Breitachklamm (eBook)

Ein Allgäukrimi
eBook Download: EPUB
2018 | 1. Auflage
350 Seiten
Midnight (Verlag)
978-3-95819-140-2 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Breitachklamm -  Nicki Fleischer
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Der neue Fall für den PHK Egi aus Oberstdorf nervt, aber gewaltig. Sakradi! Kaum hat PHK (Polizeihauptkommissar) Egi Huber seinen ersten Fall gelöst, taucht schon wieder eine Leiche im idyllischen Oberstdorf im Allgäu auf. Genauer gesagt schwimmt sie in der Breitach. Noch schlimmer: Die verhassten Kollegen der Kripo Kempten mischen sich wieder ein und der Chefmeier liegt ihm in den Ohren, den Fall schnell abzuschließen. Doch die Allgäuer sind ein eigenartiges Völkchen. Keiner scheint etwas über die Tote Annet Balder zu wissen, und wenns drauf ankommt haltens z'sammen, die Einheimischen. Da muss Egi seinen ganzen Charme und seine gewieften Kollegen alle ihre Ermittlungskünste spielen lassen. Denn von der Kemptener Kripo lässt sich der PHK nicht vorführen. Wenn schon in seinem Revier gemordet wird, will Egi denn Fall auch selbst lösen... Lust auf mehr Krimis aus dem Allgäu? Alle Fälle von Kommissar Egi Huber: - Band 1: Nebelhorm - Band 2: Breitachklamm - Band 3: Klausentod - Band 4: Seealpmord - Band 5: Kanzelwand - Band 6: Waldesruhe

Nicki Fleischer wurde in den 1970er Jahren geboren und hat in Essen und Bamberg Informatik studiert. Ihre Masterarbeit zum Thema IT-Forensik hat sie der Polizeiarbeit näher gebracht, dies war der Anstoß für ihre Romane. Heute arbeitet sie für ein Beratungsunternehmen der Umweltbranche und als Autorin. In ihrer Freizeit tanzt sie - auch auf der Bühne. Sie lebt mit ihrer Familie bei Frankfurt am Main und schreibt Allgäukrimis, Thriller und Sience-Fiction.

Nicki Fleischer wurde in den 1970er Jahren geboren und hat in Essen und Bamberg Informatik studiert. Ihre Masterarbeit zum Thema IT-Forensik hat sie der Polizeiarbeit näher gebracht, dies war der Anstoß für ihre Romane. Heute arbeitet sie für ein Beratungsunternehmen der Umweltbranche und als Autorin. In ihrer Freizeit tanzt sie - auch auf der Bühne. Sie lebt mit ihrer Familie bei Frankfurt am Main und schreibt Allgäukrimis, Thriller und Sience-Fiction.

Erschwerte Bedingungen


Egi fuhr mit seinem Streifenwagen auf den großen Parkplatz vor dem unteren Eingang der Breitachklamm. Als er ausstieg, sah er, dass er in einer blau verfärbten Kieselsteinschicht geparkt hatte. Anscheinend war dort vor Kurzem ein Lkw mit einer Ladung Kies gekommen, von dem ein kleiner Teil eine Farbmarkierung abbekommen hatte. Einige blaue Steinle blieben im Profil des PHK-Schuhs klemmen. Er musste sie später unbedingt herauspulen, sonst käme er gleich mit dem nächsten Angriffspunkt heim. Er nahm sich vor, die Schuhe einfach draußen vor dem Haus stehen zu lassen, damit er nicht das Parkett damit zerkratzte.

Egi drehte sich um und trottete los. Sein Kollege Rudolf Ströber stand bereits dort, seine Frau hatte ihn hergebracht und war wieder heimgefahren. Rudi ging mit seiner nicht gerade berauschenden Intelligenz eher zurückhaltend um, aber Egi konnte sich auf ihn verlassen. Polizeioberwachtmeister Rudi stammte aus Lindau am Bodensee und lebte seit seiner Versetzung bereits viele Jahre in Oberstdorf, er war fast ein Einheimischer. Zu diesem Status war er gelangt, indem er sich aufopferungsvoll um die Ungeschicke der Oberstdorfer gekümmert und sie vor hässlichen Konsequenzen bewahrt hatte, damit sie weiter ihrem geschäftigen Treiben nachgehen und Attraktivität wie Bilanz der Touristenhochburg aufwerten konnten. Recht und Gesetz waren Auslegungssache, den Tipp hatte ihm der Egi zu Beginn seiner Dienstzeit in der Marktgemeinde gegeben. Auswärtige bekamen hier also bei guter Führung eine Chance, immerhin hatte es der amtierende Oberstdorfer Bürgermeister (ein Norddeutscher) auch geschafft.

»Servus, Egi! Siehst schon vor der Leichenschau so gebeutelt aus. Was isch los?«, bemerkte Rudi.

Hochdeutsch war für ihn bis letztes Jahr eine unbekannte Fremdsprache gewesen, aber auch er hatte gepaukt. Die PI-Leute hatten alle einen Hochdeutsch-Kurs belegen müssen, nachdem die Kripo Kempten sich damals über sie lustig gemacht hatte. Der pensionierte Grundschullehrer Hans Kurz hatte sich bereit erklärt, einmal wöchentlich zwecks Unterrichtung in die PI zu kommen. Im Ruhestand war er samt Frau in seine Oberstdorfer Ferienwohnung gezogen und hatte sein Haus in der Hauptstadt Niedersachsens verkauft. Als Hannoveraner galt Hans Kurz als Inbegriff der hochdeutschen Sprachkunst.

»Servus, Rudi! Frag lieber nicht. Lass uns hochgehn.«

Sie marschierten ohne weitere Worte los. Sie wanderten ein Stück durch die Breitachklamm. Auf dem Weg waren bereits von der Spurensicherung Abdrücke mit Farbspray und Fähnchen markiert worden. Sie konnten nicht erkennen, worum es sich dabei handelte. Egi und Rudi versuchten, sie zu umgehen, um später keinen Ärger zu bekommen.

Kurz vor dem Felstunnel fragte Egi: »Was weißt denn schon?«

»Nur, dass da eine junge Frau tot im Bach liegen tut«, antwortete Rudi. »Einer der Aufräumarbeiter hat’s gefunden, hat mir der Daniel verzählt.«

»Dann weißt auch nicht mehr als ich. Die Gerichtsmedizin ist schon vor Ort. Der Kollege war wie immer schneller als wir«, sagte Egi und meinte damit Erich Engstein, den schwäbischen Gerichtsmediziner mit der verstopften Nase. Verwunderlich, dass der bereits da war. Er wohnte in Memmingen, nicht weit von seinen Arbeitsräumen, die mit den tödlichen Überresten der Allgäuer Verbrechensopfer gefüllt waren.

Egi und Rudi gingen durch den Tunnel und um den Felsvorsprung herum, wie es kurz zuvor Christian Berg getan hatte. Nur wussten sie, was sie erwartete. Sie schauten hinunter auf das steinige Ufer. Dort hockte der kleine, korpulente Erich, wie eine Presswurst in einen weißen Schutzanzug gehüllt, und wühlte seinem Beruf entsprechend im Dreck. Von oben konnten sie gut seine polierte Glatze erkennen. Die junge Tote lag immer noch mit weit geöffneten Augen im Bach und wurde von allen Seiten fotografiert. Stockstarr sah sie aus. Der Bereich war mit einem rot-weißen Band abgesperrt. Egi missachtete dasselbige und kroch darunter hindurch in den Sperrbereich. Die Felsen waren rutschig, und er schlitterte einige Meter in der Hocke auf Erich zu. Er war erleichtert, als er zum Stehen kam und das PHK-Gleichgewicht wiederfand.

»Egi, sei froh, dass ich fast fertig bin, sonst würdest du jetzt großen Ärger bekommen«, fauchte der Gerichtsmediziner.

»Mach nicht so einen Aufstand, Erich! Was soll da schon passieren?«

»Ich sag dir, was passieren kann«, giftete er Egi schwäbisch an. »Du könntest die Fußspuren hier vernichten, die zusammen mit den anderen bereits entdeckten Hinterlassenschaften des Täters beweisen, dass die Tote in den Bach hineingeschleift wurde!«

Das war Egi nun doch etwas peinlich. Er trat einen Schritt zurück, rutschte erneut aus und landete auf seinem PHK-Hintern. Als er hektisch aufstand, bemerkte er, dass seine Hose im Schritt nass war. Erich grinste schadenfroh.

Rudi meinte: »Komm doch wieder da naus, Egi. Du störst den Erich nur.«

Egi folgte seinem Ratschlag und betrachtete mit dem Rudi von oben die nackte Frauenleiche. Verdammt jung war sie. Welche Hintergründe hatten zu dieser Tat geführt? Egi konnte den Gedanken nicht zu Ende führen, über ihm waren marschmäßige Schritte im Kies zu hören.

Er hockte oben hinter einem Baum und fädelte das Sicherungsseil vom Stamm ab. Er beobachtete dabei die Tätigkeiten der Spurensucher unten in der Breitach. Sehr schön, sie fotografierten sein Kunstwerk. Er hatte sich sehr viel Mühe mit Annets Position gegeben. Bestimmt würde es einem schlauen Kommissar auffallen.

»Na so was, da seid ihr ja schon«, kam’s von oben. »Hast du dir in die Hosen gemacht, Egi?«

Egi kannte die Stimme, er schaute entsetzt hoch. Er hatte sich leider nicht getäuscht, dort stand Akay Tok, der fünfunddreißigjährige türkischstämmige Kriminalhauptkommissar, aus Frankfurt am Main ins Allgäu importiert. Neben ihm Dr. Silvia Stern, die vierunddreißigjährige promovierte Polizeipsychologin und Profilerin, in München geboren und aufgewachsen, dem Zentralien Oberbayerns. Beide schafften seit gut zwei Jahren für die Kripo Kempten. Egi und Rudi kannten sie seit ihren letzten gemeinsamen Mordermittlungen im vergangenen Juni. Jetzt mussten sie schon wieder zusammen ein Tötungsdelikt aufklären, Egi konnte sich etwas Schöneres vorstellen. Aber gut, er musste dafür nun nicht mit seiner Schwiegermutter und der mies gelaunten Elli feiern.

Silvia blieb stumm, Akay grinste Egi an. Danach wandte der Türke den Blick ab und gaffte die Tote an.

»Sehr guter Körperbau«, erkannte Akay mit geschultem Auge.

Zwei Stunden später. Die SOKO Breitachklamm saß in einem Konferenzraum der PI Oberstdorf. Der PI-Leiter Erwin Bachmeier, ein ehemaliger Franke, der sich in das Allgäu eingeschlichen hatte, befand sich gerade im Urlaub. Der herrschsüchtige Weisungsbefugte wollte in Sachen Mord immer involviert werden. Eigentlich hatte er seinem PHK Egi, der ihn aktuell als PI-Leiter vertrat, untersagt, Tötungsdelikte in Oberstdorf zuzulassen. An Tagen wie diesem ließ sich das jedoch nicht vermeiden, Egi konnte ja nicht überall vor Ort sein und sämtliche potenziellen Mörder von der Fragwürdigkeit ihrer Vorhaben überzeugen. Zum Glück war der PI-Leiter gerade abwesend, er feierte mit seiner gebieterischen Frau den dreißigsten Hochzeitstag. Er musste mit seiner Angetrauten die Tage in der Karibik totschlagen. Das von seinen Leuten heimlich »Chefmeier« genannte PI-Oberhaupt wurde in Oberstdorf alles andere als vermisst. In ein paar Tagen wäre er jedoch zurück, bis dahin musste Egi wieder alles unter Dach und Fach haben. Als PHK sollte er gefälligst die Oberstdorfer Kriminalität im Keim ersticken, hatte der Chefmeier ihm aufgetragen. Das war dem Egi heute nicht gelungen, deshalb saß er jetzt mit Akay und Silvia zusammen. Die Kripo Kempten musste sich hier zwingend verabschieden, bevor der grantige Chefmeier wieder in die PI Oberstdorf hereinspazierte.

»Erich, was kannst zum Todeszeitpunkt sagen?«, wollte Egi sofort wissen.

Auf Akays Stirn bildete sich eine Zornesfalte, er war der Untersuchungsleiter und wollte sich nicht vom Egi reinreden lassen. Das fing gleich wieder so an wie beim letzten gemeinsamen Fall.

»Das ist äußerst schwierig«, meinte Erich, bevor Akay sich beschweren konnte. »Ich weiß nicht, wo die Tote vorher lag und wie lange sie dort verweilt hat. Ich müsste die Umgebung untersuchen und messen, welche Temperatur geherrscht hat. In der Breitach waren es auf jeden Fall 5,2 Grad Celsius. Die hätten nicht zu den Erfrierungen führen können, die sie aufweist. Und wenn sie vorher in einer Sauna gelegen hat ...«

»Davon geh i mal nit aus«, meinte Egi immer noch unter dem üblen Einfluss der verkorksten Geburtstagsparty stehend. Das Hochdeutsch gelang ihm aus diesem Grunde noch nicht so, wie es laut PI-Anordnung sein sollte.

»Heißt das, du kannst uns nichts zum Todeszeitpunkt sagen, Erich?«, schaltete sich Akay ein.

»Nein, nicht solange ich nicht weiß, wo die Tote sich vorher befunden hat. Es wäre reine Spekulation, und das bringt euch nichts. Sicher ist nur, dass sie sich irgendwo mehr als unterkühlt hat.«

»Und was haben wir für eine...

Erscheint lt. Verlag 7.5.2018
Reihe/Serie Egi-Huber-ermittelt
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Allgäu • Allgäuer Alpen • Allgäu Krimi • Allgäu-Krimi • Alpen • Alpenkrimi • Alpen Krimi • bayerischer Krimi • Bayern • Bayernkrimi • Bayern Krimi • Breitach • Breitachklamm • Cosy Crime • cosy crime buch • Cosy Crime Bücher • cosy crime deutsch • cosy crime ebooks • cosy crime kindle • Cosy Mystery • Cozy Crime • Cozy Mystery • ebook deutsch • E-Book Humor • eBook Regiokrimi • E-Book Regiokrimi • ebooks Humor • ebooks kriminalromane • ebooks neu • Egi Huber ermittelt • Felicitas Gruber • felsenfest • Fredrika Gers • Gisela Garnschröder • heiterer Krimi • Heiterer Kriminalroman • Himmelhorn • Holzhammer ermittelt • Hubertus Jennerwein • Humor • humoriger krimi • Jörg Maurer • Jürgen Seibold • kauzige Ermittler • kauziger Kommissar • Kempten • Kempten Regiokrimi • Klassische Kriminalromane • Klassischer Polizeikrimi • Kleinstadt • Kluftinger • kluftingers • Klüpfel Kobr • Klüpfel/Kobr • Kommissar-Dimpfelmoser-Krimi • Kommissar Egger • Kommissar Kluftinger • krimi ebook • Krimi ebooks • Krimi Kleinstadt • Kriminalkommissar • Kriminalroman • Kriminalroman Alpen • kriminalromane Alpen • Kriminalroman ebook • Kriminalromane ebook • kriminalromane neuerscheinungen • Kriminalromane und Mystery • Krimi-Spannung • lustiger Krimi • Mord im Pinzgau • Mord in der Schickeria • Mordsgrantler • Mordswatschn • Mord zur blauen Stunde • Mystery • Mystery & Spannung • Mystery Thriller & Spannung • Mystery, Thriller & Spannung • Mystery und Spannung • Nebelhorn • Nicola Förg • Oberallgäu • Oberstdorf • Ostallgäu • Pastor • Platzhirsch • Regiokrimi • regiokrimi bayern • Regiokrimi ebook • Regiokrimi E-Book • Regionalkrimi • Regionalkrimis • Regionalkrimis bayern • Rita Falk • Stefan Limmer • Steif und Kantig • Süddeutschland • Thriller & Spannung • Tina Gründlich • Unterholz • Walter Bachmeier • Witziger Krimi • Zapfig
ISBN-10 3-95819-140-1 / 3958191401
ISBN-13 978-3-95819-140-2 / 9783958191402
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