Der Zaubergarten - Abenteuer können fliegen (eBook)

Band 2

(Autor)

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2019 | 1. Auflage
240 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-7336-5132-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Zaubergarten - Abenteuer können fliegen -  Nelly Möhle
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In diesem geheimen Garten werden Kinderträume wahr Tilda und ihre neue Freundin Anni sind ganz aufgeregt: Der alte Mann aus dem Nachbargarten, Herr Bovist, will sie in die Geheimnisse der Zauberpflanzen einweihen und sie zu Zaubergärtnerinnen ausbilden! Doch die drei haben die Rechnung ohne den Gauner Gunnar gemacht. Der pocht auf seine Rechte an Garten, magischen Pflanzen und Zauberhandbuch und will sich das versprochene Erbe um jeden Preis sichern. Und er schreckt auch nicht davor zurück, Herrn Bovist zu entführen und auf Zwergengröße zu schrumpfen. Wird es Tilda und Anni gelingen, die richtigen Zauberblumen zu pflanzen und Herrn Bovist zu befreien? Und reicht die Zauberkraft auch noch aus, um dem fiesen Lukas in der Schule, der dauernd die anderen Kinder mobbt, eine Lektion zu erteilen? Der zweite Band der erfolgreichen Kinderbuchreihe von Nelly Möhle - mit vielen magischen Bildern von Eva Schöffmann-Davidov Alle Bände der Reihe »Der Zaubergarten«: Band 1: Geheimnisse sind blau Band 2: Abenteuer können fliegen Band 3: Überraschungen haben Fell Band 4: Freundschaft macht lustig Band 5: Wunder blühen bunt (erscheint im Frühjahr 2022) Band 6: Ferien bringen Glück (erscheint im Sommer 2022) Reihe bei Antolin gelistet

Nelly Möhle liebte es als Kind, durch den riesigen Garten ihrer Großeltern zu streifen und sich Geschichten auszudenken. Zwischen Rosenranken und geheimnisvollen Tannen ließ sie ihrer Phantasie freien Lauf, und irgendwann begann sie, ihre Geschichten aufzuschreiben. Mit ihrer ersten Kinderbuchreihe »Der Zaubergarten« landete Nelly Möhle sofort auf der »Dein SPIEGEL«-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie, einem Hund und einer hundertjährigen Schildkröte in Offenburg.

Nelly Möhle liebte es als Kind, durch den riesigen Garten ihrer Großeltern zu streifen und sich Geschichten auszudenken. Zwischen Rosenranken und geheimnisvollen Tannen ließ sie ihrer Phantasie freien Lauf, und irgendwann begann sie, ihre Geschichten aufzuschreiben. Mit ihrer ersten Kinderbuchreihe »Der Zaubergarten« landete Nelly Möhle sofort auf der »Dein SPIEGEL«-Bestsellerliste. Die Autorin lebt mit ihrer Familie, einem Hund und einer hundertjährigen Schildkröte in Offenburg. Eva Schöffmann-Davidov, Jahrgang 1973, ist eine der renommiertesten Kinder- und Jugendbuchillustratorinnen Deutschlands. Nach ihrem Studium an der Fachhochschule für Gestaltung in Augsburg machte sie sich in der Kinder- und Jugendliteratur schnell einen Namen und gewann im Lauf ihrer Karriere zahlreiche Preise für ihre Gestaltungen. Als Fachhochschuldozentin gab sie ihr Wissen und ihre Erfahrung auch an junge Künstler*innen weiter. Heute illustriert sie Kinderbuchserien und Jugendbücher unter anderem von Bestsellerautor*innen wie Kerstin Gier oder Tanya Stewner. Die Illustratorin lebt mit ihrer Familie in Augsburg.

Es war der Dienstagmorgen. Ich stand im Flur und suchte meinen zweiten Turnschuh. Da klingelte das Telefon.

Papa rief: »Geht mal jemand ran! Ich sitze auf dem Klo!«

Von oben hörte ich das Rauschen der Dusche. Mama konnte also auch nicht abnehmen. Kurz überlegte ich, das Klingeln nicht zu hören. Dienstags hatte ich in der ersten Stunde Sport. Und bei unserem Sportlehrer Herrn Höller darf man keine Sekunde zu spät vor der Turnhalle auftauchen, sonst muss man ewig an der verschlossenen Hallentür rütteln.

»Geht bitte mal jemand ans Telefon?!«, brüllte Papa noch mal.

»Kannegießer«, sagte ich also freundlich in den Hörer. »Matilda am Apparat!«

»Matilda«, hörte ich eine leise Stimme. »Du musst mir helfen! Gunnar hält mich gefangen! Er will das Zauberbuch und die Samen!«

Herr Bovist!

Meine Stimme wackelte. »Wo bist du, Herr Bovist?«

»In Neustadt. In Gunnars Haus auf dem Löschberg! Ich bin …«

Plötzlich donnerte eine tiefe Stimme aus dem Hörer direkt an mein Ohr: »Konrad, leg sofort den Hörer auf!«

Tuuut, tuuut, tuuut!

Tot lag das Telefon in meiner zittrigen Hand.

Herr Bovist war in Gefahr. Er brauchte Hilfe. Oh, dieser böse Gunnar – warum hatte er das bloß gemacht?

Papas Stimme kam aus der Toilette: »Wer war das?«

»Niemand! Verwählt!«, rief ich.

Ich musste in die Schule. Mit Anni sprechen. Und zwar schnell.

Doch Anni kam nicht zum Unterricht. Schlimmer konnte der Tag eigentlich nicht mehr werden. In der Sportstunde rumorte es in meinem Bauch, als würde ein schneller Bär darin herumtoben. Und rauswollen. In Sachkunde musste ich sogar zweimal aufs Klo flitzen.

Frau Wonnemeier fragte: »Ist alles in Ordnung, Matilda? Ist dir nicht gut?«

Aber so nett Frau Wonnemeier auch ist, ich konnte ihr schlecht von Herrn Bovists Anruf erzählen. Also konzentrierte ich mich auf die Schnecken, die Frau Wonnemeier mit in den Unterricht gebracht hatte. Meine Schnecke kroch mir den ganzen Arm hoch. Meine Haut schillerte und glänzte von der Schneckenschleimspur. Schön sah das aus.

Aber dann musste ich wieder an Herrn Bovist denken. Warum hielt Gunnar ihn gefangen? Unser Freund Herr Bovist war erst gestern für ein paar Tage zu Gunnar gefahren. Weil er noch einiges mit ihm klären musste. Und Anni und ich sollten in der Zeit seinen Rupert, den größten Hund aller Zeiten, füttern und die Blumen im Gewächshaus gießen.

Noch vor dem Mittagessen rief ich bei Anni an.

»Anni war heute Morgen schlecht, da habe ich sie zu Hause gelassen«, erzählte mir Renate, Annis Mama. »Treffen könnt ihr euch also nicht. Aber es wäre schön, wenn du ihr die Hausaufgaben durchgeben könntest.«

Endlich hörte ich Annis Stimme: »Hallo, Tilda!«

»Anni, Herr Bovist ist in Gefahr! Gunnar hält ihn gefangen. Wir brauchen einen Rettungsplan!«, rief ich in den Hörer.

Anni flüsterte: »Mama geht gleich zur Arbeit. Um halb vier beim Schuppen?«

»Bis gleich«, wisperte ich zurück.

Ganz langsam atmete ich aus.

Anni hatte schließlich immer für alles eine Lösung!

Wenn ich etwas vorhabe, schaffe ich die Hausaufgaben in Windeseile. Auch an diesem Dienstag war ich ruck, zuck fertig.

»Und ihr schreibt diese Woche keine Klassenarbeit?«, fragte Mama beim Kontrollieren meiner Rechenaufgaben.

Mama ist Lehrerin, und leider hat sie dadurch richtig viel Ahnung davon, wie viele Klassenarbeiten ich zum Beispiel in Mathe schreiben muss.

»Nö!«, sagte ich. »Anni und ich wollen heute im Schuppen spielen.«

Das fand Mama bei dem herrlichen Wetter richtig gut.

»Aber zum Abendessen bist du wieder hier«, sagte sie.

Der Schuppen ist unser Geheimversteck. Er steht im riesigen Garten von Oma und Opa, nur eine Straße weiter.

Um halb vier schlüpfte ich durch das seitliche Gartentor. Opas Garten ist der schönste Garten, den ich je gesehen habe. Wie ein Park, mit kleinen Wegen, einem Rosengarten und vielen alten Bäumen. Und ganz hinten im Garten, direkt an der großen Gartenmauer, steht unser alter Schuppen.

Anni war noch nicht da. Also legte ich erst einmal ein stinkiges Stück Käse vor Knox’ Mauseloch. Meine niedliche Hausmaus hat an der hinteren Schuppenwand einen Eingang geknabbert, und immer wenn ich daran denke, bringe ich Knox ein Leckerli mit.

Nach der Fütterung war Anni immer noch nicht da. Also nahm ich vorsichtig das Bild von der Schuppenwand. Es ist wunderschön mit einem blauen Pferd und einer bunten Wiese drauf. Und es steckt in einem schnörkeligen, goldenen Rahmen. Solche Bilderrahmen hängen eigentlich in prächtigen Schlössern oder Museen. Aber Opa hat ihn mir geschenkt und mit dem blauen Pferd darin an die Wand gehängt. Jedenfalls hatte ich Herrn Bovists Brief hinter den Rahmen geklemmt. Damit meine Brüder ihn nicht finden. Jetzt fingerte ich ihn hervor. Leider war er ganz zerquetscht. Dabei hatte Herr Bovist uns den Brief erst gestern gegeben. Als Abschied sozusagen, weil er ja zu Gunnar fahren wollte.

Lesen konnte ich die verschnörkelte Schrift aber noch:

Liebe Matilda, liebe Annemarie!

Ich werde für ein paar Tage verreisen, um Gunnar zu besuchen. Mir ist klar geworden, dass ich ihm mein Erbe nicht überlassen kann. Gunnar interessiert sich ausschließlich für meine Samen und das Familienbuch – und für sich selbst. Mein Garten, meine Häuschen und vor allem Rupert liegen ihm überhaupt nicht am Herzen. Und als ich die Hoffnung schon fast aufgegeben und mich mit Gunnar abgefunden hatte, habe ich doch noch zwei wundervolle, schlaue Mädchen kennengelernt, denen ich mein ganzes Wissen und meinen Garten anvertrauen kann. Ja, ich bin mir sicher, dass Ihr gut auf meine Pflanzen achten und ihre Fähigkeiten richtig einsetzen werdet. Und eines Tages werdet Ihr die phantastischsten Pflanzen züchten. Bis dahin ist es noch ein weiter Weg, und genau deswegen fangen wir gleich nach meiner Rückkehr mit dem Unterricht an! Ich danke Euch, Matilda und Annemarie, dass Ihr in meinen Garten gestolpert seid.

 

Es grüßt Euch

Euer Konrad Bovist

Plötzlich wusste ich, warum Gunnar Herrn Bovist eingesperrt hatte. »Gunnar will nicht, dass Anni und ich alles bekommen. Er will die Blumensamen. Und das Zauberbuch! Das hatte Herr Bovist ihm eigentlich auch versprochen. Und deshalb hält Gunnar ihn nun gefangen.«

»Mit wem redest du?«, fragte Anni.

In einem kirschroten Kleid stand sie in der Schuppentür. Die langen pantherschwarzen Haare glänzten in der Sonne, und an Annis Ohren baumelten echte Kirschen wie Ohrringe. Sehr schick sah das aus! Sie setzte sich zu mir an den kleinen, runden Tisch und legte ein paar Kirschen in die Mitte. Und dann erzählte ich ihr endlich von Herrn Bovists Anruf am Morgen.

»Ich habe über Gunnar nachgedacht«, sagte ich. »Er ist ein listiger Fuchs. In der Schule haben wir mal die Fabel von dem Fuchs und dem Raben gelesen. Da ist der Fuchs immer um den Raben herumgestrichen und war ganz freundlich zu ihm. Aber nur, weil er den Käse haben wollte, den der Rabe im Schnabel hatte. Und Gunnar ist auch um Herrn Bovist herumgestrichen, weil er die Samen und das dicke Zauberbuch wollte. Jetzt will Herr Bovist das alles aber nicht mehr Gunnar geben, sondern uns beiden. Also schnappt Gunnar sich – zack! – Herrn Bovist und schleppt ihn in seinen Fuchsbau.«

»Na«, sagte Anni und spuckte einen Kirschkern zur Schuppentür hinaus. »Dann müssen wir die Höhle von Fuchs-Gunnar finden! Und Herrn Bovist befreien. Ganz einfach!«

»Aha!«, rief ich. »Und wie willst du Gunnars Höhle finden? Herr Bovist hat am Telefon nur gesagt, dass er in Neustadt ist. In Gunnars Haus auf dem Löschberg.«

»Weißt du«, sagte Anni und kratzte sich den kirschroten Bauch, »da ist es doch wunderbar, dass Herr Bovist so tolle Blumen züchtet. Wir brauchen nur die Pflanze mit der richtigen Zauberkraft, und ruck, zuck sind wir unterwegs, um Herrn Bovist zu retten!«

»Mhmmm!«, machte ich.

Anni sagte: »Du musst jetzt sowieso die Rupert-Bestie füttern. Da durchsuche ich so lange schon einmal Herrn Bovists Zauberbuch nach brauchbaren Zauberpflanzen.«

»Wir hatten noch keinen Unterricht bei Herrn Bovist«, warf ich ein. »Eigentlich dürfen wir noch keine Zauberpflanzen züchten.«

»Tilda!«, rief Anni. »Das ist ein Notfall! Wenn wir Herrn Bovist wiederhaben wollen, brauchen wir die Hilfe der Zauberpflanzen. Und du bist in der Garten-AG. Du bist eine Fachfrau!«

Und da hatte Anni einfach recht. Wir hatten keine andere Wahl.

Ich futterte ein paar von Annis Kirschen, damit wir endlich loslegen konnten. Herr Bovists wilder Garten liegt nämlich genau neben dem Garten von Oma und Opa. Und wir dürfen eigentlich niemals nie über die Mauer in das verwilderte Nachbargrundstück klettern. Sagt Opa. Weil er Herrn Bovist nicht kennt und nicht weiß, wie nett er ist. Keiner der Nachbarn kennt Herrn Bovist. Aber alle erzählen unheimliche Geschichten über ihn. Nur Anni und ich kennen die ganze Wahrheit!

Wir flitzten zu Opas Obstbäumen, um die alte Leiter zu holen.

»Wir nehmen uns noch etwas Proviant mit«, erklärte Anni und pflückte sich ein paar Kirschen vom Baum. Meine Beine zappelten und zuckten. Ich wollte los.

»Wir haben keine Zeit, Kirschen zu pflücken. Rupert hat bestimmt Hunger. Und wir müssen Herrn Bovist retten. Und überhaupt: Wie willst du die Kirschen denn tragen und über die...

Erscheint lt. Verlag 28.8.2019
Reihe/Serie Der Zaubergarten
Illustrationen Eva Schöffmann-Davidov
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Antolin • Daumenkino • Der magische Blumenladen • Die magische Duftapotheke • Freundschaft • Illustriertes Kinderbuch • Kinderbuch ab 8 • Kinderbuchserie • Kindertraum • lustiges Kinderbuch • Magie • Magische Kräfte • Magisches Mädchenbuch • Margit Auer • Pflanz-eine-Blume-Tag • Serie • Spannung • Tanya Stewner • witzig • Zauberblumen • Zauberkraft • Zauberlehrling
ISBN-10 3-7336-5132-4 / 3733651324
ISBN-13 978-3-7336-5132-9 / 9783733651329
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