Praxisbuch forensische Psychiatrie (eBook)

Behandlung und ambulante Nachsorge im Maßregelvollzug
eBook Download: PDF
2018 | 3. Auflage
800 Seiten
Hogrefe AG (Verlag)
978-3-456-95800-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Praxisbuch forensische Psychiatrie -
Systemvoraussetzungen
52,99 inkl. MwSt
  • Download sofort lieferbar
  • Zahlungsarten anzeigen
Das bewährte Praxisbuch zur professionellen forensischen Psychiatrie für Gesundheits- und Sozialberufe bietet eine lebendige, praxisorientierte Einführung in die vielschichtige Welt des Maßregelvollzugs und erläutert die Therapieformen, pflegerisch-therapeutischen Aufgaben, Nachsorge, rechtliche und ethische Aspekte. Neu aufgenommen in die 3. Auflage wurden die Themen: Altern und Sexualität sowie Entwicklungen im Maßregelvollzug, Deeskalation, Langzeitstationen, Nachsorge und Zwangsmaßnahmen. Aus dem InhaltParagraphendickicht - Rechtliche Grundlagen Zur aktuellen Situation im Maßregelvollzug Behandlungsformen im Maßregelvollzug Persönlichkeitsstörungen und Sexualstraftäter Beziehungen gestalten - Pflege in der forensischen Psychiatrie Legalprognosen bei Patienten des Maßregelvollzugs Forensische Ambulanz - Rehabilitation und Nachsorge Multiprofessionelle Teamarbeit in Aktion Respektierung der Würde - Eine Frage der Ethik Rehabilitation und Nachsorge Altern und Sterben in der Unterbringung Sexualität im Maßregelvollzug Deeskalation'Dieses Buch, das schon in seiner ersten Auflage sehr empfehlenswert war, ist noch besser geworden! Also: Das schon vorher wirklich gute Buch wurde insgesamt in allen Kapiteln fachlich aktualisiert und überarbeitet und zugleich lesbarer gestaltet. Die neue Auflage gehört in jede Handbibliothek aller psychiatrisch tätigen Organisationen. Unbedingt lesen!' (Soziale Psychiatrie)

Praxisbuch Forensische Psychiatrie 1
Inhaltsverzeichnis 7
Vorwort zur 3. Auflage 27
Vorwort zur 2. Auflage 30
Grußwort zur 1. Auflage 33
Grußwort zur 3. Auflage 34
Teil 1: Die Maßregeln 35
1 Rechtliche Grundlagen 37
1.1 Das strafrechtliche Sanktionensystem I – Schuldstrafrecht 37
1.1.1 Schuldausschluss und Schuldminderung 38
1.1.2 Zweistufigkeit bzw. Zweispurigkeit des Sanktionenrechts 39
1.2 Das strafrechtliche Sanktionensystem II – Präventive Sicherung: die Maßregeln 39
1.2.1 Kranke gefährliche Täter – Die psychiatrische Maßregel, §?63 StGB 40
1.2.2 Suchtmittelmissbrauch – Die Entziehungsmaßregel, §?64 StGB 40
1.2.3 Gefährliche schuldfähige Täter – Die Sicherungsverwahrung, §§?66?–?66c StGB 41
1.3 Vollstreckung 41
1.3.1 Begriffe, Unterscheidungen und Abgrenzungen 42
1.3.2 Die wichtigsten Vollstreckungsregelungen 42
1.3.2.1 Aussetzung zugleich mit der Anordnung 42
1.3.2.2 Reihenfolge der Vollstreckung: stets Maßregel vor Strafe 42
1.3.2.3 Anrechnung 43
1.3.2.4 Überweisung in eine andere Maßregel 43
1.3.2.5 Überprüfungsfristen und -modalitäten 43
1.3.2.6 Dauer und Beendigung der Maßregeln 44
1.3.2.7 Befristete Wiederinvollzugsetzung 45
1.3.2.8 Widerruf der Aussetzung 45
1.3.3 Führungsaufsicht 45
1.4 Der Vollzug der Maßregeln 46
1.4.1 Verteilung der Gesetzgebungskompetenz zwischen Bund und Ländern 46
1.4.2 Landesrechtliche Regelungen – ein Überblick 47
1.4.3 Zentrale Bereiche und Themen des Vollzugs (Auswahl) 48
1.4.3.1 Behandlung 48
1.4.3.2 Grundrechtseingriffe 51
1.4.3.3 Maß des Freiheitsentzugs 51
1.4.3.4 Dokumentation und Akteneinsichtsrecht 52
1.5 Einstweilige Unterbringung (§?126a StPO) 53
1.6 Strafrechtliche Verantwortlichkeit von Mitarbeitern bei Vollzugslockerungen 55
1.6.1 Vorsatztaten 55
1.6.2 Fahrlässigkeit 56
1.6.3 Rechtliche Voraussetzungen und Grundlagen für Lockerungsentscheidungen 56
1.6.4 Maßstäbe und Standards sorgfaltspflichtgemäßen Handelns 58
1.6.4.1 Alle Erkenntnisquellen nutzen und dokumentieren 58
1.6.4.2 Klare Verfahrensregeln aufstellen und einhalten 58
1.6.4.3 Den Schutzanspruch Dritter beachten 59
1.6.4.4 Ermessen ausüben und Rechtsansprüche abwägen 59
1.6.5 Voraussehbarkeit der Lockerungsfolgen 60
1.6.6 Zuständigkeiten und Organisationsverantwortung 61
1.6.7 Abschließende Bemerkungen 62
1.7 Datenschutz und Offenbarungspflichten 62
1.7.1 Gesetzliche Grundlagen des Geheimnisschutzes 62
1.7.1.1 Was ist geschützt bzw. was ist zu schützen? 63
1.7.1.2 Wie entsteht der Schutzbereich für das fremde Geheimnis? 63
1.7.1.3 Wer ist Geheimnisträger? 63
1.7.1.4 Wie kann das strafbewehrte „Offenbaren“ geschehen? 64
1.7.2 Mitteilungsrechte 64
1.7.2.1 Anfragen Dritter 65
1.7.2.2 Informationsweitergabe an andere Klinikmitarbeiter und in der Supervision 67
1.7.2.3 Der Sachverständige 67
1.7.2.4 Befragungen von Mitarbeitenden durch Polizei und Staatsanwaltschaft 68
1.7.2.5 Der Klinikmitarbeiter als Zeuge, Zeugnisverweigerungsrechte 68
1.7.2.6 Rechtfertigender Notstand 69
1.7.3 Offenbarungspflichten 69
2 Novellierung des Maßregelrechts – Auswirkungen auf die Rehabilitation 71
2.1 Der Idealfall 71
2.1.1 Einflussfaktor Recht 71
2.1.2 Einflussfaktor Öffentlichkeit 72
2.1.3 Der Maßregelvollzug: kalt erwischt 72
2.1.4 Das Dreigestirn: Zeit – Deliktschwere – Prognoselast 73
2.2 Recht und Wirklichkeit 73
2.2.1 Rechtlich abgestimmte Behandlungsplanung 73
2.2.2 Erledigung der Unterbringung – Vollstreckung der Strafe? 74
2.2.3 Doppeltes Non-liquet: Strafvollstreckung im Maßregelvollzug? 75
2.2.4 Neue Klienten in der Ambulanz 75
2.2.5 Erledigung der Maßregel – Beschränkung der Nachsorge? 76
2.3 Gesetzgeberischer Nachholbedarf 76
2.3.1 Ergänzung des Instrumentariums zur Durchsetzung erteilter Weisungen 77
2.3.2 Ermöglichung einer befristeten stationären Krisenintervention in der Verantwortung der Vollstreckungsgerichte jenseits der Wiederinvollzugsetzung der Maßregel 77
2.3.3 Ermächtigung der Gerichte zur Erteilung einwilligungsunabhängiger Wohnsitzweisungen 78
2.3.4 Um die Ecke gedacht: Bewährungserprobung trotz Zeitablauf 78
3 Willensfreiheit, Schuld und Strafe – Zusammenhänge, Grundlagen, Grenzen1 79
3.1 Grundbegriffe und Unterscheidungen 79
3.1.1 Freiheit als Andershandelnkönnen 79
3.1.2 Freiheit als Handelnkönnen aus Gründen 80
3.1.3 Schuld: eine erste Annäherung 80
3.1.4 Der grundsätzliche Einwand: neuronales Determiniertsein 81
3.2 Gründe versus Ursachen 82
3.2.1 Handlungsgründe: normative (äußere) und motivationale (innere) 82
3.2.2 Ein weiterer Einwand 84
3.3 Anders handeln können? Harry Frankfurts Angriff auf PAM 85
3.4 Ein knappes Resümee der philosophischen Freiheitslehren 88
3.5 Zum Schuldbegriff des Strafrechts: Andershandelnkönnen? 88
3.5.1 „Fähigkeit zum Andershandeln“: unterschiedliche Bedeutungen 89
3.5.2 Fähigkeit zum Andershandeln und dennoch Unfähigkeit? 90
3.6 Normative Ansprechbarkeit 91
3.6.1 Grundelemente: Rezeptivität und Reaktivität 92
3.6.2 Verhältnis zum §?20 StGB 94
3.7 Der dunkle Rest 94
Teil 2: Forensische Psychiatrie – Situation, Position, Entwicklungen 95
4 Zur aktuellen Situation im Maßregelvollzug in Deutschland 97
4.1 Einleitung 97
4.2 Notwendigkeiten und Forderungen 100
4.3 Der Maßregelvollzug ist (dennoch) sehr erfolgreich! 102
5 Quantitative Entwicklungen des psychiatrischen Maßregelvollzugs 105
5.1 Einleitung 105
5.2 Quantitative Entwicklungen ausgewählter Parameter 106
5.3 Zusammenfassung 113
6 Maßregelvollzug ist Transit 115
6.1 Einleitung 115
6.2 Forensik – die Psychiatrie der Zukunft? 116
6.3 Hohe Verweildauern im Maßregelvollzug 118
6.4 Schaffung regionaler forensischer Versorgungsstrukturen 119
6.5 Verhältnismäßigkeit der Verweildauer 120
6.6 Gemeindepsychiatrie – die Forensik der Zukunft? 121
6.7 Maßregelvollzug ist Transit! 123
7 Prävention – Forensische Entwicklungen vermeiden! 125
7.1 Einleitung 125
7.2 Das Projekt 126
7.2.1 Ergebnisse und Probleme 127
7.2.2 Fazit 129
7.3 Ausblick 129
8 Forensische Psychiatrie – Fach zwischen vielen (Lehr-)Stühlen 131
8.1 Einleitung 131
8.2 Forensische Psychiatrie im Schnittpunkt vieler Interessen 131
8.2.1 Interaktion mit der Politik 132
8.2.2 Interaktion mit der Allgemeinpsychiatrie 133
8.2.3 Der Platz an den Universitäten 134
8.2.4 Die Patienten und ihre Vertretungen 134
8.2.5 Die Bedeutung der Medien 135
8.2.6 Psychiatrie und Justiz 136
8.3 Hat die forensische Psychiatrie ein eigenständiges Profil? 138
9 Unglück, Liebe, Rache – alles live 141
Teil 3: Respektierung der Würde – Eine Frage der Ethik 149
10 Ethische Konfliktkonstellationen 151
10.1 Einführung 151
10.2 Unantastbare Würde – auch im Maßregelvollzug 151
10.3 Was ist Ethik? 152
10.4 Drahtseilakt für Pflegekräfte und therapeutisch Tätige 152
10.5 Veränderte Gewichtung ethischer Prinzipien 154
10.6 Konkurrierende ethische Werte 156
10.7 Lösungsansätze 160
11 Ethische Aspekte der forensischen Pflege 161
11.1 Einführung 161
11.2 Denkanstöße 163
11.3 Ethische Grundlagen der professionellen Pflege 165
11.4 Theoretisch-ethische Ansätze für den pflegerischen Alltag 167
11.5 Professionell-pflegerisches ethisches Handeln 169
Teil 4: Stationäre Behandlung im Maßregelvollzug 173
12 Behandlung im Maßregelvollzug gemäß §?63 StGB 175
12.1 Einführung 175
12.2 Ziel der Behandlung 175
12.3 Therapie im Zwangskontext 177
12.4 Motivation 179
12.5 Beginn der Behandlung 180
12.6 Stufenkonzept oder Wohngruppenmodell 183
12.7 Spezialisierung und übergreifende Behandlungsangebote 184
12.8 Der Therapeut als Doppelagent? 186
12.8.1 Nachteile 186
12.8.2 Multiprofessionelle Behandlung 187
12.9 Behandlungsplanung 189
12.9.1 Die Behandlungsplankonferenz 191
12.9.2 Auseinandersetzung mit der Tat 191
12.10 Milieutherapie und Therapeutische Gemeinschaft 192
12.11 Lockerungen 194
12.11.1 Entscheidungswege 195
12.11.2 Überprüfung 196
12.11.2.1 Risikoeinschätzung 197
12.11.2.2 Rückstufung oder Aussetzung der Lockerungen 198
12.11.2.3 Lockerungen zur Entlassungsvorbereitung 198
12.12 Behandlung von Persönlichkeitsstörungen 199
12.12.1 Das Problem der Begutachtung 201
12.12.1.1 Wie treffsicher ist die Einweisung in den Maßregelvollzug? 202
12.12.1.2 Prüfschritte 202
12.12.2 Zur Diagnostik 203
12.12.2.1 Exkurs – Narzissmus und narzisstische Wut 204
12.12.2.2 Exkurs – Psychopathie 206
12.12.2.3 Exkurs – Dissozialität: eine Gehirnerkrankung? 206
12.12.3 Integrative Konzepte 209
12.12.4 Psychotherapie von Persönlichkeitsstörungen 210
12.12.4.1 Gestörte Verhältnisse – Arbeit in und mit der sozialen Realität 211
12.12.4.2 Zum aktuellen Stand der Gruppenbehandlung 212
12.12.4.3 Therapie mit Sheriffstern – Arbeit mit und an den Grenzen 213
12.12.4.4 Strukturierung – Der Rahmen 216
12.12.4.5 Containing – Der Therapeut 216
12.12.4.6 Integration – Das Team 218
12.12.4.7 Verbesserung der Selbst- und Fremdwahrnehmung 219
12.12.4.8 Neue Kompetenzerfahrungen 220
12.12.4.9 Kognitive Umstrukturierung – Falsche Denkmuster 220
12.12.5 No cure, but control? – Behandlungsprogramme für Sexualstraftäter 222
12.12.5.1 Was ist ein Sexualstraftäter? 222
12.12.5.2 Vergleichende Studien 223
12.12.5.3 Dynamische und akute Risikofaktoren 224
12.12.5.4 Behandlungsprogramme 224
12.12.5.5 Das Deliktszenario – Übernahme von Verantwortung 225
12.12.5.6 Rückfallpräventionsplan 226
12.12.5.7 Grenzen der kognitiv-behavioralen Rückfallpräventionsprogramme 227
12.12.5.8 Die Wiederentdeckung der therapeutischen Beziehung 230
12.12.5.9 Rückfälligkeit 231
12.13 Behandlung von Psychosekranken 232
12.13.1 Was sind Schizophrenien? 232
12.13.2 Psychose und Gewaltkriminalität – Mythen und Fakten 236
12.13.3 Strukturmerkmale der Therapie 239
12.13.3.1 Neuroleptische Behandlung 239
12.13.3.2 Patientenschulung und Compliance 240
12.13.3.3 Vermeidung von Über- und Unterforderung 241
12.13.3.4 Klare Kommunikation und Kontinuität 241
12.13.3.5 Soziales und kognitives Training 242
12.13.3.6 Psychotherapie bei Psychosen 242
12.13.4 Rehabilitation und Prognose 244
12.14 Psychopharmakologische Behandlung 246
12.14.1 Einführung in die psychopharmakologische Therapie im Maßregelvollzug 246
12.14.2 Allgemeines psychopharmakologisches Basiswissen 247
12.14.2.1 Ausgewählte Medikamentengruppen – Antipsychotika 249
12.14.2.2 Antidepressiva 250
12.14.2.3 Stimmungsstabilisatoren 250
12.14.2.4 Tranquilanzien 251
12.14.3 Spezielle psychpharmakologische Problemstellungen im Maßregelvollzug 251
12.14.3.1 Paraphilien 251
12.14.3.2 Aggressivität und Impulsivität 253
12.15 Behandlung von Patienten mit Intelligenzminderung 254
12.15.1 Diagnostik 254
12.15.2 Psychische Störungen bei Intelligenzminderung 255
12.15.3 Kriminologische Aspekte 256
12.15.4 Forensische Aspekte 257
12.15.5 Eckpunkte der Behandlung 258
12.15.5.1 Handlungsbezogene und modifizierte Konzepte 258
12.15.5.2 Therapeutische Gemeinschaft für Lernbehinderte 259
12.15.5.3 Entwicklungspsychologische Modelle 260
12.15.6 Perspektivenübernahme und Gewichtung moralischer Argumente 260
12.15.7 Rehabilitation und Nachsorge 262
12.16 Psychosoziale Therapien und Sozialarbeit 264
12.16.1 Schule und pädagogische Maßnahmen 266
12.16.2 Sporttherapie 267
12.16.3 Musiktherapie 268
12.16.4 Kunsttherapie 268
12.16.5 Ergotherapie 269
12.16.6 Sozialarbeit 271
12.16.6.1 Die Schnittstelle „nach draußen“ 271
12.16.6.2 Die Schnittstelle der Sozio- und Milieutherapie 272
12.16.6.3 Verhaltensweisen der Patienten, die die Motivation des Teams reduzieren 273
12.17 Supervision – Probleme der Gegenübertragung 274
12.17.1 Aggressive Gegenübertragung 275
12.17.2 Überidentifikation 276
12.17.3 Teamkonflikte und narzisstische Fehlentwicklungen 277
12.17.4 Das Problem der Spaltung 277
12.17.5 Schuldgefühle 278
12.17.5.1 Von Sympathie, technischer Neutralität und haltender Funktion 278
12.17.5.2 Supervision als Gedächtnis 279
12.17.6 Psychosoziale Kompetenz – Basis professionellen Handelns 279
12.17.6.1 Sisyphos oder die Frage nach dem Sinn 279
12.17.6.2 Zum Abschluss 280
Teil 5: Aspekte der Behandlung 281
13 Gelungene Angehörigenarbeit in forensischen Kliniken 283
13.1 Einleitung 283
13.2 Beispiele guter Angehörigenarbeit im Maßregelvollzug 284
13.2.1 Individuelle Angehörigenarbeit im forensischen Kontext 284
13.2.2 Allgemeine Angehörigenarbeit im forensischen Kontext 285
13.2.2.1 Informationen speziell für Angehörige 285
13.2.2.2 Angehörigengruppen 285
13.2.2.3 Angehörigenfeste 286
13.2.3 Angehörigenarbeit als Fortbildungsinhalt für Mitarbeitende 287
14 Die integrale Rolle der Angehörigen in der Behandlung und Rehabilitation 289
14.1 Einleitung 289
14.2 Barrieren überwinden 289
14.3 Das „Empfangsklima“ 290
14.4 Wie Angehörige im weiteren Verlauf die Forensik erleben 290
14.5 Die Rolle der Angehörigen 292
15 Schule im Maßregelvollzug 295
15.1 Einleitung 295
15.2 Rechtliche Grundlagen in der schulischen Bildung 295
15.3 Bildungsdefizite bei Maßregelvollzugspatienten 296
15.4 Von der Diagnostik zur Bildungsplanung 297
15.5 Schulische Bildung in der Praxis 298
15.5.1 Alphabetisierung und Grundbildung 298
15.5.2 Deutsch als Fremdsprache 298
15.5.3 Nachholen von Schulabschlüssen 299
15.5.4 Online-Lernportale und andere Bildungsangebote 299
16 „Auch hinter der Mauer ist Freiheit möglich!“ – Seelsorge im Maßregelvollzug 301
16.1 Einleitung 301
16.2 Theologische Grundlagen der Seelsorge im Maßregelvollzug 301
16.2.1 Ebenbild Gottes 301
16.2.2 Autonomie und Freiheit 302
16.2.3 Ansehen und Würde 303
16.2.4 Schuld und Vergebung 303
16.2.5 Zusammenfassung 303
16.3 Institutionelle und rechtliche Grundlagen der Seelsorge im Maßregelvollzug 304
16.3.1 Gesetzliche Regelungen zur Seelsorge im Maßregelvollzug 304
16.3.2 Kirchliche Regelungen zur Seelsorge im Maßregelvollzug 304
16.3.2.1 Beichtgeheimnis 304
16.3.2.2 Seelsorgegeheimnis und seelsorgliche Schweigepflicht 305
16.3.2.3 Amtsverschwiegenheit 305
16.3.2.4 Konkrete Auswirkungen der kirchlichen Bestimmungen 305
16.4 Die Praxis der Seelsorge im Maßregelvollzug 306
16.4.1 Einzelgespräche 306
16.4.1.1 Einzelgespräche mit Patienten 306
16.4.1.2 Einzelgespräche mit Mitarbeitenden 307
16.4.1.3 Einzelgespräche mit Angehörigen 307
16.4.2 Gottesdienste 308
16.4.3 Gesprächskreise und weitere klinikinterne Aktivitäten 308
16.4.4 Grenzen der Seelsorge 309
16.5 Zusammenfassung 309
17 Kunst im Maßregelvollzug – Das Offene Atelier 311
17.1 Einleitung 311
17.2 Wirkung und Funktion künstlerischen Schaffens 312
17.3 Lebendiger Freiraum für Ernst und Intensität 313
17.4 Wege äußerer und innerer Begegnung 313
17.5 Außenwirkung und gesellschaftliche Teilhabe 314
18 Tiergestützte Therapie in der forensischen Psychiatrie 315
18.1 Einführung 315
18.2 Tiergestützte Therapie und Psychiatrie 315
18.3 Die Mensch-Tier-Beziehung 316
18.3.1 Die Du-Evidenz 316
18.3.2 Die Biophilie-Hypothese 316
18.3.3 Die Bindungstheorie 317
18.3.4 Das Konzept der Spiegelneuronen 317
18.3.5 Analoge und digitale Kommunikation 318
18.3.6 Theorien der Tiergestützten Therapie 318
18.4 Definitionen und Begriffe 318
18.5 Tiergestützte Therapie 319
18.5.1 Methodische Ansätze der Tiergestützten Therapie 320
18.5.2 Funktionsformen in der tiergestützten Interaktion 321
18.5.3 Voraussetzungen der Tiergestützten Therapie bei Mensch und Tier 321
18.6 Hygiene und Risikofaktoren 322
18.7 Tierschutzrechtliche Aspekte 322
18.8 Finanzielle und versicherungsrechtliche Aspekte 322
18.9 Tiergestützte Interventionen in der forensischen Psychiatrie 323
18.9.1 Konkrete Therapieziele 325
18.9.2 Grenzen und Gefahren 327
18.10 Zusammenfassung 327
19 Umgang mit Sexualität im Maßregelvollzug 329
19.1 Einleitung 329
19.2 Zum Umgang mit Sexualität in der Forensik 330
19.2.1 Begegnungszimmer 331
19.2.2 Spezifische Supervision des Personals 332
19.3 Strafrechtliche Implikationen 332
Teil 6: Diskussion – Zwangsbehandlung, Lockerungen, Fehlerkultur 335
20 Behandlung unter Zwang – Zwangsbehandlung 337
20.1 Einleitung 337
20.2 Die Rahmenbedingungen des Zwangs 339
20.3 Zwangsbehandlung gegen den Willen des Untergebrachten 342
20.4 Grenzen des Zwangs 346
21 Fragestellungen der Praxis – Unterschiedliche Perspektiven 349
21.1 Therapeutische Problemstellungen im stationären Alltag – Fallvignetten 349
21.2 Rechtliche Bewertung der Fallvignetten anhand des MRVG NRW 351
21.3 Ethische Aspekte der Fallvignetten 355
22 Vollzugslockerungen und Verhältnismäßigkeit 359
22.1 Einleitung 359
22.2 Rechtsphilosophischer und juristischer Begriff der Verhältnismäßigkeit 360
22.3 Der Konflikt der forensischen Kliniken mit dem Verhältnismäßigkeitsprinzip 362
22.4 Ergebnis 363
23 Zur Fehlerkultur in der forensischen Psychiatrie 365
23.1 Einleitung 365
23.2 Kontrollsysteme und forensische Psychiatrie 366
23.3 Fehler oder Beinahefehler in der forensischen Psychiatrie 367
23.3.1 Fehlerkategorien 367
23.3.2 Fehlertypen 368
23.4 Regeln und Hürden einer Fehlerkultur 369
23.5 Expertenworkshops zur Fehlerkultur 370
23.6 Zur Bedeutung der Delikthypothese 371
Teil 7: (Psycho-)Therapie – Methoden, Erfahrungen, Wirksamkeit 373
24 Dialektisch-behaviorale Therapie im forensischen Setting (DBT-F) 375
24.1 Einleitung 375
24.2 Was ist die Dialektisch-behaviorale Therapie? 375
24.3 Was ist DBT-F? 376
24.3.1 Grundannahmen über die Therapie 377
24.3.2 Rahmenbedingungen und Struktur 378
24.3.2.1 Hierarchische Gliederung der Behandlungsziele 378
24.3.2.2 Zeitliche Strukturierung der Behandlung 378
24.3.2.3 Die stationären Behandlungsmodule 379
24.3.3 Das Pflegepersonal 380
24.3.3.1 Aufgabenbereiche 381
24.3.3.2 Spezifische Aufgaben im DBT-F-Programm 382
24.4 Weitere personelle Strukturen 382
24.5 Ausblick 383
25 „What works“ – Erfahrungen zur forensischen Psychotherapie 385
25.1 Einleitung 385
25.2 Erfahrungen mit gruppentherapeutischen Maßnahmen 386
25.3 Erfahrungen mit der Schematherapie (SFT) 388
25.3.1 Modell und Technik der Schematherapie 388
25.3.2 Eigene Erfahrungen mit der schemafokussierten Therapie 392
25.4 Erfahrungen mit mentalisierungsbasierter Therapie (MBT) 393
25.4.1 Probleme forensischer Patienten aus der Perspektive des Mentalisierens 393
25.4.2 Das Konzept des Mentalisierens 394
25.4.3 Ursachen für gestörtes Mentalisieren 395
25.4.4 Gewalt als Ausdruck von Nichtmentalisieren 397
25.4.5 Mentalisieren in der Behandlung 398
25.5 Zusammenfassung der eigenen Erfahrung 400
25.6 Zusammenfassung der Erfahrungen in der LVR-Klinik Düren 400
26 Erfolg und Scheitern – Deliktorientierte Behandlung anhand einer Fallskizze 403
26.1 Einleitung 403
26.2 Fallbeispiel 403
26.2.1 Vorgeschichte 403
26.2.2 Die erste Behandlung im MRV 405
26.2.3 Die Entlassung und ihre Vorbereitung 405
26.2.4 Zwischenbilanz 406
26.2.5 Die zweite Unterbringung 407
26.2.6 Vorbereitung auf die zweite Entlassung 410
27 Forschungsstand zur Therapie von Persönlichkeitsstörungen 413
27.1 Behandlungsprogramme für Straftäter 413
27.2 Therapieansätze für Borderline-Persönlichkeitsstörung 414
27.2.1 Weiterentwicklungen in der Tradition der kognitiven Verhaltenstherapie 414
27.2.2 Weiterentwicklungen in der Tradition der psychodynamischen Psychotherapie 414
27.2.3 Anwendung in der Forensik 415
27.3 Therapieansätze bei antisozialer Persönlichkeitsstörung 417
28 Einige Sätze für das Notizbuch forensischer Mitarbeitender 419
28.1 Einleitung 419
28.2 Zur Untersuchung 420
28.3 Zu den Ergebnissen 420
28.3.1 Was pädophile Patienten als hilfreich empfinden 420
28.3.2 Was pädophile Patienten überhaupt nicht als hilfreich empfinden 421
28.4 Die Behandelnden als Wirkfaktor 422
28.5 Ambulante und stationäre Arbeit mit pädophilen Klienten 423
29 Die Wirksamkeit des Maßregelvollzugs gemäß §?63 StGB 425
29.1 Einleitung 425
29.2 Zur Studiensituation 426
29.3 Antiandrogene Behandlung 431
29.4 Ambulante forensische Nachsorge 432
29.5 Fazit 433
Teil 8: Patientengruppen im Fokus 435
30 Jugendforensik – Gibt es Spezifika? 437
30.1 Einleitung 437
30.2 Ausgewählte Merkmale jugendlicher und heranwachsender Patienten 438
30.2.1 Rechtsgrundlage und Alter bei der Verurteilung 438
30.2.2 Delinquenz 438
30.2.3 Diagnosen 438
30.2.4 Schule und Beruf 438
30.2.5 Kriminologische und klinische Daten 439
30.3 Grundlagen der Behandlung 439
30.3.1 Entwicklungsförderung 440
30.3.2 Von Beginn an auf Entlassung orientieren 440
30.4 Der Behandlungsprozess 441
30.5 Besonderheiten in der Jugendforensik 442
31 Frauen im Maßregelvollzug sind anders!? 445
31.1 Vorbemerkung 445
31.2 Unterschiede zwischen den Geschlechtern 445
31.2.1 Delikte 445
31.2.2 Diagnosen 446
31.2.3 Frauen als Mütter 447
31.3 Konsequenzen 447
31.4 Fallbeispiele 449
31.5 Resümee 449
32 Patientinnen und Patienten mit Migrationshintergrund 451
32.1 Einführung 451
32.2 Aspekte der Epidemiologie 451
32.2.1 Kriminalitätsbelastung von Migranten 451
32.2.2 Prävalenz psychischer Störungen und Versorgungsepidemiologie 452
32.3 Migranten im Maßregelvollzug 453
32.4 Ausländerrechtliche Bestimmungen 454
32.5 Ausgewählte Fragen zur Begutachtung und Behandlung 455
32.5.1 Wie zuverlässig sind psychiatrische Diagnosen? 455
32.5.2 Kultursensitivität vs. Integration – Die Rolle der Muttersprache 457
32.5.3 Behandlung in einer psychoanalytisch orientierten therapeutischen Gemeinschaft 457
32.6 Ausblick 461
33 Extremistische Gewalt – Zur Beurteilung der Ausführungsgefahr 463
33.1 Einleitung 463
33.2 Nutzen eindimensionaler Modelle zur Beurteilung der Ausführungsgefahr 463
33.3 Ein mehrdimensionales Risikomodell zur Beurteilung der Ausführungsgefahr 464
33.3.1 Dimension 1: Extremistische Einstellung 465
33.3.2 Dimension 2: Personale Merkmale 466
33.3.3 Dimension 3: Warnverhalten 467
33.3.4 Dimension 4: Akute Belastungsfaktoren 468
33.3.5 Die Skala zur Beurteilung des Risikos extremistischer Gewalt 470
33.4 Fazit 472
Teil 9: Patienten melden sich zu Wort 475
34 Ich bin mehr als nur meine Diagnose 477
35 „Ich bin freiwillig zurückgekommen“ – Ein Erfahrungsbericht 479
Teil 10: Beziehung gestalten – Pflege in der forensischen Psychiatrie 483
36 Forensische Psychiatrie als Fachbereich der Gesundheits- und Krankenpflege 485
36.1 Einleitung 485
36.2 Spezifische Eigenschaften der forensisch-psychiatrischen Pflege 486
36.3 Persönliche Haltung der Pflegenden 487
36.4 Recovery 490
36.5 Adherence-Therapie – Eine recovery-orientierte pflegerische Komplexintervention 494
36.6 Pflegende im multiprofessionellen Unterbringungs- und Behandlungsprozess 496
36.6.1 Ressourcenorientierung und Risikoeinschätzung 496
36.6.2 Das Bezugspersonensystem – Eine recovery-orientierte Pflegeorganisation 498
36.6.3 Der Pflegeprozess 498
36.6.4 Pflegeanamnese 499
36.6.5 Pflegediagnostik 499
36.6.6 Pflegeinterventionen 501
36.6.7 Pflegedurchführung 501
36.6.8 Evaluation 502
36.7 Häufige pflegerelevante Phänomene im Maßregelvollzug 502
36.7.1 Totale Institution und unterbringungsinduzierte Phänomene 502
36.7.2 Soziale Kontakte 503
36.7.3 Soziale Rollen, Interessen 503
36.7.4 Aufhebung der Lebensbereiche 504
36.7.5 Macht und Machtlosigkeit 504
36.7.6 Hoffnung und Hoffnungslosigkeit 505
36.7.7 Spiritualität 506
36.7.8 Sexualität 506
36.7.9 Familienplanung 506
36.8 Setting- und Milieugestaltung 507
36.8.1 Motivierendes Milieu 509
36.8.2 Regeln 509
36.8.3 Milieutypen, Behandlungs- und Unterbringungsabschnitte 510
36.9 Gruppenarbeit 511
36.10 Einbezug Betroffener als Chance für Betroffene und Pflegende 513
36.11 Alltagskompetenzen und soziale Kompetenzen 514
37 Die Rolle professionell Pflegender in der forensischen Psychiatrie 517
37.1 Einführung 517
37.2 Nähe und Distanz in der forensisch-psychiatrischen Pflege 518
37.3 Spezifische Aufgabenfelder der Pflege im MRV 520
37.3.1 Milieutherapie 520
37.3.2 Bezugspflege und Beziehungsgestaltung 521
37.3.3 Für Sicherheit sorgen 523
37.4 Spezifische Interaktionsrollen Pflegender im Maßregelvollzug 524
37.4.1 Berater und Trainer 525
37.4.2 Fürsprecher und Vertrauter 526
37.4.3 Begleiter, Wegbereiter und Motivator 527
37.4.4 Ersatzperson, Elternrolle und Erzieher 528
37.4.5 Vorbild 529
37.4.6 Autoritäts- und Respektsperson 530
37.5 Macht und Willkür im Maßregelvollzug 531
37.6 Fazit 532
38 „Pass gut auf Dich auf!“ – Nähe und Distanz im Maßregelvollzug 535
38.1 Einleitung 535
38.2 Beziehungsarbeit in der forensischen Psychiatrie 535
38.3 Zivilkleidung als Dienstkleidung – Ist Distanz überhaupt möglich? 537
38.4 „Choreografien psychiatrischer Praxis“ 541
39 „Gerade nochmal Glück gehabt“ – Übergriffe forensischer Patienten 543
39.1 Einleitung 543
39.2 Welchen Sinn haben Symptome? 546
40 Sexualität im Maßregelvollzug aus pflegerischer Sicht 549
40.1 Einleitung 549
40.2 Zur eigenen Körperlichkeit und Scham 549
40.3 Selbst- und Fremdachtung 552
40.4 Alltagsorientierte Fragen zu einer forensischen Station 553
40.5 Was unbedingt sein und diskutiert werden sollte 553
Teil 11: Legalprognosen bei Patienten im Maßregelvollzug 557
41 Nicht wegen „guter Führung“! 559
41.1 Einleitung 559
41.2 Die entscheidende Frage 559
41.2.1 Zum heutigen Wissensstand 563
41.2.2 Prognosestudien im Maßregelvollzug (§?63 StGB) 564
41.3 Die Essener Prognosestudie 565
41.3.1 Aktuelle Rückfallzahlen im deutschen Maßregelvollzug 566
41.3.2 Aussagekräftige historische und klinische Prognosekriterien 567
41.3.3 Poststationäre Prognosekriterien 569
41.3.4 Zusammenfassung 570
Teil 12: Überleitung und Nachsorge im Maßregelvollzug 573
42 Forensische Ambulanz – Von der Prognose zum Risikomanagement 575
42.1 Einführung 575
42.2 Die beste Prognose ist die, die man selber gestalten kann 575
42.3 Ziel Rückfallvermeidung 577
42.4 Erste Nachsorgekonzepte 577
42.5 Forensische Ambulanz 578
42.5.1 Transmurale Behandlung – Der „Spagat über die Mauer“ 578
42.5.2 Case Management – Kompetenz aus einer Hand 579
42.5.2.1 Zur Methode 579
42.5.2.2 Personenzentrierter Ansatz – Orientierungsrahmen für die forensische Nachsorge 581
42.5.2.3 Aufgaben des Case Managements 581
42.5.3 Qualifizierung und Netzwerkarbeit – Die Helferkonferenz 586
42.5.3.1 Integrative Leistung der Helfer 586
42.5.3.2 Fallbeispiel – Helferkonferenz und „unzerstörbarer“ Rahmen 586
42.6 Die Ambulanz als Organ der Führungsaufsicht 589
42.6.1 Kontinuität wahren und Verantwortlichkeiten klären 590
42.6.1.1 Aufgabenklärung vor und nach der Entlassung 590
42.6.1.2 Subsidiarität und Normalisierungsprinzip 592
42.6.2 Kernkompetenz Risikomanagement 593
42.6.3 Krisenintervention nach §?67h StGB – Ein unentbehrliches Instrument 595
42.6.4 Leitlinien ambulanter Behandlung und Betreuung – Worauf ist zu achten? 597
42.6.5 Zwischen Hilfe und Kontrolle – Qualitätsanforderungen an die Nachsorger 600
42.6.6 Gesetzliche Offenbarungspflichten 603
42.6.7 Risiko- und Schutzfaktoren in der Nachsorge 603
42.6.8 Fehlerquellen 605
42.7 Verhinderung von Rückfällen 606
42.8 Entlassfelder und Kooperationspartner in der Nachsorge 609
42.8.1 Formen Betreuten Wohnens in der Gemeindepsychiatrie 609
42.8.1.1 Wohnheime – Zentraler Baustein der Nachsorge 609
42.8.1.2 Pflegeheime 611
42.8.1.3 Diskussionen um geschlossene Heimplätze 612
42.8.1.4 Betreutes Wohnen – Abgestufte Angebote 615
42.8.1.5 Reformkonzepte – Vom (Heim-)Platz zur Fachleistung 616
42.8.1.6 Umgang mit dem Delikt – Mitarbeiter im Gespräch 617
42.8.2 Gesetzliche Betreuung – Wichtige Kontinuität 618
42.8.3 Arbeit und Beschäftigung – Stabilitätsfaktoren 619
42.8.4 Gemeindepsychiatrie und forensische Psychiatrie – Annäherung auf breiter Front? 621
42.8.4.1 Durch die Maschen der Versorgung? 623
42.8.4.2 Von ideologischen Reflexen zur bedarfsorientierten Planung 624
42.9 Organe der Justiz – Unbekannte Welten 625
42.9.1 Die Strafvollstreckungskammer – Entscheidende Instanz 625
42.9.2 Führungsaufsicht – Eine besondere Form der Kontrolle 628
42.9.2.1 Aufgaben 628
42.9.2.2 Zusammenarbeit mit der Polizei 630
42.9.2.3 Unbefristete Führungsaufsicht 631
42.9.3 Bewährungshilfe – Schnittstelle der Resozialisierung 632
42.9.3.1 Aufgaben 632
42.9.3.2 Unterschiede zur Führungsaufsicht 632
42.9.3.3 Aufgabenklärung 633
42.10 Forensische Ambulanz – Vom Modell zur Regelbehandlung 634
42.10.1 Hochkonjunktur ambulanter Nachsorge – Vielfältige Motivlagen 635
42.10.2 Qualitätsstandards 637
42.11 Entlassungen aus Gründen der Verhältnismäßigkeit – Was tun bei „Erledigungen“? 639
42.11.1 Forensische Nachsorge als Alibi oder „Besser als gar nichts“? 639
42.11.2 (Reform-)Schub oder Bumerangeffekt? 640
42.11.3 Lockerungen zur Entlassungsvorbereitung 641
42.11.4 Führungsaufsicht als „stumpfes Schwert“ – Gesetzlicher Nachholbedarf 643
43 „Dass Ihr mir ja keinen abweist“ – Geht das? 645
43.1 Gemeindepsychiatrie und Forensik 645
43.2 Erfahrungen im Ruhrgebiet 646
43.3 Keinen abweisen … Geht das? 648
44 Nachsorge bei Straftätern mit Intelligenzminderung – Fallvignette 649
44.1 Einleitung 649
44.2 Fallbeispiel Herr O. 650
44.3 Forensische Nachsorge 651
45 Nachsorge bei Menschen mit Persönlichkeitsstörung – (Wie) geht das überhaupt? 655
45.1 Vorbemerkung 655
45.2 Rahmenbedingungen der Forensischen Wohngruppe (FWG) Süd 655
45.3 Betreuungsarbeit 655
45.4 Beziehungsarbeit 657
45.4.1 Fallbeispiel Herr L. 659
45.4.2 Ist es möglich, mit dieser Klientel Beziehungsarbeit zu leisten? 661
45.5 Vorteile einer auf forensische Klienten spezialisierten Wohngruppe 662
45.6 Rückfallpräventionsplan 665
Teil 13: Im (Zerr-)Spiegel öffentlicher Debatte – Der Fall Mollath 669
46 Forensische Psychiatrie zwischen Schweigepflicht und Stillhalten 671
46.1 Der Fall – und was nicht berichtet wurde 671
46.2 Mollath als Talkshow-Psychiatriekritiker 675
46.3 Und wie reagierte die psychiatrische Community? 676
46.4 Was wäre zu tun? 677
47 Die Justiz und ihre Gutachter 679
47.1 Einleitung 679
47.2 Der Strafprozess vor dem Amtsgericht Nürnberg 679
47.3 Die Vorwürfe vor der Verhandlung beim Landgericht Nürnberg-Fürth 681
47.4 Die Hauptverhandlung vor dem Landgericht Nürnberg-Fürth 681
47.5 Erfolglose Revision gegen das Urteil des Landgerichts 683
47.6 Das Vollstreckungsverfahren und die Gutachter 683
47.7 Das außergewöhnliche Zustandekommen des Wiederaufnahmeverfahrens 685
47.7.1 Das Ergebnis der Beweisaufnahme 685
47.7.2 Der psychiatrische Sachverständige 685
47.7.3 Die Rechtsfolgen 686
47.8 Mein Fazit 686
47.8.1 Was hat die „Skandalisierung“ des Falles Gustl Mollath bewirkt? 687
47.8.2 Es gibt immerhin ein Reformgesetz 687
47.8.3 Vorläufige Bewertung des neuen Maßregelrechts 688
48 Die Causa Mollath – Betrachtung aus forensisch-psychiatrischer Sicht 689
48.1 Einleitung 689
48.2 Probleme bei der Begutachtung durch psychiatrische Sachverständige 689
48.3 Zur Rolle der Verteidigung 691
48.4 Der Fall und die Folgen 691
48.5 Was bleibt daraus zu schließen? 693
49 Gruftig schlechte Öffentlichkeitsarbeit – Gespräch mit Micha Hilgers 695
50 Auf mörderischer Flucht 701
50.1 Vorbemerkung 701
50.2 Das Böse verbannen? 701
50.3 Verpflichtung zum Erfolg? 703
Teil 14: Zum Abschluss 705
51 Verankerung in die Gemeinde – ein ständiger Lernprozess 707
52 Verzeichnis der Herausgeber 717
53 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 719
54 Abkürzungsverzeichnis 725
55 Gesetzliche Regelungen 729
55.1 Strafgesetzbuch 729
55.2 Strafprozessordnung 736
56 Literaturverzeichnis 739
57 Sachwortverzeichnis 781

4 Zur aktuellen Situation im Maßregelvollzug in Deutschland (S. 95-96)
Jürgen L. Müller

4.1 Einleitung

Forensische Psychiatrie ist eingebunden in die aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen. Dies galt immer und gilt natürlich auch weiterhin. Die Entwicklungsphasen des Maßregelvollzugs in den zurückliegenden Jahrzehnten sind wiederholt umfassend beschrieben worden (Nedopil & Müller, 2012; Seifert & Leygraf, 2016). An dieser Stelle seien kurz wesentliche Aspekte wiedergegeben. In den 1980er-Jahren war geradezu eine therapeutische Aufbruchsstimmung zu beobachten. In dieser sehr produktiven Phase wurden neue Einrichtungen gebaut, viele wurden modernisiert und es erfolgte eine deutliche Aufstockung des therapeutischen Personals. 1985 gab es die wegweisende Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts zur Frage der Verhältnismäßigkeit der Unterbringungsdauer zur Vermeidung von überlangen Unterbringungszeiten. In gleich mehreren Bundesländern wurden Maßregelvollzugsgesetze verabschiedet, in denen neben den Eingriffsrechten auch die Rechte der Patienten explizit formuliert wurden. In diesen Jahren gab es einen leichten Anstieg der Einweisungszahlen; in der Zeit von 1984 bis 1994 war bundesweit ein Anstieg der Gewaltdelinquenz zu verzeichnen.

Ab Anfang der 1990er-Jahre kann eine Verwissenschaftlichung und therapeutische Professionalisierung im Maßregelvollzug beobachtet werden; es wurden verbesserte Therapiekonzepte entwickelt, welche auf die tatsächlichen Bedürfnisse der Maßregelpatienten ausgerichtet waren.

Mitte der 1990er-Jahre setzte ein Aufholprozess ein, der zwar auch durch Zwischenfälle und Anstöße von außen eingeleitet wurde, inzwischen aber auch an eigengesetzlicher Dynamik gewonnen hat. Neben der Verbesserung der Risikobeurteilung und des Risikomanagements kam es zur Einführung der forensischen Institutsambulanzen (ambulante Nachsorge) und einer Förderung der empirischen, auch neurobiologischen Forschung. Einhergehend mit dieser Verbesserung der Patientenversorgung sank die Anzahl intra- und extramuraler Zwischenfälle deutlich. Ausbrüche und Entweichungen, Rückfalldelinquenz sowie Übergriffe während der Behandlung wurden seltener, die Weiterbetreuung bedingt entlassener Patienten in den Institutsambulanzen ließ die Rate an Rückfalldelikten deutlich unter 10 % sinken.

Kehrseite der Medaille ist der Anstieg der Patientenzahlen auf inzwischen etwa 10 000; ein Drittel der Untergebrachten befindet sich länger als 10 Jahre in der Unterbringung. Seit Mitte der 1990er-Jahre kam es zu einem rapiden Anstieg der Einweisungszahlen: in den Jahren 1994 bis 2004 hatte sich die Zahl der jährlich neu gemäß § 63 StGB eingewiesenen Patientinnen und Patienten mehr als verdoppelt. War zunächst davon ausgegangen worden, dies sei die Konsequenz einer vermehrten Einweisung persönlichkeitsgestörter Straftäter, zeigte sich später, dass der Anstieg der Unterbringungszahlen auf die gestiegene Präsenz von schuldunfähigen Rechtsbrechern, also solchen, die zumeist unter einer schizophrenen Erkrankung litten, zurückzuführen war. Die Ursache dafür dürfte kaum in einer generellen Zunahme der Gefährlichkeit schizophrener Patienten gelegen haben. Generell ist kritisch festzuhalten, dass zugleich in dieser Zeit eine Phase einsetzte, in welcher der Maßregelvollzug zunehmend zu einem bevorzugten Instrument der Sicherheit wurde.

Auf der Ebene der einweisenden Gerichte ist in den vergangenen Jahren bundesweit eine gestiegene Zurückhaltung bei der Anordnung einer Maßregel zu beobachten; seit 2005 ist die Einweisungsrate deutlich zurückgegangen, wobei hierfür in erster Linie die Anordnung einer Maßregel in Verbindung mit verminderter Schuldfähigkeit (persönlichkeitsauffällige und sexuell deviante Rechtsbrecher) verantwortlich ist (Seifert & Leygraf, 2016). Die Anordnung der Maßregel bei Schuldunfähigkeit ist hingegen weniger deutlich zurückgegangen; die Einweisungsrate lag 2014 noch erheblich über der des Jahres 1990. Dies bestärkt die Vermutung, „dass der Maßregelvollzug mittlerweile die stationäre Betreuung einer schwer zu behandelnden Gruppe schizophrener Patienten übernommen hat, die mit den Mitteln der derzeitigen allgemein-psychiatrischen Versorgung nicht mehr hinreichend erreicht wird“ (Seifert & Leygraf, 2016, S. 240). Wenn auch die Einweisungsraten erheblich zurückgingen, ist andererseits die Gesamtzahl der gemäß § 63 StGB untergebrachten Patienten bis 2012 kontinuierlich weiter angestiegen, „was auf eine merkliche Zunahme der Unterbringungsdauer in diesen Jahren hinweist“ (Seifert & Leygraf, 2016, S. 240).

Erscheint lt. Verlag 12.6.2018
Sprache deutsch
Themenwelt Pflege Fachpflege Neurologie / Psychiatrie
Schlagworte Altern • Ambulanz • Behandlung • Deeskalation • Ethik • Forensische Psychiatrie • Forensische Psychologie und Psychiatrie • Langzeitstationen • Legalprognosen • Maßregelvollzug • Nachsorge • Persönlichkeitsstörung • Persönlichkeitsstörungen • Pflege • Psychiatrie • Psychiatrische Pflege • Psychologie • Rehabilitation • Sexualität • Sexualstraftäter • Sozialarbeit • Sterben • Täter • Therapieformen • Unterbringung • Würde • Zwang • Zwangsmaßnahmen
ISBN-10 3-456-95800-5 / 3456958005
ISBN-13 978-3-456-95800-2 / 9783456958002
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Wie bewerten Sie den Artikel?
Bitte geben Sie Ihre Bewertung ein:
Bitte geben Sie Daten ein:
PDFPDF (Wasserzeichen)
Größe: 16,3 MB

DRM: Digitales Wasserzeichen
Dieses eBook enthält ein digitales Wasser­zeichen und ist damit für Sie persona­lisiert. Bei einer missbräuch­lichen Weiter­gabe des eBooks an Dritte ist eine Rück­ver­folgung an die Quelle möglich.

Dateiformat: PDF (Portable Document Format)
Mit einem festen Seiten­layout eignet sich die PDF besonders für Fach­bücher mit Spalten, Tabellen und Abbild­ungen. Eine PDF kann auf fast allen Geräten ange­zeigt werden, ist aber für kleine Displays (Smart­phone, eReader) nur einge­schränkt geeignet.

Systemvoraussetzungen:
PC/Mac: Mit einem PC oder Mac können Sie dieses eBook lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. den Adobe Reader oder Adobe Digital Editions.
eReader: Dieses eBook kann mit (fast) allen eBook-Readern gelesen werden. Mit dem amazon-Kindle ist es aber nicht kompatibel.
Smartphone/Tablet: Egal ob Apple oder Android, dieses eBook können Sie lesen. Sie benötigen dafür einen PDF-Viewer - z.B. die kostenlose Adobe Digital Editions-App.

Buying eBooks from abroad
For tax law reasons we can sell eBooks just within Germany and Switzerland. Regrettably we cannot fulfill eBook-orders from other countries.

Mehr entdecken
aus dem Bereich