Das Modell des illibertaren Indeterminismus: Lebensführung jenseits von Willensfreiheit und Fatalismus (eBook)

Ein philosophisch-theologischer Entwurf im Dialog mit den Naturwissenschaften
eBook Download: PDF
2018 | 1. Auflage
342 Seiten
Vandenhoeck & Ruprecht Unipress (Verlag)
978-3-647-57049-5 (ISBN)

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Das Modell des illibertaren Indeterminismus: Lebensführung jenseits von Willensfreiheit und Fatalismus -  Birgitta Annette Weinhardt
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Willensfreiheit wird bestritten, weil sich der Begriff nicht logisch konsistent definieren lässt und weil inzwischen auch neurobiologische Anhaltspunkte gegen ihre Existenz sprechen. Anders als in der biblisch-reformatorischen Tradition gehört die Willensfreiheit aber zum Kern des aufgeklärten Menschenbildes. Und auch in der Theologie scheint die Bestreitung der Willensfreiheit unweigerlich auf die Lehre von der doppelten Prädestination hinauszulaufen, so dass seit Pietismus und Aufklärung auch die evangelische Theologie ihrem Ursprung untreu wurde. In dem Buch werden die Perspektiven der Philosophie, Neurobiologie und Theologie zum Thema Willensfreiheit zusammengeführt. Die Argumente und Befunde gegen Willensfreiheit sind weit stärker als die zu ihren Gunsten. Deswegen existieren bislang nur Positionen, die den Determinismus akzeptieren, oder solche, die aus der Negation des Determinismus doch noch eine Möglichkeit für Willensfreiheit im menschlichen Gehirn zu finden hoffen. Die Studie geht einen völlig neuen Weg, indem sie den Determinismus der Außenwelt bestreitet, und dies im Anschluss an die erkenntnistheoretischen Debatten über das Wesen des Quantenindeterminismus. Dabei wird aber gerade kein freier Wille postuliert, sondern ein Konzept aktiver Lebensführung entwickelt, in dem Bildung zur Verwirklichung von vorgenommenen Zielen eine besondere Rolle spielt.

Dr. theol. Birgitta A. Weinhardt ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Evangelische Theologie an der PH Karlsruhe.

Dr. theol. Birgitta A. Weinhardt ist Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Institut für Evangelische Theologie an der PH Karlsruhe.

Title Page 4
Copyright 5
Table of Contents 6
Body 9
Vorwort 9
1. Einleitung 10
2. Willensfreiheit aus philosophischer Perspektive 15
2.1 Einleitung 15
2.2 Ethische Freiheit, Handlungsfreiheit und metaphysische Freiheit 16
2.3 Die Bedingungen der Willensfreiheit im Kontext von Determinismus und Indeterminismus 18
2.4 Die Vereinbarkeit von Freiheit und Determinismus: Die Grundfrage in der Willensfreiheitsdebatte 22
2.5 Ausgewählte philosophische Entwürfe zur Willensfreiheitsthematik 25
2.5.1 Michael Pauen: Eine kompatibilistische Minimalkonzeption von personaler Freiheit 26
2.5.2 Geert Keil: Inkompatibilismus mit libertarer Willensfreiheit 48
2.5.3 Bettina Walde: Epistemischer Libertarismus 59
2.5.4 Ted Honderich: Konsequenzen einer deterministischen Weltanschauung 68
2.6 Aufzunehmende Ergebnisse aus der Analyse der philosophischen Positionen 84
2.6.1 Das zugrundeliegende Weltbild 84
2.6.2 Differenzierungen im Freiheitsbegriff 85
2.6.3 Die Notwendigkeit einer zweifachen analytischen Perspektive: Einzelne Entscheidungsprozesse und der gesamte Lebenslauf 86
2.6.4 Intuition und Rationalität 87
3. Willensfreiheit aus neurobiologischer Perspektive 90
3.1 Einleitung 90
3.2 Methoden und Einsichten der Neurobiologie im Überblick 92
3.3 Gerhard Roths neurobiologische Anthropologie und ihr Bezug zur Willensfreiheitsdebatte 96
3.3.1 Einleitung 96
3.3.2 Das Gehirn und die Persönlichkeitsentwicklung als Grundlage von Roths Freiheitsverständnis 99
3.3.3 Neuronale Handlungs- und Entscheidungssteuerung 120
3.3.4 Roths neurobiologische Interpretation von Grundbegriffen der philosophischen Anthropologie 132
3.3.5 Roths Anthropologie im Kontext der Willensfreiheitsdebatte 148
3.4 Aufzunehmende Ergebnisse aus der neurobiologischen Theoriebildung 160
3.4.1 Deterministisches Gehirn und die Frage nach der Ontologie 160
3.4.2 Empirische Erkenntnisse aus der Neurobiologie 161
3.4.3 Offene Frage: Epiphänomenalismus? 161
4. Das Modell des Illibertaren Indeterminismus: Lebensführung jenseits von Willensfreiheit und Fatalismus 163
4.1 Einleitung 163
4.2 Der Indeterminismus als die plausiblere ontologische Hypothese 165
4.2.1 Der Zufall bei Quantenereignissen 166
4.2.2 Alternative Quantentheorien ohne Zufall und Indeterminismus 175
4.2.3 Quantenzufall und menschliche Lebenswirklichkeit 179
4.3 Zur Kritik der Konstruktion von libertarer Willensfreiheit auf der Grundlage von hypothetischen Quantenzufällen im menschlichen Gehirn 184
4.4 Zur Kritik der kompatibilistischen Argumente gegen die Relevanz des Quantenindeterminismus 191
4.4.1 Argument 1: Der Indeterminismus stellt unter den Physikern eine Außenseiterposition dar bzw. Determinismus und Indeterminismus sind zwei völlig gleichberechtigte Interpretationen der quantenmechanischen Phänomene.
4.4.2 Argument 2: Der Quantenzufall wirkt sich nicht im Weltprozess aus 193
4.4.3 Argument 3: Der Quantenzufall findet nicht im Gehirn statt 194
4.4.4 Argument 4: Quantenzufälle im Gehirn ermöglichen keine Willensfreiheit 195
4.5 Zwischenresümee der bisherigen Analyse 195
4.6 Der illibertare Indeterminismus: Ansatz und Entfaltung 196
4.6.1 Die zeitliche und räumliche Reichweite von Zufällen in der Erfahrungswelt 196
4.6.2 Lebensläufe in einer deterministischen und in einer indeterministischen Welt 199
4.6.3 Das Fatalismusproblem 203
4.6.4 Bildungsmotivation im illibertaren Indeterminismus 211
4.7 Der illibertare Indeterminismus im Kontext einiger klassischer Argumente der Willensfreiheitsdebatte 213
4.7.1 Der Entscheidungsprozess: Zum grundlegenden Unterschied zwischen Zufallsereignissen in der Person und Zufallsereignissen in der Außenwelt 213
4.7.2 Der indeterministische Alternativismus begründet keine Willensfreiheit 214
4.7.3 Urheberschaft im illibertaren Indeterminismus 215
4.7.4 Das Konsequenz-Argument im illibertaren Indeterminismus 218
4.8 Lebensführung im illibertaren Indeterminismus 219
4.8.1 Lebensführung als langfristige Lebensplanung auf der Grundlage von Wissen, Erfahrung und Selbstreflexion 219
4.8.2 Selbstvorwürfe oder Lebenserfahrung? 222
4.8.3 Illibertarer Indeterminismus macht möglicherweise glücklich 223
4.9 Zusammenfassung 224
5. Der illibertare Indeterminismus als ontologischer Bezugsrahmen der evangelischen Theologie 226
5.1 Einleitung 226
5.2 Die klassische Position Martin Luthers: Das geknechtete Willensvermögen 228
5.2.1 Luthers existentielles Interesse an Heilsgewissheit 229
5.2.2 Luthers Konkretisierung der Streitfrage 232
5.2.3 Luthers Umgang mit der Schrift 233
5.2.4 Die Allwirksamkeit Gottes 234
5.2.5 Deus absconditus und Deus revelatus 239
5.2.6 Vertritt Luther einen theologischen Determinismus? 242
5.3 Evangelische Dogmatik und illibertarer Indeterminismus 245
5.3.1 Zeitgenössische Vorstellung vom Handeln Gottes in der Welt außerhalb des illibertaren Indeterminismus (im Anschluss an Reinhold Bernhardt) 246
5.3.2 Der Ertrag der bisherigen Diskussion über Gottes Handeln in der Welt für den illibertaren Indeterminismus: Die Ebenen des göttlichen Handelns 261
5.3.3 Der Mensch in seiner Beziehung zu Gott 264
5.4 Zusammenfassung: Der philosophische Ansatz des illibertaren Indeterminismus und die evangelische Dogmatik 315
5.4.1 Willensunfreiheit 316
5.4.2 Gottes Eigenschaften 316
5.4.3 Theologische Anthropologie 317
6. Schluss 319
Literaturverzeichnis 322
Personenregister 333
Stichwortregister 337

Erscheint lt. Verlag 16.7.2018
Reihe/Serie Religion, Theologie und Naturwissenschaft / Religion, Theology, and Natural Science
Zusatzinfo mit 17 Abb.
Verlagsort Göttingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Determinismus • Naturwissenschaft und Religion • Systematische Theologie • Willensfreiheit
ISBN-10 3-647-57049-4 / 3647570494
ISBN-13 978-3-647-57049-5 / 9783647570495
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