Der Herzog von Aquitanien (eBook)

Historischer Roman

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
528 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45228-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Herzog von Aquitanien -  Mac P. Lorne
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Die Geschichte des Mannes, der dem Heer des Kalifen Einhalt gebot - ein actionreicher historischer Roman über den kaum bekannten Eudo (auch Odo) von Aquitanien Als Eudo im Jahr 700 zum Herzog von Aquitanien ernannt wird, träumt er davon, dort als unabhängiger König zu herrschen. Dazu muss er sich sowohl gegen seinen Lehnsherren, den König der Franken, behaupten, als auch seine südlichen Grenzen gegen die Mauren schützen. Zu diesem Zweck geht Eudo ein gewagtes Bündnis ein: Er verheiratet seine Tochter mit dem Berberfürsten Munuza. Bei Toulouse gelingt Eudo bald darauf ein überraschender Sieg über die Mauren, als seine schwere Reiterei deren leichte Kavallerie einfach überrennt. Doch dann bringt der Herzog den neuen König der Franken gegen sich auf, und während dieser mit seinem Heer in Aquitanien einfällt, ziehen die Mauren gegen Munuza. Eudo kann dem Verbündeten nicht zu Hilfe kommen, Munuza unterliegt, und Eudos Tochter wird als Geisel genommen und in den Harem des Kalifen nach Damaskus verschleppt ... Mit Eudo von Aquitanien hat Mac P. Lorne erneut einen Mann zur Hauptfigur eines historischen Romans gemacht, der entscheidenden Einfluss auf die Geschichte Europas genommen hat. Wer actionreiche, abenteuerliche Romane liebt, kommt hier genauso auf seine Kosten wie historisch Interessierte. Entdecken Sie auch Mac. P. Lornes historische Romane »Der Pirat« über Sir Francis Drake und »Der Herr der Bogenschützen« über John Holland, den erbitterten Gegner Jeanne D'Arcs.

Mac P. Lorne (*1957) hat bisher zwölf historische Romane bei Droemer Knaur veröffentlicht, von denen bereits sechs mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden sind. Mit 'Der Pirat - ein Francis-Drake- Roman' und Jack Bannister - Herr der Karibik' widmete er sich sehr erfolgreich maritimen Themen und erreichte eine große Leserschaft. In seiner Dilogie über Englands berühmtesten Seehelden setzt er die Thematik jetzt fort.

Mac P. Lorne (*1957) hat bisher zwölf historische Romane bei Droemer Knaur veröffentlicht, von denen bereits sechs mit bedeutenden Literaturpreisen ausgezeichnet worden sind. Mit "Der Pirat - ein Francis-Drake- Roman" und Jack Bannister - Herr der Karibik" widmete er sich sehr erfolgreich maritimen Themen und erreichte eine große Leserschaft. In seiner Dilogie über Englands berühmtesten Seehelden setzt er die Thematik jetzt fort.

Prolog


Südarabien, 717

Al-Hurr ibn Fihri erstickte röchelnd an seinem eigenen Blut. Abd ar-Rahman vom Stamme der Ghafiqi hatte dem Karawanenwächter die Kehle von einem Ohr zum anderen durchgeschnitten. Der Mann gehörte den verachteten Achdam, der niederen, dunkelhäutigen Kaste der Diener an, ihm würde bestimmt niemand eine Träne nachweinen, dessen war sich der Wüstenräuber sicher. Die Frauen und Kinder des Getöteten zählten schließlich nicht. Ihrer nahm sich nach den Lehren des Korans schließlich Allah der Allbarmherzige an. Und für den Fall, dass er das nicht tat und sie verhungerten oder in die Sklaverei gerieten, war dies eben Kismet und im Heiligen Buche verzeichnet, wie die Imame der neuen Religion lehrten.

Im Schutze der Dunkelheit und der hohen Sanddüne hatte Abd ar-Rahman sich an den Posten herangeschlichen. Schon oft geübt, gelang die lautlose Überwältigung auch diesmal. Als er merkte, wie der Wächter in seinen Armen erschlaffte und dass von ihm keine Gefahr mehr ausging, stieß er ihn achtlos in den Sand der südlichen arabischen Wüste und gab seinen Kameraden das vereinbarte Zeichen, dass die Ausschaltung des Wachpostens gelungen war.

Die Karawane kam aus Aden am Arabischen Meer, dem wichtigsten Umschlagplatz für die begehrten Güter aus Afrika und Asien. Die Händler hatten reichlich eingekauft und wollten Weihrauchharz aus Afrika, Seide aus China und Gewürze aus Indien nach Damaskus bringen, da sie sich in der Hauptstadt des Umayyaden-Reiches reiche Gewinne versprachen. Natürlich wussten die Kaufleute um die Gefahr räuberischer Beduinen in der Wüste und hatten deshalb einige Bewaffnete als Eskorte angeworben. Zwar hatte der Prophet Mohammed, gepriesen sei sein Name, verkündet, dass alle Anhänger des von ihm verbreiteten Glaubens Brüder wären und keiner dem anderen ein Leid antun oder ihm etwas wegnehmen dürfe, wollte er nicht auf ewig in der Hölle schmoren und von neunschwänzigen Dämonen gepeinigt werden. Aber so ganz trauten die Kaufleute dem Frieden nun auch wieder nicht und hatten letztendlich nicht an Söldnern gespart. Denn selbst wenn die Bewohner der ganzen Arabischen Halbinsel und weiterer Gebiete darüber hinaus den Islam mittlerweile als die einzig wahre Religion ansahen und man hier, unweit des Ortes, wo Allah sich dem Propheten offenbart hatte, weitestgehend sicher sein dürfte, galt doch immer noch: Vorsicht ist besser als Nachsicht.

Obwohl, immer wieder verschwanden Karawanen in den unendlichen Weiten der Wüste. Doch sie konnten schließlich auch Sandstürmen oder Wassermangel zum Opfer gefallen sein. Große Sorgen machten sich die Händler deshalb nicht, denn die Jahreszeit war für die Reise günstig, und sie führten ausreichend Wasser in Ziegenschläuchen mit sich. Sie vertrauten auf den Allmächtigen und wähnten sich unter dem unendlichen Sternenzelt nahezu so sicher wie in Abrahams Schoß.

Der Stamm der Ghafiqi wiederum lebte seit ewigen Zeiten vom heimlichen Raub. Sicher, man besaß auch Ziegen, einige Kamele und züchtete pfeilschnelle Pferde. Doch die Haupterwerbsquelle war der Überfall auf Karawanen, die auf den uralten Handelswegen durch das Land zogen. Der neue Glauben verbot das zwar, aber ob Allah wirklich alles sah, so wie es sein verstorbener Prophet behauptet hatte? Das anzunehmen überstieg die Vorstellungskraft der Beduinen, und so gingen sie nach wie vor ihrem altvertrauten Gewerbe nach. Freilich durfte keiner der Überfallenen überleben, alle Spuren mussten anschließend verwischt und die Leichen sorgfältig beseitigt werden, damit keine Blutrache über den Stamm kam. Doch vieles besorgte in der Wüste allein schon der ständig wehende Wind, und die Toten fand in den tiefen, steinigen Schluchten und verborgenen Höhlen niemand mehr.

Gebückt huschten einige der Kameraden von Abd ar-Rahman, der sich trotz seiner jungen Jahre schon als Anführer bei derartigen Raubzügen bewährt hatte, auf den Kamm der Sanddüne und legten Pfeile auf die Sehnen ihrer Bogen. Gleich würden ihre Stammesgenossen auf ihren schnellen Pferden aus einer versteckten Senke hervorbrechen und mit ihren Krummsäbeln und Speeren alles niedermachen, was sich ihnen in den Weg stellte. Die Aufgabe der Schützen bestand darin, jeden am Entkommen zu hindern, der zu fliehen versuchte. Wie immer musste die Überraschung ihr bester Verbündeter und alles vorbei sein, bevor sich ernsthafter Widerstand formieren konnte.

Abd ar-Rahman ließ den schellenden Balzruf des Lannerfalken, das charakteristische Akzick-akzick, aus der hohlen Hand heraus erklingen, und gleich darauf hörte er das Trommeln von Pferdehufen, das aber im Wüstensand längst nicht so laut war wie auf Stein. Von drei Seiten griffen die Reiter der Ghafiqi die ruhenden Händler, Kameltreiber und ihre Bewacher an, deren Unaufmerksamkeit und mangelnde Wachsamkeit ihnen zum Verhängnis werden sollte. Die vierte Seite deckten die Schützen ab und warteten auf diejenigen, die auf sie zulaufen würden. So waren die Wüstenräuber schon viele Male erfolgreich vorgegangen und davon überzeugt, dass ihr Überfall mit Allahs Hilfe auch diesmal glücken würde. Alles sprach dafür – nur schlug ihnen diesmal Widerstand entgegen, mit dem sie nicht gerechnet hatten.

Abū Hubaira, der jüngste Sohn des reichsten Handelsherrn von Sanaa aus dem Stamm der Quraisch und hoch angesehenem Geschlecht der Banū Hāschim, dem auch der Religionsgründer Mohammed angehört hatte und der seit vielen Jahren in Mekka beheimatet war, begleitete die Karawane auf Wunsch seines Vaters persönlich. Von gleichem Tatendrang und Mut beseelt wie sein Erzeuger, sammelte er blitzschnell diejenigen um sich, die den ersten Angriff der Wüstenreiter überlebt hatten, und feuerte sie an, sich erbittert zur Wehr zu setzen. Das fiel nicht allzu schwer, denn der Tod wartete so oder so auf jeden, gleich, ob er im Kampf fiel oder sich ergab. Gnade gewährten die Beduinen erfahrungsgemäß nie. Höchstens verschonten sie das Leben der Frauen und kleinen Kinder, verschleppten sie aber und ließen sie ein erbärmliches Sklavendasein in den Tiefen der arabischen Wüste fristen.

Die Krieger der Ghafiqi waren von dem plötzlichen Widerstand überrascht. Pfeile und Speere flogen ihnen aus der Mitte des Lagers entgegen. Die Wachmannschaft hatte sich hinter den am Boden liegenden und jetzt erschrocken blökenden Kamelen verschanzt und streckte den Angreifern ihre Lanzen entgegen. Aber es waren zu wenige, als dass sie sich auf die Dauer hätten wirkungsvoll behaupten können. Nach und nach sank einer nach dem anderen von ihnen tot in den Wüstensand, doch auch die Ghafiqi erlitten diesmal herbe Verluste.

Als Abū Hubaira sah, dass auch der Karawan-Baschi gefallen war und der Widerstand zusammenzubrechen drohte, sah er nur noch einen Ausweg – die Flucht. Von seinem Vater hatte er einen prachtvollen Araberhengst als Geschenk erhalten, der sorgfältig ausgebildet und abgerichtet worden war. Das edle Tier lag unweit seines Herrn zusammen mit den Kamelen im Wüstensand und harrte als Fluchttier ganz entgegen seiner Natur gelassen, aber bereit, jederzeit blitzschnell aufzuspringen und davonzupreschen, der Dinge, die da kamen. Abū Hubaira, der mit seinem Bogen so manchen Angreifer aus dem Sattel geholt hatte, kroch nun heran, hing sich an die linke Seite des Sattels und feuerte den Hengst mit einem schrillen Ruf an, aufzuspringen und aus dem Stand heraus seine Höchstgeschwindigkeit im Galopp zu entwickeln. Das brave Tier tat, wie ihm geheißen und beigebracht worden war, und stürmte, ehe die Angreifer es sich versahen, wie der Sturmwind davon. Da die Räuber keinen Reiter in seinem Sattel sahen, schenkten sie sich für den Moment die Verfolgung. Irgendwann würde das Pferd schon stehen bleiben oder sich wieder zu seinen Artgenossen gesellen. Auf alle Fälle war es eine zu wertvolle Beute, als dass man es verletzen oder in der Wüste sich selbst überlassen würde.

Nur Abd ar-Rahman erkannte von der Anhöhe herab im silbernen Schein des Mondes den Mann, der an der Seite des Hengstes hing. Das Pferd preschte genau am Fuße der Sanddüne auf dem Weg dahin, auf dem die Wüstenräuber gekommen waren. Für einen gezielten Schuss war es bereits zu spät, aber auf gar keinen Fall durfte der Flüchtende entkommen und Kunde von dem Überfall nach Sanaa oder gar Mekka bringen. Denn dann würden all die anderen Stämme vereint über die Ghafiqi herfallen, obwohl sie nur gar zu gerne ebenfalls ihre Finger nach leichter Beute ausstreckten. Während seine Kameraden den letzten Karawanenbegleitern den Garaus machten und schon begannen, sich um die Beute zu streiten, pfiff Abd ar-Rahman seinem Pferd. Er hatte es in der Talsohle zurückgelassen, und willig kam der Hengst nun auf seinen Herrn zu, der ihm mit wehendem Burnus entgegenrannte, in den Sattel sprang und die Verfolgung aufnahm.

Abd ar-Rahman verfügte gleichfalls über ein hervorragendes Reittier und zweifelte keinen Augenblick daran, den Fliehenden bald einzuholen. Doch zu seinem Erstaunen gelang es ihm nicht, die Distanz zu dem Reiter vor sich zu verkürzen. Im Gegenteil, er hatte eher den Eindruck, dass sie wuchs. Doch dann machte der Fremde einen Fehler. Wahrscheinlich weil er die Gegend nicht kannte, umging er einen Hügelrücken, anstatt einfach über ihn hinwegzureiten. Abd ar-Rahman frohlockte und war sicher, dem Verfolgten nun den Weg abschneiden zu können. Er jagte über den Höhenzug, und tatsächlich, auf der anderen Seite kam der Fliehende gerade erst an. Erschrocken riss er seinen Hengst hoch, um nicht mit dem plötzlich aufgetauchten Reiter zusammenzuprallen, und im nächsten Moment wurden Schwerter aus ihren Scheiden gerissen.

Abū Hubaira war jünger und weniger kampferfahren als sein Gegner, aber er wehrte sich mit dem Mut...

Erscheint lt. Verlag 1.10.2019
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Historische Romane
Schlagworte 8. Jahrhundert • Abenteuerroman • action • Andalusien • Aquitanien • Berber • Buch des Jahres Histo-Couch • Damaskus • Eudo von Aquitanien • Franken • Frankenreich • historische Romane 2019 Neuerscheinungen • Historische Romane Frankreich • historische Romane für Männer • historische Romane Taschenbuch • Historischer Roman • Islam • Kampf gegen Islam • Konstantinopel • Mac P. Lorne • Mauren • Merowinger • Munuza • Odo von Aquitanien • Roman für Männer • Toulouse • Überfall der Araber
ISBN-10 3-426-45228-6 / 3426452286
ISBN-13 978-3-426-45228-8 / 9783426452288
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