Im Kopf des Mörders - Toter Schrei (eBook)

Thriller

(Autor)

eBook Download: EPUB
2019 | 1. Auflage
352 Seiten
S. Fischer Verlag GmbH
978-3-10-490645-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Im Kopf des Mörders - Toter Schrei -  Arno Strobel
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»Bei Arno Strobels Thrillern brauchen Sie kein Lesezeichen, man kann sie sowieso nicht aus der Hand legen.« Sebastian Fitzek Kommissar Max Bischoff hat Angst. Um seine Schwester Kirsten, die sich bereits seit Wochen nicht mehr sicher fühlt. Ein Unbekannter beobachtet sie, weiß, wo sie sich aufhält, schickt ihr bedrohliche Nachrichten. Und dann passiert das, was Max immer gefürchtet hat. Der Unbekannte bringt Kirsten in seine Gewalt und will Max zwingen, sich selbst zu opfern. Tut er das nicht, wird Kirsten sterben. Max Bischoff findet sich in der schlimmsten Hölle wieder, die man sich vorstellen kann. Soll er sein eigenes Leben retten oder das seiner Schwester? Ein echter »Strobel« mit einer gewohnt starken psychologischen Note und dem toughen jungen Ermittler Max Bischoff, der in seinem dritten Fall die schlimmste Entscheidung seines Lebens treffen muss.

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

Arno Strobel liebt Grenzerfahrungen und teilt sie gern mit seinen Leserinnen und Lesern. Deshalb sind seine Thriller wie spannende Entdeckungsreisen zu den dunklen Winkeln der menschlichen Seele und machen auch vor den größten Urängsten nicht Halt. Seine Themen spürt er dabei meist im Alltag auf und erst, wenn ihn eine Idee nicht mehr loslässt und er den Hintergründen sofort mit Hilfe seines Netzwerks aus Experten auf den Grund gehen will, weiß er, dass der Grundstein für seinen nächsten Roman gelegt ist. Alle seine bisherigen Thriller waren Bestseller. Arno Strobel lebt als freier Autor in der Nähe von Trier.

Er spielt perfekt mit den Ängsten seiner Leser [...] ein sicherer Bestseller

So genüsslich quält Arno Strobel seine Leser, dass wohl nur die wenigsten es wagen werden, seine Bücher für längere Zeit aus der Hand zu legen.

1


Max stand reglos da und starrte auf den Brief. Er las ihn ein zweites Mal, ließ die Hand mit dem Blatt sinken, den Blick ins Leere gerichtet, und hob sie gleich darauf wieder an, während sein Verstand fieberhaft nach einer anderen Erklärung als der offensichtlichen suchte.

Ein drittes Mal hangelte sein Blick sich widerwillig von Wort zu Wort.

Bischoff!

Ich sollte dir jetzt sagen, dass deiner Schwester nichts geschehen wird, wenn du meinen Befehlen Folge leistest. Aber das kann ich nicht. Ich finde, eine derart intime Beziehung, wie wir sie in nächster Zeit zueinander haben werden, verdient schonungslose Ehrlichkeit. Deshalb sage ich dir, ganz egal, was du tust oder lässt – ich werde ihr weh tun. Die Frage ist also nicht, ob sie leiden muss, sondern, wie sehr. Und ob sie am Ende überlebt.

Du wirst bald einen Menschen töten. Entweder einen Fremden oder deine Schwester. Es liegt an dir.

Ach, und halte dich an die Regeln. Du kennst das ja: keine Polizei – außer dir natürlich – und kein Wort zu irgendwem. Sonst schicke ich dir deine Schwester zurück. Stück für Stück.

Cyrano de Bergerac sagte einst: Die Welt mag untergehen, wenn ich mich nur rächen kann.

Ich sage: Du hörst von mir.

Da erst gab sein Verstand es auf, nach Anzeichen für einen schlechten Scherz oder nach irgendwelchen anderen Erklärungen zu suchen, und akzeptierte die unausweichliche Eindeutigkeit der Botschaft. Ohne dass er etwas dagegen hätte tun können, ballten sich Max’ Hände wie im Krampf zu Fäusten, zerknüllten das Papier und ließen die Worte darauf zu einem unleserlichen Wirrwarr werden.

Ganz egal, was du tust oder lässt – ich werde ihr weh tun … Die Welt mag untergehen, wenn ich mich nur rächen kann.

Ein Name erschien plötzlich wie ein Fanal vor seinem geistigen Auge, dann ein Gesicht, vom Hass zu einer Fratze verzerrt. Der einzige Mensch, den Max kannte, der aus Rache zu so etwas fähig wäre, war Alexander Neumann. Ehemaliger Kollege, psychopathischer Mörder. Max hatte damals nicht nur den entscheidenden Hinweis geliefert, der Neumann überführte, er hatte ihn bei der Verhaftung auch im letzten Moment davon abgehalten, sich seine Dienstwaffe in den Mund zu stecken und abzudrücken, um sich dem zu entziehen, was ihn im Gefängnis erwarten würde. Polizisten rangierten im Knast noch eine Stufe unter Kinderschändern. Sie waren Freiwild, mit dem jeder machen konnte, was er wollte, und dem niemand half.

Und obwohl er eine Prostituierte nicht nur getötet, sondern sich anschließend ausgiebig und phantasievoll an ihrer Leiche vergangen hatte, war Neumann nicht in eine forensische Psychiatrie, sondern in den normalen Strafvollzug gekommen. Dafür hatte der Gutachter gesorgt, der ihn für voll schuldfähig befunden hatte. Und die Aussagen von Leuten, die ihn kannten. Auch Max’ Aussage.

Er sah Neumann wieder vor sich, die Handgelenke hinter dem Rücken aneinandergefesselt, von zwei Kollegen gepackt, die ihm die Arme noch ein Stück weiter nach hinten verdrehten, als es notwendig gewesen wäre. Einer aus ihren eigenen Reihen, der so ein abscheuliches Verbrechen beging, verdiente keine sanfte Behandlung.

Max sah wieder den hasserfüllten Blick, mit dem Neumann ihn angestarrt und in dem ein irres Feuer gelodert hatte. Hörte noch einmal seine Stimme.

Was immer jetzt kommt, ich werde es überleben. Irgendwie. Und dann komme ich zurück, und ich werde dich da treffen, wo es dir am meisten weh tut. Ich werde dir so viel Schmerz zufügen, dass du dir wünschen wirst, tot zu sein.

»Du verdammtes Schwein«, stieß Max aus, knallte das zusammengeknüllte Papier mit der flachen Hand auf den Tisch und zog seine Dienstwaffe aus dem Gürtelholster. Eine völlig unsinnige Geste, die ihm aber ein winziges Stück Halt gab.

Sein Blick fiel auf ein Bild von Kirsten und ihm, das auf der Anrichte stand. Er war neben ihrem Rollstuhl in die Hocke gegangen und hatte gemeinsam mit ihr um die Wette gestrahlt, als ihr Vater auf den Auslöser drückte. Das war zwei Jahre her. Einer der wenigen Familienausflüge mit ihren Eltern. Damals war die Welt noch in Ordnung gewesen. Für sie ebenso wie für ihn. Ihre Eltern … Wenn ihre Mutter etwas von dem erfuhr, was gerade geschah, würde sie vor Angst um Kirsten sterben.

»Wenn du ihr was antust …« Erst flüsterte er es, dann, nach einem kurzen Moment der Stille, schrie er es gegen die Wände von Kirstens Wohnung, als würde der Entführer sich dort irgendwo versteckt halten. Aber er schrie auch gegen das explosive Gemisch aus Zorn und Angst an, das in ihm tobte. »Wenn du ihr etwas antust, du gottverdammter Irrer, dann bringe ich dich um!«

Sein Atem ging stoßweise, als er sich umwandte und den Blick auf der Suche nach einem Hinweis durch den Raum schweifen ließ. Aber da war nichts. Alles sah aus wie immer.

Max steckte die Pistole wieder ein, machte ein paar Schritte auf die Wohnungstür zu, ging in die Hocke und betrachtete den Parkettboden. Die Spurensicherung würde den Bereich mit einem speziellen Staubsauger abfahren, in dessen feinem Filter alles hängen blieb, selbst Haare oder kleinste Partikel.

Keine Polizei, sonst schicke ich dir deine Schwester zurück. Stück für Stück.

Keine Spurensicherung.

Er erhob sich und griff nach seinem Smartphone. Nein, er würde ganz sicher nicht im Präsidium anrufen, denn wenn sein Chef, Polizeirat Gorges, von der Sache erfuhr, würde er Max sofort abziehen, weil er persönlich involviert war.

Nach zweimaligem Läuten war Böhmer am Apparat. »Was gibt’s?« Seine Stimme klang kraftlos und müde, was wenig verwunderlich war, schließlich hatten sie gerade erst die Ermittlungen zu einer extrem brutalen Mordserie abgeschlossen, die ihre ganze Energie gekostet hatte. Aber das interessierte Max in diesem Moment nicht. Ihn interessierte gerade überhaupt nichts außer der Frage, was dieser Irre Kirsten angetan hatte oder ihr noch antun würde.

»Wir müssen uns sofort sehen.«

»Was ist los?«

»Nicht am Telefon.«

»Hm … also gut. Bei dir?« Böhmer schien zu spüren, dass etwas Furchtbares geschehen sein musste, und verzichtete auf weitere Fragen.

»Nein, besser nicht«, entgegnete Max. Vielleicht beobachtete der Kerl seine Wohnung. »Lieber bei dir, geht das?«

»Okay.«

»Bis gleich.« Max legte auf und steckte erst das Telefon und dann den zerknitterten Zettel ein. Das widersprach allem, was er einmal über die Vorgehensweise bei der Beweissicherung gelernt hatte, aber wer auch immer hinter der Entführung steckte, war sicher nicht so bescheuert gewesen, seine Fingerabdrücke auf dem Papier zu hinterlassen.

Er brauchte eine Viertelstunde bis zu Böhmers Wohnung in Volmerswerth, in der ihm zweimal aus anderen Fahrzeugen heraus die geballte Faust gezeigt wurde, weil er den Fahrern die Vorfahrt genommen hatte. Er ignorierte es. Seine Gedanken kreisten ununterbrochen um diesen einen Satz.

Ganz egal, was du tust oder lässt – ich werde ihr weh tun.

Böhmer schien in unmittelbarer Nähe des Eingangs auf Max gewartet zu haben, denn höchstens zwei Sekunden nachdem er die Klingel betätigt hatte, schwang die Tür auf und sein um einen halben Kopf kleinerer, stämmiger Seniorpartner stand ihm gegenüber. Seinem Gesicht war deutlich die Erschöpfung anzusehen, das logische Resultat der letzten Tage.

»Komm rein!«, sagte Böhmer und trat zur Seite.

Max ging an ihm vorbei durch den kurzen Flur ins Wohnzimmer, einem überwiegend in biederen Brauntönen eingerichteten Raum, der sich ebenso gut im Haus seiner Eltern hätte befinden können. Vielleicht Überbleibsel von Böhmers Noch-Ehefrau, die wenige Monate zuvor ausgezogen war.

Aber dafür hatte Max gerade keinen Sinn. Er ließ sich in einen der braunen Polstersessel fallen und sah Böhmer entgegen, der auf ihn zukam und, die Hände in die Hüften gestemmt, vor ihm stehen blieb. »Also?«

»Kirsten ist entführt worden.«

Alle Müdigkeit war mit einem Schlag aus dem Gesicht seines Partners verschwunden. »Scheiße. Bist du sicher?« Während Böhmer sich auf die Couch sinken ließ, zog Max den Brief aus der Jackentasche und legte ihn auf den Tisch.

Böhmer ergriff ihn wortlos und las.

»Das klingt nach jemandem, der eine dicke Rechnung mit dir offen hat«, mutmaßte er, als er ihn gelesen hatte. Den Brief behielt er in der Hand. »Denkst du, es ist der Gleiche, der sie schon eine Weile über Facebook belästigt?«

Bereits seit Monaten hatte Kirsten immer wieder dubiose Nachrichten über verschiedene Social-Media-Kanäle erhalten, überwiegend über Facebook. Max hatte die Sache zwar ernst genommen, die Entschlossenheit des Kerls aber offensichtlich unterschätzt. Ein fataler Fehler, wie sich jetzt zeigte.

»Wer denn sonst? Und ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich weiß, wer dahintersteckt.«

Böhmer nickte wissend. »Du denkst an den Kollegen, den du damals hochgenommen hast, richtig? Du hast mir erzählt, dass er dir Rache geschworen hat.«

Max nickte.

»Ist der denn wieder auf freiem Fuß?«

»Ich weiß es nicht, aber das lässt sich ja herausfinden. Hilfst du mir?«

Böhmers linke Braue schob sich nach oben. »Was ist das denn für eine Frage? Natürlich helfe ich dir. Ich rufe gleich Gorges an und stelle eine Soko zusammen, dann …«

»Nein!«

»Wie, nein?«

»Hast du nicht gelesen, was er geschrieben hat?«

»Ja, keine Polizei, blablabla. Ich bitte dich, das gehört doch zum Grundvokabular jedes Entführers.«

»Und was ist mit dieser...

Erscheint lt. Verlag 23.1.2019
Reihe/Serie Im Kopf des Mörders
Verlagsort Frankfurt am Main
Sprache deutsch
Themenwelt Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Schlagworte Andreas Gruber • Andreas Winkelmann • Arno Strobel Neuerscheinung • Arno Strobel neues Buch • Bestseller • bücher bestseller • Bücher für Männer • Buchgeschenk für Männer • Düsseldorf • Entführung • Erpressung • Fallanalytiker • Krimi Neuerscheinungen Taschenbuch • Max Bischoff • Mord • Mörderfinder • Mordkommission • Opfer • Profiler • Psychothriller • Schwester • Sebastian Fitzek • Serie • Stalker • Stalking • Täterpsyche • Thriller • Thriller Bestseller • Trilogie • Unschuldig verdächtig • Urangst • You Are Wanted
ISBN-10 3-10-490645-9 / 3104906459
ISBN-13 978-3-10-490645-4 / 9783104906454
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