City of Ashes (eBook)

Chroniken der Unterwelt 2
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2019 | 1. Auflage
496 Seiten
Goldmann (Verlag)
978-3-641-20896-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

City of Ashes -  Cassandra Clare
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Clary glaubte, sie wäre ein ganz normale junge Frau - bis sie unter dramatischen Umständen erfuhr, dass sie eine Schättenjägerin ist, Teil einer Bruderschaft, die seit über tausend Jahren Dämonen jagt. Vampire, Werwölfe, Hexenmeister: Clary würde ihrem neuen Leben allzu gern den Rücken kehren. Doch die Unterwelt ist nicht bereit, sie gehen zu lassen. Dafür sorgt auch das starke Band zu ihren neuen Freunden, ihrer neugefundenen Familie. Und als Jace, der ihr mehr als einmal das Leben gerettet hat, in tödliche Gefahr gerät, stellt sich Clary schließlich ihrem Schicksal - und einem erbitterten Kampf gegen die Kreaturen der Nacht ...

Cassandra Clare ist eine internationale Bestsellerautorin. Ihre Bücher wurden weltweit über 50 Millionen Mal verkauft und in 35 Sprachen übersetzt. Seit dem Überraschungserfolg der »Chroniken der Unterwelt« waren all ihre Romane große Bestseller. So auch die neueste Serie »Die Letzten Stunden«. Cassandra Clare lebt in Massachusetts, USA.

1
Valentins Pfeil

»Bist du noch sauer?«

Alec lehnte an der Wand des Aufzugs und warf Jace einen zornigen Blick zu. »Ich bin nicht sauer.«

»Und ob du sauer bist.« Jace machte eine vorwurfsvolle Geste in Richtung seines Stiefbruders, fluchte dann aber unterdrückt, als ihm ein heißer Stich durch den Arm schoss. Jeder Teil seines Körpers schmerzte seit dem Aufschlag am Nachmittag, als er drei Geschosse tief durch vermodertes Holz in einen Haufen Schrott gestürzt war. Selbst seine Hände waren verletzt. Alec, der erst seit Kurzem wieder ohne Krücken gehen konnte, auf die er nach dem Kampf mit Abbadon angewiesen war, sah auch nicht viel besser aus als Jace. Seine Kleidung war über und über mit Schlamm bespritzt, seine Haare hingen verschwitzt und strähnig herab, und auf seiner Wange sah man eine lange Schnittwunde.

»Nein, bin ich nicht«, knurrte Alec zwischen zusammengebissenen Zähnen. »Nur weil du gesagt hast, Drachendämonen wären ausgestorben …«

»Ich hab ›nahezu ausgestorben‹ gesagt.«

Alec fuchtelte mit dem Finger in Jace’ Richtung. »Nahezu ausgestorben«, entgegnete er mit vor Wut zitternder Stimme, »ist NICHT AUSGESTORBEN GENUG.«

»Verstehe«, sagte Jace. »Dann sollte ich wohl den Eintrag im Dämonologielehrbuch ändern lassen: von ›nahezu ausgestorben‹ zu ›nicht ausgestorben genug für Alec. Er bevorzugt seine Monster durch und durch ausgestorben.‹ Wärst du dann zufrieden?«

»Jungs«, sagte Isabelle, die ihr Gesicht in der verspiegelten Wand des Aufzugs betrachtet hatte, »hört auf zu streiten.« Mit einem heiteren Lächeln drehte sie sich um. »Okay, okay, es gab ein bisschen mehr Ärger, als wir erwartet hatten, aber ich hab mich prima amüsiert.«

Alec warf ihr einen Blick zu und schüttelte den Kopf. »Wie schaffst du es eigentlich, dass du nie irgendwelchen Dreck abkriegst?«

Isabelle zuckte gelassen die Achseln: »Ich habe nun mal ein reines Herz. Das ist Schmutz abweisend.«

Jace schnaubte so laut, dass sie ihn stirnrunzelnd ansah. Er hielt ihr seine dreckstarrenden Finger vors Gesicht, deren Nägel an schwarze Halbmonde erinnerten. »Schmutzig von innen und außen.«

Isabelle wollte gerade etwas erwidern, als der Aufzug mit quietschenden Bremsen ruckartig anhielt. »Höchste Zeit, dass das Ding mal repariert wird«, sagte sie und stieß die Tür auf. Jace folgte ihr in die Eingangshalle; er freute sich darauf, die Waffen in die Ecke zu werfen und eine heiße Dusche zu nehmen. Er hatte seine Stiefgeschwister überredet, mit ihm auf die Jagd zu gehen, obwohl keiner von ihnen sich sehr wohl dabei gefühlt hatte, allein loszuziehen – ohne Hodge, der ihnen vorher immer Anweisungen und Ratschläge gegeben hatte. Doch Jace hatte die Zerstreuung des Kampfes gesucht, die brutale Ablenkung des Tötens und die Abwechslung schmerzender Verletzungen. Und da sie wussten, dass er auf jeden Fall gegangen wäre, hatten sie ihn begleitet, waren durch dreckige, verfallene U-Bahn-Tunnel gekrochen, bis sie den Drachendämon aufgestöbert und ihn getötet hatten. Alec, Isabelle und er hatten wie immer perfekt zusammengearbeitet – wie eine Familie.

Jace öffnete den Reißverschluss seiner Jacke und schleuderte sie über einen Haken an der Wand. Alec saß neben ihm auf der niedrigen Holzbank und kickte die schlammverkrusteten Stiefel von den Füßen. Er summte leise und unmelodisch irgendetwas vor sich hin, damit Jace wusste, dass er nicht allzu sauer war. Isabelle zog die Nadeln aus ihrem langen dunklen Haar und ließ es über ihren Rücken hinabfallen. »Und jetzt hab ich Hunger«, sagte sie. »Ich wünschte, Mom wäre hier und würde uns was kochen.«

»Lieber nicht«, erwiderte Jace, während er den Waffengürtel ablegte. »Sie hätte sich längst wahnsinnig über den Teppich aufgeregt.«

»Da liegst du vollkommen richtig«, sagte eine kühle Stimme, und Jace wirbelte herum, die Hand noch immer am Gürtel. In der Tür stand Maryse Lightwood mit verschränkten Armen. Sie trug einen eleganten schwarzen Reiseanzug und hatte ihre Haare, die genauso pechschwarz waren wie Isabelles Locken, zu einem dicken Zopf geflochten, der ihr bis zur Rückenmitte reichte. Ihre eisblauen Augen streiften wie Suchscheinwerfer über das Trio vor ihr.

»Mom!« Isabelle fing sich als Erste und lief zu ihrer Mutter, um sie zu umarmen. Auch Alec erhob sich und ging zu ihnen, wobei er die Tatsache, dass er noch immer humpelte, zu kaschieren versuchte.

Jace blieb dagegen wie angewurzelt stehen. Irgendetwas in Maryses Blick veranlasste ihn, sich nicht von der Stelle zu rühren. Das, was er gesagt hatte, war doch nicht so furchtbar schlimm gewesen, oder? Schließlich machten sie ständig Witze über ihre übertriebene Pingeligkeit mit den antiken Teppichen …

»Wo ist Dad?«, fragte Isabelle und trat einen Schritt zurück. »Und Max?«

Maryse hielt einen kaum wahrnehmbaren Moment inne und meinte dann: »Max ist in seinem Zimmer. Und euer Vater ist bedauerlicherweise noch in Alicante. Ein paar unaufschiebbare geschäftliche Angelegenheiten erforderten seine Anwesenheit dort.«

Alec, der für Stimmungslagen im Allgemeinen viel empfänglicher war als seine Schwester, schien zu zögern. »Stimmt irgendetwas nicht?«

»Das könnte ich dich fragen«, entgegnete seine Mutter trocken. »Humpelst du etwa?«

»Ich …«

Alec war ein furchtbar schlechter Lügner. Sofort sprang Isabelle ein: »Wir hatten eine kleine Auseinandersetzung mit einem Drachendämon in einem U-Bahn-Tunnel. Aber das war völlig unbedeutend.«

»Und der Dämonenfürst, gegen den ihr letzte Woche gekämpft habt, der war vermutlich auch völlig unbedeutend?«

Diese Gegenfrage ließ sogar Isabelle verstummen. Sie warf Jace einen Blick zu, der inständig wünschte, sie hätte nicht zu ihm hinübergesehen.

»Das war nicht geplant.« Jace fiel es schwer, sich zu konzentrieren. Maryse hatte ihn noch immer nicht begrüßt, hatte nicht einmal Hallo gesagt und musterte ihn wieder mit ihren Augen, die wie blaue Dolche aussahen. Tief in seinem Magen breitete sich allmählich ein mulmiges Gefühl aus. So hatte sie ihn noch nie zuvor angesehen, ganz egal, was er angestellt hatte. »Es war ein Fehler …«

»Jace!« Max, der Jüngste der Familie Lightwood, quetschte sich an Maryse vorbei und stürzte in den Raum, wobei er der ausgestreckten Hand seiner Mutter geschickt auswich. »Du bist wieder da! Ihr seid alle wieder da.« Er drehte sich im Kreis und strahlte Alec und Isabelle triumphierend an. »Dacht ich’s mir doch! Dann hab ich mich also nicht verhört.«

»Und ich dachte, ich hätte dir gesagt, in deinem Zimmer zu bleiben«, meinte Maryse.

»Daran kann ich mich nicht erinnern«, erwiderte Max mit einer Ernsthaftigkeit, die selbst Alec lächeln ließ. Max war ziemlich klein für sein Alter – er sah aus wie ein Siebenjähriger –, besaß aber eine selbstgenügsame, ernste Haltung, die ihm, in Kombination mit seiner großen Brille, die Ausstrahlung eines deutlich älteren Jungen verlieh. Alec beugte sich vor und fuhr seinem Bruder durch die Haare, doch Max schaute noch immer mit leuchtenden Augen zu Jace. Jace spürte, wie sich die kalte Faust in seinem zusammengeballten Magen ein wenig entspannte. Max hatte ihn schon immer als Helden verehrt, auf eine Weise, die er nicht einmal für seinen eigenen älteren Bruder aufbrachte – möglicherweise weil Jace Max gegenüber viel toleranter war als Alec. »Ich hab gehört, du hast gegen einen Dämonenfürsten gekämpft«, sagte der kleine Junge nun. »Und, war es toll?«

»Es war … anders«, erwiderte Jace ausweichend. »Wie hat’s dir in Alicante gefallen?«

»Das war der Wahnsinn. Wir haben die tollsten Sachen gesehen. Die haben da ein riesiges Arsenal, und ich durfte zugucken, wie die Waffen gemacht werden. Der Waffenmeister hat mir sogar eine neue Methode zur Herstellung von Seraphklingen gezeigt, damit sie noch länger halten, und ich werde versuchen, Hodge zu überreden, mir …«

Jace konnte nicht anders: Sein Blick wanderte unwillkürlich zu Maryse, und er starrte sie ungläubig an. Dann wusste Max also noch nicht, was mit Hodge passiert war? Hatte sie es ihm denn nicht erzählt?

Maryse fing seinen Blick auf und presste die Lippen zu einer bleistiftdünnen Linie zusammen. »Das reicht jetzt, Max.« Sie packte ihren jüngsten Sohn am Arm.

Max legte den Kopf in den Nacken und schaute sie erstaunt an. »Aber ich rede doch gerade mit Jace …«

»Das sehe ich.« Sanft schob sie ihn zu Isabelle. »Isabelle, Alec, bringt euren Bruder auf sein Zimmer. Jace ….« Als sie seinen Namen aussprach, klang ihre Stimme furchtbar angespannt, so, als würde eine unsichtbare Säure die Silben in ihrem Mund austrocknen. »Zieh dir frische Sachen an und komm dann umgehend in die Bibliothek. Ich habe mit dir zu reden.«

»Das versteh ich nicht«, sagte Alec und schaute von seiner Mutter zu Jace und wieder zurück. »Was ist los?«

Jace spürte, wie ihm kalter Schweiß den Rücken hinunterlief. »Geht es um meinen Vater?«

Maryse zuckte zusammen, als hätten die Worte »mein Vater« sie wie Schläge getroffen. »Ich erwarte dich in der Bibliothek«, stieß sie zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Dort werden wir über diese Angelegenheit reden.«

»Was während deiner Abwesenheit passiert ist, war nicht Jace’ Fehler«, warf Alec ein. »Daran sind wir alle beteiligt. Und Hodge meinte …«

»Über Hodge reden wir ebenfalls später.« Maryse warf einen warnenden Blick in Max’ Richtung.

»Aber Mom«, protestierte Isabelle. »Wenn du Jace bestrafen willst, solltest du uns alle bestrafen. Das wäre nur fair. Wir haben...

Erscheint lt. Verlag 18.2.2019
Reihe/Serie Chroniken der Unterwelt
Die Chroniken der Unterwelt
Übersetzer Franca Fritz, Heinrich Koop
Verlagsort München
Sprache deutsch
Original-Titel City of Ashes
Themenwelt Literatur Fantasy / Science Fiction Fantasy
Schlagworte Clary • Dämonen • eBooks • Fantasy • Jace • kleine geschenke für frauen • Los Angeles • New-York-Times-Bestsellerautorin • Romantasy • Schattenjäger • Spiegel Bestseller Autorin • Urban Fantasy
ISBN-10 3-641-20896-3 / 3641208963
ISBN-13 978-3-641-20896-7 / 9783641208967
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