Der Atlas der besonderen Kinder (eBook)

Roman

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2019 | 1. Auflage
400 Seiten
Verlagsgruppe Droemer Knaur
978-3-426-45125-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Atlas der besonderen Kinder -  Ransom Riggs
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Endlich! Die Abenteuer der besonderen Kinder und ihrer faszinierenden Lehrerin Miss Peregrine gehen weiter - hier kommt »Der Atlas der besonderen Kinder«, Teil 4 von Ransom Riggs' herausragender Fantasy-Bestseller-Serie! Miss Peregrine kehrt gemeinsam mit Jacob, Emma und den anderen besonderen Kindern in Jacobs Heimat Florida zurück. Gemeinsam versuchen sie, sich in die moderne Zeit einzufügen - inklusive langen Strandspaziergängen und anderen normalen Tätigkeiten. Doch die amerikanischen Zeitschleifen, in denen sich die Besonderen vor der Welt verbergen, sind noch weitgehend unerforscht und schon bald ist Miss Peregrine von der Idee fasziniert, einen Atlas der Schleifen anzufertigen. Dann findet Jacob heraus, dass sein Großvater Abe nicht alleine gegen die Monster gekämpft hat, die die besonderen Kinder jagen - und dass Abes Partner noch lebt. Aber auch altbekannte Feinde sind lebendiger, als es Jacob lieb ist.... Für alle Fans fantastischer Lektüre mit dem besonderen Etwas und der großartigen Verfilmung von Tim Burton »Ein wunderbar packendes, mystisches Fantasy-Buch, das sich so leicht in keine Schublade zwängen lässt.« FAZ.net über »Die Insel der besonderen Kinder« Die komplette Fantasy-Reihe des amerikanischen Bestseller-Autors Ransom Riggs im Überblick: Band 1 - Die Insel der besonderen Kinder Band 2 - Die Stadt der besonderen Kinder Band 3 - Die Bibliothek der besonderen Kinder Band 4 - Der Atlas der besonderen Kinder Band 5 - Das Vermächtnis der besonderen Kinder Band 6 - Die Zukunft der besonderen Kinder Bonus - Die Legenden der besonderen Kinder

Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion. Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf. Mehr Informationen finden sich auf seiner Website: www.ransomriggs.com

Ransom Riggs wuchs in einem kleinen Fischerdorf im südlichen Florida auf, einer Region, in der sich viele Amerikaner zur Ruhe setzen. Um nicht vor Langeweile zu sterben, begann er, in Musikbands zu spielen und mit seinen Freunden Filme zu drehen. Später studierte er in Ohio und Los Angeles Literatur und Filmproduktion. Ransom Riggs dreht heute Werbefilme für Firmen wie Absolut Vodka und Nissan und arbeitet als Drehbuchautor, Journalist und Fotograf. Mehr Informationen finden sich auf seiner Website: www.ransomriggs.com

KAPITEL 2


Am nächsten Morgen erwachte ich mit einem säuerlichen Gefühl im Magen und war sicher, alles nur geträumt zu haben. Mich gegen eine Enttäuschung wappnend ging ich nach unten und rechnete mehr oder weniger damit, meine gepackten Taschen und meine beiden Onkel vorzufinden, die die Türen bewachten, damit ich nicht abhauen konnte. Stattdessen wurde ich begrüßt von einer Szene häuslicher Glückseligkeit.

Überall herrschte fröhliches Geplapper, und die Düfte von warmem Essen waberten mir entgegen. Horace rumorte in der Küche, während Emma und Millard den Tisch deckten. Miss Peregrine pfiff leise vor sich hin und öffnete die Fenster, um die frische Morgenluft hereinzulassen. Draußen konnte ich Olive, Bronwyn und Claire sehen, die im Garten Fangen spielten – Bronwyn fing Olive und warf sie sechs Meter in die Luft. Olive lachte ausgelassen, während sie mit der halben Geschwindigkeit wieder zurückschwebte. Das Gewicht ihrer Schuhe reichte gerade aus, um ihren natürlichen Auftrieb zu überwinden. Im Wohnzimmer klebten Hugh und Enoch vor dem Fernseher, sahen sich mit hingerissenem Staunen einen Werbespot für Vollwaschmittel an. Ich hätte mir keinen angenehmeren Anblick vorstellen können, und für einen langen Moment stand ich unbemerkt am Fuß der Treppe und sog alles auf. In nur einer Nacht war es meinen Freunden gelungen, mein Zuhause in einen glücklicheren und gemütlicheren Ort zu verwandeln, als es meine Eltern in all den Jahren vermocht hatten.

»Wie schön, dass du dich zu uns gesellst!«, trällerte Miss Peregrine und riss mich aus meinem Tagtraum.

Emma kam angelaufen. »Was ist los?«, fragte sie. »Ist dir wieder schwindelig?«

»Ich genieße nur den Anblick«, sagte ich, zog sie an mich und küsste sie. Sie schlang ihre Arme um mich und erwiderte den Kuss. Sofort war ich überwältigt von einem warmen Kribbeln, das durch mein Gehirn floss, und dem Gefühl, außerhalb meines Körpers zu sein, als schwebte ich an der Decke und würde hinunterschauen auf das zarte, wunderschöne Gesicht dieses Mädchens und auf meine Freunde und diese ganze heimelige Szene. Wie konnte es sein, dass ein solch wunderbarer Moment in meinem Leben vorkam?

Der Kuss endete zu früh – aber bevor einer der anderen etwas mitbekam. Arm in Arm gingen wir in die Küche.

»Bis wann wart ihr denn alle noch wach?«, fragte ich.

»Och, noch Stunden«, antwortete Millard und trug eine Platte mit Pfannkuchen ins Esszimmer. »Wir leiden alle furchtbar unter Zeitschleifen-Lag.«

Mir fiel auf, dass er vollständig bekleidet war. Pflaumenfarbene Hosen, ein dünner Pulli und ein um den Hals geschlungener Schal.

»Ich habe ihn heute Morgen angezogen«, sagte Horace und steckte den Kopf aus der Küche. »Was geschmackvolle Kleidung betrifft, ist er ein unbeschriebenes Blatt.« Horace selbst trug eine Schürze über einem weißen Hemd mit Kragen, Krawatte und eine absolut knitterfreie Hose – was nur bedeuten konnte, dass er extra früh aufgestanden war, um seine Sachen zu bügeln.

Ich entschuldigte mich kurz und verkrümelte mich, um nach meiner Familie in der Garage zu sehen. Sie schliefen immer noch und hatten während der Nacht kaum ihre Position verändert. Plötzlich kam mir ein beunruhigender Gedanke. Ich trat näher und hielt jedem kurz die Hand vor die Nase. Nachdem ich mich vergewissert hatte, dass alle noch lebten, kehrte ich zu meinen Freunden zurück.

Alle hatten sich um das Möbelstück versammelt, das meine Eltern den guten Tisch nannten. Es war ein Platz, den ich mit steifen Manieren und unangenehmen Gesprächen verband, weil er nur benutzt wurde, wenn die Familie an Feiertagen zu Besuch kam oder meine Eltern »etwas Wichtiges« mit mir zu besprechen hatten – für gewöhnlich ein Vortrag wegen meiner Noten, meines schlechten Benehmens, wegen meiner Freunde oder des Mangels an denselben und so weiter. Deshalb war es so schön, dass meine Freunde den Tisch nun mit Lachen und fröhlichen Gesprächen belebten.

Ich quetschte mich auf den Platz neben Emma. Horace zog eine Riesenshow ab, als er die weiteren Platten mit dem Essen enthüllte, das er zubereitet hatte.

»Heute Morgen haben wir außer den Pfannkuchen pain perdu, gratinierte Kartoffeln, französisches Feingebäck und Porridge mit karamellisierten Früchten!«

»Horace, du hast dich selbst übertroffen«, murmelte Bronwyn mit vollem Mund.

Teller wurden beladen, und man bedankte sich. Ich griff so hungrig zu, dass es ein paar Minuten dauerte, bis mir einfiel, nachzufragen, wo Horace eigentlich die Lebensmittel herhatte.

»Aus einem Geschäft ein Stück die Straße herunter. Möglicherweise sind sie aus den Regalen geschwebt«, antwortete Millard schmatzend.

Ich hörte auf zu kauen. »Du hast alles gestohlen

»Millard!«, schimpfte Miss Peregrine. »Und wenn sie dich erwischt hätten?«

»Unmöglich, ich bin ein Meisterdieb«, wiegelte er ab. »Das ist meine drittbeeindruckendste Fähigkeit, nach extrem wachem Denk- und nahezu perfektem Erinnerungsvermögen.«

»Aber heutzutage gibt es in den Geschäften Kameras«, erwiderte ich. »Wenn sie dich auf Video haben, könnte das ein Riesenproblem werden.«

»Oh …« Millard schien plötzlich fasziniert von der karamellisierten Pfirsichscheibe am Ende seiner Gabel.

»Echt beeindruckende Leistung«, höhnte Enoch.

Miss Peregrine legte ihr Besteck weg und schnipste mit den Fingern. »Also schön, Kinder. Wir fügen Diebstahl der ›Ich darf das nicht‹-Liste hinzu.«

Alle stöhnten.

»Ich meine das sehr ernst!«, betonte Miss Peregrine. »Sollte uns die Polizei einen Besuch abstatten, wäre das mehr als eine kleine Unannehmlichkeit.«

Enoch sackte theatralisch auf seinem Stuhl zusammen. »Die Gegenwart ist so langweilig! Erinnert ihr euch, wie einfach solche Dinge in der Zeitschleife aus der Welt geschafft werden konnten?« Er zog mit der Hand eine Linie vor seiner Kehle: »Krkkkk! Und tschüss, nerviger Normalo!«

»Wir sind nicht mehr auf Cairnholm«, sagte Miss Peregrine, »und wir spielen auch nicht ›Überfall auf das Dorf‹. Alles, was ihr hier tut, hat reale und dauerhafte Konsequenzen.«

»War ja nur Spaß«, grummelte Enoch.

»Lügner«, zischte Bronwyn.

Miss Peregrine hob die Hand, um alle zum Schweigen zu bringen. »Wie lautet die neue Regel?«

»Ich darf nicht stehlen«, antworteten die Kinder mit wenig Begeisterung im Chor.

»Und?«

Ein paar Sekunden verstrichen. Die Headmistress runzelte die Stirn.

»Ich darf keine Normalen umbringen?«, wagte Olive einen Versuch.

»Richtig. In der Gegenwart wird niemand ermordet.«

»Und wenn sie echt nerven?«, fragte Hugh.

»Egal. Du wirst sie nicht töten.«

»Ohne Erlaubnis«, fügte Claire hinzu.

»Nein, Claire«, korrigierte Miss Peregrine in scharfem Tonfall. »Überhaupt nicht töten.«

»Oh …«, sagte jetzt auch Claire.

Zum Glück kannte ich meine Freunde so gut, sonst hätte dieses Gespräch ziemlich gruselig gewirkt. Aber es war auch eine deutliche Erinnerung daran, wie viel sie noch über das Leben in der Gegenwart lernen mussten. Was mich auf etwas brachte …

»Wann fangen wir mit dem Normalisierungsunterricht an?«, fragte ich.

»Wie wäre es mit heute?«, schlug Emma erwartungsvoll vor.

»Sofort!«, sagte Bronwyn.

»Womit soll ich beginnen? Was möchtet ihr wissen?«

»Wieso füllst du nicht einfach unser Wissen über die vergangenen, sagen wir mal, fünfundsiebzig Jahre auf?«, schwärmte Millard. »Geschichte, Politik, Musik, Popkultur, jüngste Durchbrüche in den Naturwissenschaften und der Technologie …«

»Ich dachte mehr an so etwas wie, nicht so zu sprechen wie die Leute von 1940, und die Straße zu überqueren, ohne getötet zu werden.«

»Das ist vermutlich auch wichtig«, räumte Millard ein.

»Ich möchte einfach nur rausgehen«, verkündete Bronwyn. »Wir sind seit gestern hier, und bisher bin ich nur durch einen stinkenden Sumpf gewatet und nachts mit dem Bus gefahren.«

»Ja!«, rief Olive. »Ich möchte eine amerikanische Stadt sehen. Und einen Flughafen. Und eine Bleistiftfabrik! Ich lese gerade ein faszinierendes Buch über Bleistiftfabriken –«

»Immer mit der Ruhe«, fiel Miss Peregrine ihr ins Wort. »Heute werden wir keine großen Ausflüge unternehmen, schlagt euch das aus dem Kopf. Bevor wir rennen, müssen wir erst einmal laufen lernen. Und in Anbetracht unserer begrenzten Transportmöglichkeiten scheint ein Spaziergang genau das Richtige zu sein. Mr. Portman, gibt es hier in der Nähe einen weniger stark frequentierten Ort, an dem wir umherwandern können? Ich möchte nicht, dass die Kinder unnötig mit Normalen interagieren, bevor sie mehr Übung haben.«

»Da wäre der Strand«, schlug ich vor. »Bei der Hitze sind dort nicht so viel Menschen.«

»Perfekt«, sagte Miss Peregrine. Sie schickte die Kinder los, damit sie sich umzogen. »Ich möchte Sonnenschutz sehen!«, rief sie ihnen hinterher. »Hüte! Sonnenschirme!«

Ich wollte mich auch gerade umziehen gehen, als mir etwas einfiel, das mich erstarren ließ.

»Was machen wir mit meiner Familie?«, fragte ich.

»Sie haben eine so hohe Dosis bekommen, dass sie bis in den Nachmittag hinein schlafen werden«, antwortete Miss Peregrine. »Aber sicherheitshalber werden wir jemanden in der Garage postieren, der sie bewacht.«

»Okay, aber was dann?«

»Du meinst, nachdem sie aufgewacht sind?«

»Ja. Wie soll ich eine Erklärung … für euch liefern?«

Sie lächelte. »Das, Mr. Portman, ist allein deine...

Erscheint lt. Verlag 26.2.2019
Reihe/Serie Die besonderen Kinder
Übersetzer Silvia Kinkel
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Abenteuer • All Age Fantasy • A Map of Days deutsch • besondere Fähigkeiten • besondere Fantasybücher • Besondere Kinder • Besondere Kinder 4 • besondere Kinder Riggs • Bibliothek der besonderen Kinder nächster Band • Cairnholm • Dark Fantasy Bücher • Das Vermächtnis der besonderen Kinder • Der Atlas der besonderen Kinder • Die besonderen Kinder Band 4 • die bibliothek der besonderen kinder • Die Insel der besonderen Kinder • Die Stadt der besonderen Kinder • Die Zukunft der besonderen Kinder • Emma • Fantasy • Fantasy Bücher Erwachsene • Fantasy für Bibliophile • Fantasy für Sammler • Fantasy Geschenk Buch • Fantasy-Reihe • Fantasyroman • fantasy romane für erwachsene • Fantasy-Romane für Erwachsene • Fantasy-Saga • Fantasy-Serie • Florida • gute fantasy bücher • historische Fantasy Romane • Hügelgrab • in andere Welten eintauchen • Insel der besonderen Kinder 4 • Jacob • Jacob Portman • Jugendliche Fantasy • Kinder mit besonderen Kräften • magische Begabung • Magisches Abenteuer • Magische Welt • Miss Peregrine • Miss Peregrine's Home for Peculiar Children deutsch • Miss Peregrine's Peculiar Children deutsch • Nachfolger Bibliothek der besonderen Kinder • Peculiar Children 4 deutsch • Phantastischer Roman • Ransom Riggs • Riggs Band 4 • Schauergeschichten • Superhelden-Kräfte • Teenager mit besonderen Kräften • unheimliche und phantastische Geschichten • Unsichtbarkeit • Urban Fantasy • Ymbrynen • Zeitschleife
ISBN-10 3-426-45125-5 / 3426451255
ISBN-13 978-3-426-45125-0 / 9783426451250
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