Soziale Handlungskompetenz in der Ergotherapie (eBook)

Konzept und Erfassung
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2018 | 1. Auflage
168 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95904-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Soziale Handlungskompetenz in der Ergotherapie -  Marlys Blaser
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Im sozialen Kontext handeln, ist Grundlage des Zusammenlebens in der Gesellschaft. Die Basis sind verschiedene Fähigkeiten, die im Laufe der psychosozialen Entwicklung erworben werden. Diese fasst Marlys Blaser in den Begriff der Sozialen Handlungskompetenz, die in einer klientenzentrierten und handlungsorientierten Ergotherapie gezielt erhoben und gefördert werden. Soziale Handlungskompetenz integriert Klienten in ihr soziales Umfeld. Sie wird unentbehrlich, wenn traumatisierende Ereignisse im Leben mit gutem Kontakt und guter Unterstützung durch ein soziales Umfeld gemeistert werden müssen. Praxisorientiert und mit vielen Fallstudien nahe am psychiatrisch erkrankten Menschen unterstützt das Fachbuch bei der Erfassung von Ressourcen und Stärken wie auch von Beeinträchtigungen und Schwächen. Soziale Handlungskompetenz wird als Teil eines konzeptionellen Modells für die Ergotherapie hergeleitet und erklärt, ergänzt durch ein spezielles Arbeitsinstrument zur Erfassung in der Ergotherapie. Das Fachbuch schließt mit einer Betrachtung ergotherapeutischer Gruppensettings, Mittel und Instruktionsmethoden, welche sich spezifisch zur Unterstützung sozialer Handlungskompetenz eignen. Aufbau und Inhalt: - Teil 1: Theoretisches Konzept der sozialen Handlungskompetenz - Teil 2: Faktoren der sozialen Handlungskompetenz - Teil 3: Das Erfassungsinstrument - Teil 4: Implikationen für die Praxis

Soziale Handlungskompetenz in der Ergotherapie 1
Inhalt 7
Geleitwort 11
Vorwort 13
Einleitung 17
Teil I Soziale Handlungskompetenz: ein theoretisches Konzept 21
1 Konzept der sozialen Handlungskompetenz in der Ergotherapie 23
1.1 Handlungstheoretisches Modell (von Cranach) 23
1.1.1 Quellen und Definition 23
1.1.2 Dimensionen von Handlungen 26
2 Die soziale Bedeutung von Handlungen 35
2.1 Anpassungsfunktion von Handlungen 35
2.2 Soziale Repräsentationen und individuelle soziale Repräsentationen 38
2.3 Soziale Handlungskompetenz: ein erstes Arbeitskonzept 40
3 Mentalisierung als Grundlage für soziale Handlungskompetenz 43
3.1 Integration des „Äquivalenzmodus“ und des „Als-ob-Modus“ in der Auffassung der Wirklichkeit 46
3.2 Entwicklung der Affektregulierung 47
3.3 Erleben und Verstehen der eigenen Urheberschaft auf verschiedenen Ebenen 48
3.4 Chancen und Beeinträchtigungen der Mentalisierungsfähigkeit 49
4 Soziale Kompetenzen in einem Konzept über psychische Resilienz 53
4.1 Entstehung des Begriffs Resilienz 54
4.2 Definition für die Ergotherapie 57
Teil II Faktoren der sozialen Handlungskompetenz 61
5 Einführung und Überblick 63
6 Definition und Beschreibung 67
6.1 Frustrationstoleranz 67
6.2 Mentalisierungsfähigkeit 68
6.3 Selbsteinschätzung 70
6.4 Eigenverantwortung 71
6.5 Initiative 72
6.6 Realitätsbezogenheit 73
6.7 Verbindlichkeit 74
6.8 Kontakt- und Kommunikationsfähigkeit 79
6.9 Kompromiss- und Anpassungsfähigkeit 83
6.10 Konflikt- und Kritikfähigkeit 86
6.11 Durchsetzungsvermögen 87
6.12 Solidarität 89
6.13 Kooperationsfähigkeit 90
7 Beurteilung der sozialen Handlungskompetenz 93
7.1 Fragestellungen 93
7.2 Klientenzentrierung 96
7.3 Angemessenheit einer sozialen Handlungskompetenz 100
Teil III Das Erfassungsinstrument 103
8 Einführung: Erfassungsinstrument versus Testverfahren 105
9 Herleitung des Erfassungsinstrumentes 107
9.1 Postulate und Gütekriterien der qualitativen Forschung 107
9.2 Forschungsmethodik zum Konzept der Erfassung der sozialen Handlungskompetenz (ESHK 2017) 109
9.2.1 Version 1 109
9.2.2 Version 2 112
9.3 Die Erfassungsitems 113
9.4 Die Beurteilung 120
9.5 Fallstudien 121
9.5.1 Erste Fallstudie 121
9.5.2 Zweite Fallstudie 128
9.6 Setting zur Erfassung 134
9.7 Verknüpfung mit dem Instrument zur Erfassung der individuellen Handlungskompetenz (EIHK) 135
Teil IV Implikationen für die Praxis 139
10 Ergotherapeutische Handlungsformen zur Förderung sozialer Handlungskompetenz 141
10.1 Einführung 141
10.2 Soziale Handlungskompetenz im Klinischen Reasoning der Ergotherapie 143
10.3 Ergotherapeutisches Gruppensetting 143
10.3.1 Partnerarbeit 144
10.3.2 Einzelarbeit in der Gruppe 145
10.3.3 Gruppenarbeit 146
10.3.4 Projektarbeit 147
10.4 Ergotherapeutische Mittel 148
10.4.1 ADL (Activities of Daily Living) 149
10.4.2 Handwerklich-gestalterische Mittel 150
10.4.3 Kognitive Trainings 150
10.4.4 Spiel und Gruppenprojekte 150
10.5 Die ergotherapeutischen Instruktionsmethoden 152
10.5.1 Ziele 152
10.5.2 Unterstützung eines sozialen Netzes 153
10.5.3 Die therapeutische Haltung 153
11 Gedanken zum Abschluss und zum Ausblick 155
Literatur 157
Sachwortverzeichnis 161
Über die Autorin 167

3 Mentalisierung als Grundlage für soziale Handlungskompetenz

Die Mentalisierung, wie sie von Fonagy et al. (2002) im Zusammenhang mit der Entwicklung der Affektregulation in der frühesten Kindheit und mit der Entwicklung des Selbst konzipiert wurde, hat in den vergangenen Jahren sowohl in der psychoanalytischen als auch in der kognitiven Entwicklungspsychologie, Psychopathologie und Psychotherapie sehr viel Beachtung gefunden. Im Zusammenhang mit sozialer Handlungskompetenz stellt sie eine unabdingbare Voraussetzung dar. So möchte ich behaupten, dass ein Umgang mit handlungsrelevantem Wissen über soziale Zusammenhänge und Voraussetzungen (Regeln, Normen, Haltungen, Soziale Repräsentationen und Individuelle Soziale Repräsentationen) ohne die Fähigkeit der Mentalisierung gar nicht möglich ist. Im Folgenden will ich die Konstrukte der Mentalisierung und der Affektregulierung, die in einem psychoanalytischen Rahmen konzipiert wurden, für unseren eigenen Zusammenhang im Hinblick auf die darauf aufbauende soziale Handlungskompetenz fassen.

Mentalisierung bedeutet, über eigene Gründe, Absichten und Tendenzen zu bestimmten Handlungen im Zusammenspiel mit denjenigen des Gegenübers nachzudenken, sie mental nachzuvollziehen und aufeinander abzustimmen. Es handelt sich also um einen gedanklichen Prozess, der mitunter einer Meditation über sich selbst und die anderen entspricht. Voraussetzung, solche mentalen Gedankenprozesse durchführen zu können, ist das Wissen darum, dass menschliches Handeln durch die persönliche Geschichte, durch assoziierte ebenso wie momentane Gefühle, Erinnerungen und Erfahrungen einerseits, durch Reaktionen, Pläne und Strategien, die auf ein vorweggenommenes Ziel bestimmt werden andererseits, geprägt und gestaltet wird. Zur Mentalisierungsfähigkeit gehört die Fähigkeit, dieses Wissen in eigene Handlungen umzusetzen, die die anderen berücksichtigen, sowohl im Sinne von Rücksichtnahme, als auch im Sinne von der Durchsetzung eigener Bedürfnisse. Damit wird deutlich, dass ohne die Mentalisierungsfähigkeit weder Empathie konstruktiv in eine Beziehung eingebracht, noch soziale Handlungskompetenz zur Anwendung kommen kann.

Erscheint lt. Verlag 10.9.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Medizin / Pharmazie Gesundheitsfachberufe
Schlagworte Aktivierung • Beeinträchtigungen • Erfassung • Ergo-, Gartentherapie, Aktivierung, Green Care • Ergotherapie • Fallstudien • Gesellschaft • Gesundheitsberufe • Handlungskompetenz • handlungsorientiert • Klienten • Konzept • Konzept, Modell, Erfassung • Modell • Psychiatrie • Psychosoziale Entwicklung • Ressourcen • Schwächen • Soziales Umfeld • Stärken • Zusammenleben
ISBN-10 3-456-95904-4 / 3456959044
ISBN-13 978-3-456-95904-7 / 9783456959047
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