Wenn der Sturm tobt (eBook)

Roman

(Autor)

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2018 | 1. Auflage
399 Seiten
Verlagsgruppe Lübbe GmbH & Co. KG
978-3-7325-5669-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Wenn der Sturm tobt -  C. L. Wilson
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Sommer hat ein Problem. Dilys hört nicht auf, sie zu umwerben, egal wie häufig sie erklärt, dass sie ihn nicht heiraten wird. Sie kann nicht mit ihm zusammen sein - ihre Magie ist zu unkontrollierbar. Doch nicht nur Sommers Magie birgt Gefahren, auch tödliche Feinde schmieden im Verborgenen einen schrecklichen Plan. Als Sommer und ihre Schwestern vom mächtigsten Sklavenhändler Mystrals entführt werden, nimmt Dilys die Verfolgung auf. Ein Liebesbeweis, der Sommer alle Bedenken vergessen lässt ...



C. L. Wilson wurde in Houston, Texas geboren. Ihre Eltern arbeiteten bei der NASA, und schon als Kind liebte sie Mythen und Geschichten über andere Welten. So ist es kein Wunder, dass sie Schriftstellerin wurde. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern an der Golfküste Floridas.

C. L. Wilson wurde in Houston, Texas geboren. Ihre Eltern arbeiteten bei der NASA, und schon als Kind liebte sie Mythen und Geschichten über andere Welten. So ist es kein Wunder, dass sie Schriftstellerin wurde. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern an der Golfküste Floridas.

Kapitel 14, Teil 2


Die Nachricht, dass Prinzessin Gabriella Coruscate seiner Einladung zum Abendessen Folge leisten würde, erreichte Dilys lange bevor die Frau selbst in Sicht kam, die er zu heiraten beabsichtigte.

Dilys Merimydion, Prinz der Calbernischen Inseln, stand im gesprenkelten Schatten der weinumrankten Laube in den Gärten des Palastes von Konumarr. Die Abendsonne schien kühl auf ihn herab, während eine sanfte Brise flüsternd über seine Haut strich und den Geruch des Meeres und die duftende Schönheit des Gartens an ihn herantrug.

Hinter ihm, zum Wohlgefallen seiner Lady gedacht, standen ein kleiner, gemütlicher, mit strahlend weißem Leinen gedeckter Esstisch, zwei gepolsterte Stühle und ein silberner Weinkühler mit frischem Eis und einer geöffneten Flasche des feinsten süßen Schaumweins aus den Kellern von Cali Va’Lua, dem königlichen Palast von Calberna.

Nach dem Wein hatte er an dem Tag schicken lassen, an dem ihm klar geworden war, dass Gabriellas Kälte ihm gegenüber nichts mit mangelndem Interesse zu tun hatte. Er hatte ihn diese Woche abgeholt, während er die nächste Stufe seiner Belagerung geplant hatte, um die Festung zu erobern, die Gabriella Coruscates Herz darstellte.

Jetzt, als er hier auf ihre Ankunft wartete, nahm Dilys eine eigenartige Enge in seiner Brust und eine unangenehme Unruhe in seinem Bauch wahr. Seine Hände, die sonst locker an seinen Seiten ruhten, öffneten und schlossen sich zu Fäusten.

Nervosität, erkannte er.

Er war nervös.

Es war das erste Mal, dass sie die Entscheidung getroffen hatte, zu ihm zu kommen. Das erste Mal, dass sie ihre Bereitschaft andeutete, seine Werbung in Betracht zu ziehen.

Sie glaubte vielleicht, dass sie kam, um ihn abzuweisen. Wie er seine sprunghafte kleine Honigrose kannte, hatte sie genau das im Sinn. Aber ganz ungeachtet ihrer Absichten – sie hatte die Entscheidung getroffen, zu ihm zu kommen. Sie hatte seine Einladung angenommen und folgte nun dem Pfad, den er für sie ausgebreitet hatte …

Jetzt lag es gänzlich an ihm, dafür zu sorgen, dass sie blieb, wenn sie bei ihm war.

Allein und schweigend stand er da, als sie kam. Die langen, grünlich-schwarzen, in sich gedrehten Stränge seines Haars fielen ihm über den nackten Rücken. Er trug seine typische calbernische Tracht, eine um die Hüften geschlungene, strahlend weiße Shuma, die von einem mit Diamanten besetzten Gürtel aus reinem Platin gehalten wurde. Mit unverwandtem Blick beobachtete er Gabriella und nahm ihre sanfte, beruhigende Schönheit in sich auf. Sie trug ein zartes Kleid in der Farbe von Lavendel, ein hübscher Pastellton, der ihren schönen blauen Augen eine leicht violette Nuance verlieh. Die dichte, schwarze Fülle ihres Haars war zu einem kunstvollen Arrangement aus Locken und Zöpfen aufgetürmt, wobei ihr eine Kaskade langer Locken über den Rücken bis zur Taille fiel. An den Füßen trug sie schmale lavendelfarbene Pantoffeln.

»Du siehst außerordentlich schön aus heute Abend, Gabriella. Die Farbe steht dir.«

»Danke.« Ihre Stimme war kühl, sachlich. »Seelord Merimydion, ich dachte, ich hätte vollkommen deutlich gemacht, dass …«

»Dilys«, korrigierte er. »Nenn mich Dilys.« Er sprach absichtlich leise, was seinen Namen zu einem so heiseren Flüstern machte, dass es beinahe ein Schnurren war. Seine hellen, wachsamen Augen bemerkten das winzige Stocken ihres Atems, das leichte Erschaudern, das sie nicht unterdrücken konnte. Er verbarg ein Lächeln. Oh ja, sie glaubte, sie sei gekommen, um seine Brautwerbung ein für alle Mal zu beenden.

Er hatte aber nicht die Absicht, das zuzulassen.

»Komm, moa leia, setz dich.« Er ging zu dem gedeckten Tisch unter der Laube und zog einen Stuhl für sie heraus, aber sie machte keine Anstalten, sich zu setzen.

»Seelord … Dilys«, verbesserte sie sich, als er einen warnenden Blick in ihre Richtung warf. »Das hier muss aufhören.«

»Wovon sprichst du, Gabriella?«

»Den Blumen, den Nachrichten, den Geschenken. Dem hier!« Sie wies auf den wunderschön gedeckten Tisch unter der Laube, zu den Dienern, die in taktvoller Entfernung stramm auf Dilys’ Anweisungen warteten. »Das alles!«

Er nahm ihre Hand. Sie war so zierlich im Vergleich zu seiner, die schlanken Finger unglaublich zart. Ihre braune Sommerländerhaut war weich und glänzte seidig. Er führte die Hand an seine Lippen und hauchte einen langen Kuss auf die köstlich duftende Haut, dann sagte er ruhig: »Nein.«

Ihre Lippen teilten sich überrascht. So weiche, rosige, köstliche Lippen. Er wollte sie so gerne küssen.

»›Nein‹? Wie meint Ihr das?«

Er küsste ihre Hand noch einmal – ein schwacher Ersatz für ihre vollen, feuchten Lippen, aber besser als nichts – und antwortete: »Ich meine nein, Gabriella. Ich werde mein Recht, um dich zu werben, nicht aufgeben.«

»Euer Recht?« Ihre Nasenflügel bebten, und ihre Augen blitzten. Er hatte ihre Augen noch nie diese Schattierung von Blau annehmen sehen. Eher wie Feuer als der Himmel, heiß und elektrisierend. Er liebte es.

»Wenn Ihr glaubt, Ihr hättet ein Recht auf irgendeinen Teil von mir, dann irrt Ihr Euch, Sir!«, fuhr Gabriella fort. »Meine Schwester, Königin Chamsin von Winterfels war doch sehr deutlich.« Ihre Betonung des Wortes Königin brachte ihn beinahe zum Lächeln. Als ob der Titel ihrer Schwester ihn überreden könnte, seinen Kurs zu ändern. Ihn, den Sohn der Myerial von Calberna, Enkel zu vieler Myerials, um sie zu zählen! »Sie hat ganz klar gesagt, dass weder ich noch meine anderen beiden Schwestern Eure Werbung annehmen müssen. Und ich ziehe es ganz gewiss vor, sie nicht anzunehmen. Also vielen Dank für die Einladung zum Abendessen, aber ich muss diese und auch jede zukünftige Einladung, die Ihr zu machen gedenkt, leider ablehnen.« Sie zog an ihrer Hand, um sie aus seinem Griff zu befreien, doch seine Finger hielten ihr zartes Handgelenk mit sanftem, aber unnachgiebigem Druck fest.

Sie zog fester. Probierte es erneut. Versuchte, seine Finger von ihrem Handgelenk zu lösen.

Er blieb unbeweglich wie ein Fels. Die Luft um sie herum wurde wärmer und der Wind kräftiger. Gabriella rief nicht oft unbeabsichtigt ihre Wettergaben, denen sie ihren Gabennamen Sommer verdankte – wahrscheinlich, weil sie ihr ganzes Leben damit verbracht hatte, ihre Gefühle und ihre Gaben fest unter Kontrolle zu halten –, aber jetzt tat sie es. Der Wind ließ den Stoff seiner Shuma flattern, aber Dilys hätte eine aus Stein gemeißelte Statue sein können. Als sie sich mit dem ganzen Gewicht ihres schlanken Körpers zurückwarf, um zu entkommen, schwankte kein Teil von ihm auch nur um den Bruchteil eines Zolls.

»Lasst mich los!«, rief sie.

Er schenkte ihr ein träges Lächeln. »Nein.«

Süße Göttin des Meeres, sie war bezaubernd. Ihr Gesicht war gerötet, ihre Augen sternenklar. Die schönen Brüste hoben und senkten sich vor Anstrengung, wodurch die sanften Rundungen gegen das enge Mieder ihres lavendelfarbenen Kleids drängten, als sie um Atem rang. Wenn er auch nur einen Augenblick lang geglaubt hätte, dass sie es zuließe, dann hätte er sie auf der Stelle ins süße Gras gelegt, ihr dieses Kleid vom Leib gerissen und jeden weichen, köstlichen, berauschenden Zoll von ihr verschlungen, bis dieser Vulkan in ihr ausbrach und sie ihn mit all diesem schönen, mächtigen, sengenden Feuer ertränkte, das sie so fest verschlossen hielt.

»Ihr habt kein Recht, mich hierzubehalten«, sagte sie ihm.

Das Lächeln auf seinem Gesicht verblasste. Mit absoluter Ernsthaftigkeit und aller Zärtlichkeit der Welt erwiderte er: »Aber doch, das habe ich, Gabriella. Ich habe für dieses Recht mit dem Blut bezahlt, das ich vergossen habe, und mit den Männern, die ich im Eis und Schnee der Schlachtfelder von Winterfels verloren habe.«

Sie erstarrte, ihre feurige Leidenschaft vorübergehend gedämpft.

»Der Vertrag, den ich mit deinem Bruder Milan geschlossen hatte, gab mir das Recht, dich zu meiner Liana zu nehmen, mit oder ohne deine Einwilligung. Dieses Recht gab ich auf, als ich meinen Vertrag mit deinem Bruder brach. Aber mein Vertrag mit deiner Schwester Chamsin garantiert mir immer noch das Recht, um dich zu werben. Drei Monate, um dich und deine beiden Schwestern, die drei Jahreszeiten von Sommergrund, zu umwerben. Die habe ich mir erkauft, als ich mich deiner Schwester anschloss, um den Eiskönig zu besiegen. Ich war geduldig, weil ich anfangs so viele Fehler bei dir gemacht habe. Aber von heute an beabsichtige ich, jeden Tag der Brautwerbung einzufordern, der mir zusteht.«

Er hatte die letzten sieben Tage damit verbracht, sich zu entscheiden, wie er bei ihr am besten weiter vorgehen sollte. Nun, da er besser verstand, warum sie ihn so entschlossen abwies, hatte er sich einen anderen Plan überlegt, um sie für sich zu gewinnen. Sie war eine Sirene. All die Geschenke, die er mit solcher Sorgfalt ausgewählt und mit denen er sie überschüttet hatte, spiegelten seine unablässig wachsende Hingabe wider. Es waren freimütig gegebene Geschenke der Liebe, was der Macht einer Sirene nur noch mehr Nahrung gegeben und sie in ihrer Entschlossenheit, ihn abzuweisen, bestärkt hatte. Er hatte unwissentlich genau die Mauern verstärkt, die er einzureißen versuchte. Und er hatte es aus der Ferne getan – ohne die persönliche Interaktion und Kameradschaft, die vielleicht dabei geholfen hätten, diese unnachgiebigen Mauern zu schwächen.

Also hatte er seine Taktik geändert. Er hatte die Geschenkeflut...

Erscheint lt. Verlag 28.9.2018
Reihe/Serie Mystral
Übersetzer Anita Nirschl
Sprache deutsch
Original-Titel The Sea King 2
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Literatur Romane / Erzählungen
Schlagworte All Age Fantasy • Calberna • Chamsin • Delfin • Eis und Feuer • Elb • Elfe • Entführung • Epic Fantasy • Fantastischer Roman • Fantasy Bestseller • Fantasy Roman • Fische • Gabe • Game of Thrones • Herr der Ringe • High Fantasy • Hobbit • Jahreszeiten • Liebe / Beziehung • Liebesgeschichte • Low Fantasy • Magie • Meer • Mystral • Piraten • Romantische Fantasy • Schiff • Seelord • Sirene • Sklavenhändler • Sommer • Sommergrund • Sturm • Tolkien • Troll • wahre Liebe • Wasser • Wettermagie • Winterfels • Zauber • Zeitreisen
ISBN-10 3-7325-5669-7 / 3732556697
ISBN-13 978-3-7325-5669-4 / 9783732556694
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