Faust-Handbuch -

Faust-Handbuch (eBook)

Konstellationen - Diskurse - Medien
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2018 | 1. Auflage
622 Seiten
J.B. Metzler (Verlag)
978-3-476-05363-3 (ISBN)
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Die Fabel vom Schwarzkünstler Faust gehört zu den großen Stoffen der Weltliteratur. Ihre Ursprünge liegen in der Umbruchszeit zwischen Mittelalter und Neuzeit, durch Goethes Bearbeitung erlangte sie Weltruhm. Daneben stehen zahlreiche Adaptionen in allen Kulturen, in den unterschiedlichsten Künsten und Medien. Das Faust-Handbuch bietet erstmals einen umfassenden und systematischen Überblick über diesen 'Stoff aller Stoffe'. Der erste Teil beleuchtet allgemeine literatur- und kulturwissenschaftliche Aspekte des Faust-Stoffes in epochenübergreifenden Längsschnitten. Der Hauptteil gliedert die Stoffgeschichte in vier Epochen und behandelt in einer Vielzahl von Einzelartikeln wichtige Stationen sowohl der Gattungs- und Mediengeschichte als auch der Problem- und Kulturgeschichte.


PD Dr. Carsten  Rohde ist Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungsverbund Marbach Weimar Wolfenbüttel (MWW).

Prof. Dr. Thorsten Valk leitet das Referat Forschung und Bildung der Klassik Stiftung Weimar.

Prof. Dr. Mathias Mayer ist Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Augsburg.

Inhalt 5
Vorwort 7
I Paradigmen des Mythos 9
1 Historizität, Legende, Mythos: Die Faust-Figur zwischen Faktualität und Fiktionalität 10
1.1 Die historische Person: Faustus in derersten Hälfte des 16. Jahrhunderts 10
1.2 Faustus als reale Person in Korrespondenzen zeitgenössischer Gelehrter 10
1.3 Faustus als reale Person in Urkunden und anderen Quellen 12
1.4 Faustus ? Fragment eines Menschen 12
1.5 Der erzählte Faustus: Anekdoten und Schwänke im späteren 16. Jahrhundert 13
1.6 Das Fortschreiben eines Lebens zwischen Fakten und Fiktion 14
1.7 Faust(us) im 17. und 18. Jahrhundert 16
1.8 Der historische Faustus in der Germanistik des 19. Jahrhunderts 16
1.9 Die weitere Erkundung der frühen Quellen in der Forschung 17
Literatur 18
2 Individualitätsmythen derModerne: Faust im Kontext 20
2.1 Moderne Individuen: Faust, Don Juan,Hamlet, Don Quijote 20
2.2 Literarische Figuren und/als Mythen 21
2.3 Warnfiguren der Frühen Neuzeit,Faszinationsfiguren der Romantik 23
2.4 Individualität als Egoismus: Faust undDon Juan 24
2.5 Individualität als Tiefsinn und Dissonanz:Faust und Hamlet 26
2.6 Individualität als Irrtum: Faust und DonQuijote 27
2.7 Anhang: Deutsche Individuen: Faustund Siegfried 28
Literatur 29
3 Die Ordnung des Raumes: Faust-Topographien 31
3.1 Faust-Orte in faktualem Umfeld 32
3.2 Raumordnungen in den frühneuzeitlichenProsaromanen 33
3.3 Antagonistische Szenerien in der Erzählprosades 18. Jahrhunderts 34
3.4 Bühnenräume und Spielorte im Dramavor Goethe 35
3.5 Kontrastive Topographien in GoethesFaust 36
3.6 Topographische Ausweitungen inspäteren Faust-Bearbeitungen 37
3.7 Spektakuläre und skurrile Faust-Räumeauf der Bühne und im Film 38
Literatur 39
4 Medialität und Materialität:Zugänge zum Faust-Stoff 41
4.1 Theater, Illusionen 41
4.2 Medialität und Materialität derLiteratur 43
4.3 Historizität und Medialität: Das KnittlingerFaust-Museum 45
4.4 Vorstellungsbilder – Bildvorstellungen 46
Literatur 48
5 Faust-Forschung: WissenschaftlicheEntwicklungen undTendenzen 50
5.1 Goethes Faust als Gegenstand derForschung 50
5.2 Der Ursprung der Faust-Forschung 51
5.3 Goethes Faust in textphilologischer Perspektive 52
5.4 Goethes Faust und die Vielfalt derDeutungen 53
5.5 Faust-Forschung vor/neben/nachGoethe 55
5.6 Stoffgeschichtliche Synthesen 56
Literatur 57
6 Faust und die Philologen 60
6.1 Amüsement oder Philologie?Faust-Vorlesungen 60
6.2 ›Philologen‹ und ›Dilettanten‹ 61
6.3 Faust als Volkssage 63
6.4 Faust als historische Zäsur 64
6.5 Goethe und die Sage 65
6.6 Nationale Konkurrenzen 66
Literatur 67
II Faust, der Schwarzkünstler –1500 bis 1750 69
A Gattungs- und Mediengeschichte 70
7 Literatur 70
7.1 Der historische »Doctor Faustus« 70
7.2 Theologisch-exemplarische Funktionalisierung und unterhaltsameNarrativierung 72
7.3 Entstehung und Quellenbasis der Historiavon 1587 73
7.4 Chronologisch-thematischer Aufbauund Wahrheitsbeglaubigungen der Historia 74
7.5 Faustus im Spannungsfeld von negativer Exemplarik, Sympathie undFaszination 75
7.6 Erfolg und Erweiterungen im letztenJahrzehnt des 16. Jahrhunderts 76
7.7 Bearbeitungen von Georg Rudolff Widman (1599) über Johann Nicolaus Pfitzer (1674) bis zum ChristlichMeynenden (1725) 78
Literatur 79
8 Theater 80
8.1 Christopher Marlowes Faust-Drama 80
8.2 Faust auf dem englischen Theater nachMarlowe 83
8.3 Faust-Spuren auf deutschen Bühnen bis1750 84
8.4 Faust-Dramatik im Spannungsfeld von populärem Erfolg, ästhetischerAbwertung und produktivem Potential 86
9 Musik 88
9.1 Faust im Meistersang 88
9.2 Theatermusik und -gesänge 88
9.3 Selbständig gedruckte Balladen 91
Literatur 91
10 Bildende Kunst 93
10.1 Anfänge um 1600 93
10.2 17. Jahrhundert 94
10.3 Faust als melancholischer Gelehrter 94
10.4 Rembrandts Alchemist 96
Literatur 97
11 Mediale Transformationen: Vonder Historia über Marlowe zumWandertheater 99
11.1 Die Historia gesungen und gelesen 99
11.2 Von der Historia zur Historie 100
11.3 Von der Historie zur Tragicall History 101
11.4 Von der Tragicall History zum dockhtorFaustus 103
11.5 Vom dockhtor Faustus zum Puppenspiel 103
Literatur 104
B Problem- und Kulturgeschichte 106
12 Wissen und Glaube 106
12.1 Allgemeine Problemorientierung 106
12.2 Wissen als Sündenfall der Lust 107
12.3 Christlicher Substanzverlust und Autonomisierungvon Wissen(schaft) 108
12.4 Konfessionelle Dimensionen 110
Literatur 111
13 Schwarzkunst 113
13.1 Natürliche, himmlische und teuflischeMagie in der Frühen Neuzeit 113
13.2 Faustus als natürlicher und teuflischerMagier 114
13.3 Der Teufelspakt 115
13.4 Was für ein Teufel? 116
13.5 Fausts Wissensdrang 117
13.6 Gültigkeit des Teufelspakts – Faustus’Entscheidung 117
Literatur 119
14 Melancholie 121
14.1 Melancholie in der Frühen Neuzeit: ImSchnittpunkt der Diskurse 121
14.2 Faustus, ein melancholicus? 123
14.3 Diskurs und Literarisierung 123
14.4 Abwendung von Gott: Anfechtung,Hochmut, Lust 124
14.5 Individualität: Isolation, Zerrissenheit,Zweifel 125
14.6 Melancholie und Schreiben: Selbstthematisierungals Therapie 126
14.7 Melancholie in Literarisierungen desFaust-Stoffes bis 1750 126
Literatur 127
15 Buchdruck 129
15.1 Buchgeschichtliche Voraussetzungen:Johann Spieß und die Historia (1587) 129
15.2 Die Erfindung des Buchdrucks alsthematisches Element des Faust-Stoffes vom frühen 18. bis zum frühen19. Jahrhundert 130
15.3 Euhemeristische Faust-Fust-Erklärungen in der Frühaufklärung 131
15.4 Widerlegungen des Faust-Euhemerismus im frühen 18. Jahrhundert 132
15.5 Literarisches Wiederaufleben desBuchdruckmotivs im späten 18. undfrühen 19. Jahrhundert 133
Literatur 135
16 Helena 137
16.1 Helena-Darstellungen vor den Faust-Büchern 137
16.2 Die Helena-Figur in der Historiavon D. Johann Fausten (1587) 138
16.3 Darstellung und Erfahrung vergangenerSchönheit 139
16.4 Fausts Sexualität, Emotionalität undFamilie 140
16.5 Helena in der Tradition der Faust-Bücher 141
Literatur 143
17 Komik 145
17.1 Komik in Christopher Marlowes DoctorFaustus 145
17.2 William Mountfords The Life and Deathof Doctor Faustus, Made into a Farce 146
17.3 Harlequin Doctor Faustus in der Faust-Pantomime 147
17.4 Faust auf der deutschsprachigen Wander- und Puppenbühne: Transformation eneines Erfolgsstücks 148
17.5 Faust und Hanswurst im Marionettenspiel 150
Literatur 151
III Faust, das Genie –1750 bis 1850 153
A Gattungs- und Mediengeschichte 154
18 Literatur 154
18.1 Die Aufklärung Fausts – zwischen Diskreditierungund Rettungsversuch 154
18.2 Faust im Sturm und Drang 155
18.3 Goethe – Faust und die Liebesreligion 156
18.4 Faust II – Schuld und Entschuldung 158
18.5 Kritische Fortschreibungen einesMythos 159
Literatur 161
19 Theater 162
19.1 Die Faust-Puppenspiele 162
19.2 Die Faust-Pantomimen, -Singspieleund -Ballette 164
19.3 Die Faust-Schauspiele und-Trauerspiele 165
19.4 Der Faust I Goethes 167
Literatur 168
20 Musik 171
20.1 Goethes Faust als musikalischerKosmos 171
20.2 Konstellationen der musikalischenFaust-Rezeption in Europa 172
20.3 Faust-Vertonungen im Kontextnationalkultureller Konkurrenzen 173
20.5 Zwischen Klassik und Romantik: LouisSpohrs Faust-Oper 175
20.6 Goethes Faust im romantischen Kunstlied:Schuberts Vertonungen 176
20.7 Margaretes Welt in Vertonungen vonWagner, Verdi und Berlioz 177
20.8 Symphonisches Experiment mitFolgen: Wagners Faust-Ouvertüre 179
Literatur 180
21 Bildende Kunst 182
21.1 Die Ikonographie der historischenFaust-Bücher bis 1850 182
21.2 Faust-Illustrationen des Sturm undDrang 183
21.3 Goethes Beschäftigung mit Faust-Darstellungenvor 1808 184
21.4 Erste Bildzyklen zu Goethes Faust1808–1816 186
21.5 Goethes Bühnenskizzen und dieBerliner Aufführung 1819 188
21.6 Bildwerke und Illustrationen zu GoethesFaust bis 1832 189
21.7 Faust-Darstellungen nach 1832 190
Literatur 191
22 Mediale Transformationen: Faustum 1800 193
22.1 Faust – ein Gerücht 193
22.2 Faust-Bilder 194
22.3 Goethes Faust in intermedialen Kontexten 196
22.4 Romantische Konstellationen 197
22.5 Übersetzungen – Faust in London undParis 198
22.6 Faust und die Medienmoderne 200
Literatur 200
B Problem- und Kulturgeschichte 202
23 Kritik 202
23.1 Wider das Wunderbare – GottschedsDiktum 202
23.2 Emotionalisierung – Fausts Rehabilitation im Streit um dieTheaterreform 203
23.3 Lessings Faust-Fragmente 203
23.4 Faust und der Ort des Bösen – aufgeklärte Kritik und Problemkonstellationen aus dem Zeitalter der Reformation 205
23.5 Faust als Kritiker der Aufklärung 206
23.6 Kritik der Verhältnisse – Friedrich MüllersFausts Leben 206
23.7 Kritik der vernünftigen Welteinrichtung– Friedrich Maximilian Klingers Faust’s Leben, Thaten undHöllenfahrt 207
23.8 Kritik des Wissens – Johann Wolfgang Goethes ›Urfaust‹ 208
Literatur 208
24 Genie 210
24.1 Zwischen Melancholie und Adlerflug 210
24.2 Regelüberschreitung und Originalität(Lessing) 210
24.3 Wissenschaftskritik im Sturm undDrang (Goethes ›Urfaust‹) 211
24.4 Orientierung an Shakespeare versusDistanz zum Geniewesen (MalerMüller) 213
24.5 Verkehrte Welt: Faustsche Kritik an Optimismus und Fortschritt (Klinger, Goethe) 214
Literatur 217
25 Idealismus 218
25.1 Frühidealistische Rettungen – Faustbei Lessing und Klinger 218
25.2 Faust in der zeitgenössischen Philosophieum 1800 219
25.3 (Goethes) Faust als Grenzgängerzwischen Literatur und Philosophie –Fichte 221
25.4 Goethes Faust als »philosophischeTragödie« – Schelling und Hegel 222
25.5 Faust als Teil der Phänomenologie desGeistes 223
Literatur 225
26 Moderne 227
26.1 Zum Begriff der Moderne 227
26.2 Kontrastive und dynamische Moderne 228
26.3 Kunst und Dichtung 229
26.4 Verzeitlichung 229
26.5 Ökonomie 231
26.6 Dialektik der Aufklärung 232
Literatur 234
27 Revolution 235
27.1 Der unpolitische Faust 235
27.2 Politische Zeitbezüge in KlingersFaust’s Leben, Thaten und Höllenfahrt 236
27.3 Volksschauspiel wider die Tyrannei:Sodens Doktor Faust 237
27.4 Gesellschaft und Politik in GoethesFaust I 238
27.5 Satirische Schlaglichter auf die Gegenwart:Müllers Metrischer Faust 239
27.6 Gesellschaft und Politik in GoethesFaust II 240
27.7 Faust, Hamlet und Don Juanim Vormärz 242
Literatur 243
28 Faust und Don Juan 245
28.1 Affinitäten zwischen Faust und DonGiovanni im Zeichen moderner Individualitätskonzepte 245
28.2 Neuzeitliche Identitätssuche undmelancholisches Bewusstsein 245
28.3 Dramatische Synthesen und Überbietungsversuche 247
28.4 Kierkegaards philosophische Deutungder Relation Faust – Don Juan 248
28.5 Musikalische Adaptationen der Synthesevon Faust und Don Juan 249
Literatur 250
29 Gretchen 252
29.1 Neugestaltung des Mythos 252
29.2 Goethes Margarete 253
29.3 Frühe Gretchen-Ikonographien:Riepenhausen, Cornelius, Retzsch 255
29.4 Verklärung und Stereotypisierung:Blanc, Kaulbach 256
29.5 Idealisierung und Idolisierung:de Staël, Nerval, Kierkegaard, Scheffer 257
29.6 Musikalische Gretchen-Figurationen:Berlioz, Gounod, Hervé 259
Literatur 260
30 Weltschmerz 262
30.1 Weltschmerz in Byrons Manfred 263
30.2 Weltschmerz in Goethes Faust I 264
30.3 Faust als Melancholiker 266
30.4 Weltschmerz als »vermischte Empfindung« 266
30.5 ›Faustischer‹ Weltschmerz beiPuschkin, Grabbe und Lenau 267
30.6 Ikonologie des Schmerzes 268
Literatur 269
31 Goethe als Modell und Herausforderung 270
31.1 Goethe in der Geschichte des Faust-Stoffes 270
31.2 Deutsche und europäische Anfänge 270
31.3 Faust in den europäischen Metropolen 272
31.4 Goethe und Faust als epochalePhänomene 274
31.5 Kritik und Historisierungen des Faust 276
31.6 Neue Faust-Dichtungen mit, nebenund gegen Goethe 277
31.7 Faust II als formales Modell: Weltbücher 278
Literatur 279
IV Faust und das ›Faustische‹ –1850 bis 1945 281
A Gattungs- und Mediengeschichte 282
32 Literatur 282
32.1 Goethes Erbe – Ferdinand Stoltesmonumentale Fortsetzung 283
32.2 Allegoriekritik und Komik – FriedrichTheodor Vischers Parodie 284
32.3 Epigonale Nachdichtungen – AdolfMüller und Ferdinand Avenarius 286
32.4 Nihilistischer Außenseiter –Spielhagens Faustulus 286
32.5 Sozialistische Gesellschaftsutopie –Anatoli Lunatscharski 287
32.6 Weibliche Faust-Gestalten 287
32.7 Fiktionalität, Melancholie und Selbstreflexivität– Turgenjew, Pessoa undValéry 289
Literatur 290
33 Theater 292
33.1 Goethes Faust auf der Bühne 1850–1900 292
33.2 Goethes Faust auf der Bühne 1900–1945 293
33.3 Faust im Musiktheater 295
33.4 Faust im Unterhaltungstheater 297
33.5 Faust im Volkstheater 299
Literatur 301
34 Musik 303
34.1 Musikalische Faust-Adaptionen alsintermediale Grenzgänge 303
34.2 Konstellationen der musikalischen Romantik um 1850: Berlioz,Schumann und Liszt 303
34.3 Liszts Faust-Symphonie 305
34.4 Zwei Faust-Opern nach 1850: Charles Gounods Faust und Arrigo BoitosMefistofele 306
34.5 Zwischen den Gattungen: Eduard Lassens Schauspielmusik zu GoethesFaust 308
34.6 Gustav Mahlers Achte Symphonie:Faust II als Symphonische Kantate 309
34.7 Oper als Mysterienspiel und Medium der Gegenmoderne: Ferruccio BusonisDoktor Faust 310
Literatur 312
35 Bildende Kunst 314
35.1 Multiple Bilder: Salonbild und Prachtwerk 314
35.2 Der dämonische und der völkischeFaust bis zur Jahrhundertwende 317
35.3 Klassische Moderne: Der dezentrierteFaust 319
35.4 NS-Staat, Zweiter Weltkrieg, Beckmannim Exil 321
Literatur 323
36 Film 324
36.1 Quellengrundlage und Forschung 324
36.2 Europäische Pionierfilme 326
36.3 Faust in Amerika 327
36.4 Tonbilder 328
36.5 Wendejahr 1910 328
36.6 Robert Dinesens Doctor X 329
36.7 Friedrich Wilhelm Murnaus Faust –eine deutsche Volkssage 330
36.8 Faust-Beteiligungen 331
Literatur 332
37 Sprache 334
37.1 Faust-Zitate im Sprachgebrauch –Büchmanns Geflügelte Worte 334
37.2 Goethes Faust in der Sprechkultur desbildungsbürgerlichen Zeitalters 336
37.3 Faust-Dramenvorleser 337
Literatur 339
38 Ausstellungen 341
38.1 Mediale und institutionelleBedingungen 341
38.2 Die Faust-Sammler und ihre Ausstellungsinitiativen 341
38.3 Ausstellungspositionen zwischen stoffgeschichtlicher Erschließung undästhetischer Aktualisierung 342
Literatur 345
39 Mediale Transformationen: Faustbei Klaus und Thomas Mann 347
39.1 Transformation I: Ein boshaftesDramolett 347
39.2 Transformation II: Ein Theater- undSchlüsselroman 348
39.3 Transformation III: Eine germanistischeVorlesung 349
39.4 Transformation IV: Eine mentalitätsgeschichtlicheRede 350
39.5 Transformation V: Ein demokratischerMusikroman 351
39.6 Goethes Faust und das ›Faustische‹ imWerk Thomas Manns 354
Literatur 354
B Problem- und Kulturgeschichte 356
40 Weltanschauung 356
40.1 Einführung 357
40.2 Das Drama der Philosophie 357
40.3 Das Drama der Nation: Grund undBoden, Volk und Freiheit 358
40.4 Das Drama der Wissenschaft 360
40.5 Das Drama der Moral 360
40.6 Das Ende der ›Weltanschauung‹? 362
Literatur 363
41 Deutsche Mythologie 365
41.1 Diskursformationen der Nationalphilologie und des deutschenNationaldenkens 365
41.2 Faszinations- und Mythisierungs geschichtedes Stoffes nach der Reichseinigung1871 368
41.3 Mythisierungsgeschichte imSpannungsfeld politischer Lenkungsansprüche 370
41.4 Kritische Interventionen und rationaleRekonstruktionen 372
Literatur 372
42 Realistische Metamorphosen 374
42.1 Ablehnung durch den poetischenRealismus 375
42.2 Französisch-deutsche Wechselwirkungen 375
42.3 Kult des Tüchtigen nach 1871 376
42.4 Friedrich Theodor Vischer 376
42.5 Ferdinand Stolte 377
42.6 Friedrich Spielhagen 377
42.7 Weibliche Faust-Figuren 378
42.8 Das Faust-Buch 379
42.9 Internationale Wirkung 379
42.10 Frankreich 379
42.11 Spanien 380
42.12 Russland 381
42.13 Ungarn und Slowakei 381
42.14 Zusammenfassung und Ausblick 382
Literatur 382
43 Faust, der Ingenieur 384
43.1 Ausgangspunkte 384
43.2 Vor der Institutionalisierung desIngenieurberufs (1750–1890) 384
43.3 Die Faust-Figur in den Selbstlegitimationsdiskursender Ingenieure(um 1900) 386
43.4 Die Faust-Figur in den Technik- undFortschrittsdebatten der Moderne(1918–1945) 386
43.5 Die Faust-Figur als Medium der Kritik an den Ingenieuren desNationalsozialismus 387
Literatur 389
44 Wissenschaft 391
44.1 Vorahnung später entdeckter wissen schaftlicher Wahrheiten – Hermannvon Helmholtz, Julius Robert Mayer,Wilhelm Ostwald 391
44.2 Vorahnung der Darwinschen Evolutionstheorie – Ernst Haeckel,Friedrich Theodor Vischer, WilhelmBölsche 392
44.3 Symbol für deutsche, naturphilosophisch inspirierteNaturwissenschaft– Emil Du Bois-Reymond 394
44.4 Korrektur aktueller Wissenschaft –Rudolf Steiner 395
44.5 Einheitsversprechen für die Wissenschaften– Ludwig Boltzmann 395
44.6 Richtschnur für die Beziehung von Ethik und Wissenschaft – Max Planck,Werner Heisenberg 396
44.7 Sigmund Freuds Faust-Deutungen 396
Literatur 397
45 Postheroismus 398
45.1 Weibliche Faust-Figuren im 19. Jahrhundert:Hahn-Hahn, Eichendorff 398
45.2 Weibliche Faust-Figuren im 20. Jahrhundert:Wedekind, Leroux, Bulgakow 399
45.3 Dekonstruktionen des maskulinenHeroismus: Berlioz, Heine, Gounod 400
45.4 Zwischen Parodie und Postheroisierung:Hervé, Nietzsche, Langbehn 402
45.5 Renaissancismus und KonservativeRevolution 403
45.6 De-Maskulinisierungstendenzen inMurnaus Faust-Film 404
45.7 Prozesse der Postheroisierung inTexten der klassischen Moderne 405
Literatur 406
46 Rührung 407
46.1 Faust in der Massenkultur 407
46.2 Popularisierungen 407
46.3 Faust im populären Unterhaltungstheater 409
46.4 Sentimentalisierung 410
46.5 Phantasma der Unschuld 411
46.6 Ästhetik der Überwältigung 413
Literatur 414
47 Übermensch Faust 415
47.1 Begriffsgeschichte 415
47.2 Goethes Faust und der zeitgenössischeKontext 416
47.3 Nietzsche 417
47.4 Nietzsches Wirkung in der Faust-Rezeption 418
47.5 Expressionistische und sozialistischeVisionen des ›neuen Menschen‹ 419
47.6 Faust als nordischer Tatmensch in den Schriften der KonservativenRevolution 421
47.7 Der ›faustische‹ Übermensch im›Dritten Reich‹ 422
Literatur 423
48 Mephisto 425
48.1 Teufelsbündner 1933–1945 425
48.2 Teufelskünstler I: Dichter und Schauspieler 426
48.3 Teufelskünstler II: Ein deutscherTonsetzer 429
48.4 Ikonen der Teufelsnähe 430
48.5 Weltgerichts-Parodie 432
Literatur 433
49 Nazifizierung 435
49.1 Popularisierung 435
49.2 Faust im Theater 435
49.3 Faust für die Jugend 437
49.4 Faust als Deutscher 437
49.5 Das ›Faustische‹ 438
49.6 Gegenstimmen 439
49.7 Faust im Exil 441
49.8 Faust und die deutsche Schuld 442
Literatur 443
V Arbeit am Mythos: Emphase und Ernüchterung –Faust nach 1945 446
A Gattungs- und Mediengeschichte 447
50 Literatur 447
50.1 Faust ist nicht mehr ›faustisch‹ 447
50.2 Entfrevelung Mephistos 448
50.3 Der zivilisierte Teufel 449
50.4 Faust als Jedermann im Sozialismus 449
50.5 Thomas Manns Doktor Faustus 450
50.6 Zwei unfaustische Nachspiele:Koeppen und Grass 451
50.7 Tragikomische Faust-Figurationen imRoman 451
50.8 Faust und der Kitsch 453
50.9 Faust in der Lyrik: Celan – Gernhardt 453
50.10 Faust im Drama 454
50.11 ›Comic relief‹: Faust im Bilde 455
50.12 Kinder- und Jugendliteratur 456
Literatur 456
51 Theater 458
51.1 Faust-Rezeption im Traditionsbruch 458
51.2 Zwischen Erbetheorie und Kritik: Faustauf dem Theater der DDR 459
51.3 Faust-Rezeption seit den 1970erJahren: Umwertungen, Geschichtsoptimismus,Verdunkelung 460
51.4 Der ›wiedervereinigte‹ Faust 461
51.5 Universalisierungstendenzen 463
Literatur 465
52 Musik 467
52.1 Gattungen 467
52.2 Politisch engagierte Deutungen 468
52.3 Reflexivwerden der Stofftradition 468
52.4 Stilpluralismus 469
52.5 Interkulturalität 470
52.6 Abkehr von Goethe 470
52.7 Die musikalische Rezeption vonThomas Manns Doktor Faustus 471
52.8 Faust in der Pop- und Rockmusik 472
Literatur 473
53 Bildende Kunst 474
53.1 Illustrationen: Entzug derVisualisierungsfunktion 474
53.2 Zuschreibungen und implizite Bezugnahmen 476
53.3 Explizite Bezugnahmen 476
53.4 Ein abstrakter Faust für die abstrakteKunst 478
53.5 Ausblick 478
Literatur 479
54 Film 481
54.1 Probleme und Strukturen des Korpus 481
54.2 Faust als historisches Interpretament des Nationalsozialismus: Die Verfilmungender Romane von Thomasund Klaus Mann 484
54.3 Medialität und Intermedialität: Verfilmungenvon Goethes Faust 484
54.4 Filmadaptation I: Peter Gorskis undGustaf Gründgens’ Faust 486
54.5 Filmadaptation II: Dieter Dorns undPeter Steins Faust-Inszenierungen 486
54.6 Literaturverfilmungen: Švankmajer,Sokurow, Biermann 488
Literatur 489
55 Fernsehen 490
55.1 Fausts Flow 490
55.2 Kulturelle Nobilitierung 490
55.3 Faust und das DDR-Fernsehen 491
55.4 Faust im Fernsehen der Bundesrepublik 492
55.5 Faust im Zeitalter diversifizierterProgramme 493
Literatur 494
56 Radio 495
56.1 Anfänge in der Weimarer Republik 495
56.2 NS-Zeit 495
56.3 Nachkriegszeit 496
56.4 1950er bis 1970er Jahre 496
56.5 1980er Jahre bis Gegenwart 497
56.6 Faust im Medienverbund 498
Literatur 498
57 Internet 500
57.1 Digitale Stabilität und Serendipität 500
57.2 Digitale Attraktivität von GoethesFaust 501
57.3 Faust im digitalen Zeitalter 501
57.4 Faust als Metapher für das digitaleZeitalter 502
57.5 Faust digital: Zwischen Unbehagen,Aktualität und Dynamisierung 503
Literatur 504
58 Sprache 505
58.1 Faust-Zitate im Sprachgebrauch 505
58.2 Faust in der Sprechkultur des nachbürgerlichenZeitalters 506
Literatur 508
59 Ausstellungen 509
59.1 Mediale und institutionelleBedingungen 509
59.2 Umgang mit der national sozialistischenFaust-Rezeption 509
59.3 Fortführung stoffgeschichtlicherAnsätze 511
59.4 Neuausrichtung medienspezifischerAnsätze 511
Literatur 513
60 Mediale Transformationen: Faustin Werner Fritschs »Theater desJetzt« 515
60.1 Zur Anlage des Faust Sonnengesang-Projekts 515
60.2 Fritschs »Theater des Jetzt« alsästhetisches Setting für den Faust-Stoff 516
60.3 Faust als Konzept des finalen Lebensfilms 517
60.4 Alchemie als Poetik des Faust 518
60.5 Faust Sonnengesang. Erster Teil 519
60.6 Faust Sonnengesang. Zweiter Teil 521
60.7 Popmythologische Memoria 522
Literatur 522
B Problem- und Kulturgeschichte 524
61 Nachkriegshumanismus 524
61.1 Christlicher Anti-Titanismus 525
61.2 Existenzphilosophischer Anti-Titanismus 526
61.3 Neue Emphatisierung 527
61.4 Heroisierung im Zeichen des›sozialistischen Humanismus‹ 528
61.5 Thomas Manns Doktor Faustus alsAllegorie des ›faustischen Deutschland‹ 529
61.6 Problematisierung des Verhältnissesvon Humanismus und Moderne 530
61.7 Bezugnahmen auf Paul Valérys MonFaust (1945) 531
Literatur 532
62 Der sozialistische Faust 534
62.1 Ideologische Grundlagen dersozialistischen Faust-Rezeption 534
62.2 Faust-Rezeption in der sozialistischenLiteraturwissenschaft und Kulturpolitik 535
62.3 ›Positive‹ und ›kritisch-moderne‹Inszenierungen von Goethes Faust inSBZ und DDR 537
62.4 Literarische Adaptionen des Faust-Stoffes in der Sowjetunion 537
62.5 Literarische Adaptionen des Faust-Stoffes in der DDR 539
62.6 Forschungsstand und -desiderate 540
Literatur 540
63 Homunculus 542
63.1 Begriffs- und Ideengeschichte 542
63.2 Fortschrittsgedanke und dramatischerHandlungsfortschritt 543
63.3 Von der Alchemie zur Chemie 543
63.4 Kunstsymbolik und künstlicheMenschen 544
63.5 Morphologie und Evolutionstheorie 545
63.6 Genbiologie und Atomphysik 546
63.7 Kognitionswissenschaften und Philosophiedes Geistes 548
Literatur 549
64 Ökonomie 551
64.1 Faust-Dichtungen vor Goethe: Tricks und Betrug, aber kaum ökonomischesWissen 551
64.2 Goethes Faust: Parabel neuzeitlicherWirtschaftsentwicklungen 552
64.3 Sozial- und geschichtsphilosophischeEssayistik: Faust als Prototyp desKapitalismus 554
64.4 Wirtschaftsnarrative in literarischen Faust-Texten seit 1968: Volker Braun,Michael Swanwick, Manfred Rumpl 556
64.5 Elfriede Jelinek: FaustIn and out –Gewalt in Haus und Wirtschaft 557
64.6 Robert Menasse: Doktor Hoechst. Ein Faust-Spiel – Managers Hybris undUntergang 558
Literatur 558
65 Gender 560
65.1 Geist – Natur – Wissenschaft –Geschlecht 560
65.2 Faust und Phallus 561
65.3 Faust als familienloser Wissenschaftleroder Künstler 561
65.4 Hexen 562
65.5 Gretchen und das Versagen desPatriarchats 563
65.6 Helena 563
65.7 Zeugung 564
65.8 Das Ewig-Weibliche (Erlösung) 565
65.9 Sexualität 565
65.10 Transgender 566
65.11 Faust als Frau 566
Literatur 567
66 Postmoderne 568
66.1 Die postmoderne Konstellation 568
66.2 Ironie, Maskerade, Spiel 568
66.3 Spiegelungen, Simulationen, Fälschungen – William Gaddis:The Recognitions 569
66.4 Kultur ohne Zentrum – ThomasPynchon: Gravity’s Rainbow 570
66.5 Deconstructing Faust 571
66.6 Postheroische Metamorphosen 573
Literatur 574
67 Posthumanismus undAnthropozän 575
67.1 Begriffsklärungen 575
67.2 Faust-Traditionen 577
67.3 Science Fiction 578
67.4 Faustsche Dystopien – MichaelSwanwick 578
67.5 Faustsche condition posthumaine –William Gibson und Dietmar Dath 580
Literatur 581
68 Pop 582
68.1 Einer der populärsten Stoffe allerZeiten 582
68.2 Postmoderne Faust-Dramen 583
68.3 Faust als Urmythos und Spielmaterialdes Rock ’n’ Roll 584
68.4 Faust im Comic 587
68.5 Faust im Netz – zum Beispiel beiYouTube 588
Literatur 590
Anhang 591
Orte und Institutionen 592
Auswahlbibliographie 597
Ausführliches Inhaltsverzeichnis 600
Abbildungs- und Bildquellenverzeichnis 605
Autorinnen und Autoren 607
Personen- und Werkregister 609

Erscheint lt. Verlag 14.7.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-476-05363-6 / 3476053636
ISBN-13 978-3-476-05363-3 / 9783476053633
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