Die Blockparteien im SED-System der letzten DDR-Jahre (eBook)

Wahrnehmung und Partizipation am Beispiel des Bezirks Rostock

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
453 Seiten
Tectum-Wissenschaftsverlag
978-3-8288-6984-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Die Blockparteien im SED-System der letzten DDR-Jahre -  Luise Güth
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Die vier kleinen Blockparteien CDU(D), LDP(D), NDPD und DBD wurden zumeist einseitig interpretiert und häufig missverstanden. Für politisch engagierte Mitglieder waren sie weitaus mehr als die vielgescholtenen 'Blockflöten' - nämlich der größtmögliche legale Kontrapunkt zur SED und damit ein vermeintliches Mittel, um sich für eine demokratische DDR einzusetzen. Am Beispiel des Bezirks Rostock zeigt Luise Güth nach intensiver Quellenrecherche, wie innerhalb dieser Blockparteien die Hoffnung auf Reformen nach Gorbatschowschem Vorbild ab Mitte der 80er Jahre aufkam, für welche materiellen und ideellen Veränderungen sich die Mitglieder einsetzten und an welche Grenzen sie mit ihrem Engagement gestoßen sind. Dabei gab es erhebliche Spielräume für Mitglieder und Parteifunktionäre, auch von der SED-Linie abweichende Meinungen zu vertreten. In den Wendemonaten zeigt sich besonders anschaulich, wie sehr die SED auf loyale Systemkritiker wie den LDP(D)-Vorsitzenden Manfred Gerlach angewiesen war, um ihre sozialistische Bündnispolitik umzusetzen. Dass die aufrichtigen Hoffnungen vieler DDR-Bürger auf eine demokratische Umgestaltung eine feste Größe in der SED-Politik waren, lässt deren Teilhabe am gesellschaftlichen und politischen Leben der DDR heute in einem anderen Licht erscheinen.

Inhalt 6
1. Einleitung 10
1.1. Fragestellung und Aufbau der Arbeit 10
1.2. Forschungsstand 15
1.3. Methodik und Quellenlage 21
1.4. Untersuchungsgebiet 27
2. Historische Einordnung 30
2.1. Ideologischer Hintergrund der Bündnispolitik im Sozialismus 30
2.2. Bündnispolitik von SMAD und KPD/SED in der SBZ 34
2.3. Die bürgerlichen Parteien CDU(D) und LDP(D) 37
2.4. Die SED-Gründungen NDPD und DBD 43
2.5. Überblick: Blockpolitik in der DDR bis 1989 51
2.6. Die Friedliche Revolution: internationale und regionale Aspekte 53
3. Einflüsse auf die Akzeptanz des SED-Regimes 62
3.1. Externe Einflüsse 62
3.1.1. Sowjetunion: Glasnost und Perestroika 62
3.1.2. Ostblock: Sorge vor Instabilität und Isolation 70
3.1.3. BRD: Einflüsse von Grenznähe und politischen Organisationen 79
3.2. Systemimmanente Einflüsse 88
3.2.1. Wirtschaft und Gesellschaft 89
3.2.1.1. Versorgung: alltäglicher Mangel führt zu Legitimitätskrise 89
3.2.1.2. Innenpolitik: Bildung, Umwelt und Wahlrecht dominieren Diskussionen 98
3.2.1.3. Reisegesetzgebung: Sehnsucht nach Normalität und Rechtssicherheit 102
3.2.1.4. Informationspolitik: Aufbegehren gegen entmündigende Desinformation 107
3.2.1.5. Sputnik-Streichung: von wem nun "Siegen lernen"? 111
3.2.1.6. Sozialistische Demokratie: Ursache für Resignation und Emanzipation 115
3.2.2. Beziehung zur SED: von unterwürfiger Treue zu offener Feindschaft 120
3.2.2.1. Die CDU(D): Kritik auf allen Ebenen – außer vom Vorsitzenden 120
3.2.2.2. Die LDP(D): selbstbewusste Kritik – auch vom Vorsitzenden 126
3.2.2.3. Die NDPD: Kritik der Mitglieder, aber Kreisfunktionäre lange „auf Linie“ 137
3.2.2.4. Die DBD: strukturell und inhaltlich die engste Verbündete der SED 144
3.2.3. Beziehung zum MfS: offizielle Kooperation und inoffizielle Durchdringung 148
3.2.4. Die Parteien im SED-Herrschaftssystem: Anleitung und Inszenierung 160
3.2.5. Interaktion der Blockparteien: Aufbrechen der inszenierten Konkurrenz 167
3.2.6. Bevölkerung und Kirche904: Positionierung zu Reformforderungen von „außen“ 173
3.2.7. Regionale Disparitäten: wider die Mär vom unsolidarischen Norden 187
4. Aufbruch zur Emanzipation von der SED 195
4.1. Parteikommunikation: Indikator für parteiinterne Hierarchien und politische Kultur 195
4.2. Unmut: Diskrepanz zwischen Basis und Führung wächst 207
4.3. Erneuerung: von alten Schläuchen und neuen Weinen 241
4.4. Kreisverbände: Diskrepanzen offenbaren bestehende Spielräume 280
4.5. Einflüsse von geographischer Lage, Urbanisierung und Bildungsstand 326
4.6. Bezirksleitungen: verlängerte Arme der Führung oder Sprachrohre der Basis? 328
4.7. Mitgliederbewegung: Indiz für die Zufriedenheit mit der Partei und dem System 333
4.8. Akteursgruppen: Jugendliche, Frauen oder „Intelligenzler“ prägen Meinungsbild 370
4.8.1. Jugend: Antrieb in LDP(D) und DBD 370
4.8.2. Frauen: in der CDU(D) nicht nur Ausdruck der Erneuerung 377
4.8.3. „Intelligenz“: besonders prägend in LDP(D) 380
5. Vorbereitungen für die deutsche Vereinigung 387
5.1. Reinigende Umstrukturierungen & sterbende Artefakte
5.2. Parteifusionen: Ostbesuch und Westverwandtschaft 395
5.2.1. Konservatives Spektrum 395
5.2.2. Liberales Spektrum 406
6. Fazit 415
7. Anhang 423
7.1. Abkürzungen 423
7.2. Personenverzeichnis (Auswahl) 425
7.3. Tabellen- und Grafikverzeichnis 429
7.4. Quellenverzeichnis 438
7.4.1. Gedruckte Quellen 438
7.4.2. Ungedruckte Quellen 440
7.4.2.1. Archiv für Christlich-demokratische Politik (ACDP) 440
7.4.2.2. Archiv des Liberalismus (ADL), Bestand LDP(D) 441
7.4.2.3. Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv (SAPMO BArch) 441
7.4.2.4. Behörde des Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen (BStU) 442
7.3.2.5. Pommersches Landesarchiv Greifswald 442
7.5. Literaturverzeichnis 443

Erscheint lt. Verlag 24.9.2018
Verlagsort Baden-Baden
Sprache deutsch
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Schlagworte 1985-1990 • Bezirk Rostock • blockparteien • DDR • deutsch-deutsche Geschichte • Wiedervereinigung
ISBN-10 3-8288-6984-X / 382886984X
ISBN-13 978-3-8288-6984-4 / 9783828869844
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