Schwarz Rot Blondie 2 -  LENA CLEVE

Schwarz Rot Blondie 2 (eBook)

Versöhnungen, Amnesie und Todesfälle

(Autor)

Otmar Schmitt-Hockertz (Herausgeber)

eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
416 Seiten
TWENTYSIX (Verlag)
978-3-7407-0194-9 (ISBN)
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Erster Teil - Versöhnungen erzählt von Anna, Gesa, Lena und Vanessa Ein Kinderwunsch erfüllt sich anders als geplant. Alte Freundinnen lösen ihren Konflikt und vertragen sich. Eine Familie findet nach vielen Jahren wieder zusammen. Eine Liebe endet, und ein neuer Berufsweg wird beschritten. Zweiter Teil - Amnesie erzählt von Anna, Gesa, Lena und Vanessa Lena fehlt nach einem Sturz ein Teil ihrer Erinnerungen, und sie muss sich erst langsam wieder in ihr altes Leben finden. Gesa etabliert sich beruflich und findet eine neue Liebe. Vanessas Familienplanung wird erfolgreich abgeschlossen. Dritter Teil - Todesfälle erzählt von Anna, Gesa, Lena, Karin und Eva Die gerade wieder vereinte Familie von Anna beklagt den Tod eines Familienmitglieds. Lena findet endlich eine Familie für sich und ihren Sohn. Ein tragischer Verkehrsunfall bringt Antworten und eine Erlösung.

KAPITEL 1 - Vanessa


Freitag 01.01.2016

Rainer und ich haben diesmal Silvester alleine zu Hause verbracht und unsere Liebe zelebriert. Wir sind beide glücklich, dass es bei mir endlich geklappt hat. Damit ist die Anspannung, die das ganze letzte Jahr überschattete, von uns abgefallen, und wir treiben es jetzt wie frisch verliebte Teenager. Spontan telefoniere ich am Nachmittag mit Anna und lade sie für Samstagabend mit ihrem neuen Freund zum Essen ein. „Natürlich kommen Gerard und ich gerne“, antwortet Anna auf meine Einladung. Dann fragt sie nach: „Kommen Svenja und Sarah auch?“ Ich zögere einen Augenblick. „Ich denke schon, aber Dich habe ich als Erste angerufen. Du bist ja immerhin die zukünftige Patin meines Kindes.“ Zwei Telefonate später ist die Abendgesellschaft auf acht Personen angewachsen, denn Svenja bringt ihren Freund mit und Sarah ihren Bruder, der zur Zeit bei ihr zu Besuch ist. Also greife ich erneut zum Telefon und reserviere einen Tisch bei unserem Thailänder.

Samstag 02.01.2016

Nach dem Aufstehen zieht es mich wie magisch ins Bad, wo ich mich, wie auch an den Tagen vorher, zunächst über die Kloschüssel hänge, doch heute morgen bleibt es bei einem leichten Schwindelgefühl. Sorgfältig bürste ich meine langen braunen Haare, ehe ich in Jeansrock und T-Shirt schlüpfe. Nachdem ich Lippenstift aufgetragen habe, mache ich mich auf den Weg nach unten. Rainer begrüßt mich mit einem zärtlichen Kuss und reicht mir einen Becher Kaffee. „Trink, dann geht es Dir gleich wieder besser Nessie.“ „Grrr. Ich hasse diesen Namen. Kannst Du mich nicht Schatz oder Liebes nennen wie andere Männer auch?“ Rainer verzieht sein Gesicht zu einem Grinsen. „So. Andere Männer nennen Dich also Schatz oder Liebes.“ Ich drohe ihm mit meinen Krallen. „Ich meinte, andere Männer nennen ihre Frauen so.“ Er gibt mir einen Kuss auf die Wange und flüstert mir zu: „Ich liebe Dich Schatz oder Liebes.“

Nach dem Frühstück nehme ich mein Handy und wähle Annas Nummer. „Paulsen.“ „Hallo kleine Hexe. Ich hätte noch eine Bitte an Dich.“ Anna lacht in den Hörer. „Schon gewährt.“ „Erzähl noch keinem von meiner Schwangerschaft.“ „Oops. Die Bitte hättest Du früher äußern müssen. Hier im Haus wissen es schon alle.“ Ich räuspere mich kurz. „Ist schon okay. Ich meinte auch eher Svenja und Sarah. Ich möchte es den beiden Mädels erst sagen, wenn ich bei der Frauenärztin war.“ Ich höre wie Anna erleichtert ausatmet. „Das kann ich Dir versprechen. Der Kreis der Eingeweihten wird von meiner Seite nicht mehr erweitert.“ „Danke Dir. Dann bis heute Abend im Chiang Mai“. Ich lege auf.

Zehn Minuten vor Sieben betreten wir das Restaurant und werden zu dem für uns reservierten Tisch gebracht. Während wir uns noch mit Fong - der Besitzerin des Lokals - unterhalten, betritt Anna in Begleitung eines gut aussehenden Schwarzhaarigen das Restaurant und wird zu unserem Tisch geleitet. „Hallo Anna. Schön, dass ihr kommen konntet.“ Anna lächelt uns an. „Vanessa und Rainer, darf ich Euch Gerard vorstellen, den Mann, der vor kurzem mein Herz erobert hat.“ Gerard verbeugt sich und begrüßt mich mit Handkuss, bevor er sich meinem Mann zuwendet und ihm die Hand schüttelt. Ich umarme Anna und flüstere ihr zu: „Hallo liebe Hexe. Ich weiß gar nicht, wie ich Dir für alles danken soll.“ Anna flüstert zurück: „Vorsicht, hinter Dir.“ Ich drehe mich um und werde von Sarah umarmt, die sich noch einmal für die Brosche bedankt, die ich ihr vor drei Tagen geschenkt habe, und die mir dann ihren Zwillingsbruder Florian vorstellt. Dieser dankt für die Einladung und überreicht mir eine einzelne weiße Rose. Wenige Minuten danach erscheinen auch Svenja und Markus. Somit ist unser Tisch komplett.

Fong tritt an den Tisch und nimmt die Getränkebestellungen auf. Während sich Anna angeregt mit Sarah und Florian unterhält, sind Svenja und ihr Freund ins Studium der Speisekarte vertieft. Ich höre heraus, dass Markus nicht scharf essen möchte, und empfehle ihm ‚Ente süßsauer‘. Svenja ordert wie schon bei früheren Gelegenheiten Rotbarsch in Mango-Chilisauce, eines der schärfsten Gerichte auf der Karte, das auch der Favorit meines Mannes ist. Während die anderen noch überlegen, bringt Fong die Getränke. Anna und Gerard entscheiden sich beide für Lamm, einmal mit Curry und einmal mit Knoblauch. Sarah und ihr Bruder ordern gebratene Nudeln mit verschiedenen Fleischsorten. Fong lächelt mich an: „Wie immer?“ Ich lächle zurück. „Ja Fong. Wie immer die Garnelen.“ Kurz darauf serviert uns eine junge Thai die von mir vorab bestellte gemischte Vorspeisenplatte.

Der Abend verläuft ausgesprochen harmonisch, und alle unterhalten sich bestens. Lediglich Markus beschwert sich bei Svenja, als sie ihm einen ‚feurigen‘ Kuss gibt, der auch ihm ein Brennen im Mund beschert. Nach dem Hauptgericht gibt es noch eine Runde flambierte Bananen, danach nehme ich Anna und Svenja zur Seite und melde mich für Montag und Dienstag ab. Ich übertrage Anna die Verantwortung für den Laden und ignoriere Svenjas leicht enttäuschtes Gesicht. Anschließend machen sich alle auf den Weg nach Hause.

Montag 04.01.2016

In Begleitung von Rainer gehe ich zu meinem Termin bei der Frauenärztin. Als sie meine Schwangerschaft bestätigt und mir meinen Mutterpass überreicht, ist der letzte Zweifel verflogen und mit einem glücklichen Lächeln im Gesicht umarme ich Rainer. Wir verabschieden uns von meiner Ärztin und machen uns auf zu einem Bummel durch die Fußgängerzone.

Kurze Zeit später betreten wir den Kaufhof, und Rainer führt mich in die Babyabteilung. Mit leuchtenden Augen betrachtet er Strampler, Lätzchen und Schnuller. „Lass uns bitte abwarten, bis wir wissen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird.“ Rainer protestiert. „Lätzchen und Schnuller können wir doch schon kaufen. Und so ein flauschiges Badetuch in weiß doch auch. Die Sachen sind doch geschlechtsneutral.“ Er ist so begeistert, dass ich es nicht über’s Herz bringe, ihn zu bremsen. Wenig später verlassen wir mit einer prallen Einkaufstüte das Kaufhaus.

Zu Hause angekommen, drapiert er die Sachen auf unserem Esszimmertisch. Ich kann sein Interesse nur ablenken, indem ich mich aus meinen Kleidern schäle und mich ihm nackt präsentiere. „Komm her Liebster.“ Rainer wendet sich mir zu und seine Augen beginnen bei meinem Anblick zu leuchten. Schnell tritt er zu mir, nimmt meinen linken Arm und führt mich die Treppe hinauf ins Schlafzimmer. „Mach Dich bereit Schatz.“ Ich trete ans Fußende des Bettes, beuge mich mit gespreizten Beinen vor und stütze mich mit meinen Händen auf dem Bett ab. „Das entschädigt mich für das ganze vergangene Jahr, währenddessen ich vergeblich versucht habe, Dich zu schwängern“, sagt er eine Viertelstunde später mit heiserer Stimme zu mir.

Dienstag 05.01.2016

Nach dem Frühstück suche ich meinen Anwalt auf und bespreche mich mit ihm hinsichtlich der Geschäftsführung meines Betriebes. Wenn ich während meiner Schwangerschaft und der ersten Zeit nach der Geburt nicht in der Lage bin, mein Geschäft zu führen, sollen Anna - für den handwerklichen Teil - und Rainer - für den wirtschaftlichen Teil - die Geschäftsführung übernehmen. Nachdem der Anwalt mir versichert hat, diese Konstellation sei durchaus üblich, verabschiede ich mich von ihm und suche zunächst das Gespräch mit meinem Mann. Da Rainer sich bereit erklärt, mit Anna zusammen zu arbeiten, fahre ich danach in die Manufaktur und spreche mit ihr. Als ich anschließend Svenja und Sarah dazu bitte, bin ich erstaunt, dass Svenja die von mir gewählte Lösung ohne Einwand akzeptiert und Anna ihre Loyalität zusichert. Da ich aber schon einmal im Laden bin, sehe ich die offenen Aufträge durch und stelle verwundert fest, dass wir fast noch genauso viel Arbeit haben wie zu Anfang der Adventszeit. Offensichtlich hat der Verkauf von Geschenkgutscheinen, die jetzt eingelöst werden, uns diesen Boom beschert.

Mittwoch 06.01.2016

Weil Anna heute und morgen Überstunden abfeiert, bin ich sofort wieder voll in die Produktion eingebunden. Sarah kommt nach einer Stunde zu mir und fragt nach Arbeit, denn die Kundenfrequenz ist naturgemäß Anfang des Jahres eher niedrig. Ich beschäftige sie mit kleineren Handreichungen und stelle fest, dass sie durchaus in der Lage ist, kleinere Arbeiten wie Gravuren nach Schablone auszuführen. Daher lasse ich sie die von Svenja angefertigten Trauringe mit Namen und Datum gravieren, eine Arbeit, die sie sauber und in angemessener Zeit erledigt. Als Sarah mich gegen Mittag fragt, ob wir nicht eine Familienpizza für uns drei bestellen könnten, bin ich sofort einverstanden. Während wir zusammen essen, nenne ich den beiden jungen Damen den Grund für die Vertretungslösung durch Anna, worauf...

Erscheint lt. Verlag 22.8.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Romane / Erzählungen
ISBN-10 3-7407-0194-3 / 3740701943
ISBN-13 978-3-7407-0194-9 / 9783740701949
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