Der letzte Magier von Manhattan (eBook)

Roman

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
576 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45368-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der letzte Magier von Manhattan -  Lisa Maxwell
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Prestige triftt auf Das Lied der Krähen - Ein spannender Urban-Fantasy-Roman um eine junge Diebin vor der Kulisse New Yorks des beginnenden 20. Jahrhunderts Die deutsche Erstausgabe des magischen New-York-Times-Bestsellers von Lisa Maxwell. Stopp den Zauberer. Stiehl das Buch. Rette die Zukunft! Seit Jahrhunderten herrscht Krieg zwischen zwei Fraktionen von Magiern: Während die einen sich dem mächtigen Orden Ortus Aurea angeschlossen haben, fristen die anderen ein Schatten-Dasein im Untergrund. Zu ihnen gehört die junge Diebin Esta, die von ihrem Mentor ins New York des Jahres 1901 geschickt wird, um ein Buch zu stehlen, das als Waffe gegen den Orden dienen soll. Esta schließt sich einer Gang von Magiern an, die wie sie den Orden bekämpfen. Sie gewinnt deren Vertrauen und mehr - und weiß doch, dass sie jeden in der Vergangenheit betrügen muss, wenn sie die Zukunft retten will. Eine junge Diebin, das New York der Gangs und Gaslaternen und ein uralter Krieg der Magier. 'Der letzte Magier von Manhattan' ist der Auftakt der temporeichen Urban-Fantasy-Saga 'Die Rätsel des Ars Arcana' über eine junge Diebin im Manhattan des frühen 20. Jahrhunderts. Magisch und gefährlich geht es weiter in Band 2 der Urban-Fantasy-Reihe: 'Die Diebin des Teufels'

Lisa Maxwell wuchs in Akron, Ohio, auf und hat einen Doktortitel in Anglistik. Sie arbeitete als Lehrerin, Dozentin, Redakteurin, Schriftstellerin und Buchhändlerin. Wenn sie grade nicht an einem Roman arbeitet, unterrichtet sie am College. Mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt sie in der Nähe von Washington DC. Besuchen Sie die Autorin im Internet: @LisaMaxwellYA

Lisa Maxwell wuchs in Akron, Ohio, auf und hat einen Doktortitel in Anglistik. Sie arbeitete als Lehrerin, Dozentin, Redakteurin, Schriftstellerin und Buchhändlerin. Wenn sie grade nicht an einem Roman arbeitet, unterrichtet sie am College. Mit ihrem Mann und ihren zwei Söhnen lebt sie in der Nähe von Washington DC. Besuchen Sie die Autorin im Internet: @LisaMaxwellYA Michelle Gyo studierte in Mainz Germanistik und Buchwissenschaft und arbeitete danach als Lektorin bei Piper Fantasy und Random House. Aus Neugier machte sie sich nach zehn Jahren Verlagsarbeit selbständig, seither lebt sie, wo sie will, wandert häufig durch phantastische Welten, kann nicht ohne Kaffee, Katzen und Kreativität und übersetzt Bücher aus dem Englischen.

An der Schwelle


August 1900 – East 36th and Madison Avenue

Dolph Saunders war für die Nacht geboren. Die stillen Stunden, in denen sich die Stadt verdunkelte und das Gelichter des Tages die Straßen verließ, waren ihm am liebsten. Sie waren zwar Kriminelle und Halsabschneider, aber die, die sich nach dem Entzünden der Lampen dort draußen aufhielten, waren seine Leute – Besitzlose und Verleugnete, die in den Schatten lebten und sich ihr jämmerliches Leben am Rande der Gesellschaft schufen. Die, die wussten, dass es nur darauf ankam, sich nicht erwischen zu lassen.

In dieser Nacht waren ihm die Schatten jedoch kein Trost. Er hockte in einer Nische gegenüber der Villa von J.P. Morgan und verfluchte sich selbst, weil er nicht mehr tun konnte. Seine Mannschaft war spät dran, und in der Luft lag eine Unruhe – es fühlte sich zu sehr danach an, als wartete die Nacht selbst darauf, dass etwas geschah. Dolph gefiel das überhaupt nicht. Nicht, nachdem bereits so viele verschwunden waren, und besonders dann nicht, wenn Leenas Leben auf dem Spiel stand.

Es war nicht ungewöhnlich, dass Menschen in diesem Teil der Stadt verschwanden. Kreuzte man die falsche Straße, kam man der falschen Gang in die Quere. Und kam man dem falschen Boss in die Quere, verschwand man vielleicht spurlos. Die mit alter Magie, besonders die, die unter Dolphs Schutz standen, wussten den meisten Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Aber eine Handvoll seiner Leute, die innerhalb eines Monats verschwanden? Das konnte kein Zufall sein.

Dolph zweifelte nicht daran, dass der Orden die Schuld daran trug, doch in letzter Zeit hatte der sich ruhig verhalten. Seit Wochen war in der Bowery keine Razzia durchgeführt worden, was an sich schon ungewöhnlich war. Und obwohl ihre Klausur am Ende des Jahres bevorstand, hatten seine Leute nichts gehört, was einen Hinweis auf die Pläne des Ordens gab. Dolph traute diesem Frieden nicht, und er war nicht der Typ, der die, die ihm gegenüber loyal waren, ohne Antworten sitzen ließ. Also hatte Leena, Dolphs Partnerin in allem, als Dienstmädchen in Morgans Villa angeheuert. Morgan bekleidete eines der höchsten Ämter des Ordens, und sie hofften, dass jemand aus seinem Umfeld etwas ausplauderte.

Die letzten paar Wochen hatte sie poliert und geputzt … und nichts über die vermissten Mageus herausgefunden. Vor zwei Nächten war sie nicht nach Hause gekommen.

Er hätte es selbst machen sollen. Es waren seine Leute, seine Verantwortung. Wenn ihr irgendetwas zugestoßen war …

Er zwang sich, den Gedanken beiseitezuschieben. Ihr geht es gut. Leena war schlau, stark und sturer als sonst jemand, den er kannte. Sie kam mit jeder Situation klar. Ihre Magie funktionierte jedoch nur bei den Gaben anderer Mageus. Gegen den Orden war sie nutzlos.

Wie als Antwort auf seine düsteren Gedanken fuhr eine Mietkutsche an der Seite des Hauses vor. Heute Abend wurde keine Lieferung erwartet, und die Ankunft verstärkte Dolphs Unruhe nur. Die Kutsche versperrte ihm die Sicht, sodass er nicht erkennen konnte, ob sich Ärger zusammenbraute.

Doch bevor er sich einen anderen Posten suchen konnte, schwappten wütende Männerstimmen in die Nacht. Einen Augenblick später schlug die Tür der Kutsche mit einem Knall zu, und der Fahrer ließ die Peitsche schnalzen, sodass die Pferde losgaloppierten.

Dolph sah ihr nach, doch als sich ihm jemand mit schnellen Schritten näherte, packte er seinen Stock fester, bereit für alles, was da kam.

»Dolph?«

Es war Nibsy Lorcan. Verstoßen aus einem Heim für Jungen, war er vor ein paar Jahren in Dolphs Bar aufgetaucht. Klein und bescheiden, wie er war, übersah man ihn leicht, aber Dolph konnte die Kraft und die Gabe eines Menschen auf zehn Schritt erspüren. Er hatte gedacht, dass Nibsy eine wertvolle Ergänzung seiner Mannschaft sein könnte, und er hatte recht behalten. Nibsy hatte sich mit der leisen, ruhigen Stimme und dem scharfen Verstand den Respekt selbst der sauertöpfischsten Mitglieder von Dolphs Mannschaft verdient, und mit seiner Gabe vorauszusagen, wie sich unterschiedliche Entscheidungen auswirken könnten, hatte er rasch seinen Platz als Dolphs rechte Hand gewonnen.

Nibsy kam näher, und seine dicken Brillengläser blitzten im Mondlicht auf. »Dolph? Wo bist du?«

Dolph trat aus den Schatten. Trotz der Hitze der Nacht fühlte sich seine Haut eiskalt an. »Hast du sie gefunden?«

Nibs nickte und mühte sich, wieder zu Atem zu kommen.

»Wo ist sie?«, fragte Dolph, und seine Kehle wurde eng, als er das Haus nach einem Zeichen absuchte. »Was ist geschehen?«

»Der Orden muss auf uns gewartet haben«, sagte Nibsy, immer noch nach Luft ringend. »Spot haben sie sofort geschnappt. Ein Messer in den Bauch, keine Fragen. Und dann Appo.«

»Jianyu?«

»Weiß ich nicht«, keuchte Nibsy. »Hab ihn nicht gesehen, als ich weg bin. Leena habe ich gefunden. Morgan hatte sie im Keller, aber … ich konnte nicht zu ihr. Sie haben eine Barriere errichtet. Eine Art Wolke hing in der Luft. Als ich näher heranging, fühlte es sich an, als würde ich sterben.« Nibsy erschauderte und holte erneut tief Luft. »Sie ist ziemlich schwach. Ich hätte sie nicht dort herausholen können. Aber sie hat mir das hier zugeworfen«, sagte er und hielt etwas Kleines hoch, das in Musselin eingeschlagen war. »Sagte, ich solle sie zurücklassen. Und es kamen mehr von ihnen, also … habe ich es getan. Es tut mir leid. Ich hätte nicht …« Seine Stimme brach. »Sie haben sie geholt.«

Dolph nahm das Ding entgegen. Ein Stück Stoff war um einen Messingknopf gewickelt worden – einen, den Dolph von der Dienstmädchenuniform erkannte, die Leena getragen hatte. Der Fetzen wog nicht mehr als ein Atemzug zwischen seinen Fingerspitzen. An einer Seite war er zerfetzt. Sie musste ihn von ihrem Unterrock abgerissen haben. Anscheinend hatte sie Blut benutzt, um zwei Worte auf Latein daraufzuschmieren. Ihr Blut, begriff er. Die Nachricht war so wichtig, dass sie dafür ihr Blut vergossen hatte. Beim Anblick der verschmierten Buchstaben, die bereits zu einem dunklen Rostbraun getrocknet waren, nistete sich die Kälte tief in seine Knochen ein.

»Wir holen sie zurück.« Dolph weigerte sich, etwas anderes auch nur zu denken. Mit dem Daumen rieb er über den Fetzen, spürte das vertraute Echo von Leenas Energie. Er sandte seine Magie in das Stück Stoff, in die Spuren ihres Bluts, versuchte, mehr zu spüren und zu verstehen, was geschehen war. Er konnte die Gabe eines Menschen spüren, wenn dieser eine hatte, konnte sie sogar anzapfen und sie sich borgen, wenn er den Menschen berührte, doch Gegenstände zu lesen, war noch nie seine Stärke gewesen.

Und doch hatte Nibs recht – die winzige Spur, die er von Leena spürte, fühlte sich falsch an, schwach. Er warf den Knopf weg und schob den Stofffetzen in die Innentasche seines Mantels, die seinem Herzen am nächsten war.

»Noch ist Zeit«, sagte er und schritt bereits zu dem Platz hinüber, auf dem die Kutsche wartete.

Die Straßen waren leer, und sie holten die andere Kutsche rasch ein. Sie folgten ihr durch die Stadt gen Süden, und Dolph überkam das ungute Gefühl, dass er wusste, wohin sie fuhr. Als sie endlich auf die Park Row abbogen, wusste Dolph es mit Sicherheit.

Er brachte die Kutsche am Rand des Parks zum Stehen, der die City Hall umgab. Hinter den dunklen Gärten stand die große Endhaltestelle, die den Blick auf die Brücke nach Brooklyn versperrte. Einer Warnung aus Stahl und Glas gleich, ragte sie in der Nacht auf. Dahinter lag die Brücke, die erste ihrer Art, die einen so breiten Fluss überspannte. Quer über die Brücke verlief die Schwelle, die unsichtbare Grenze, die jeden Mageus davon abhielt, die Stadt zu verlassen und mit unversehrter Magie davonzukommen. Sie verhinderte, dass sie das Land jenseits der Brücke mit dem verdarben, was der Orden – und der größte Teil der Bevölkerung – für ungezähmte und gefährliche Macht hielt.

Leena war, wie Dolph auch, mit alter Magie geboren worden. Dass der Orden sie zur Brücke brachte, konnte nur eines bedeuten – sie wussten, was sie war. Und sie würden die Schwelle einsetzen, um ihre Gabe zu zerstören. Um sie zu zerstören.

Das würde er nicht zulassen.

Dolph beobachtete, wie die Mietkutsche mit Leena hinter die Haltestelle fuhr, auf den Eingang für Kutschen zu. »Ich gehe zu Fuß«, sagte er. »Du bleibst hier. Hältst Wache.«

»Sicher?«, fragte Nibs.

»Wir können nicht riskieren, dass sie uns bemerken.« Folgten sie ihnen mit der Kutsche, konnten sie sich nicht verstecken, auf dem Fußgängerweg darüber könnten sie sie vielleicht überraschen und hätten die Chance, Leena zu retten. »Sie werden warten müssen, um die Maut zu zahlen. So werde ich sie leicht einholen können.«

»Aber dein Bein«, sagte Nibs. »Ich könnte …«

Er warf Nibs einen vernichtenden Blick zu. »Mein Bein hat mich noch nie davon abgehalten, zu tun, was getan werden muss. Du bleibst hier. Komme ich nicht zurück, bevor ihre Kutsche wieder hier ist, geh und warne die anderen. Wenn das hier schiefgeht, könnte der Orden Jagd auf sie alle machen.« Er sah Nibs eindringlich an, wollte ihm die Bedeutung dieses Augenblicks begreiflich machen.

Nibs Augen wurden groß. »Du wirst zurückkommen«, sagte er. »Und du wirst Leena zurückbringen.«

Dolph war froh über diese Zuversicht, doch darauf würde er sich nicht verlassen. Er zog sich die Kappe tiefer in die Stirn und ging auf die Haltestelle zu. Er ignorierte sein steifes Bein, so wie immer, und zog sich die breiten Treppen hinauf, die zum Eingang der Brücke führten. Oben angekommen,...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2019
Reihe/Serie Die Rätsel des Ars Arcana
Übersetzer Michelle Gyo
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte 20. Jahrhundert • Alchemie • Amerika • Ars Arcana Band 1 • Barriere • Buch • Der letzte Magier von Manhattan • Diebin • Die Diebin des Teufels • Die Rätsel des Ars Arcana 1 • esta • Fantasy • Fantasy Bestseller • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy Magie • Fantasy-Reihe • Fantasyroman • Fantasyromane für Erwachsene • Fantasy-Serie • Gangs of New York • Geheimnis • Geheimnisse der Magie • historische Fantasy Romane • Intrigen • klassische Fantasy • Krieg der Magier • Liebe • Liebesgeschichte • Lisa Maxwell • Magie • Magier • Magier-Orden • magische Artefakte • Manhattan • New York • New-York-Times-Bestseller • Ortus Aurea • roman magie • Romantische Fantasy • Urban Fantasy • Urban-Fantasy-Bücher • Zauberei • Zauberer • Zauberkünstler • Zeitreise • Zeitreise-Fantasy • Zeitreise-Roman
ISBN-10 3-426-45368-1 / 3426453681
ISBN-13 978-3-426-45368-1 / 9783426453681
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