Elya 1: Der weiße Drache (eBook)

Packende Drachen-Fantasy von der Spiegel-Bestseller-Autorin
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
427 Seiten
Impress (Verlag)
978-3-646-60478-8 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Elya 1: Der weiße Drache -  Dana Müller-Braun
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**Spiel mit dem Feuer**  Die 18-jährige Elya ist nicht der Typ Mädchen, der in einer neuen Umgebung gleich mit den Coolsten herumhängt und eine Freundschaft nach der anderen schließt. Deswegen fällt ihr der Umzug nach June Lake auch alles andere als leicht, so vertraut ihr das Seehaus ihrer Großmutter auch erscheint. Doch für ihr gewohntes Sich-Abschotten bleibt keine Zeit. Elya wird gleich vom ersten Tag an von der Ortsclique unter die Fittiche genommen und zu Strandpartys und Klettertouren geschleppt. Doch irgendwas stimmt nicht mit diesen viel zu schönen und viel zu draufgängerischen Leuten. Allem voran nicht mit dem düsteren Levyn, mit dem sie sich vom ersten Moment an wie magisch verbunden fühlt. Erst langsam beginnt Elya zu begreifen, dass ihre Welt nicht die einzige Realität ist...   //Die romantisch-dramatische »Elya«-Trilogie von Spiegel-Bestsellerautorin Dana Müller-Braun umfasst die Bände:   -- Elya 1: Der weiße Drache  -- Elya 2: Das Bündnis der Welten -- Elya 3: Das Licht der Finsternis//

Dana Müller-Braun wurde Silvester '89 in Bad Soden im Taunus geboren. Geschichten erfunden hat sie schon immer - mit 14 Jahren fing sie schließlich an ihre Fantasie in Worte zu fassen. Als das Schreiben immer mehr zur Leidenschaft wurde, begann sie Germanistik, Geschichte und Philosophie zu studieren. Wenn sie mal nicht schreibt, baut sie Möbel aus alten Bohlen, spielt Gitarre oder verbringt Zeit mit Freunden und ihrem Hund.

Dana Müller-Braun wurde Silvester '89 in Bad Soden im Taunus geboren. Geschichten erfunden hat sie schon immer – mit 14 Jahren fing sie schließlich an ihre Fantasie in Worte zu fassen. Als das Schreiben immer mehr zur Leidenschaft wurde, begann sie Germanistik, Geschichte und Philosophie zu studieren. Wenn sie mal nicht schreibt, baut sie Möbel aus alten Bohlen, spielt Gitarre oder verbringt Zeit mit Freunden und ihrem Hund.

Kapitel 1


»Elya?«

Ich schlage meine Augen auf und starre in die meiner Mutter. Sie sieht mich nachdenklich an, beinahe mitleidig, aber seit dem Vorfall im Wald vor sechs Monaten hat ihr Blick immer diesen Beigeschmack. Sie sieht mich mit anderen Augen an. So als wäre ich zerbrechlich oder verrückt. Eins von beidem.

»Du hast schon wieder geschrien, Schatz«, murmelt sie und streicht mir behutsam über meine nasse Stirn. Ich nicke einfach nur, um nicht auf meine Albträume eingehen zu müssen. Denn sie alle verstehen nicht, was der wirkliche Grund dafür ist.

Natürlich war es grausam. Jason und ich wurden morgens in einem Wald gefunden. Ich hatte mich zusammengekauert und war nicht ansprechbar, während Jason … Jason neben mir lag. Tot. Von einem wilden Tier zerfetzt. Dass ich dann ohne einen Kratzer in der Notaufnahme wach wurde, ist das, was mir Angst bereitet. Und die Tatsache, dass sie alle nicht verstehen wollen, was wirklich passiert ist. Dass uns kein wildes Tier angegriffen und mich verschont hat, weil Jason mich beschützt hat. Nein. Jason hat mir die Kehle durchgeschnitten. Das ist alles, woran ich mich erinnere. Und diese Erinnerung ist so tief in mir verankert, dass ich es weiß. Mir sicher bin, dass es passiert ist. Aber wahrscheinlich würde ich nicht einmal mir selbst glauben. Also muss ich wohl damit leben.

Mit brennender Brust denke ich an meine blutverschmierten Hände. Daran, wie ich wach wurde und … Ich muss es gewesen sein. Ich muss ihn umgebracht, ihn zerfetzt haben. Denn dort war kein wildes Tier.

»Hast du alles gepackt?«

»Mom!«, nörgle ich und ziehe die Decke über meinen Kopf. Verscheuche damit all die Gedanken und sperre sie zurück in den dunklen Teil meines Herzens, wo ich sie schon die ganze Zeit aufbewahre. »Denkst du wirklich, dass ich wieder normal werde, wenn wir umziehen?«

»Es ist ein Anfang, Schätzchen. An diesem Ort sind zu viele schreckliche Dinge passiert. Deine Freunde sind tot.«

Ich presse meine Lippen aufeinander und bemühe mich ruhig zu atmen. In dieser Nacht sind noch drei weitere Mitschüler im Wald gefunden worden. Meine Mutter ist der Meinung, dass ich nicht begriffen habe, dass sie tot sind. Wahrscheinlich denkt sie so, weil ich nicht trauere. Ihre Strategie ist es, mich immer wieder daran zu erinnern, damit ich meinen Schock überwinde. Aber ich weiß, dass sie tot sind. Ich kann es nur nicht fühlen.

»Dir wird es gut gehen. Du wirst neue Freunde finden. Eine andere Umgebung. Eine andere –«

»Ja. Ich habe alles gepackt«, gebe ich nach und beantworte ihre Frage. Gegen sie habe ich sowieso keine Chance.

»Dann lass uns losfahren. Die Möbelpacker bringen den Rest. Ed kümmert sich darum.«

Wieder nicke ich einfach nur, wühle mich aus meinem Bett und ziehe mir einen Pulli über. Lustlos greife ich nach meiner Tasche und sehe meine Mutter auffordernd an. Sie verzieht den Mund. Wahrscheinlich hätte sie liebend gern noch weiter über meine Gefühle und Ängste gesprochen, aber dafür bin ich einfach noch nicht bereit. Und vielleicht werde ich es nie sein, solange niemand begreifen will, dass ich es war, die als Erste getötet wurde.

Nachdem auch Mom ihre Tasche geholt hat und ich mir Schuhe übergezogen habe, verfrachten wir die letzten Sachen ins Auto. Mom verabschiedet sich noch von Ed, unserem Nachbarn, während ich bereits im Auto sitze. Ich kann keinen mitleidigen Blick mehr ertragen. Vielleicht hat Mom recht und eine neue Stadt wird mir guttun. Zumindest wird dort niemand wissen, was geschehen ist. Für sie werde ich nur ein normales Mädchen sein.

»Du wirst es in June Lake lieben, Schatz. Deine Großeltern und ich haben dort immer Urlaub gemacht. Es ist traumhaft schön«, sagt Mom, als sie sich hinter das Steuer setzt und den Motor startet.

Wieder nicke ich nur. Ich kenne die alten Geschichten vom Haus am See, das mein Großvater für meine Großmutter gebaut hat. Mom hat als Kind die Ferien dort verbracht und jetzt werden wir genau dort wohnen.

Nachdem meine Mutter sich mit meinen Großeltern zerstritten hatte, waren wir nie wieder in ihrem Haus gewesen. Das letzte Mal war ich so klein, dass ich mich nicht einmal mehr daran erinnern kann. Den Streit haben sie zwar nicht beendet, aber da meine Großeltern zu alt zum Reisen sind und Angst haben, dass ich mich umbringe, wenn ich in der Stadt bleibe, in der »das Unheil« geschehen ist, haben sie uns das Haus angeboten. Mom hätte es wahrscheinlich niemals angenommen, wenn nicht auch sie der Meinung wäre, dass ich kurz vorm Suizid stehe.

»Schlaf noch ein bisschen«, murmelt sie mir zu, während wir durch dichte Wälder fahren. Ich habe zwar keine Lust, ihren Anweisungen Folge zu leisten, als wäre ich ein kleines Kind, aber allein um nicht reden zu müssen, schließe ich die Augen und tue eine Weile so, als würde ich wirklich schlafen, bis mich die Müdigkeit in einen traumlosen Schlaf zerrt.

***

Als ich wach werde, brennt die Sonne glühend in unser Auto. Gähnend strecke ich meine Arme und sehe mich um. Immer noch Wälder, überall, wo ich hinsehe. Nur dass sie jetzt trockener wirken.

»Ich brauche einen Kaffee.«

»In zwanzig Minuten gibt es eine Raststätte, da halten wir an und frühstücken etwas. Wir wollen ja nicht, dass du uns umkippst.«

Ich verdrehe genervt die Augen. Ich hasse es, dass sie jeden meiner Schritte bis ins kleinste Detail verfolgt. Was und wie viel ich esse, wie viel ich rede, wie oft ich duschen gehe und an wie vielen Tagen ich einfach gar nicht aus dem Bett komme.

Nachdem ich endlich meinen ersehnten Kaffee bekommen und mir ein wenig Ei hineingezwängt habe, fahren wir weiter.

»In einer halben Stunde sind wir da«, murmelt Mom irgendwann neben mir und sieht sich nervös um. Sie wird wahrscheinlich einige Menschen wiedertreffen, die sie kennt. Ich hingegen werde dort niemanden kennen. Und Freunde habe ich auch noch nie sonderlich leicht gefunden. Nicht einmal meine Klassenkameraden, die in diesem Wald gestorben sind, waren wirklich meine Freunde. Bis auf Jason.

Als Mom noch aufgeregter wird, sehe ich mich nachdenklich um. Durch die Bäume kann ich Wasser glitzern sehen. Sie lichten sich nach und nach, bis ein See mit einer riesigen Holzhütte und einem Steg auf der anderen Seite sichtbar wird. Auf dem aufgeschütteten Sand und der Wiese um den See herum stehen Menschen, hören Musik, feiern oder springen ins Wasser. Motorboote fahren über das wunderschöne Gewässer und ziehen schreiende Jugendliche auf einer Gummibanane hinter sich her.

»Sieh nur, Schätzchen, sie haben einen solchen Spaß«, sagt Mom aufgeregt und deutet auf den See, als könnte ich das übersehen. »Das ist das Bootshaus«, erklärt sie mit einem Deut auf die Holzhütte.

Ich atme schwer. Warum müssen wir ausgerechnet in den Sommerferien hierherziehen? Warum genau dann, wenn es hier nur so von feierlustigen Jugendlichen wimmelt?

»Dieses Mal gibst du dir Mühe, nicht wahr? Das haben wir so abgemacht.«

»Abgemacht?«, schnaube ich wütend. Viel eher war es so, dass Mom das abgemacht hat und ich sie einfach nur angestarrt habe. Sie denkt zwar, dass ich nicht auf Menschen zugehe, dass ich mich in mich selbst zurückziehe, niemanden an mich heranlasse und deshalb keine Freunde habe. Aber so ist das nicht. Ich habe es mehr als einmal probiert und bin immer wieder zum selben Entschluss gekommen: Die Jugendlichen in meinem Alter sind einfach anders. Sie verstehen mich nicht. Und bisher war es immer so, dass eher sie mich nicht als ihre Freundin haben wollten.

Und dann kam diese Nacht, diese schwarze Nacht, und hat einen Teil in mir zerbrochen. Den Teil, den ich in diesen Jugendlichen am See sehe. Die Freude am Leben.

»Glaub mir, Schätzchen, dieser Ort wird dein Leben verändern. Du wirst sehen, dass hier Menschen sind, die genauso sind wie du.«

»Und wie bin ich, Mom?«, entgegne ich resigniert, während wir jetzt so nah am Bootshaus vorbeifahren, dass ich einige Gesichter erkennen kann. Sie sehen so gar nicht aus, als wären sie auch nur ansatzweise so wie ich.

»Anders, Schätzchen. Aber gut anders.«

»Nenn mich nicht immer so«, brumme ich und lasse mich im Sitz nach unten sinken, um diesen dämlichen Kindern nicht bei ihren Spielchen zusehen zu müssen.

»Lya, bitte!«, ermahnt sie mich.

Eigentlich sagt sie damit nur, dass sie mich zwingen wird, mit diesem Haufen da herumzuhängen. Komme, was wolle.

Das kann ja heiter werden.

»Wir machen noch einen kleinen Abstecher zum Bootshaus. Ich habe eine Überraschung für dich!«

»O nein. Nein. Nein. NEIN!«, schreie ich sie aufgebracht an und rutsche noch weiter hinunter. »So gehe ich da nicht rein, Mom! Ich habe noch meine Schlafanzughose an!«

»Du siehst wunderschön aus, so wie immer!«

»Tu mir das nicht an! Bitte!«, flehe ich und spitze meine Lippen. Das wirkt eigentlich immer.

»Na gut, wir fahren erst ins Haus und dann zum Bootshaus. Du hast da nämlich einen Job!«

Sie sagt es, als wäre es wirklich eine Überraschung, während ich mit einem schrecklichen Würgereiz kämpfe. Das kann unmöglich ihr Ernst sein.

»Was für einen Job?!«

»Sie brauchten leider keine Kellnerinnen mehr. Die Sommerjobs im Bootshaus sind sehr beliebt. Aber die Wasserskianlage brauchte noch eine … ähm …«

»Mom!«

»Na ja, die kleineren Kinder, die es noch nicht so gut können, muss jemand aus dem Wasser holen, wenn sie den Start nicht schaffen, und sie wieder … hinstellen.«

»Ich soll kleine Kinder wieder … hinstellen? Ist das wirklich dein Ernst?!«

Ich kann kaum fassen, was sie da sagt. Eine bescheuertere Aufgabe hätte sie mir nicht...

Erscheint lt. Verlag 1.11.2018
Reihe/Serie Elya
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Kinder- / Jugendbuch Jugendbücher ab 12 Jahre
Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte All-Age-Fantasy • Auserwählte • Auswahl • Bittersweet • Camp-der-drei-Gaben • Die rote Königin • Drache • Drachen • Drachen Akademie • Drachen Fantasy • Drachen Liebesromane • Drachenroman • Drachenwandler • Dragon • Elfenblüte • Elya • enchanted • Eragon • Fantasy • Fantasy Liebesroman • Fantasy Liebesromane • fantasy romance deutsch • Frauenroman • Für-Frauen • Für-Mädchen • Gefahr • Gefühle • Geheimnis • Grischa • Heirat • Impress • impress ebooks • impressmust • Jugendbuch • Jugendbücher • Kleider • Königin • Königinnenwahl • Königlich • Königreich • Königswahl • Krone • Liebe • Liebes-Roman • Liebesromane-für-junge-Erwachsene • Partnerschafts-Wahl • Pirat • Prinz • Prinzessin • Red Queen • Romantasy • Romantasy Bücher • Romantik • romantische Fantasy Bücher • Romanze • Schloss • the run dana • The Run Die Prüfung der Götter • Urban Fantasy • Urban Fantasy Bücher • Wettbewerb • zeitgenössisch
ISBN-10 3-646-60478-6 / 3646604786
ISBN-13 978-3-646-60478-8 / 9783646604788
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