Drei Pferdefreundinnen - Filmpferd in Not (eBook)

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2018 | 1. Auflage
160 Seiten
dtv Deutscher Taschenbuch Verlag
978-3-423-43490-4 (ISBN)

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Drei Pferdefreundinnen - Filmpferd in Not -  Antje Szillat
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Topthema Pferde meets Topthema Film Mila, Kata und Nelly sind begeisterte Reiterinnen und verbringen jede freie Minute auf dem Gestüt Casparon, wo auch die Pferde des benachbarten DreamLand-FilmStudios eingestellt sind. Doch hinter der Traum-kulisse warten dunkle Geheimisse und spannende Kriminalfälle auf die drei Pferdefreundinnen! Band 1: Mila freut sich wahnsinnig auf ihr Praktikum auf dem Gestüt. Doch dann entdeckt Mila den völlig verstörten Hengst Rashun, dessen Box so gar nicht zu dem sonst so vorbildlichen Gestüt passt. Zusammen mit ihren neuen Freundinnen setzt sie alles daran, hinter das Geheimnis des jungen Filmpferds zu kommen, und riskiert dafür alles ...  

Antje Szillat hat zahlreiche Bücher für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene veröffentlicht, u. a. die erfolgreiche >Flätscher<-Serie. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern bei Hannover.  

Antje Szillat hat zahlreiche Bücher für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene veröffentlicht, u. a. die erfolgreiche ›Flätscher‹-Serie. Sie lebt mit ihrem Mann und vier Kindern bei Hannover.  

Kapitel 1


Kata verlagerte ihr Gewicht nach vorne und beugte sich tief über den Hals ihres Wallachs Flying Dutchman. Leichtfüßig flog der Hellbraune über den Baumstamm am Rande der Nordkoppel, setzte mit den Vorderhufen auf dem weichen Lehmboden auf und warf die Hinterhand noch ein paar Zentimeter höher.

»Unglaublich, Kata! Fly springt über die Birke wie über einen M-Oxer. So viel verschwendete Energie!«, rief Nelly ihrer Freundin begeistert zu.

Atemlos parierte Kata den Wallach zum Trab durch und brachte ihn schließlich vor Nelly zum Stehen.

»Ja, Fly ist wirklich unglaublich«, schwärmte sie glücklich. »Ich habe ein echt gutes Gefühl für das nächste Turnier.« Schwungvoll warf sie ihr rechtes Bein über den Sattel, sprang ins Gras und zog sich den Reithelm von den rotblonden Haaren. Kata atmete tief ein. Sie schloss die Augen und genoss den Duft von frisch gemähtem Gras und feuchter Erde. »So ein früher Morgen auf dem Hof bei den Pferden ist einfach nur herrlich.«

»Es gibt nichts Besseres«, fand auch Nelly.

Abgesehen davon, dass Katas sonst so ordentlich frisierte glatte Haare heute in einen strubbeligen Dutt geknotet waren, zeugte nichts davon, dass sie mal wieder eine schlaflose Nacht hinter sich hatte.

»Ich habe ja eigentlich nicht damit gerechnet, dass du es heute so früh auf den Hof schaffst, du Schlafmütze«, lachte Nelly und zwinkerte Kata verschwörerisch zu.

»Ehrlicherweise wäre ich viel lieber in meinem kuscheligen Bett geblieben«, gab Kata grinsend zurück. »Aber wenn ich mir etwas vorgenommen habe, dann halte ich mich auch daran.«

»Stellt sich nur die Frage, von welchem Vorhaben du sprichst, Katalein«, stichelte Nelly. »Vom frühmorgendlichen Reiten oder davon, auf einen gewissen Jemand zu treffen?!«

»Blödsinn, du redest mal wieder den totalen Blödsinn.« Kata winkte gespielt empört ab. »Du weißt genau, was ich damit meine.«

»Schon gut, lass dich von mir nicht ärgern. Und du hast ja recht, meine alte Lady ist auch froh, wenn ich sie nicht in der Mittagshitze quäle.« Nellys Blick schweifte zur gegenüberliegenden Koppel, auf der anderen Seite der langen Allee, die von dem Gelände der Dreamland-FilmStudios zum Gestüt Casparon hinaufführte. Dort graste ihre Fuchsstute mit einigen anderen Senioren.

»Ich werde Showgirl jetzt gleich reinholen. Ansgar wollte uns vor dem Wochenende noch eine Gratisstunde oben auf dem Platz geben«, fuhr Nelly fort und legte die Hand vor ihre braunen Augen, um die Tiere auf der Koppel im blendenden Licht der Sonne besser erkennen zu können.

An einem Tag wie diesem hätte es wirklich nirgendwo schöner sein können. In den Weiden hing um diese Zeit noch immer der Frühnebel und das Sonnenlicht malte glitzernde Regenbogen in die Blumenwiesen. Die feuchte Luft hatte sich mit den Düften des nahe liegenden Forsts aufgeladen. Es roch nach Waldmeister, leicht modernden Blättern und Beeren. Bis auf das beruhigende Schnauben der Pferde und ab und an ein Wiehern lag eine tiefe Stille über dem Anwesen.

Kata zog Flys Steigbügel hoch und schob dem Wallach sein wohlverdientes Leckerli zwischen das Gebiss. Der Braune kaute zufrieden und nickte mit dem Kopf.

»Hör gut zu, mein Freund, dort, wo das herkommt, gibt es davon noch viel mehr für dich. Du musst beim Turnier nur schön brav sein und die Sache ist geritzt«, erklärte Kata ihm. Ihr Shirt war trotz der frischen Morgenluft bereits verschwitzt und ihre cognacbraunen Schnürstiefel rieben an der feuchten Reithose.

»Kein Tag für warme Reitklamotten«, kommentierte Nelly und öffnete ihrer Freundin das Gatter der Nordkoppel, auf der sich die weitläufige Geländestrecke befand. Gemeinsam liefen die Mädchen zur Auffahrt hinüber und machten sich daran, den Weg bis zum Stallgebäude und der Reithalle hinüberzugehen.

Als sie die Hälfte der Strecke hinter sich hatten, vernahmen sie auf einmal ein angestrengtes Keuchen. Die Freundinnen blieben stehen und sahen sich erstaunt um.

Nicht weit entfernt quälte sich ein ihnen unbekanntes blond gelocktes Mädchen auf einem klapprigen Hollandrad die Auffahrt hinauf. Doch das war nicht mal das Merkwürdigste – selbst wenn man bedachte, dass es auf dem Gestüt Casparon, einer der exklusivsten Reitanlagen der Großstadt, nur selten zu unbekanntem Besuch kam. Nein, das wirklich Verwunderliche war die Aufmachung des Mädchens. Seine wilde Lockenmähne fiel ihm bis zu den Ellbogen über die Schultern. Es steckte in einer löchrigen Jeans, die viel zu weit war, sodass sie ihm regelrecht um die schmale Taille und die fast schon storchenhaften Beine schlackerte. Dazu hatte es ein langärmeliges dunkelblaues Shirt gewählt, unter dem es unglaublich schwitzen musste, denn das herzförmige Gesicht des Mädchens war tomatenrot angelaufen.

Kata und Nelly starrten es unverhohlen an und bewegten sich erst wieder von der Stelle, als das Mädchen fast in sie hineinfuhr. Im letzten Moment schaute es auf und war dann so überrascht, dass es einen spitzen Schrei ausstieß, mitsamt seinem Rad zur Seite kippte und neben Fly im feuchten Gras landete.

»Verdammt, nein, verdammt noch mal. Ich fasse es einfach nicht«, fluchte es, während es versuchte, unter seinem Rad hervorzukrabbeln. »Das darf doch alles nicht wahr sein. Warum muss nur immer mir so was passieren?!«

»Warte, ich helfe dir!«, rief Nelly. Mit zwei Schritten war sie bei dem Mädchen und zog das Rad zur Seite.

Kata führte unterdessen Fly im Kreis herum. Der Wallach war zwar ein erfolgreiches Vielseitigkeitspferd, das völlig unerschrocken über jedes noch so gruselige Naturhindernis sprang, doch ein umfallendes Fahrrad ließ ihn zum schnaufenden und auf der Stelle herumtänzelnden Nervenbündel werden. »Fly, jetzt beruhig dich mal. Ganz ruuuhig, mein Junge«, redete Kata mit sanfter Stimme auf ihn ein.

Nelly half dem Mädchen wieder auf die Beine. »Ähm … sorry, wir wollten dich bestimmt nicht erschrecken«, sagte sie.

»Nein, ich meine, nein, ihr müsst euch doch nicht bei mir entschuldigen.« Hektisch strich es sich eine lange gelockte Haarsträhne aus der verschwitzten Stirn. »Ich hätte besser hinsehen müssen. Jetzt ist meine Hose am Knie ganz grün, und das an meinem ersten Arbeitstag. So ein Mist aber auch.«

Nellys Augenbrauen wanderten überrascht in die Höhe. »Arbeitstag? Bist du dafür nicht noch ein bisschen zu jung?«, fragte sie und musterte das Mädchen ungläubig.

»Na ja, nicht wirklich Arbeit, ich … ich mache hier ein Sommerferien-Praktikum. Ach so, und ich heiße übrigens Mila.« Erneut strich sie sich die wilde Lockenpracht aus dem Gesicht. Doch so zappelig, wie sie sich aufführte, blieben ihre Haare nicht lange in dieser Position.

»Ich wollte eigentlich schon früher hier sein«, plapperte Mila weiter. »Aber es war so heiß und dann hat sich das Tor einfach nicht mit dem Code öffnen lassen …«

»Stimmt«, sagte Kata. Inzwischen hatte Fly sich wieder beruhigt und sie war mit dem Wallach am langen Zügel neben ihre Freundin getreten. »Der Code wird aus Sicherheitsgründen öfter geändert und ich bin Kata und das ist Nelly.«

»Ich hätte noch ein frisches T-Shirt in meinem Schrank, das ich dir leihen könnte«, bot Nelly an. »Du musst ja schrecklich in deinem Shirt schwitzen.«

»Echt? Das würdest du tun?« Mila strahlte sie dankbar an.

Nelly nickte. »Klar, sonst würde ich es ja nicht sagen!« Sie zwinkerte, während sie Mila das Rad reichte.

»Eigentlich wollte ich ja mit der Bahn fahren. Aber irgendwie blicke ich durch das ganze Verkehrsnetz noch nicht so richtig durch. Deshalb bin ich mit dem Rad gekommen. Auf meinem Handy ist mir die Strecke nicht so weit vorgekommen.«

»Wo wohnst du denn?«, wollte Kata wissen.

»Am nördlichen Stadtrand, in der Kleinstraße. Aber erst seit Kurzem. Vorher haben wir in einem kleinen Dorf gut dreihundert Kilometer von hier entfernt gewohnt. Blumenau, aber der Name wird euch bestimmt nichts sagen. Wir sind umgezogen, weil mein Vater hier in der Stadt einen neuen Job gefunden hat.«

»Du bist von der Nordstadt hierhergeradelt?«, staunte Nelly. »Da warst du doch bestimmt ’ne Stunde unterwegs.«

»Sogar noch länger, weil ich mich zweimal verfahren habe …« Verzweifelt sah Mila von einer zu anderen, während sie ihre Tasche, die bei dem Sturz aus dem Fahrradkorb gepurzelt war, aufhob und wieder verstaute. »Ich wollte an meinem ersten Tag auf dem Gestüt Casparon als Praktikantin von Ansgar von Bettner doch nicht zu spät kommen.«

»Klar doch«, nickte Kata. »Das ist bestimmt auch besser so. Ansgar kann nämlich ganz schön ungemütlich werden, wenn man sich nicht an Vereinbarungen hält.«

»Ach was, lass dich nicht verrückt machen«, schob Nelly lachend hinterher und zwinkerte Mila aufmunternd zu.

Die arme Mila wurde immer röter und nervöser. Nelly fragte sich, wie sie Ansgars hartes Regime auch nur zwei Minuten überstehen wollte. Insgeheim tat sie ihr schon jetzt leid, denn der Gestütsleiter war alles andere als ein Charmebolzen.

»Was hältst du davon, wenn wir dir ’ne Tour geben? Wir sind sowieso den ganzen Tag hier und haben Zeit ohne Ende«, schlug Nelly vor und bot ihr sogar an, das Rad für sie zu schieben.

Doch Mila lehnte beides dankend ab. »Das ist wirklich sehr nett von dir. Aber ich schätze, ich sollte mich jetzt lieber direkt bei Herrn von Bettner melden«, sagte sie und schob ihr Rad selbst hinauf zum Hof. Milas Tasche polterte im Fahrradkorb, als sie die Asphaltstraße verließen und auf den gepflasterten Hof traten.

Mit großen Augen sah Mila sich um. Auch...

Erscheint lt. Verlag 20.7.2018
Reihe/Serie Drei Pferdefreundinnen
Pferdefreundinnen-Reihe
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Kinder- / Jugendbuch Kinderbücher bis 11 Jahre
Schlagworte Abenteuer • Band 1 • Charlottes Traumpferd • Detektivinnen • Dreamworks Spirit Wild und Frei • Filmstudio • Filmtierschule • Freundinnen • Gestüt • Hope Pferdeserie • Kinderkrimi • Mädchenkrimi • Ostwind • Pferdebuch • Pferdebuch-Reihe • Pferdeflüsterer • Reiterhof • Socke und Sophie • Spannung
ISBN-10 3-423-43490-2 / 3423434902
ISBN-13 978-3-423-43490-4 / 9783423434904
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