Dusty - Gefährliche Ferien (eBook)

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2020 | 1. Auflage
192 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-25679-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Dusty - Gefährliche Ferien -  Jan Andersen
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Detektiv auf vier Pfoten
Ferien am Meer! Dusty ist der glücklichste Hund der Welt, wenn er mit Paul und Alex stundenlang am Strand herumtollen kann. Paul will unbedingt eine Flaschenpost finden! Doch als die drei eines Tages einen Fischkutter bemerken, der dicht an der Brandung etwas über Bord wirft, ist ihnen klar: Hier geht es um mehr als eine harmlose Flaschenpost. Als dann ein Polizist am Strand auftaucht und den Flutsaum absucht, reißt Dusty sich plötzlich los und treibt den Mann mit seinem wütenden Gebell in die Flucht. Paul kennt seinen Hund gut genug, um zu ahnen, dass das kein Spiel war. Sein Detektivsinn springt an. Am Ende ist die idyllische Insel gar nicht so friedlich, wie sie scheint?

Jan Andersen ist ein Pseudonym des Autors Wolfram Hänel. Er lebt in Norddeutschland und hat über hundert Geschichten und Romane geschrieben, die in 25 Sprachen übersetzt worden sind. Schon als Junge hat er am liebsten Hundebücher gelesen - und natürlich hat er selber auch immer einen Hund gehabt, immer Border Collies! Er ist sich sicher, dass irgendwann der Tag kommt, an dem er mit seinem Border Collie zusammen am Tisch sitzt und der Hund plötzlich anfängt zu reden ...

1. Kapitel

Paul ist glücklich. Er hat schon fast wieder vergessen, dass er vor zwei Tagen gedacht hat, alles wäre doof. Als klar war, dass seine Mutter nicht wie geplant Urlaub machen konnte. Weil im Krankenhaus ein Arztkollege von ihr Grippe hatte und sie ihn vertreten musste. Und als seine kleine Schwester Karlotta dann auch noch gesagt hat: »Ich finde das nicht schlimm. Ich wollte nämlich sowieso nicht auf diese blöde Insel, sondern lieber zu Hause bleiben und mit meiner besten Freundin spielen.«

Aber Paul fand es schlimm! Er hatte sich so auf die Ferien gefreut und schon genau geplant, was er auf der Insel alles machen wollte. Zum Beispiel sein Mountain-Bike mitnehmen und versuchen, damit von der höchsten Düne runterzubrettern, ohne kopfüber in den Sand zu fliegen. Oder mit Dusty schon ganz früh morgens an den Strand gehen Und gucken, ob vielleicht über Nacht ein Schiffswrack angespült worden ist, vielleicht sogar mit einem Schatz, den vor ihnen noch keiner entdeckt hat.

Natürlich hat er gewusst, dass das ziemlich unwahrscheinlich ist. Aber alleine davon zu träumen, war schon gut!

Für alle Fälle hat er deshalb auch extra ein Tauschgeschäft mit Lukas gemacht, seine Lieblings-CD von den Toten Hosen gegen ein Taschenmesser. Weil das Taschenmesser von Lukas nicht nur zwei Klingen hatte, sondern auch eine Säge und einen Schraubenzieher! Und beides würde er mit Sicherheit brauchen, wenn er in dem Schiffswrack nach dem Schatz suchte. Außerdem hatte er ganz einfach keine Lust, in den Ferien zu Hause rumzuhängen, weil alle seine Freunde weg waren. Und bestimmt würden sie irgendwelche aufregenden Sachen erleben, und er dagegen – gar nichts! Null. Niente. Nada. Nur gähnende Langeweile.

Als dann sein Vater nach dem Abendessen »unter vier Augen« mit ihm reden wollte, hat Paul schon befürchtet, Peter würde wieder damit anfangen, dass endlich mal das Unkraut aus den Ritzen zwischen den Platten vom Gehweg gezupft werden musste. Oder noch irgendwas Dämlicheres! Deshalb hat er auch im ersten Moment gar nicht kapiert, was Peter meinte, als er gefragt hat: »Was hältst du davon, wenn wir eine Woche lang Männerurlaub machen? Nur du und Dusty und ich?«

»Wozu?«, hat Paul zurückgefragt. »Das bringt’s doch nicht. Ich wollte auf die Insel! Und wenn das wegen Muttis Arbeit nicht geht, dann habe ich auch keine Lust, irgendwas anderes zu machen. Ist mir doch egal, wenn ich vor lauter Langeweile anfange, die Fliegen an der Wand zu zählen oder so was.«

Sein Vater hat die Augen verdreht, als wäre Paul ein wenig schwer von Begriff. Oder hätte nicht richtig hingehört!

»Noch mal«, hat er gesagt. »Ganz langsam zum Mitschreiben! Du, Dusty und ich. Männerurlaub. Und natürlich auf der Insel, wo sonst? Wir haben die Ferienwohnung schließlich schon gemietet, da können wir auch hinfahren und deine Mutter und Karlotta kommen nach, sobald Simone im Krankenhaus nicht mehr gebraucht wird!«

Und genauso haben sie es dann auch gemacht. Sie haben ihre Sachen gepackt und sind losgefahren. Blöd war, dass Peter im letzten Moment noch das Mountain-Bike entdeckt hat, das Paul ganz hinten in den Kombi geschoben hatte. Er hatte sogar extra noch eine alte Decke drübergelegt. Aber sein Vater hat es trotzdem entdeckt und zurück in den Keller gebracht.

»Vergiss es«, hat er erklärt. »Die Dünen sind nicht dazu da, dass irgendwelche Verrückten mit Mountain-Bikes drin rumkurven und alles kaputtfahren. Wahrscheinlich ist es sowieso verboten, überhaupt in die Dünen zu gehen. Und am Strand kannst du mit dem Rad auch nichts anfangen, da versackst du nur im Sand.«

Typisch sein Vater, hat Paul noch gedacht. Man muss nur einmal eine Idee haben, die vielleicht ein bisschen ungewöhnlich ist, und schon tut er so, als ob das den Untergang der Welt bedeuten würde!

Aber das war auch das Einzige, worüber sie sich gestritten haben. Und kaum dass sie auf der Insel waren, hatte sein Vater so blendende Laune wie schon lange nicht mehr. Er hat noch nicht mal gemeckert, als Paul gleich nach dem Frühstück mit Dusty an den Strand wollte, um bis zum Ende der Insel zu laufen. Alleine!

»Du gehst nicht irgendwo ins Wasser, wo kein Badestrand mit Rettungsschwimmern ist«, hat er nur gesagt. »Und du lässt Dusty nicht von der Leine, wenn andere Leute in der Nähe sind, die ihre Ruhe haben wollen. Wenn er einen Haufen macht, vergräbst du ihn sofort. So tief wie möglich!«

»Aber warum soll ich Dusty denn vergraben?«

»Haha, du weißt genau, was ich meine. Und um eins bist du wieder hier, da wird Mittag gegessen.«

»Und was machst du so lange?«

»Ich leg mich auf den Liegestuhl in die Sonne und denke darüber nach, wie schön es ist, einfach mal gar nichts zu tun.«

»Überanstreng dich bloß nicht«, hat Paul gesagt und gegrinst. Und dann hat er nach Dusty gepfiffen und sie sind los.

Weil noch Ebbe war, war auch noch keine Badezeit. Und je weiter sie sich von den Strandkörben entfernten, umso weniger Leute waren unterwegs. Bis er und Dusty schließlich ganz alleine waren!

»Mann, Mann, Dusty«, sagt Paul zu seinem Hund und drückt sein Gesicht in das nasse Fell. »Ist das klasse hier? Du freust dich auch, oder?«

Dusty leckt ihm mit der Zunge über den Hals und die Nase, aber dabei winselt er und guckt immer wieder zu den Dünen hinüber.

»Was hast du denn?«, fragt Paul. »Da ist doch nichts, nur ein paar Möwen, die sich aufregen. Keine Ahnung, weshalb. Kann uns aber auch egal sein. Los, komm, wir laufen weiter. Wir müssen mindestens noch bis zu dem Leuchtturm, den will ich mir unbedingt ansehen! Jetzt komm schon …«

Erst als Dusty anfängt zu bellen und plötzlich sein Nackenhaar aufstellt, sieht Paul den schwarzen Fleck vor den Dünen.

»Du hast recht, Dusty, da ist was … ist das ein Hund? Ja, ein Hund, und der kommt direkt auf uns zu!«, ruft Paul im nächsten Moment. »Oh Mann, ist der groß! Und hinter ihm kommt noch einer! D… d…das sind zwei Hunde, Dusty!« Vor Aufregung fängt Paul an zu stottern. »Oh Mist, und nirgends ist jemand zu sehen, zu dem sie gehören könnten. Die sind alleine unterwegs. Und sie sehen nicht so aus, als ob sie nur spielen wollten. Aber keine Angst, ich bin ja bei dir, wir schaffen das schon …«

In Wirklichkeit schlägt Paul das Herz bis zum Hals hinauf, er hat keine Ahnung, was er jetzt machen soll. Die fremden Hunde kommen immer näher, und sie jagen so schnell über den Strand, dass die Sandklumpen unter ihren Pfoten hochfliegen. Jetzt sind sie schon gleich an dem schmalen Priel vor Paul und Dusty, jeden Moment werden sie zum Sprung ansetzen und … nein, sie stoppen genau an der Kante. Und sie fangen auch nicht an zu bellen, sondern laufen nur unruhig hin und her, ohne Paul und Dusty aus den Augen zu lassen.

Sie sind tatsächlich riesig! So eine Rasse hat er noch nie gesehen. Schwarz und mit kurzem Fell, unter dem sich die Muskeln abzeichnen. Und beide tragen schwere Stachelhalsbänder! Jedes Mal, wenn Paul ihren Blicken begegnet, fletschen sie die Zähne, und er meint, über das Rauschen der Brandung hinweg ihr Knurren zu hören.

Normalerweise hat Paul keine Angst vor fremden Hunden, auch nicht, wenn sie groß sind und wütend bellen oder im Stadtpark so sehr an der Leine zerren, dass ihr Besitzer sie kaum noch halten kann. Dusty weiß schon, wie er Ärger aus dem Weg geht. Meistens tut er einfach nur so, als gebe es die anderen Hunde gar nicht und kümmert sich nicht weiter um sie.

Aber jetzt ist es anders! Die Hunde sind ja nicht an der Leine. Und weit und breit ist niemand, der sie zurückpfeift oder wenigstens nach ihnen ruft.

Dusty drängt sich dicht an Pauls Beine, und er kann deutlich spüren, dass sein Hund zittert. Aber er selber zittert auch!

»He!«, brüllt er über den Priel hinweg und nimmt allen Mut zusammen, um so cool wie möglich zu wirken. »Haut ab, verschwindet! Lauft nach Hause und lasst uns gefälligst in Ruhe!«

Aber das Einzige, was passiert, ist, dass die beiden Riesenviecher sich kurz ducken und wieder knurrend die Zähne zeigen.

Paul blickt sich um. Hinter ihm bricht sich donnernd die Brandung, und links und rechts ist die Sandbank. Aber es ist egal, wo er hinläuft, um zum Strand zurückzukommen, muss er zurück durch den Priel – und da sind die Hunde. Und beobachten jede seiner Bewegungen. Wenn er ein Stück nach links läuft, folgen sie ihm sofort. Und genauso nach rechts. Er hat keine Chance, er sitzt in der Falle.

Dusty hat sich jetzt neben ihn gelegt und blickt mit seinen treuen Augen fragend zu ihm hoch.

»Ich weiß nicht, was wir machen sollen, Dusty. Aber es muss mir was einfallen, sonst …« Paul zuckt ratlos mit den Schultern. Noch sieht es so aus, als sei der Priel ihre Rettung, weil die beiden Riesenviecher anscheinend wasserscheu sind. Aber wenn die Flut kommt, denkt Paul, dann müssen wir runter von der Sandbank. Und dann kriegen sie uns!

Aus den Augenwinkeln sieht er ganz weit hinten am Strand plötzlich eine Bewegung. Da kommt jemand! Und zwar ziemlich schnell, direkt am Flutsaum lang, wo der Sand hart und fest ist.

Paul wedelt mit den Armen. »He!«, ruft er erleichtert, weil er überzeugt ist, dass das nur der Besitzer der beiden Köter sein kann. »Können Sie gefälligst mal Ihre Hunde hier wegholen? Die lassen uns nicht Ruhe!«

Erst als der Typ auf dem Rad näher kommt, erkennt Paul, dass es ein Junge ist. Ungefähr in seinem Alter und mit einem schwarzen Hoodie, dessen Kapuze er über den Kopf gezogen hat.

»He!«, ruft er noch...

Erscheint lt. Verlag 25.5.2020
Reihe/Serie Die Dusty-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • eBooks • Freunde fürs Leben • Hund • Hund als bester Freund • Hund als Romanheld • Hundeabenteuer • Hundegeschichte • Kinderbuch • Kinderbücher • Kinderkrimi • Lassie • Tierheim • tierische Begleiter • Tierische Freunde
ISBN-10 3-641-25679-8 / 3641256798
ISBN-13 978-3-641-25679-1 / 9783641256791
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