Ferien für die Chaosschwestern (eBook)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
208 Seiten
cbj Kinder- & Jugendbücher (Verlag)
978-3-641-25277-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Ferien für die Chaosschwestern -  Dagmar H. Mueller
Systemvoraussetzungen
9,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
England, wir kommen! Die Chaosschwestern sorgen für Wirbel!
Das Schuljahr ist vorbei, doch jetzt geht's für Tessa und ihre Familie erst richtig los: Familie Martini bricht in den Urlaub nach England auf und alle kommen mit. Doch statt in einem romantischen Cottage landet die ganze Truppe auf einem echten Bauernhof - Mitarbeit inklusive. Wie bitte ist das passiert? Klar, dass Tessa und ihre drei Schwestern auch hier für jede Menge Wirbel sorgen! Livi kommt in eine höllisch unangenehme Situation, Maleas detektivischer Spürsinn ist gefragt und Tessa muss sich ein verliebtes Alpaka vom Leib halten ... und am Ende finden nicht nur Kenny und Huhn Aurora: Das sind die besten Ferien aller Zeiten!

Dagmar H. Mueller arbeitete als Skilehrerin, Musiklehrerin und PR-Texterin. All das konnte sie aber nicht von ihrer wahren Passion abhalten, dem Schreiben von Büchern. Dagmar H. Mueller ist heute hauptberuflich als Autorin tätig und lebt in Hamburg und England.

~ 2 ~

Gepackte Koffer für Cornwall


Zwei von den Steinen, die mich auf meinem sonst schnurgerade vor mir liegenden Weg zum Welterfolg ab und zu stolpern lassen, heißen Iris und Cornelius und sind meine Eltern.

Okay, ich schätze, die meisten haben die Art von Eltern, die einen auch mit sechzehn noch zwingen, vor Mitternacht zu Hause zu sein, bloß, weil sie selbst sonst nicht einschlafen können. Ich habe allerdings den Verdacht, dass Iris wunderbar schliefe, wenn Cornelius nicht gelegentlich am Rad drehen würde. Was er nämlich gerne tut, wenn bei ihm die Angst aufflammt, eine seiner Töchter könne irgendwo verloren gehen.

Als ob ich – oder eine meiner Schwestern – jemals verloren gehen!

Iris und Cornelius halten sich für total moderne Eltern.

Er sei Hippie im Herzen, erzählt uns Cornelius zum Beispiel ständig. Auch, wenn er heute zum Glück kein Stirnband oder ausgefranste Jeansjacken mehr trägt. (Hat er aber früher – ich hab Fotos gesehen!) Ich hab schon mehrere Male sehr freundlich versucht, ihm zu erklären, dass diese Bemerkung nicht unbedingt überall zu seinem Vorteil ankommt.

Okay, Hippies sind ja dafür bekannt, dass sie gute Sachen wollten. Also – keine Kriege, keine Waffen, stattdessen Liebe und Gleichberechtigung und genug Essen für alle in der Welt – und all so was.

Und – bingo – so tickt Cornelius wirklich. Er ist der liebste Vater, den man haben kann.

Meine Eltern sind zwar mittelschwer verrückt und haben komische Berufe, aber eigentlich sind die beiden auch nicht wirklich übel. Ich nehme an, wir hätten es schlechter treffen können. Iris schreibt Kitschromane und Kochbücher und Cornelius trommelt.

Ja, ehrlich, er trommelt. Sonst nix. Das macht er in einer Rockband, die – laut Cornelius – kurz vor dem Durchbruch steht. Genau dort – also vor dem Durchbruch – steht Rainbow (so heißt Cornelius’ Band) allerdings schon seit ungefähr dreißig Jahren. Und die Vermutung liegt nahe, dass sie genau dort auch die nächsten dreißig Jahre noch stehen wird. Cornelius stört das allerdings nicht. Er findet, ein Beruf müsse vor allem Berufung sein und nicht nur etwas, was vernünftig aussieht. Und weil er sich nun mal zum Drummer berufen fühlt, trommelt er weiter. Und irgendwie ist das ja eigentlich richtig toll. Ich finde nämlich, genau das sollte man machen im Leben.

Dodo und ich fühlen uns ja auch berufen. Und zwar zum Erfolg!

Also, so ganz normal sind meine Eltern vielleicht nicht. Auf der anderen Seite sind sie in vielen Dingen aber oft genauso stinknormal wie alle anderen Stinknormalo-Eltern auch. Ich meine die Art Eltern, die einen ständig ermahnen, auch genug Vitamine zu essen. (Als ob Dodo und ich auf so was nicht selbst achten würden! Jeder Mensch weiß doch, wie wichtig Vitamine für eine bezaubernd strahlende Haut sind. Dodo und ich wollen ja schließlich nicht aussehen wie graue Schrumpelmäuse!) Oder die Art Eltern, die immer noch kontrollieren, ob man auch früh genug das Licht ausmacht, damit man am nächsten Morgen fit ist. Oder Eltern, die einen, während man seinen Koffer packt, fragen, ob man auch an genug warme Socken zum Wechseln gedacht hat.

Ich meine, Socken? Wer, bitte, trägt denn in High Heels Socken? Sinceramente, also ehrlich!

Und überhaupt – ich bin sechzehn! Da werde ich ja wohl allein einen Koffer packen und vor allem selbst entscheiden können, was ich mitnehme. Dass Mütter einen bis ins hohe Erwachsenenalter immer noch bevormunden wollen – tssss!

Um Iris ruhigzustellen, hab ich aber zumindest ein Paar eingepackt. (Obwohl das für einen Sommerurlaub natürlich der reine Blödsinn ist.) Ganz entzückende, hauchdünne Seidensöckchen. Herrlich kühl auf der Haut. Vielleicht trage ich die mal mit meinen nagelneuen, schneeweißen Tennisschuhen. Dodo und ich haben uns nämlich vorgenommen, uns vorbildlich an die lokalen Gegebenheiten anzupassen. Schließlich haben wir ja einen Urlaub auf dem Land vor uns. Da muss man natürlich ein bisschen sportlicher auflaufen, als wir das zu Hause gewohnt sind.

Zum Glück sind Dodo und ich in dieser Hinsicht totalmente flexibel. Immer an die Umwelt anpassen, aber natürlich nie die Vorbildfunktion vergessen!, ist eine andere von unseren goldenen Regeln. (Eine Lady muss IMMER Vorbild sein.)

Hach, es ist so mucho estupendo, so klasse, dass Dodo mitkommen darf nach Cornwall!

Iris und Cornelius haben nämlich einen mittelschweren Familientick. Sie wollen immer alles mit allen aus unserer Familie zusammen machen, vor allem mit all meinen Schwestern.

Von Schwestern hab ich übrigens reichlich, nämlich drei. Livi, Malea und Kenny. Und nun sitzt womöglich noch die vierte Schwester in Iris’ Bauch und wartet darauf, ebenfalls in diese verrückte Familie geboren zu werden. (Vielleicht sitzt dort allerdings auch ein kleiner Bruder.)

Iris ist schwanger. Ende Dezember werden wir ein Weihnachtsbaby in unserer Familie haben – hurra!

Aber jetzt haben wir erst einmal Sommer.

Ferien!

Alle zusammen. Natürlich auch mit Rema, unserer REnate-oMA. (Beste Rema der Welt!)

Besonders die Schulferien, finden Iris und Cornelius nämlich, sollten »Familienzeiten« sein, in denen wir »Erinnerungen fürs Leben« machen.

Hahaha, Erinnerungen fürs Leben! Alles, was wir mit meiner Familie machen, kann gar nichts anderes sein. Wenn man meine Familie überlebt, überlebt man alles.

Nur bei Mimi, Hugo und Aurora fanden Iris und Cornelius plötzlich, dass doch nicht alle Familienmitglieder mitkommen müssen! Mimi ist unsere Katze, Hugo unser junger Hund und Aurora unser stadtbekanntes Huhn. Ich glaube, Katzen fahren nicht gern in andere Länder, deshalb ist Mimi jetzt für zwei Wochen bei der alten Frau Büntig, der sie früher auch gehörte. Darüber freuen sich beide.

Aurora musste natürlich ebenfalls zu Hause bleiben und wird jetzt netterweise von Dodos Eltern betreut. Hugo dagegen durfte schließlich doch mitkommen. Aber nur, weil Malea in den Hungerstreik getreten ist. Dass Hugo mitkommen darf und Aurora nicht, fand Kenny, meine kleinste Schwester (sie ist acht), toootal ungerecht. Sie wollte ihr Lieblingshaustier auch mitnehmen dürfen. Deswegen ist sie ebenfalls sofort in den Hungerstreik getreten. (Kenny und Aurora sind unzertrennlich. Best friends forever!)

Hungerstreiks fallen einem in unserem Haus übrigens nicht ganz so schwer, wie man vielleicht annehmen könnte. Wenn man vor den bizarr duftenden Gerichten meiner aus Leidenschaft kochenden Mutter Iris sitzt und geduldig all die Gänseblümchen, Lakritzstückchen und Rotkohlblätter aus dem Milchreispudding rausgepult hat, hat man sowieso nur noch begrenzten Appetit. (Manchmal allerdings haben wir auch Glück, und es gibt Fischstäbchen und Kartoffelpüree, weil Iris gerade keine Zeit hat. Oder Rema kocht, und das sind sowieso Glückstage.)

Der erste Teil von Kennys Hungerstreik dauerte genau dreieinhalb Stunden. Dann kamen Rema und Walter Walbohm von nebenan zu uns ins Haus und brachten frisch gebackenen Kuchen mit. Kenny futterte sieben Stücke, trat aber danach sofort wieder in den Hungerstreik. Da ist sie konsequent. Wenn Kenny etwas will, dann zieht sie das auch durch!

Der zweite Teil ihres Hungerstreiks dauerte zwei Stunden. Dann gab es Abendessen, und zwar Spaghetti. (Da stören die Gänseblümchen, Lakritzstückchen und Rotkohlblätter meistens nicht ganz so, denn Iris macht tatsächlich eine superleckere Gemüsesoße dazu.)

Doch obwohl Kenny ihren Hungerstreik tagelang bewundernswert durchhielt, ließen sich Iris und Cornelius nicht erweichen. Aurora musste zu Hause bleiben.

Irgendwann schien dann sogar Kenny eingesehen zu haben, dass Hühner vermutlich am liebsten zu Hause sind. (Obwohl die Lieblingsbeschäftigung unserer Aurora ja Ausflüge in die Stadt sind. Sie ist ein äußerst lebenshungriges Huhn.) Deswegen hat sie endlich Ruhe gegeben.

Und vor ein paar Stunden ist meine kleinste Schwester brav mit Iris, Cornelius, Malea, Rema und Walter Walbohm in unser riesiges, riesiges Siebensitzer-Auto gestiegen und mit einer Menge Gepäck schon in allerfrühester Morgenfrühe (Dodo und ich lagen noch im Bett) nach England abgefahren. Heute Mittag werden sie auf einem Autozug durch den Eurotunnel rollen und dann Kurs auf Cornwall ganz im Westen von England nehmen. Für Dodo und mich war kein Platz mehr im Auto, deswegen dürfen wir fliegen.

Ja, Walter Walbohm, unser Nachbar und Remas neuer Lebenspartner (sie ist sogar schon bei ihm eingezogen), kommt auch mit. Was Iris und Cornelius nämlich genauso wichtig ist, wie mit uns allen zusammen zu sein, das ist, dass wir alle glücklich sind. Deswegen haben sie nicht nur ein großes Cottage in Cornwall für unsere Ferien gemietet, sondern ein SEHR großes.

Also darf Rema nicht nur ihren Walter dabeihaben, sondern meine Schwester Livi darf auch ihren herzallerliebsten Gregory mitnehmen. (Das allerdings führte dazu, dass nun auch Gregorys Eltern Sibylle und Gerold – die außerdem unsere anderen Nachbarn sind – mitkommen, weil die nämlich auch total auf »Familienzeit« stehen und nicht ohne Gregory Urlaub machen wollten.) Ich darf Dodo mitnehmen. Und mein Freund Javier und Dodos Freund Ramón kommen mit der Fähre aus Spanien auch noch angereist. Mit den beiden treffen Dodo und ich uns später und fahren dann zusammen in Javis Auto nach Cornwall.

Livi und Gregory fahren mit Gregorys Eltern, Sibylle und Gerold, zusammen in deren Auto. Sibylle und Goldi haben für...

Erscheint lt. Verlag 10.8.2020
Reihe/Serie Die Chaosschwestern-Reihe
Illustrationen Franziska Harvey
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte ab 10 • ab 11 • ab 12 • ab 8 • ab 9 jahre mädchen • Alpakas • Die Wilden Hühner • eBooks • Familienalltag • Familienhund • Familienroman • Ferien in England • Freche Mädchen • Freundinnen • Für den Urlaub • Kinderbuch • Kinderbücher • lustiges Huhn • Pubertät • Schwestern • Spionin
ISBN-10 3-641-25277-6 / 3641252776
ISBN-13 978-3-641-25277-9 / 9783641252779
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,7 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich