Survival - Unter Piranhas (eBook)

Band 4
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2019 | 1. Auflage
240 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-7336-5097-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Survival - Unter Piranhas -  Andreas Schlüter
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Sie haben den Flugzeugabsturz überlebt. Doch jetzt sind sie verloren im Dschungel! Band 4 der Abenteuerserie von Erfolgsautor Andreas Schlüter: actionreich und atemberaubend spannend! Mike, Elly, Matti und Gabriel werden im Amazonas-Dschungel in einen gefährlichen Kampf verwickelt: Der Stamm Indios, der die Kinder vor dem Tod bewahrt hatte, muss sich gegen illegale Goldsucher wehren. Beim Waschen des Goldes vergiften die Männer den Wald und schaden Tieren und Ureinwohnern. Doch sie sind die einzigen, die den Weg zurück in die Zivilisation kennen. Die vier Freunde müssen eine schwere Entscheidung treffen: Sollen sie auf der Seite der Indios kämpfen oder die Goldsucher bitten, sie zurück nach Hause zu führen? Mit vielen coolen Survival-Tipps und -Tricks! Alle Bände der Serie: Band 1: Survival - Verloren am Amazonas Band 2: Survival - Der Schatten des Jaguars Band 3: Survival - Im Auge des Alligators Band 4: Survival - Unter Piranhas Band 5: Survival - Im Netz der Spinne Band 6: Survival - Der Schrei des Affen Band 7: Survival - Von Haien umzingelt Band 8: Survival - In den Krallen des Leguans Serie bei Antolin gelistet

Bevor Andreas Schlüter, geboren 1958, mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. 1994 feierte er mit dem Kinderroman »Level 4 - Die Stadt der Kinder« einen fulminanten Erfolg und ist seit fast fünfundzwanzig Jahren als Autor tätig.

Bevor Andreas Schlüter, geboren 1958, mit dem Schreiben von Kinder- und Jugendbüchern begann, leitete er Kinder- und Jugendgruppen und arbeitete als Journalist und Redakteur. 1994 feierte er mit dem Kinderroman »Level 4 – Die Stadt der Kinder« einen fulminanten Erfolg und ist seit fast fünfundzwanzig Jahren als Autor tätig.

Gescheiterte Rettung


Sie waren gerettet. So dachten sie. Doch als der Mann sich bis auf die halbe Höhe zwischen Hubschrauber und Wasser zu den Kindern abgeseilt hatte, schoss plötzlich ein Pfeil vom Ufer her auf ihn zu und durchbohrte sein rechtes Bein. Der Mann schrie auf und schaffte es wohl nur mit äußerster Kraftanstrengung, nicht loszulassen und abzustürzen. Er rief seinen Kollegen etwas zu, das die Kinder wegen des Motorenlärms nicht verstehen konnten. Weitere Pfeile sirrten in seine Richtung, verfehlten ihn dieses Mal aber knapp. Eilig wurde er mit der Seilwinde wieder hinauf in den Hubschrauber gehievt.

»Nein!«, brüllte Mike. »Hierbleiben!«

Auch Matti, Elly und Gabriel riefen, so laut sie konnten, gegen den Lärm des Helikopters an.

Vergeblich.

Der verletzte Mann wurde von seinen Kollegen an Bord gezogen. Kurz darauf drehte der Hubschrauber ab und – flog davon.

Fassungslos schaute Mike ihm nach.

»Nein!«, rief er noch mal voller Verzweiflung. »Das … das …!«

Ihm fehlten die Worte. Er konnte nicht glauben, was er soeben mit eigenen Augen gesehen hatte. Die Rettung war so nah gewesen. Der Mann hatte gerade mal ungefähr zehn Meter über ihnen gehangen, als der Angriff begonnen hatte.

Läppische zehn Meter, die sie von der ersehnten Rettung getrennt hatten.

Und jetzt? Waren ihre Retter auf und davon geflogen.

»D…das … stotterte Mike erneut, während er und seine Freunde nach wie vor gegen die Strömung ankämpften. »Das kann …«

Kurz geriet sein Kopf wegen einer Welle unter Wasser.

Mike tauchte wieder auf, hustete einige Male und setzte seinen Satz fort: »Das kann doch nicht wahr sein!«

»Was war das überhaupt?«, fragte Gabriel.

Zwischen den Schwimmzügen streckte er immer wieder seine Arme aus, in der Hoffnung, irgendetwas fassen zu können, woran er sich festhalten konnte. Aber da war nichts. So schwamm er tapfer weiter gegen die Strömung an.

»Das müssen die Indianer gewesen sein! Aber wieso haben sie angegriffen?«

»Keine Ahnung!«, rief Elly ihm zu. »Aber wir müssen hier weg. Irgendwie!«

Das »Irgendwie« war berechtigt. Denn keiner der vier hatte eine Idee, wie sie aus dem reißenden Fluss entkommen sollten. Und sie trieben auf einen Wasserfall zu, schon bald würden sie in die Tiefe stürzen!

Elly sah keine andere Chance, ihr Leben zu retten, als so schnell wie möglich das Ufer der anderen Seite zu erreichen, von dem keine Pfeile gekommen waren. Sie schwamm in die Richtung.

Vor ihr tauchte die Spitze eines Felsens auf.

»Vorsicht!«, rief sie.

Der Felsen war vermutlich zu glitschig, um sich daran festhalten zu können. Auch der drohende frontale Aufprall würde sehr schmerzhaft werden. Mit äußerster Kraftanstrengung gelang es Elly und den anderen hinter ihr, dem Steinbrocken auszuweichen. Die starke Strömung erlaubte kein zielgerichtetes Schwimmen. Und so trieben sie rechts am Felsen vorbei statt auf der linken Seite, so dass sie gegen ihren Willen zu jenem Ufer gespült wurden, von dem soeben Pfeile geschossen worden waren. Nur wenige Hundert Meter flussaufwärts hatten von dieser Uferseite auch noch Gangster mit Gewehren auf sie gezielt.

Trotzdem schlug Matti vor: »Lasst uns hier an Land gehen. Rüber schaffen wir es nicht mehr! Wir müssen aber aus dem Fluss raus!«

»Aber wenn die Indianer auch auf uns schießen?«, fragte Gabriel ängstlich.

»Dann hätten sie es längst tun können«, behauptete Matti.

Nach wie vor war kein einziger Pfeil auf sie abgeschossen worden, obwohl sie das Ufer beinahe erreicht hatten. Matti hegte keinen Zweifel, dass die Indianer noch in unmittelbarer Nähe waren und sie nicht aus den Augen ließen.

Endlich bekamen sie ein paar Schlingpflanzen zu fassen, an denen sie sich festhalten und langsam aus dem Wasser herausziehen konnten. Als sie wieder halbwegs festen Boden unter den Füßen hatten, schauten sie sich um, obwohl sie wussten, wie wenig Sinn das ergab. Wenn die Indianer nicht gesehen werden wollten, dann sah man sie auch nicht. Anders als die Drogengangster. Denen fehlte nicht nur jegliche Fähigkeit, sich »unsichtbar« zu machen, sie hielten das auch gar nicht für nötig. Die Banditen schienen zu denken, ihre Gewehre würden sie hier in der Wildnis unbesiegbar machen. Aber das war ein großer Trugschluss. Im Dschungel lauerten die Gefahren überall und in unterschiedlichster Form: vom hungrigen Jaguar, der sich gestört fühlen könnte, bis zur kleinen, unscheinbaren Mücke, die Menschen mit Malaria infiziert. Dennoch stampften die Drogengangster in aller Regel so lärmend und unvorsichtig durch den Urwald, dass man sie nur deshalb nicht mit einer Elefantenherde verwechselte, weil es im brasilianischen Regenwald keine Elefanten gab.

Es beruhigte Mike ein wenig, dass von den Drogengangstern nichts zu sehen oder zu hören war. Dann waren sie mit großer Sicherheit auch nicht in der Nähe. Das wiederum war seltsam, fand Mike. Vor kurzem noch waren sie nicht weit entfernt von einer knappen Handvoll Gangster verfolgt und beschossen worden.

Etwas Unheilvolles lag in der Luft.

»Seht ihr etwas?«, fragte Mike in die kleine Runde.

Die anderen verneinten.

»Und könnt ihr was hören?«

»Auch nicht!«

Erneut hatte Regen eingesetzt, der laut rauschend auf sie niederprasselte und jegliches Geräusch aus dem Dschungel in sich ertränkte. Ihre kargen, durchnässten Kleidungsreste zogen schwer an ihren Körpern. Es gab keinerlei Chance, sie zu trocknen, und für einen Moment überlegte Mike, ob er sie nicht ausziehen sollte. Aber dann hätte er sie in der Hand tragen müssen, was ihm noch umständlicher erschien. Er prüfte, ob sein Messer nach wie vor in der Tasche steckte, und war froh, dass er auch sein Survival-Buch noch hatte.

Er bedauerte, dass Davi und seine Freunde nicht da waren. Sie hätten den Indianern, von denen sie jetzt ganz sicher beobachtet wurden, sagen können, dass sie Freunde waren. Dann hätten diese bestimmt nicht auf ihre Retter geschossen und sie damit vertrieben.

Plötzlich wurde Mike in seinen Gedanken aufgeschreckt. Wie ein Geist erschien mit einem Mal ein Indianerjunge vor ihm. Mike musste zweimal hinschauen, um trotz der Gesichtsbemalung zu erkennen, dass er den Jungen schon einmal gesehen hatte. Das … das … war doch … Ja! Er gehörte zu Davis Freunden!

»Hey!«, stieß Mike aus, mehr verwundert als erfreut. Denn noch wusste er nicht so recht, wie er es deuten sollte, hier doch auf Davis Gruppe zu treffen. Im nächsten Augenblick erschien auch Davi wie aus dem Nichts. Nicht einmal ansatzweise hatte Mike erkennen können, woher die indigenen Jungs kamen: Nicht ein Strauch hatte sich bewegt, kein Geräusch war an sein Ohr gedrungen. Die beiden waren schlicht nicht da gewesen, und in der nächsten Sekunde standen sie vor ihm. Ebenso aus dem Nichts tauchten nun auch die anderen auf. Davi kam, wie immer freundlich lächelnd, auf Mike und seine Freunde zu.

»Davi!«, rief Matti. Vor lauter Verblüffung vergaß er, dass die indigenen Jungs auch das brasilianische Portugiesisch nicht verstanden. Trotzdem fragte er, wo sie herkämen, und weshalb sie auf den Hubschrauber geschossen hatten.

Anstelle der Indianer antwortete Elly. »Erinnerst du dich nicht? Sie waren doch vor dem Flugzeug geflüchtet. Ganz zu Anfang, als wir sie getroffen hatten.«

Auch Mike erinnerte sich an die seltsame Situation. Ein Flugzeug war direkt über sie hinweggeflogen. Aber schon als sie den kleinsten Versuch unternommen hatten, sich bemerkbar zu machen, hatten sich die Indianer auf sie gestürzt, sie in die Büsche gezerrt und sich mit ihnen vor der »Höllenmaschine« versteckt, für die sie das Flugzeug gehalten haben mussten.

»Aber wir haben ihnen doch inzwischen erklärt, dass das Freunde sind«, jammerte Mike. »Freunde und unsere Retter!«

»Vielleicht haben sie es nicht verstanden?«, sagte Gabriel betrübt. »O Mann, das ist schon das zweite Mal, dass die unsere Rettung verhindert haben.«

Davi und die anderen indigenen Jungs standen immer noch vor ihnen und schauten in aller Ruhe zu, wie die weißen Kinder sich unterhielten, ohne dass sie ein Wort verstanden. Als Davi den Eindruck hatte, dass sich die Kinder nichts mehr zu sagen hatten, bedeutete er ihnen mit einer winkenden Handbewegung, ihm zu folgen, und ging los. Die anderen Jungs folgten ihm schweigend.

»Er will uns etwas zeigen«, vermutete Matti. Auch er setzte sich in Bewegung, um den Indianern zu folgen.

»Warte!« Elly blieb stehen. »Vielleicht kommt der Hubschrauber zurück. Ich meine, die wollten uns retten. Der haut doch jetzt nicht einfach so ab und kommt nicht wieder! Wir sollten hier auf ihn warten!«

»Wie stellst du dir das vor?«, fragte Gabriel. »Selbst wenn er zurückkehrt, können die uns nicht sehen.« Er zeigte hinauf in die dichten Baumkronen, durch die man so gut wie nichts vom Himmel sah. »Wir müssten zurück in den Fluss.«

Elly wusste, was Gabriel meinte: Der Fluss war durch die Regenmassen längst zu einem reißenden Strom geworden. Mit jedem Schauer würde es schlimmer werden. Sie hatten es nur mit Glück und äußerster Kraftanstrengung bis ans Ufer geschafft. Ihre Kanus waren gekentert und abgetrieben. Ihre Ausrüstung hatten sie verloren, bis auf das wenige, das sie am Leib trugen. Ein Zurück gab es nicht. Der Hubschrauber war ihre einzige Chance gewesen. Und diese war nun vertan. Von nun an mussten sie es wieder allein bis in die Zivilisation schaffen. Sie konnten nur hoffen, dass sie nicht mehr allzu weit entfernt war.

»Du hast recht«, gab Elly gegenüber Gabriel zu. »So, wie es...

Erscheint lt. Verlag 27.2.2019
Reihe/Serie Survival
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Abenteuerserie • Amazonas • Amazonas-Gebiet • Antolin • Brasilien • Dschungel • Entscheidung • Freundschaft • Gefahr • Goldsucher • Indianer • Indios • Jungs • Level 4 • Outdoor • Piranhas • Regenwald • Schicksal • Serie • Spannung • Survival • Survival-Tipps • Überleben • Überlebenskampf • Urwald • Wildnis
ISBN-10 3-7336-5097-2 / 3733650972
ISBN-13 978-3-7336-5097-1 / 9783733650971
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