San Ġiljan/St. Julian’s und PaċevilleSan Dschulian/Patschevill
Unterhaltung pur - in „Sin City“, wie San Ġiljan auch genannt wird, macht schon der Tag Lust auf die Nacht. Schicke Bars, Clubs und Restaurants für jeden Geschmack reihen sich aneinander. Schön ist allerdings anders.
Die Tigné-Landzunge ist eine ewige Baustelle
Bis vor ein paar Jahrzehnten war San Ġiljan ein beschauliches Fischerdorf. Das hat sich geändert, auch wenn in der Spinola Bay noch immer ein paar Boote dümpeln - als stünden sie zum Erhalt einer malerischen Kulisse unter Denkmalschutz. San Ġiljan und Paċeville haben den Forderungen des nach Unterhaltung und Ausgelassenheit strebenden Tourismus nachgegeben wie kaum ein anderer Ort Maltas und können sich damit rühmen, das Leben als ewige Party anzupreisen. Von dem dabei entstandenen Nachtleben profitiert auch die Inseljugend. Eine Sperrstunde gibt es nicht, insbesondere in Paċeville gehen die Feten an den Wochenenden bis früh in den Morgen. Fazit: für Ruhebedürftige der falsche Ort. Entlang der Sliema zugewandten Seite, der Balluta Bay, hält sich das nächtliche Treiben jedoch in Grenzen.
Nahe dem Trubel haben sich die luxuriösesten Kettenhotels Maltas angesiedelt, darunter das InterContinental und das Hilton. Letzteres wird von dem riesigen Portomaso-Komplex mit Marina, mehreren Restaurants und Apartmentanlagen umgeben. Eine künstliche Idylle, von wo aus die libysche Hautevolee Jachten statt Hunde ausführt. Der Komplex erstreckt sich zu Füßen des Portomaso Towers, mit 28 Stockwerken eines der höchsten Gebäude der Insel. Kapitalgesellschaften, ein Casino und international operierende Online-Wettanbieter, darunter auch zig deutsche, haben darin ihren Sitz. Eine Glücksspiellizenz kostet auf Malta im internationalen Vergleich einen Appel und ein Ei (Infos auf www.mga.org.mt). Im 22. Stock gibt es eine Bar - ein toller Nightspot über dem Lichtermeer Maltas. Das gesamte Gelände nimmt jene Stelle ein, an der einst das Fort Spinola stand. Es ist schon Tradition in San Ġiljan und Paċeville, Altes durch Neues zu ersetzen. Die Orte sind ewige Baustellen, und ein Ende ist nicht abzusehen. Immerhin kommt bald auch Architektur hinzu, die dem Auge nicht wehtut: Aus einem historischen Gebäude an der Triq Elija Zammit soll der Mercury Tower ragen, projektiert von Zaha Hadid Architects. Einen kleinen künstlichen Sandstrand (der nach manchen Stürmen wieder verschwindet) findet man in der Balluta Bay, etwas größer ist der Strand in der St. George’s Bay (mit Sand aus Jordanien). Die Spitze der Landzunge nordöstlich der St. George’s Bay überragte bis vor wenigen Jahrzehnten ein 1634 von Lascaris gebauter Wachturm. Er steht heute inmitten der San-Ġorġ-Hotelanlage.
Busverbindungen Richtung Süden: Von und nach Valletta fahren die Busse Nr. 13, 14 u. 16, zudem im Sommer alle 30 Min. TD13. Von und nach Sliema Nr. 13, 14 u. 16, alle 30 Min. Nr. 222, zudem alle 60 Min. X2, Nr. 202 u 225. Zum Airport stündl. X2 und TD2 (schneller). Für alle anderen Ziele im Süden steigt man in Valletta oder am Flughafen um. Richtung Westen: TD14 fährt stündl. direkt nach Rabat, Nr. 202 alle 60 Min. über Mosta und Ta’ Qali nach Rabat. Für alle anderen Ziele im Westen Maltas steigt man in Valletta, Rabat oder am Flughafen um. Richtung Norden: Über San Pawl il-Baħar nach Għajn Tuffieħa fährt alle 30 Min. (im Winter alle 60 Min.) Nr. 225. Nach Baħar iċ-Ċagħaq Nr. 13, über Baħar iċ-Ċagħaq nach Buġibba alle 30 Min. Nr. 212. Über Mellieħa nach Ċirkewwa (Fähre Gozo) alle 30 Min. Nr. 222.
Als Nachtbusse sind zudem im Einsatz: N10 und N91 nach Marsaskala, N11A und N212 nach Buġibba, N11 über Buġibba und Mellieħa nach Ċirkewwa, N12 über Mosta nach Rabat, N13 über Sliema nach Valletta.
Casino Mehrere vor Ort, das schönste und zugleich das älteste Casino Maltas liegt an der Spitze der Dragonara-Landzunge. Es ist untergebracht in einer klassizistischen Villa mit offenen Säulengängen, die einst zur prachtvollen Sommerresidenz des Marquis Scicluna gehörte. Gespielt werden Poker (regelmäßig Turniere), Roulette (Mindesteinsatz 1 €) und Black Jack - die meisten Besucher sitzen jedoch vor den Slot Machines. Kein Eintritt, Ausweis nicht vergessen. Im Sommer 24 Std. geöffnet. Ab 20 Uhr wird angemessene Garderobe vorausgesetzt, ein Anzug ist jedoch nicht erforderlich, smart casual genügt.
Einkaufen Marks & Spencer, Thommy Hilfiger und dergleichen gibt’s im Bay-Street-Komplex. Boutiquen mit Designerware (Prada, Dolce & Gabbana, Versace etc.) findet man rund um das Hilton und den Portomaso Tower.
Supermärkte u. a. im UG des Portomaso Towers (Arkadia, sehr gute Auswahl, auch So geöffnet) und im Park Towers Shoppingcenter 19 an der Spinola Bay. Parken Wer keinen Parkplatz findet, steuert das Hilton an und nimmt die Tiefgarage unterm Portomaso Tower.
Taxi Ohne App am besten mit den schwarzen Taxis von Wembley Taxi Service (Triq San Ġorġ, Tel. 21374141, www.wembleys.com) oder - etwas teurer - von ecabs (Triq Santu Wistin, Tel. 21383838, www.ecabs.com.mt). Beide mit 24-Std.-Service. Nach Sliema 7-10 €, nach Valletta 13-16 €, in die Three Cities, zum Airport oder nach Mdina 18-21 €. Wäsche Kimi Laundry, Triq il-Mensija/Ecke Triq San Ġorġ. 5 kg Waschen und Trocknen 10 €.
Zweiradverleih Med Sun Ltd., Scooter und Mountainbikes. Scooter 25 €/Tag. Triq Ġorġ Borg Olivier (Spinola Bay), Tel. 99499515, www.maltascooters.com. Übernachten
In San Ġiljan und Paċeville pulsiert das Leben fast rund um die Uhr, tagsüber gibt’s Pressluftgehämmer und nachts Partylärm. Lediglich in den Viel-Sterne-Hotels sind die Zimmer gut isoliert, zudem liegen die meisten etwas abseits der lautesten Gassen. Für das Gros der Mittelklassehotels gilt dies nicht. In der unteren Preisklasse bietet San Ġiljan kaum empfehlenswerte Adressen.
Fünf-Sterne-Häuser Das beste 5-Sterne-Hotel ist das Hilton 12,...