Die Höllenkrone (eBook)

Roman
eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
608 Seiten
Blanvalet (Verlag)
978-3-641-24911-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Höllenkrone -  James Rollins
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Einst beherrschten sie die Erde. Nun haben skrupellose Menschen sie neu erschaffen ...
Nur die Topagenten des wissenschaftlichen Geheimdienstes Sigma Force können das Ende der Menschheit noch verhindern. Es begann im Jahre 1903, als einige Wissenschaftler ein Artefakt entdeckten, das die Hölle auf Erden loslassen sollte. Sie wagten nicht, es zu zerstören. Stattdessen vergruben sie es wieder und gelobten Schweigen. Doch nichts bleibt ewig verborgen. Heute, mitten in Washington DC, wird es erneut geborgen, und seine Macht von skrupellosen Menschen freigesetzt. Und Commander Grayson Pierce von der Sigma Force steht vor der schwersten Entscheidung seines Lebens. Um die Menschheit zu retten, muss er sich mit seinen Feinden verbünden - doch die fordern für ihre Unterstützung das Leben eines seiner Leute!

Verpassen Sie nicht die weiteren in sich abgeschlossenen Romane über die Topagenten der Sigma Force!

Neueste Technologiekenntnisse und fundierte wissenschaftliche Fakten, genial verknüpft mit historischen und mythologischen Themen - all das macht die Abenteuerthriller von James Rollins zum einzigartigen Leseerlebnis. Der passionierte Höhlentaucher James Rollins betreibt eine Praxis für Veterinärmedizin in Sacramento, Kalifornien.

Prolog


11:07 CET
31. Dezember 1903
Genua, Italien


Für die Passagiere der Kutsche, die aus dem verschneiten Genua kam und in halsbrecherischem Tempo die Steigung hochfuhr, war es eine strapaziöse Fahrt. Das Gefährt schwankte um eine scharfe Biegung der schmalen Straße.

Alexander Graham Bell, der auf dem Rücksitz saß, stöhnte. Nach einem Fieber, das er sich während der Transatlantiküberfahrt in Begleitung seiner Frau zugezogen hatte, war er noch immer nicht ganz genesen. Zu allem Unglück war nach seiner zwei Wochen zurückliegenden Ankunft in Italien eine Menge schiefgegangen. Die italienischen Behörden hatten sein Vorhaben behindert, die sterblichen Überreste James Smithsons zu bergen, des Gründers der Smithsonian Institution. Um den Grabraub durchführen zu können, war er gezwungen gewesen, sich als Spion und Botschafter zu betätigen, zu bestechen und zu täuschen. Dies war ein Spiel für einen weit Jüngeren, aber nicht für einen Mann Mitte fünfzig. Die nervliche Anspannung hatte ihren Tribut gefordert.

Seine Frau umklammerte seinen Arm. »Alec, vielleicht sollten wir den Kutscher bitten, langsamer zu fahren.«

Er tätschelte ihr die Hand. »Nein, Mabel, das Wetter bessert sich gerade. Außerdem sitzen uns die Franzosen im Nacken. Entweder jetzt oder nie.«

Vor drei Tagen, als er endlich die erforderlichen Genehmigungen beisammenhatte, waren irgendwelche französischen Verwandten von Smithson, die keine Ahnung hatten, was auf dem Spiel stand, auf der Bildfläche erschienen und hatten Anspruch auf den Leichnam erhoben. Bevor die Hindernisse unüberwindlich wurden, hatte er gegenüber den italienischen Behörden geltend gemacht, dass Smithson den Vereinigten Staaten seinen gesamten Besitz vermacht habe, was auch für dessen sterbliche Überreste gelte. Er untermauerte diese Position mit haufenweise Lire, die er in die richtigen Hände drückte, und behauptete kurzerhand, Präsident Theodore Roosevelt unterstütze sein Anliegen.

Obwohl er mit seiner List durchgekommen war, wollte er sich nicht darauf verlassen, dass sein Glück von Dauer war.

Entweder jetzt oder nie.

Er legte die Hand auf seine Brusttasche, in der ein gefalteter, angekohlter Papierfetzen steckte.

Mabel war die Bewegung nicht entgangen. »Glaubst du, es ist noch da? Dass es zusammen mit ihm begraben wurde?«

»Wir müssen uns Gewissheit verschaffen. Vor einem halben Jahrhundert wäre das Geheimnis beinahe zerstört worden. Wir dürfen nicht zulassen, dass die Italiener vollenden, woran andere gescheitert sind.«

Im Jahr 1829 war James Smithson von seinem Neffen in Genua auf einer Landzunge bestattet worden. Der kleine Friedhof gehörte damals den Briten, doch später hatten die Italiener das Eigentumsrecht zurückerlangt. In den letzten Jahren hatte sich ein angrenzender Steinbruch langsam durchs Gestein gefressen, und nun wollte die Firma alles niederreißen, auch den Friedhof.

Als die Mitglieder des Verwaltungsrats des Smithsonian Museums erfuhren, dass die Gebeine ihres Gründers in Gefahr waren, hatten sie darüber gesprochen, ob sie die sterblichen Überreste bergen sollten, bevor der Boden gesprengt wurde und im Meer verschwand. In dieser Zeit gelangte ein alter Brief in Alexanders Besitz. Der Verfasser war Joseph Henry, der erste Sekretär der Smithsonian Institution, der Mann, der den Bau der Burg beaufsichtigt hatte und schließlich in ihren Mauern gestorben war.

»Henry war kein Idiot«, murmelte er vor sich hin und strich sich über den üppigen Bart.

»Ich weiß, wie sehr du ihn bewundert hast«, sagte Mabel aufmunternd. »Und wie viel dir seine Freundschaft bedeutet hat.«

Er nickte.

Genug, um ihm bis zu seinem Grab in Italien zu folgen.

In dem Brief, verfasst ein Jahr vor seinem Tod, erzählte Henry eine Geschichte, die bis zum Bürgerkrieg zurückreichte, als sich das Blatt gegen den Süden zu wenden begann. Henry war in einem von Smithsons Tagebüchern auf einen merkwürdigen Eintrag gestoßen. Er war nur deshalb darüber gestolpert, weil er nach weiteren Informationen zu Smithsons Vermächtnis suchte und wissen wollte, weshalb sich der Mann einem Land gegenüber, das er nie besucht hatte, als so großzügig erwiesen hatte. Im Zuge der Nachforschungen stellte er fest, dass Smithson eine Ausnahme gemacht hatte. Es gab etwas, das er nicht den Vereinigten Staaten vermacht hatte. Seine komplette Mineraliensammlung – sein Lebenswerk – befand sich in der Burg, doch ein Artefakt hatte er davon ausgenommen. Seinen Neffen hatte er angewiesen, diesen Gegenstand zusammen mit seinem Leichnam beizusetzen.

Diese Merkwürdigkeit weckte Henrys Interesse und veranlasste ihn, die Tagebücher und Journale gründlich durchzusehen. Schließlich stieß er auf einen Hinweis, auf etwas, das Smithson als Höllenkrone bezeichnete. Er äußerte sein Bedauern darüber, dass er sie bei einer Reise an die Ostsee ausgegraben hatte. Er behauptete, sie könne etwas Grauenhaftes freisetzen.

»›Die Horden der Hölle auf die Welt loszulassen …‹«, zitierte Alexander flüsternd aus einem von Smithsons Tagebüchern.

»Glaubst du wirklich, es könnte dazu kommen?«, fragte Mabel.

»Zu Zeiten des Bürgerkriegs hat jemand so fest daran geglaubt, dass er versucht hat, das Smithsonian Castle niederzubrennen.«

Jedenfalls hat Henry das angenommen.

Als er Smithsons Geheimnis entdeckte, hatte er mit anderen Vorstandsmitgliedern darüber gesprochen und sogar ausdrücklich gefragt, ob man das Artefakt als Waffe nutzen könne. Drei Tage später war in der Burg das mysteriöse Feuer ausgebrochen, das anscheinend darauf abzielte, Smithsons Aufzeichnungen und seine Mineraliensammlung zu vernichten – sein Vermächtnis.

Der Zeitpunkt des Brandes weckte bei Henry den Verdacht, jemand von der Smithsonian habe seine Befürchtungen der Konföderation anvertraut. Zum Glück hatte Henry Smithsons Journal mit den Hinweisen auf das Artefakt in seinem eigenen Büro verwahrt, sodass es das Feuer, wenn auch in angesengtem Zustand und mit teilweise unleserlichen Seiten, überstanden hatte. Henry sagte sich, dass es am klügsten sei, seine Entdeckung unter Verschluss zu halten und nur den engsten Kreis seiner Vertrauten einzuweihen. Sie bildeten am Museum eine verschworene Gruppe, der die dunkelsten Geheimnisse der Smithsonian Institution anvertraut wurden, Informationen, die bisweilen sogar dem Präsidenten vorenthalten wurden.

Ein Beispiel dafür war die mysteriöse Tätowierung am Handgelenk eines Halunken, den Henry schließlich mit dem Brand in Verbindung brachte. Bevor er verhört werden konnte, schlitzte der Mann sich mit einem Dolch den Hals auf und verstarb. Henry hatte seinem Brief als Warnung für zukünftige Generationen eine Zeichnung des Symbols beigefügt.

Das Zeichen erinnerte an das Freimaurersymbol, doch niemand konnte sagen, welche Gruppe diese spezielle Variante verwendete. Jahrzehnte später, als Smithsons Grab in Gefahr war, wandten Henrys Vertraute sich an Alexander und zeigten ihm den Brief. Sie warben ihn für ihre Sache an, denn um ein solches Husarenstück auf italienischem Boden durchzuziehen, waren sie auf einen prominenten, exzentrischen Verbündeten angewiesen.

Alexander war sich zwar nicht sicher, was er in Smithsons Grab vorfinden würde oder ob überhaupt etwas darin war, erklärte sich aber bereit, den Plan in die Tat umzusetzen, und finanzierte die Unternehmung sogar mit seinem eigenen Geld. Wie die Sache auch ausgehen mochte, er konnte sich nicht verweigern.

Das bin ich Henry schuldig.

Die Kutsche rumpelte um die letzte Biegung und erreichte die Anhöhe der Landspitze. Sie bot Ausblick auf die Stadt Genua mit ihrem Hafen, in dem sich so viele mit Kohle beladenen Kähne drängten, dass es aussah, als könnte man die Bucht überqueren, indem man von einem zum anderen sprang. In der Nähe lag der kleine Friedhof, umgeben von einer weißen Mauer, die von Glasscherben gekrönt war.

»Sind wir zu spät gekommen?«, fragte Mabel.

Ihre Sorge war nicht unberechtigt. Eine Ecke des Friedhofs war bereits verschwunden und in den nahe gelegenen Marmorsteinbruch gestürzt. Als Alexander ausstieg und vom eiskalten Wind erfasst wurde, machte er in der Tiefe zwei zerschellte Särge aus. Er fröstelte, jedoch nicht wegen der Kälte.

»Wir sollten uns beeilen«, sagte er.

Er geleitete seine Frau zum Friedhofstor. Auf dem Gelände machte er eine Gruppe von Männern in warmen Mänteln aus. Dies waren Behördenvertreter und drei Arbeiter. Sie hatten sich an einer auffälligen Gruft versammelt, die von einem Zaun mit Spitzen umgeben war. Alexander eilte hinüber, vorgebeugt wegen des Winds und einen Arm um seine Frau gelegt.

Er nickte dem amerikanischen Konsul William Bishop zu.

Bishop trat ihm entgegen und tippte auf seine Uhr. »Wie ich gehört habe, ist ein französischer Anwalt mit dem Zug von Paris hierher unterwegs. Wir sollten uns sputen.«

»Einverstanden. Je eher wir mit den Gebeinen unseres geschätzten Kollegen an Bord der Princess Irene gehen und die Rückfahrt nach Amerika antreten, desto besser.«

Als Alexander sich der Grabstätte näherte, begann es zu schneien. Er las die Inschrift auf dem Marmorpodest.

Bishop ging zu den Italienern hinüber und sprach kurz mit ihnen. Zwei der Arbeiter machten sich mit Brechstangen an die Arbeit. Sie stemmten den Marmordeckel hoch und hoben ihn ab. Der dritte Arbeiter bereitete einen Zinksarg vor. Wenn Smithsons Gebeine darin lagen, würde er für die Reise über den Atlantik verschlossen...

Erscheint lt. Verlag 21.10.2019
Reihe/Serie SIGMA Force
Übersetzer Norbert Stöbe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel The Demon Crown (Sigma Force 13)
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror
Schlagworte Abenteuerroman • action • Dan Brown • eBooks • Genetik • Gilde • Hawaii • Japan • Michael Crichton • SIGMA Force • Spannung für Männer • SPIEGEL-Bestsellerautor • Thriller • Urzeit • Wespen
ISBN-10 3-641-24911-2 / 3641249112
ISBN-13 978-3-641-24911-3 / 9783641249113
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