Um unsere Webseiten für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend zu verbessern, verwenden wir Cookies. Durch Bestätigen des Buttons »Akzeptieren« stimmen Sie der Verwendung zu. Über den Button »Einstellungen« können Sie auswählen, welche Cookies Sie zulassen wollen.

AkzeptierenEinstellungen

Spinnenfunke (eBook)

Elemental Assassin 12
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
400 Seiten
Piper Verlag
978-3-492-99386-9 (ISBN)
Systemvoraussetzungen
11,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Gin Blancos Erzfeindin, die Feuer-Elementarmagierin Mab Monroe, wurde schon vor langer Zeit besiegt. Trotzdem versucht immer wieder jemand, Gin zu töten. Und als eine neue Feindin mit dem mysteriösen Namen M. M. Monroe in Ashland auftaucht, ist Gin nicht das einzige Ziel der listigen, grausamen Killerin: Auch Gins Freunde werden immer wieder - scheinbar zufällig - in Unfälle verwickelt. Gin weiß, dass mehr dahinter steckt und M. M. Monroe versucht, die sprichwörtliche Schlinge mit jedem »Unglück« enger zuzuziehen. Wird Gin mehr brauchen als nur ihre mächtige Eis- und Steinmagie, um M. M. Monroes Mordplänen zu entkommen?

Jennifer Estep ist SPIEGEL- und internationale Bestsellerautorin und immer auf der Suche nach ihrer nächsten Fantasy-Romanidee. In ihrer Freizeit trifft sie sich gerne mit Freunden und Familie, macht Yoga und liest Fantasy- und Liebesromane. Außerdem sieht sie viel zu viel fern und liebt alles, was mit Superhelden zu tun hat. Sie hat bereits mehr als vierzig Bücher sowie zahlreiche Novellen und Kurzgeschichten veröffentlicht. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die »Mythos Academy«, »Mythos Academy Colorado«, »Black Blade«, »Die Splitterkrone« und »Gargoyle Queen« sowie die Urban-Fantasy-Reihen »Elemental Assassin«, »Bigtime« und »Section 47«.

Jennifer Estep ist SPIEGEL-Bestsellerautorin und lebt in Tennessee. Sie schloss ihr Studium mit einem Bachelor in Englischer Literatur und Journalismus und einem Master in Professional Communications ab. Bei Piper erscheinen ihre Young-Adult-Serien um die "Mythos Academy", "Mythos Academy Colorado" und "Black Blade" sowie die Urban-Fantasy-Reihen "Elemental Assassin" und "Bigtime".

1


Es war pure Folter.

Die eigene Todfeindin dabei zu beobachten, wie sie alles bekam, was sie wollte, war die reinste Folter, ganz einfach.

Madeline Magda Monroe stand neben einem hölzernen Podium, die Hände vor ihrem starken, schlanken Körper verschränkt und eine ernste, nachdenkliche Miene auf ihrem schönen Gesicht. Neben ihr stand ein Beamter der Stadt mit grauem Schnurrbart in einem braun karierten Jackett und redete und redete und redete über all die guten Dinge, die ihre Mutter in Ashland bewirkt hatte.

Bitte. Das einzig Gute, was Mab in ihrem ganzen Leben getan hatte, war zu sterben. Wobei ich ihr nur zu gern behilflich gewesen war.

Andererseits taten das Profikiller nun einmal – und ich war die Beste, die Spinne.

Madelines scharlachrote Lippen verzogen sich zu einem leichten Lächeln, sodass für einen Moment ihre leuchtend weißen Zähne aufblitzten, als fände sie die Worte des Redners genauso ironisch wie ich. Sie wusste genau, was für ein sadistisches Miststück ihre Mutter gewesen war, besonders, da sie aus genau demselben, blutbesudelten Holz geschnitzt war.

Trotzdem musste selbst ich zugeben, dass Madeline eine engelsgleiche Figur abgab, wie sie da so ruhig und gelassen in ihrem weißen Hosenanzug stand, als genieße sie es tatsächlich, dem Gerede über Mabs angebliche wohltätige Werke zuzuhören. Es war zwölf Uhr mittags und die gleißende Sonne ließ die kupferfarbenen Strähnen in Madelines kastanienbraunem Haar aufleuchten, sodass es aussah, als beständen ihre fließenden Locken aus aneinandergebundenen Kohlestücken, die jeden Moment in Flammen aufgehen konnten. Doch Madeline besaß nicht die berühmte Feuermagie ihrer Frau Mama. Sie besaß etwas viel Selteneres und viel Gefährlicheres: Säuremagie.

Madeline verlagerte ihr Gewicht in ihren weißen Stilettos, was dafür sorgte, dass die Sonne den Steinsilber-Anhänger an ihrem Hals aufleuchten ließ – eine Krone mit einem flammenförmigen Smaragd in ihrer Mitte. Ein Ring an ihrer rechten Hand zeigte dasselbe Design. Madelines persönliche Rune, das Symbol für rohe, zerstörerische Macht, die auf gespenstische Art an die Rubin-Sonne erinnerte, die Mab getragen hatte, bevor ich das Schmuckstück vernichtet hatte – genau wie sie selbst.

Allein der Anblick von Madelines Rune sorgte dafür, dass ich die Hände zu Fäusten ballte und die Fingernägel in die Narben auf meinen Handflächen bohrte – ein kleiner Kreis umgeben von acht dünnen Strahlen. Eine Spinnenrune, das Symbol für Geduld.

Mab hatte mir diese Narben vor Jahren verpasst, als sie meinen Spinnenrunen-Anhänger in meine Handfläche eingeschmolzen und mich so für immer gezeichnet hatte. Ich fragte mich nur, wie viele Narben ihre Tochter meiner Kollektion hinzufügen würde, bevor unsere Familienfehde endlich ein Ende fand.

»Ich würde sagen, sie sieht so zufrieden aus wie eine Katze, die einen Kanarienvogel gefressen hat … aber wir wissen beide, dass sie nur ihre Säuremagie einsetzen würde, um das arme Wesen zu vernichten.« Die kultivierte Stimme, die diese Worte formulierte, ließ die Aussage irgendwie noch bissiger klingen.

Ich sah nach links, zu dem Mann, der an dem Ahornbaum lehnte, in dessen Schatten wir beide standen, die Schultern entspannt, die Hände in den Hosentaschen, die langen Beine an den Knöcheln verschränkt. Sein Haar war von einem dunklen Walnussbraun, das fast mit dem Stamm verschmolz, doch in seinen grünen Augen glitzerte Erheiterung, sodass ich sie trotz der Schatten, die über sein Gesicht huschten, genau erkennen konnte. Sein aschgrauer Fiona-Fine-Anzug betonte perfekt seine muskulöse Gestalt und verlieh ihm eine lässige Eleganz, die in vollkommenem Kontrast zu meiner angespannten, wachsamen Haltung stand.

Andererseits wirkte Finnegan Lane, mein Ziehbruder, immer so cool wie ein Eisbecher, egal, ob er nur durch den Park schlenderte, gerade als Investmentbanker Geschäfte abschloss oder durch das Zielfernrohr eines Scharfschützengewehrs spähte, bereit, jemandem eine Kugel in den Kopf zu jagen.

Finn zog eine Augenbraue hoch. »Also, Gin? Was sagst du?«

Ich schnaubte. »Oh, Madeline würde ihre Säuremagie nicht auf diese Art einsetzen. Sie würde jemand anderen so manipulieren, dass er für sie den Vogel und die Katze umbringt – während der arme Narr davon überzeugt ist, dass die ganze Idee nur auf seinem eigenen Mist gewachsen ist.«

Finn lachte leise. »Nun, irgendwie muss man das an ihr bewundern.«

Ich schnaubte wieder. »Dass sie eine meisterhafte Manipulatorin ist, die gerne alle Leute tanzen lässt wie Marionetten an Fäden, in die sie sie einwickelt, bevor ihnen auch nur aufgeht, was passiert? Bitte. Das Einzige, was ich an ihr bewundere, ist, dass sie es geschafft hat, während dieser gesamten Dankesrede keine Miene zu verziehen.«

Finn und ich standen ganz hinten in der Menge, die sich in einem Park in Northtown versammelt hatte – dem reichen, schicken, teuren Teil von Ashland, in dem die Wohlhabenden, die Mächtigen und die extrem Gefährlichen wohnten. Der Park war genau das, was man in diesem Teil von Northtown erwartete: jede Menge perfekt gepflegte, grüne Rasenflächen und hoch aufragende Bäume mit weit ausladenden Ästen sowie ein weitläufiger Spielplatz mit Sandkasten, Wippen, Schaukeln und einem kleinen Karussell. Es war ein pittoresker Anblick an diesem wunderschönen Oktobertag, an dem die Sonne vom blauen Himmel strahlte und der vielschichtige Duft des Herbstes die Luft erfüllte. Doch die angenehmen Temperaturen und die fröhlichen Sonnenstrahlen, die durch das herbstlich rote Blätterdach über mir drangen, konnten meine Laune nicht im Geringsten bessern.

Bei meinen harschen Worten drehten sich ein paar Leute in der Menge um und warfen mir genervte Blicke zu, doch ein kalter Blick von mir sorgte dafür, dass sie sich ein Stück entfernten, bevor sie sich wieder dem Podium zuwandten.

Erneut gluckste Finn in sich hinein. »Deine umfassende Sozialkompetenz erstaunt mich immer wieder.«

»Halt die Klappe«, murmelte ich.

Während der Sprecher weiter seinen Text herunterleierte, ließ ich meinen wintergrauen Blick über den Park gleiten und dachte dabei an das letzte Mal, als ich hier gewesen war – und an die Männer, die ich getötet hatte. Ein Vampir und ein paar Riesen, einige von Mabs Handlangern, die gerade einen unschuldigen Barkeeper folterten und ihn umbringen wollten, als ich mich eingemischt hatte. Die Wippen, die Schaukeln, das Karussell, die Rasenflächen. Überall in diesem Park waren Männer gestorben. Ich hatte sogar meine Rune in einen der Sandkästen gezeichnet, um Mab zu verspotten und sie aufzufordern, mich zu suchen – die Spinne, die schwer greifbare Killerin, die ihr solchen Ärger bereitete.

Und hier stand ich jetzt, Monate später, konfrontiert mit der nächsten Monroe, die mich erledigen wollte.

Manchmal fragte ich mich, ob ich der Vergangenheit mit all ihren Konsequenzen wohl jemals wirklich entkommen würde. Mab hatte meine Mutter und meine ältere Schwester ermordet, bevor sie versucht hatte, auch mich und meine jüngere Schwester Bria umzubringen. Ich war allein, verletzt und obdachlos zurückgeblieben. Fletcher Lane, Finns Dad, hatte mich aufgenommen und zur Profikillerin ausgebildet. Letztendlich hatte ich Mab letztes Jahr getötet. Und seitdem hatten alle Unterweltbosse versucht, mich zu ermorden.

Der Beamte kam langsam zum Ende seiner ermüdenden Rede und machte eine Geste in Richtung Madeline. Sie trat vor, hob die Hand und packte eine lange, schwarze Kordel, die ein riesiges weißes Tuch an einem der Eisentore um den Park festhielt. Madeline lächelte in die Menge und zögerte einen Moment, um die Dramatik zu erhöhen, dann riss sie an dem Seil und zog das Tuch herunter, begleitet von einer theatralischen Geste ihrer freien Hand.

Schicke, geschwungene Buchstaben aus Eisen verkündeten über dem Halbrund des Tores den neuen Namen des Parks: Monroe Memorial Park.

Ich starrte die Schrift böse an und wünschte mir, ich hätte einen der Hämmer, die mein Liebhaber, Owen Grayson, in seiner Schmiede verwendete, um das Tor umzuhauen und jeden einzelnen dieser verdammten Buchstaben zu Schrott zu schlagen. Besonders diejenigen, die Monroe bildeten. Doch natürlich konnte ich das nicht tun. Nicht jetzt. Vielleicht heute Nacht, wenn der Park schön leer war und niemand sehen konnte, wie ich meine aufgestaute Wut an einem unschuldigen Schriftzug ausließ.

Das war nicht die erste Einweihungsfeier, die ich in den letzten Wochen besucht hatte. Nachdem Madeline im September endlich ihren großen Auftritt in Ashland hingelegt hatte, hatte sie keine Zeit verschwendet, um als M. M. Monroe ihr Erbe einzufordern, in Mabs Herrenhaus zu ziehen und alle wissen zu lassen, dass sie vorhatte, die Geschäfte ihrer Mutter zu übernehmen, die legalen wie die illegalen.

Ich wusste nicht genau, wie ihr Masterplan aussah, aber Madeline hatte sofort begonnen, sich bei verschiedensten Arten von bürgerlichen, kommunalen oder wolhltätigen Organisationen einzuschleimen, unter dem Vorwand, sie wolle die guten Werke fortführen, die ihre Mutter zu Lebzeiten vorangetrieben hatte. Natürlich log sie dabei nach Strich und Faden, denn Madeline war keinen Deut wohltätiger als ihre verstorbene Frau Mama. Doch wenn es eines gab, worauf Leute in Ashland reagierten, dann war das kaltes, hartes Geld – oder zumindest das Versprechen darauf.

Und so hatten die Einweihungsfeiern ihren Anfang genommen. Ein Flügel des Briartop Museums, der neue Bahnhof, mehrere Brücken, ein ordentliches Stück der Schnellstraße, die um die Innenstadt herumführte, und jetzt dieser Park. Auf die...

Erscheint lt. Verlag 2.7.2019
Reihe/Serie Elemental Assassin
Elemental Assassin
Übersetzer Vanessa Lamatsch
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte Antiheldin • Ashland • Assassine • Auftragskiller • Buch • Bücher • eBook • Eis • elementar • Elemente • Fantasy Bücher • Fantasy für Frauen • Fantasy Jetztzeit • Fantasy Reihe • Fantasy Serie • Gin Blanco • Mythos Academy • Neuerscheinungen 2019 • Paranormal • Spinne • Starke Frauen • Stein • Urban Fantasy
ISBN-10 3-492-99386-9 / 3492993869
ISBN-13 978-3-492-99386-9 / 9783492993869
Informationen gemäß Produktsicherheitsverordnung (GPSR)
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
EPUBEPUB (Wasserzeichen)
Größe: 2,8 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: EPUB (Electronic Publication)
EPUB ist ein offener Standard für eBooks und eignet sich besonders zur Darstellung von Belle­tristik und Sach­büchern. Der Fließ­text wird dynamisch an die Display- und Schrift­größe ange­passt. Auch für mobile Lese­geräte ist EPUB daher gut geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür die kostenlose Software Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür eine kostenlose App.
Geräteliste und zusätzliche Hinweise

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich