sind diese lebenswichtigen Gefäße, die unsere gesunden Organe versorgen und uns vor Krankheiten schützen. Würde man alle unsere Blutgefäße aneinanderreihen, würden sie zweimal um die Erde reichen. Erstaunlicherweise dauert es dennoch nur 60 Sekunden, einen Tropfen Blut vom Herzen durch den gesamten Körper und zurück zu pumpen.

Die kleinsten Blutgefäße sind die Kapillaren, sie sind dünner als ein Haar, und wir haben in unserem Körper 19 Milliarden davon. Die Kapillaren pflegen ein besonderes Verhältnis zu anderen Zellen, weil sie das Verbindungsstück zwischen dem Versorgungssystem der Blutgefäße und der Zelle sind. Sie stellen quasi die Endstücke dar, weswegen keine Zelle unseres Körpers weiter als 200 Mikrometer von einem Kapillargefäß entfernt ist.4 Das ist sehr nah, kaum mehr als eine Haaresbreite. Die Dichte und das Muster der Kapillargefäße variieren von Organ zu Organ, je nachdem, wofür das Organ zuständig ist und wie viel Blutzufluss benötigt wird. Unsere Muskeln brauchen beispielsweise sehr viel Sauerstoff, was bedeutet, dass sie eine viermal höhere Blutversorgung benötigen als unsere Knochen, die nur eine stabilisierende Funktion haben. Zu den versorgungsintensiven Organen mit hohem Blutbedarf zählen auch Gehirn, Herz, Nieren und Leber, die alle eine Kapillardichte von 3000 Blutgefäßen pro Kubikmillimeter aufweisen, was 30-mal so viel ist wie im Knochen.

Wenn man sie unter dem Mikroskop anschaut, sehen die Kapillargefäße wie winzige Kunstwerke aus, die an das jeweilige Organ angepasst wurden. Diejenigen, die unsere Haut versorgen, gleichen Klettverschlüssen, deren endlose Reihen von Gefäßhäkchen das Blut bereitstellen, das Wärme und Farbe an unsere Körperoberfläche bringt. Entlang unserer Nerven ziehen sich die Kapillargefäße wie Überlandleitungen vom Rückenmark bis zu den Fingerspitzen, sie versorgen die Nervenzellen und halten damit unsere Sinne wach. Im Dickdarm formen die Kapillargefäße ein wunderschön angeordnetes Wabenmuster, das sich mit dem Darm ausdehnen kann, wenn dieser sich mit Verdautem füllt. Dennoch bedecken diese Kapillaren so viel Fläche wie möglich, um Flüssigkeiten wieder in den Blutkreislauf aufzunehmen.

Die Bedeutung der Angiogenese ist für unser Leben derart entscheidend, dass sie bereits vor der Empfängnis beginnt, denn wenn das Sperma auf eine Eizelle trifft, ist die Gebärmutterschleimhaut schon bereit und mit neuen Blutgefäßen ausgestattet, die das befruchtete Ei aufnehmen und versorgen. Falls keine Schwangerschaft zustande kommt, wird diese Erstausstattung jeden Monat während der Menstruation abgestoßen. Falls sich aber ein befruchtetes Ei einnistet, stellen diese Blutgefäße die Erstversorgung für den entstehenden Fötus. Etwa acht Tage nach dem Einnisten bildet sich mit der Plazenta ein neues Gefäßorgan, das Blut von der Mutter zum Fötus transportiert.5 In den folgenden neun Monaten finden beim Fötus eine ganze Reihe von Angiogeneseprozessen statt, die bei null anfangen, ein komplettes Kreislaufsystem aufzubauen und dann jedes einzelne Organ im entstehenden Körper zu füllen. Wenn sich der Körper gegen Ende der Schwangerschaft auf die Geburt vorbereitet, schüttet die Plazenta mit dem vaskulären endothelialen Wachstumsfaktor VEGFR-1 einen natürlichen Anti-Angiogenesestoff aus, der das Gefäßneuwachstum verlangsamt. Diese Fähigkeit des An- und Abschaltens ist das Kennzeichen der Angiogenese im Dienste unserer Gesundheit, und zwar nicht nur, um während der Schwangerschaft neues Leben zu ermöglichen, sondern auch, um ein Leben lang unsere Gesundheit zu verteidigen.

Der Schutz durch die Angiogenese ist das System, von dem alle Tiere profitieren, die über ein Kreislaufsystem verfügen, auch wir Menschen. Wenn man beispielsweise eine tiefe Schnittwunde hat, sei es durch eine Operation oder eine Verletzung, kann man bei sich selbst beobachten, dass sich die verwundete Fläche sekundenschnell verändert und einen Prozess ankurbelt, der fortschreitet, bis die Wunde schließlich verheilt ist. Wenn man sich das Knie aufgeschlagen hat, sieht man, dass es erst blutet und sich anschließend eine Kruste bildet. Falls sich diese vorzeitig löst, kann man den folgenden Prozess mit eigenen Augen beobachten: Unter der Kruste ist das Gewebe hellrot und glitzernd. An dieser roten Stelle wachsen in der Wunde Tausende von neuen Blutgefäßen, die das verletzte Gewebe heilen.

Wer hier genau hinschaut, wird Zeuge der Angiogenese, die in dem Moment in Gang gesetzt wird, wo eine Wunde zu bluten beginnt. Auslöser dafür ist eine Hypoxie, ein Sauerstoffmangel im Gewebe, der auftritt, wenn der normale Blutfluss bei einer Verletzung...

Erscheint lt. Verlag 27.4.2020
Übersetzer Katy Albrecht
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel Eat to Beat Disease: The New Science of How the Body Can Heal Itself
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Politik / Gesellschaft
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Abnehmen • Alzheimer Demenz • autoimmun ernährung • Diät • eBooks • Ernährung • ernährungskompass • Fitness • fitness kochbuch • Gesunde Ernährung • gesunde Lebensmittel • gesundes kochbuch • Gesund Essen • Gesundheit • Gesund kochen • Heilung • Immunbooster • Immunsystem • Kochbuch • Kochbücher • Kochbuch gesunde Ernährung • Kochen • Krebs • Medizin • Prostata • richtig essen • Störungen & Krankheiten
ISBN-10 3-641-23919-2 / 3641239192
ISBN-13 978-3-641-23919-0 / 9783641239190
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